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conscience
17.01.2007, 18:21
division three - chapter 1

"Sie haben einen neuen Anruf." erklingt eine monotone Stimme aus versteckten Lautsprechern. Gleichzeitig erklingt ein klassisches ‚Ring Ring’ eines alten Telefons. Viele Leute stellen absichtlich diesen alten Klingelton für ihr Tele ein, um tatsächlich zwischen normaler Musik und einem Anruf unterscheiden zu können.
So auch Marcus, der in seinem Arpartment sitzt und Musik hört, als ihn dieser Anruf erreicht. Auf der ‚Free Wall’, eine freie weiße Wand auf denen Projektoren ihr Bild werfen können, erscheint das Bild eines etwa 26 Jahre alten etwas dickeren Jungens, der mit seinen ungepflegten schwarzen Haaren einen überaus unbekümmernden Eindruck macht. Er wirkt wie ein Pendant zu Marcus, mit seinen langen braunen Haaren und seinem durchaus sportlichen Körper.
“Hey Marcus, nimm ab ich weiß dass du da bist!“ ertönt das Gesicht mit den schwarzen Haaren.
Marcus seufzt, „Hey Chuck! Mir geht’s nicht so, dass ich mit dir reden möchte.“
Chuck lacht auf, „ich habe schon von den freudigen News gehört!“, er lacht weiter.
„Schon mal was von Taktgefühl gehört? Immerhin war sie meine Freundin!“
„Ach komm schon, wer wird denn gleich so frustriert sein! Ich ruf dich ja nicht an um dich zu ärgern sondern um dich abzulenken. Dafür hat man doch Freunde oder?“, antwortet Chuck hinterhältig grinsend.
„Was hast du vor?“
„Wir fahren in den 2. Ring und besaufen uns mal so richtig! Nimm einfach die U-Bahn Richtung Briston geh dann in den Level 2 der U-Bahn und fahre Richtung Hamshire. Dort treffen wir uns dann in einem neuen… Pub… es heißt ‚Pain or Pleasure’!“
„Aber…“ „Kein aber Marcus! Um 900pm vor dem… Pub… ‚Pain or Pleasure’… Ich warte!“
Bevor Marcus widersprechen konnte, war die Verbindung bereits beendet.
„Na toll, als ob ich Lust habe unter Leuten zu sein wenn mich meine Freundin gerade verlassen hat!“, sagt Marcus kopfschüttelnd zu sich selbst.

3 Stunden später...
Marcus steht vor dem Eingang zum ‚double Ps – Pain or Pleasure’. Von außen sieht dieses Gebäude nicht aus wie ein Pub. Viele Neonlichter hängen vor dem Eingang. Marcus sieht auf seine Uhr: 907pm. „Typisch.“, ist der einzige Kommentar den Marcus dazu einfällt. Er kennt Chuck schon seit seiner Kindheit, und weiß natürlich das Chuck nicht unbedingt viel auf Pünktlichkeit hält.
Nur Sekunden nach diesem Gedanken schlendert Chuck um die Ecke des ‚double Ps’.
„Marcus, hey, schön das du da bist!“
Marcus nimmt diese Begrüßung mit einem Nicken zur Kenntnis und lenkt seinen Blick wieder auf das Gebäude: „Was ist das für ein Schuppen Chuck?“
„Er wird dir gefallen. Glaub mir! Genau das richtige in deiner Situation.“
Der sehr fragende Blick von Marcus treibt Chuck etwas schlechtes Gewissen in sein Gesicht. „Hey Mann. Vertrau mir!“, sagt er etwas versöhnlich.
Ein erneutes Nicken lässt die beiden ‚Pain or Pleasure’ betreten.

Schon im Vorraum wird Marcus klar was für ein ‚Pub’ das ‚double Ps’ ist. Rotes Neonlicht. Rote Vorhänge. Rot-Blaue Neon Frauen an den Wänden.
„CHUCK!“, er wirft Chuck einen bösen Blick zu.
„Hey, die Mädchen machen hier was du willst. Nicht so wie deine Freundin... Ach nein... Ex-Freundin.“
Er zieht Marcus weiter in das Gebäude.
Sie kommen an eine kleine Rezeption. Eine 28 jährige schwarzhaarige Frau mit blauen Lippenstift und Lidschatten begrüßt die beiden: „Guten Abend die Herren tretet ein ins ‚double Ps’. Mein Name ist Tamara und ihr könnt euch aussuchen ob ihr Pain oder Pleasure sucht.“
„Mein Freund hier hat gerade seine Freundin verloren und sucht etwas Trost. Also doch eher Pleasure. Was mich angeht... Nunja.. da kommt es ganz darauf an ob du für Pain oder Pleasure zuständig bist....“, antwortet Chuck mit einem grinsen.
„Bevor ich dir sage woran du bei mir bist, müsst ihr noch den Krankheitstest machen.“
Sie zeigt auf zwei Löcher die gerade groß genug für die Gesichter der beiden Gäste ist. Es ist eine normale Vorsichtsmaßnahme und gleichzeitig eine Liquiditäts-Prüfung. Die Besucher müssen ihr Gesicht hineinhalten und in einen kleinen Becher spucken um sie auf alle möglichen Krankheiten zu untersuchen. Gleichzeitig wird bei ihren Augen überprüft um welche Personen es sich handelt und ob sie genug Geld haben um das Etablisment zu betreten.
Der Vorgang an sich dauert nur wenige Sekunden: „Ihr seid Clean. Ihr könnt nun den Club betreten. Ach noch was... bei mir wirst du heute wohl nur Schmerz finden.“
Chuck grinst teuflisch: „Sehr gut... Ich war nämlich ein sehr sehr böser Junge! Aja, ich zahle für Marcus, also alles auf mein Konto buchen.“
„Geht klar. Und für deinen Freund habe ich etwas ganz besonderes. Eine neue. Süße 18. Ich habe sie zwar aus dem 7. Ring aber sie ist absolut sauber. Sie wartet im Zimmer RTE auf ihn. Und ich warte im Zimmer RTF auf dich...“
„Sehr gut!“ bemerkt Chuck und wirft nur einen kurzen Blick auf Marcus der irgendwie geschockt wirkt. Er war wahrlich nicht darauf vorbereitet heute in diese Art von Club zu gehen. Marcus war scheint nicht einmal in der Lage zu protestieren, und irgendwie hat er die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, dass Chuck recht hat. Vielleicht hilft ihm wirklich gerade so eine spontane Aktion weiter um über seine Ex-Freundin hinwegzukommen.

Tamara verschwindet in ein Hinterzimmer und vor den beiden öffnet sich ein Fahrstuhl. Sie betreten ihn und der Fahrstuhl schließt die Tür und fährt automatisch in den Stock der RT heißt. Der Lift ist mit rotem Samt ausgelegt und an den Wänden sind schwarze Katzen aufgemalt.
Marcus bekommt ein schlechtes Gewissen: „Ich dachte wir wollten etwas trinken gehen?!?“
Chuck drückt etwas herum und merkt an: „Ja, tun wir auch. Wir können ja auch hier was trinken. Danach zumindest“
Marcus schüttelt den Kopf und von nun an herrscht schweigen zwischen den beiden.
Nach kurzer Zeit kommen die beiden in den RT Stock und der Lift öffnet seine Türen.
Auch in dem lang gezogenen Flur ist Rot die dominante Farbe. Die Zimmer RTE und RTF liegen gleich nebeneinander. Die beiden betreten jeweils ihren zugewiesenen Raum.

Ein wunderschöner Raum bietet sich Marcus. In der Mitte ein Doppelbett mit einer Seidenbettwäsche. Links und Rechts neben dem Doppelbett jeweils eine Tür. Eine ist offen und lässt einen Blick in ein kleines Bad zu. Eine Dusche und eine Badewanne mit passenden roten Badetüchern. Die Tür rechts ist geschlossen und mit Toilette beschrieben. Erst jetzt bemerkt er eine dritte Tür, die wie eine schlecht versteckte Geheimtür wirkt. Sie hat dieselbe Farbe wie die Tapete des Zimmers. Diese besteht aus vielen kleinen roten Rosen. Neben dem Bett steht auf jeder Seite jeweils ein kleines Nachtkästchen mit einer kleinen Lavalampe die etwas Licht spendet. Die Hauptlichtquelle liefert allerdings ein rosarot-hellblauer Neon Flamingo der gegenüber der ‚Geheimtür’ an der Wand hängt. Der Duft der in diesem Zimmer herrscht wirkt beruhigend. Die Luftfeuchtigkeit im Zimmer lässt darauf schließen, dass kurz zuvor jemand gebadet oder geduscht hat.

Nur einige Augenblicke nachdem Marcus das Zimmer betreten hat, öffnet sich die ‚Geheimtüre’. Ihm weht ein angenehmer Duft entgegen, gefolgt von einer wahrlich wunderbaren Präsenz. Tamara hatte nicht zuviel versprochen. Ein junges Mädchen mit langen rot-braunen Haaren betritt den Raum. Das einzige was sie am Körper trägt sind zwei beinahe durchsichtige Tücher, nur um ihre Brüste und ihren Schambereich zu überdecken. Sie wirkt nicht übermäßig dünn. Offensichtlich ist ihr bewusst, ihre weiblichen Rundungen perfekt einzusetzen. Ihre Haut wirkt sehr blass und ihre Brüste sind in richtiger Proportion zu dem restlichen Körper. Am Türstock bleibt sie angelehnt stehen und betrachtet ihren ‚Kunden’ von unten nach oben.
„Hallo, mein Name ist Cecile. Ich muss gleich an paar Dinge klarstellen: Meine Verletzungsstufe ist 1, das heißt: kein schlagen, keine Messer, keine Dinge die dauerhafte Schäden hinterlassen können. Kratzen ist im Grenzbereich. Solang kein Blut fließt ist es okay. Falls du dich entschließen solltest die Regeln zu brechen muss ich dir gleich sagen, dass ich einen hervorragenden Begutachter habe und ich habe keine Scheu diesen auch einzusetzen. Du musst nicht verhüten. Die Verhütung habe ich übernommen. Es ist ja auch in unserem Interesse das Gefühl so echt wie möglich zu belassen. Wenn du es in der Dusche oder in der Badewanne machen möchtest ist das kein Problem für mich. Aber ich bin bereits sauber. Das ist eine der Hausregeln. Des Weiteren sind die Zimmer Schalldicht. Es ist also kein Problem wenn du laut stöhnen willst. Aber denk daran: die Zimmer sind Videoüberwacht.
Also, in unser beider Interesse, halte dich an die Regeln!“
Angesichts dieser Präsenz von Cecile und der eher unpassenden kaltschnäuzigen Rede ist Marcus wieder einmal sehr geschockt. Er findet durchaus gefallen an Cecile, muss aber ständig an seine Ex-Freundin denken. Erst nach einem kurzen Moment fasst er sich wieder und bringt einen Satz heraus: „Hallo, ich... mein Name ist Marcus. Hör mal... ich bin eigentlich nicht hier um... mit dir zu schlafen. Ein Freund von mir hat mich hier her geschleppt.“
„Ich werde nicht dafür bezahlt wenn du mit mir sprichst. Warum bist du hier wenn du nicht mit mir schlafen willst? Gefalle ich dir nicht?“ Sie lehnt sich von dem einen auf den anderen Fuß und scheint nun fast ängstlich.
„Doch, doch, du bist wunderschön, aber ich habe heute meine Freundin verloren. Nach über 2 Jahren. Ich bin wirklich nicht in Stimmung für so etwas.“
„Nun, vielleicht kann ich dich ja in Stimmung bringen...“ Langsam lässt sie das Tuch von ihrer Brust auf den Boden sinken. Sie macht ein paar Schritte auf Marcus zu. Dieser scheint sichtlich sprachlos zu sein. Cecile nimmt seine Hand und zieht ihn auf das Bett. Er lässt sich ohne sich zu wehren auf das Bett nieder und sitzt jetzt direkt vor ihr. Sie setzt sich auf seinen Schoß und präsentiert ihre Brüste direkt vor dem Gesicht von Marcus. Es fällt ihm sichtlich schwer zu beherrschen. Letztendlich bricht der Wille von Marcus und er legt seine Fingerspitzen vorsichtig auf Ceciles Brüste. Diese schließt ihre Augen und seufzt sichtlich erleichtert auf. Langsam beginnt sie das T-Shirt von Marcus über seinen Kopf zu ziehen. Sie wirft das T-Shirt in eine Ecke und beginnt ihn sanft zu küssen. Er erwidert den Kuss und spielt sanft mit ihrer Zunge.
Gerade als ihre Hand ihn seine Hose fährt beginnt ein schriller Alarm. Marcus kommt wieder zur Besinnung und schiebt Cecile von seinem Schoß. Während dieser Aktion verliert Cecile auch noch ihr zweites Tuch und steht somit nackt vor Marcus.
Beide sehen sich verwirrt an, wobei Marcus’ Blicke immer wieder über den nackten Körper von Cecile streifen.
„Was... Was ist das?“ bringt er endlich heraus.
Ein kopfschütteln und ein etwas ängstlicher Blick, ist ihre Antwort.
Plötzlich ging alles sehr schnell. Die Tür zum Zimmer RTE springt auf und die nackte Tamara steht mitten im Raum. Geschockt mustert Marcus Tamara und muss feststellen, dass ihr Gesicht blutverschmiert ist. In ihrer linken Hand ist ein Skalpell. Bevor Marcus irgendetwas sagen kann beginnt Tamara zu sprechen: „Cecile! Wir müssen los! Sie haben uns gefunden! Nimm noch einen Schluck von ihm und dann nichts wie weg von hier! Wir müssen in den 7. Ring!“
„Einen Schluck?! Was?!“ stammelt Marcus vor sich hin. Doch bevor er realisiert was los ist springt Tamara ihn an und schneidet ihm die Kehle durch.
Das Blut sprudelt aus seinem Hals heraus und Tamara beginnt sofort daran zu lecken. Nur kurze Zeit später schließt sich Cecile ihr an.
Die Blutung von Marcus lässt etwas nach als aus dem Flur eine Stimme ertönt: „Sie sind in RTF und RTE!“
„Cecile wir müssen los!!“ Tamara zieht Cecile vom toten Marcus und beide verschwinden durch die ‚Geheimtür’.
„Von nun an wird es wohl schwierig werden?“, bringt Cecile mit etwas zittriger Stimme heraus.
„Ja, aber wir beide schaffen das. Es wird immer wieder dumme Männer geben die auf uns hereinfallen...“

conscience
17.01.2007, 18:22
division three - chapter 2

Nur sehr knapp bekleidet finden sich die beiden Frauen wenig später in der U-Bahn wieder. Immer noch außer Atem erkunden sie ihre direkte Umgebung. Das Abteil ist fast leer. Nur hier und da ein Passagier. „Niemand der verdächtig ist.“, sagt Tamara ohne Cecile einen Blick zu zuwerfen. Cecile nickt nur kurz und konzentriert sich wieder auf sich selbst. Sie zittert am ganzen Körper. Tamara bemerkt ihr zittern: „Alles in Ordnung?“ Cecile dreht ihren Kopf zu Tamara: „Es ist einfach schon so lange her seit ich das letzte mal etwas getrunken habe. Mein Körper verlangt nach mehr. Ich bin schwach.“
„Diese Monster. Heilung ja, aber zu welchem Preis!“, Tamara schüttelt den Kopf.
„Tamara, wohin fahren wir?“
„Ich kenne eine Bar im 7. Ring. In diese Bar verkehren Menschen aus den oberen Ringen, denen in ihrem monotonen Leben etwas fehlt. Deswegen kommen sie in den 7. und machen Pseudo-Vampir-Partys. Sie tanzen dort, haben keinen Namen und suchen jemanden, mit dem sie ihr Blut tauschen können. Es sollte für uns kein Problem darstellen dort genügend Blut zu trinken um uns für eine Weile bei Kräften zu halten. Anschließend suchen wir uns eine Unterkunft. Wir müssen einen Weg finden den Leuten die Wahrheit zu sagen.“
Cecile schließt ihre Augen: „Ich bin froh das ich dich habe Tamara. Danke, dass du mich befreit hast.“
Tamara legt einen Arm schützend um Cecile. „Wir schaffen das.“, flüstert sie, doch Cecile ist bereits eingeschlafen.

Einige Minuten später, weckt Tamara Cecile mit einer sanften Berührung an der Schulter.
„Wir sind da.“
Widerwillig steht Cecile auf. Die beiden Frauen verlassen die U-Bahn und machen sich auf den Weg zu der Bar. Die Gassen die sie passieren, sind eng und sehr verschmutzt. Über den gesamten Ring liegt ein dichter Nebel. Sie sehen nur etwa 2 Meter nach vorne. Tamara läuft vorne weg und Cecile hinten nach. Sie wunder sich warum Tamara sich so gut im 7. auskennt. Nachdem sie scheinbar ewig lange zwischen den Häusern umhergelaufen sind, kommen sie endlich an.
Eine große Barock-Kirche mit zwei Türmen seitlich des Eingangs erstreckt sich vor ihnen. Viele Verzierungen schmücken das Eingangstor, das aus zwei großen Flügeln besteht. Cecile betrachtet das Tor, und bemerkt zwei große Figuren, die sich über das gesamte Tor erstrecken. Ein kleines Kind mit flügeln, das offenbar einen Engel darstellen soll. Der Engel scheint zu fliehen und seine Augen sehen ganz deutlich nach hinten zu der zweiten Figur. Es handelt sich dabei um ein Skelett in einer schwarzen Robe, die nur sein Gesicht freigibt. In der Hand hält das Skelett eine Sichel und bei genaueren betrachten, bemerkt man seine langen Eckzähne. Es sollte wohl einen Vampir darstellen. Aus dem Mundwinkel sieht man eine kleine Zunge von der ein kleiner Tropfen auf den beinahe erreichten Engelsflügel tropft.
Cecile erschaudert: „Dieser Ort ist mir nicht geheuer.“
„Keine Angst Cecile. Ich kenne diesen Ort. Wir sind hier bald wieder weg.“
Tamara öffnet das Tor und betritt die Kirche. Zögernd schließt sich ihr Cecile an.
Sie schließt das Tor hinter sich und bemerkt, dass darauf etwas auf Latein geschrieben steht „homo fierie bestiae“. Mit einer kurzen Bewegung dreht sie sich zu Tamara und sieht sie fragend an.
„Das ist der Name dieser… Bar.“
Cecile sieht sich im inneren um. Die Kirche wurde scheinbar in wenigen Arbeitsschritten in ein Lokal umgewandelt. Anstelle des Altars wurde Getränkeausgabe montiert und anstelle der Sitzbänke sind Sitzgelegenheiten mit Tisch gebaut worden, wobei sorgfältig darauf geachtet wurde, dass jede Sitzgelegenheit mit Tisch nicht im Blickwinkel der anderen ist.
Zwischen ‚Altar’ und ‚Bänken’ hängt eine seltsame silberne Kugel von der Decke herab. An dieser Kugel sind viele seltsame Anschlüsse angebracht. Sie sehen beinahe so aus wie Zapfsäulen mit einem kleinen Mundstück.
Erst nachdem sie sich die Kugel genauer betrachtet hat, bemerkt sie die ganzen Menschen die sich in diesem Gebäude tummeln. Für einen kurzen Moment verfolgt ihr Blick einen Mann der mit großen Schritten zu der Kugel geht. Er nimmt einen der Zapfsäulen in den Mund und scheint daraus zu trinken. Cecile will sich wieder zu Tamara drehen, doch sie ist nicht mehr da. Ein kurzer Adrenalinstoß lässt Cecile den Puls in ihren Adern spüren. Hektisch sieht sie sich in der Kirche um. Keine Spur von ihr. Langsam aber bestimmt geht sie durch die Sitzreihen um in jeder kleinen Ecke nachzusehen. Viele Paare sitzen darin, aber keine Tamara. Cecile kommt an die Bar. Der Barkeeper scheint ende dreißig zu sein und schenkt ihr keine Aufmerksamkeit.
Plötzlich spürt sie einen Griff an ihrem Unterarm. Schnell dreht sie sich um und erblickt erleichtert Tamara.
„Ich habe einen Tisch für uns gefunden. Und jemanden der… interessant für uns ist.“, sie lächelt Cecile zu und zieht sie mit sich auf einen der Tische. Zwei Männer erwarten die beiden Frauen bereits. Beide im schwarzen Anzug mit braunen kurzen Haaren. Tamara nickt den beiden zu, worauf einer von ihnen aufsteht und mit ihr verschwindet. Cecile sieht ihr etwas verstört nach. Die beiden gehen in die Richtung des Beichtstuhls und verschwinden darin. Cecile schaut auf den zweiten Mann.
„Setz dich doch. Lass den beiden ihren Spaß.“
„Ich stehe lieber. Danke.“, antwortet Cecile bestimmt.
„Willst du von mir kosten?“, der Mann holt eine Sichel heraus und hält sie ihr hin.
Verwundert sieht Cecile ihn an.
„Bist du neu hier? Du weißt doch was das für eine Bar ist oder?“
Nickend nimmt sie die Sichel. Er hält ihr den Arm hin.
„Mach den ersten Schnitt.“
Langsam schneidet sie fünf Zentimeter in den Oberarm des Mannes. Er lässt sich keinen Schmerz anmerken. Das Blut tropft langsam aus der Wunde heraus.
„Trink meine Kleine.“
Ceciles Pupillen verengen sich und fixieren das Blut. Alles um ihr herum verstummt. Sie beugt sich langsam zum Mann hin und berührt mit der Zungenspitze die Bluttropfen. Vorsichtig presst sie die Lippen auf die Wunde und beginnt stark daran zu saugen. Ihr Mund füllt sich mit dem Blut. Mit ihrer Zunge spielt sie im Schnitt um noch mehr Blut zu entlocken. Tropfen für Tropfen lässt sie in ihrem Hals hinunter rinnen. Ihre Adern pulsieren wieder. Die Kraft kommt zurück und ein blitzen durchströmt ihre Augen. Sie bemerkt wie sehr der Mann gefallen daran hat wie sie an seiner Wunde saugt. Cecile saugt etwas fester.
Er schreit kurz auf und zieht die Hand weg. Aus den Mundwinkeln von Cecile tropft noch etwas Blut als der Mann die Sichel wieder an sich nimmt.
„Ich bin dran: Wie du mir so ich dir.“
Der Mann nimmt die Hand von Cecile und will sie schneiden, doch in diesem Augenblick kommt Tamara mit dem anderen Mann zurück.
„Cecile, lass uns kurz an die Schenke gehen. Keine Angst werter Herr, sie gehört gleich wieder Ihnen.“
Mit diesen Worten gehen die beiden zur silbernen Kugel.
„Trink an der Kugel. Es ist hochwertiges Tierblut. Nicht so gut wie das vom Menschen aber immerhin.“
Cecile folgt der Anweisung von Tamara und nimmt einen der Anschlüsse in den Mund. Tamara öffnet langsam den Hahn und steuert somit die den Blutfluss den Cecile schlucken muss. Sie sieht ihr in die Augen und bemerkt das aufblitzen. Tamara holt eine kleine Visitenkarte heraus und steckt sie in Ceciles Tasche. Wenig später dreht sie den Zapfhahn wieder zu und stoppt den Blutfluss. Tamara verlässt sie noch bevor sie die Karte gelesen hat: „Töte den Mann deiner Freundin und ich kann euch vielleicht helfen. homo est hostia.“
Cecile sieht noch einmal zu ihrer Freundin, welche sie nur kurz annickt. Kurz darauf findet sie sich wieder bei dem Mann am Tisch.
„Gibt es hier irgendwo einen Platz wo man ungestört sein kann?“
„Ja, im Beichtstuhl.“, antwortet der Mann lächelnd.
Cecile nimmt ihn bei der Hand und zieht ihn in einen der Beichtkästen. Sie nimmt ihm Die Sichel ab und kratzt vorsichtig an seinem Hals. Lächelnd lehnt er sich zurück und schließt seine Augen. Cecile schließt die Tür zum Beichtkasten. Als sie dem Mann einen flüchtigen Schnitt verpasst lacht dieser nur kurz auf. Ihre Finger tanzen am Griff der Sichel bevor sie ohne Warnung einen tiefen Schnitt durch die Kehle des Mannes machte. Der Kopf sackt nach hinten und ein kleines Röcheln erfüllt den Raum den noch vor kurzem das Lächeln des Mannes erfüllt hat. Das Blut blubbert langsam heraus. Der Mann versucht sich nochmals aufzubäumen, doch Cecile schlägt die Sichel wuchtig in das Herz des Mannes. Obwohl ihr Hunger gestillt ist, nimmt sie noch einen Schluck von ihm und verlässt die Kabine.

Draußen sieht sie Tamara an der Bar stehen. Cecile geht zu ihr und nickt ihr zu.
„Ich habe eine zweite Visitenkarte bekommen. Irgendjemand beobachtet uns. Wir sollen uns zu einem Hotel begeben und auf weitere Anweisungen warten.“
Cecile hört sich das alles an ohne ein Wort zu sagen. Ihr komplettes Gesicht ist blutverschmiert.
„Es könnte eine Falle sein, aber da wir alleine nicht viel gegen diese Monster die uns zu dem was wir sind gemacht haben tun können, müssen wir darauf eingehen.“
Der Barkeeper gibt der immer noch schweigenden Cecile ein Handtuch.
„Ich glaube bei dir ist ein bisschen was daneben gegangen.“, lacht er.
Sie nimmt das Handtuch und wischt ihr Gesicht ab: „Scheint so. Danke.“

Aus der Ferne hören die beiden Schreie. Sie drehen sich um und sehen, dass sie aus der Beichtkabine kommen. Die beiden Frauen sehen sich an.
„Wir müssen los Tamara.“, sagt Cecile ganz ruhig.
Tamara nickt und die beiden verlassen die Kirche…

conscience
17.01.2007, 18:24
division three - chapter 3

In der Circlotron Stadt erstrecken sich Kilometer weit ausgestorbene Seitengassen. Keine Menschen auf den Straßen, kaum Nummern an den Häusern, die sich gegenüber den Wolkenkratzern in unterzahl befinden. Die beiden wissen ganz genau, dass sie das Hotel nicht ohne Hilfe finden können. Dennoch ist es sehr risikoreich, zu einem gut besuchten Ort zu gehen und danach zu fragen. Jemand könnte Sie erkennen. Ihre Schritte wurden, obwohl sie immer müder wurden, von Minute zu Minute schneller.
Nachdem die beiden bereits eine Weile im Laufschritt umhergehuscht waren, ließ sich Cecile erschöpft nieder. Sie ringt schwer nach Atem und ihr Gesicht verriet, dass sie völlig dehydriert ist. Tamara setzt sich neben Cecile.
„Alles in Ordnung Cecile?“
Cecile nickt wortlos und keucht: „Ich… ich muss mich nur ...“
„… einen Moment ausruhen.“ vervollständigt Tamara ihren Satz.
„Ja ruh dich einen Moment aus. Wir müssen uns wohl auf eine U-Bahn Station wagen um nach den Weg zu fragen. Wenn es irgendwie möglich ist suchen wir dir einen vor fremden Augen geschützten Ort während ich frage.“
Cecile gefällt dieser Gedanke nicht, ist aber zu erschöpft um zu widersprechen.
„Ist es dir auch aufgefallen?“
Tamara blickt zu Cecile die immer noch zu sehr mit sich selbst kämpft um diese Frage zu beantworten. Doch es ist nicht notwendig. Sie kennt die Antwort bereits. Beide haben ihre Sinne soweit geschärft um zu merken, wenn sie beobachtet werden. Und das war definitiv der Fall.
„Egal wer es ist, sie wollen uns nicht töten und nicht ausliefern. Denn wenn dem so wäre, hätten sie in dem Moment zugeschlagen, als wir hier völlig erschöpft zu Boden gingen.“
Tamaras Worte lassen Cecile kurz zusammenzucken. Natürlich hatte sie Recht, aber das macht die Fremden Blicke nicht mehr erträglicher. Sie fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut. Cecile ging auch komplett ans Limit, bevor sie sich, ohne eine andere Wahl zu haben, auf den Boden setzte um zu ruhen.
Die beiden sitzen noch einige Minuten da. Der Körper von Cecile hat sich wieder etwas beruhigt. Ein langsames ruhiges Atmen hat wieder eingesetzt. Tamara beobachtet Cecile mit ihren grünen Augen, die noch immer von dem blauen Lidschatten abgelenkt werden sollen. Sie erwidert den Blick und kämpft sich langsam auf die Beine. Erst jetzt bemerkt sie den stechenden Schmerz in ihrem linken Oberschenkel, lässt sich jedoch nichts anmerken. Natürlich war ihr klar, dass es Zeit ist weiterzugehen.
Die beiden machen sich auf und gehen in die Richtung in der sie die nächste U-Bahn Station vermuten. Es dauert nicht lange als sie endlich die U-Bahn Station „Cleric“ erreichen. Das besonderer an dieser Station ist die neu konstruierte Wartehalle. Im inneren Cirlotron-Ring wird nicht viel investiert und umso überraschender war, als sie die Cleric-Station renoviert und neu aufgebaut haben. Niemand weiß genau warum sie es gemacht haben, doch es gibt Vermutungen, dass die Drogendealer ihren Einfluss geltend gemacht haben. Cleric ist bekannt für die Freaks die alles haben und alles besorgen können, was auch nur ansatzweise süchtig machen kann.
Die Station ist wie immer gut besucht. Junkies in jeder Ecke umgeben von ‚normalen’ Durchreisenden. Hier und da ein nur sehr wenig verdecktes Geschäft bei dem Ware und Geld den Besitzer wechselt. Tamaras Gesicht erhellt sich. Sie haben Glück. In dieser Station ist die Gefahr nicht so groß erkannt und ausgeliefert zu werden.
Sie tauchen in der Menschenmenge unter und suchen den nächsten besten Junkie der an einem nicht so leicht beobachtbaren Platz steht. Ein junger Mann mit weißen Haaren und stechenden roten Augen erfüllt diese Anforderung. Seine Hände sind blau und man erkennt die Knochen unter der Haut. Er zappelt von einem Fuß auf den anderen. Cecile kennt diese Art von Droge. Es muss eine Abwandlung von der berüchtigten „Accelerator“ Droge sein. Dabei handelt es sich nicht um eine natürliche oder chemische, sondern um eine technische Droge. Man öffnet die Kapsel und schluckt einen kleinen Chip. Dieser Chip optimiert die elektrischen Ströme die zum Gehirn fließen. Die Umwelt bewegt sich für einen in Zeitlupe und die eigenen Reflexe sind um einiges gesteigert. Bei jeder Einnahme bleiben jedoch Rückstände zurück und können so zu unkontrolliertem Muskelzucken führen.
„Tamara pass auf, er ist auf Accelerator.“, flüstert Cecile ihrer Freundin ins Ohr.
Diese nickt nur kurz und wendet sich wieder dem Mann zu:
„Entschuldigen Sie bitte…“, beginnt sie, doch noch ehe sie zu Ende reden kann unterbricht er sie: „Was? Was ist los? Warum stört ihr JD? Ihr wollt Drogen? Ich kann euch alles besorgen was ihr braucht. Ihr habt Geld ich hab Beziehungen, also was wollt ihr? Sagt JD eure tiefsten Wünsche und er wird sie euch erfüllen – gegen Bezahlung versteht sich!“
„Wir wollen keine Drogen. Wir wollen nur wissen wo dieses Hotel ist.“ Cecile drückt ihm die Visitenkarte in die Hand und JDs Augen rollen über die Schrift.
„Informationen sind noch teurer als Drogen. Also sagen wir…“, dieses Mal ist es Tamara die ihn unterbricht. Sie legt ihre Hand um seinen Hals und drückt mit dem Daumen gegen seinen Kehlkopf: „Sagen wir ich schenke Dir das Leben. Bezahlung genug?“
JDs Augen weiten sich vor entsetzen. Sein Körper ist zu schlaff um sich gegen Tamara zu wehren. Seine Muskeln wurden Opfer seiner Sucht. Er versucht es nicht einmal sich zu wehren und beschreibt den beiden den Weg. Beide Frauen wissen, dass er nicht lügt. JD hat zu große Angst als die beiden zu belügen. Tamara lockert ihren Griff und JD sinkt zu Boden und versucht sich mit seinen Händen zu schützen.
Aus dem nichts ertönt ein greller Schmerzensschrei. Cecile sieht sich um und sieht dann wieder zu Tamara. Dann wird ihr klar, dass der Schrei von Tamara selbst kommt.
„Tamara was ist los?“
Ihr Körper verkrampft und sie drückt ihre Schultern nach hinten. Der Oberkörper hört auf sich zu bewegen. Ein weiterer Schrei hallt durch die Station.
„Oh mein Gott, ihr Freaks!“, JD stolpert sichtlich erschocken davon.
Cecile legt ihre Hände an Tamaras Wangen und sieht ihr in die Augen. Die Finger waren ebenso verkrampft wie der Rest ihres Körpers. Cecile stammelt nur immer wieder ihren Namen. Sie kommt sich in diesem Moment unendlich hilflos vor. Dann verändern sich Tamaras Augen. Aus dem giftigen Grün wurde ein stechendes Dunkelblau. Jetzt bemerkt Cecile auch die Flecken auf dem Gewand Tamaras. Blut. Blutflecken.
Tamaras Muskeln lösen ruckartig den angespannten Zustand und sie sinkt zu Boden. Die Atmung setzt sehr schwach wieder ein und ihre Augen beginnen zu zucken, als sie noch einen Schrei von sich gibt und ein weiterer Blutfleck erscheint.
Cecile öffnet Tamaras Oberteil welches mittlerweile von drei Blutflecken überdeckt wird. Einer der Flecken rechts in ihrem Magen, ein weiterer rechts unter ihrer Achsel und der dritte dürfte nur um Zentimeter ihr Herz verfehlt und ihre Lunge durchdrungen zu haben. Cecile sieht die Wunden auf ihrer Haut und sie scheinen wie Schnittwunden auszusehen. Hektisch sieht sie sich um. Es ist weit und breit niemand, der ihr diese Verletzungen zugefügt haben könnte. Aus dem Augenwinkel entdeckt sie jedoch JD mit einem Mann in Uniform reden, der sich sofort auf den Weg zu den beiden macht.
„Tamara wir müssen los. Sofort!“, Cecile wirkt sehr hektisch und sieht in das schmerzverzerrte Gesicht Tamaras.
Diese schüttelt nur den Kopf und flüstert ohne Stimme: „Geh! Finde das Hotel.“
„Ich lasse dich nicht allein! Komm steh auf!“
Tamara konzentriert sich und sieht Cecile tief in die Augen: „Sie dich um, es sind zu viele. Geh und rette dich. Keine Angst, ich komme wieder.“
Cecile sieht sich um und bemerkt, dass es sich nicht mehr um nur einen Mann in Uniform sondern schon um eine gesamte Einsatztruppe handelt. Sie blickt noch einmal in Tamaras Gesicht und vergießt eine einzelne Träne, die ihre Wange herunterwandert. Tamara nickt kurz und Cecile presst ihre Augen zusammen und läuft so schnell ihre Beine sie trägt. Es bleibt ihr keine Zeit sich auch nur einmal umzudrehen, da sie gekonnt den Uniformtragenden Personen ausweichen muss. Sie schaltet alles um sich in ihrem Kopf aus und konzentriert sich einzig auf das Laufen.
Als sie aus dem ‚Laufwahn’ wieder zur Besinnung kommt, steht sie direkt vor dem Hotel ‚Serreine’. Es ist das Hotel von der Visitenkarte. Ohne lange nachzudenken und ohne sich einen Moment Zeit zu nehmen um das Geschehene zu verarbeiten, betritt sie das Hotel.
Es ist ein sehr altmodisch eingerichtetes Hotel. Noch mit einem eigenen Rezeptionisten. Normalerweise haben die Hotels nur noch Chipkarten und DNS Kontrolle. Sie geht auf den Rezeptionist zu. Es kommt ihr so vor, als könnte sie sich selbst beobachten wie sie das Hotel betreten hat. Alles kommt ihr sehr surreal vor.
Noch bevor sie ein Wort sagen kann, sagt der Mann sie solle sich in den 2 Stock zum Zimmer 233 begeben. Cecile versucht sich auf das Gesicht des Mannes zu konzentrieren, aber es gelingt ihr nicht. Alles wirkt sehr verschwommen. Der Rezeptionist scheint kein Gesicht zu haben. Sie betritt das Stiegenhaus und geht wie in Trance die Stufen hinauf. Oben angekommen hat sie keine Mühe das Zimmer zu finden. Die Tür steht offen, also betritt sie den Raum.
Erst jetzt kommen ihr Zweifel wieso der Mann an der Rezeption sie erkannte. Ihre Sinne schärfen sich wieder. Plötzlich tritt auch der Schmerz des Verlustes ein. Doch sie ergibt sich den Schmerz nicht.
„Willkommen Cecile.“, eine weibliche Stimme ertönt hinter ihr. Ruckartig dreht sie sich um. Niemand ist zu sehen.
„Sie können mich nicht sehen, aber das tut auch nichts zur Sache.“
„Wer… Wer sind sie und was wollen sie von uns… mir?“, Cecile senkt den Kopf als sie merkt wie alleine sie jetzt ist.
„Wir haben denselben Feind. Ich brauche sie um ihn zu bezwingen. Und sie brauchen auch mich um zu überleben.“
„Wer ist unser Feind?“
„Das wissen sie doch genauso gut wie ich. Naevisus.“
Cecile steht einen Moment ganz still und sieht sich im Raum um. Ein Kleiderkasten. Ein Bett. Eine Tür nach draußen und eine weitere Tür, die wohl in ein Bad führt.
„Ich hoffe Ihnen gefällt der Raum?“, ertönt die Stimme.
Cecile zeigt keine Regung.
„Dieser Raum wird ihre Unterkunft sein, solange bis wir wieder getrennte Wege gehen können.“
„Wer sind sie?“, wiederholt sie die Frage.
„Nennen sie mich Ewman.“
„Was wollen sie von mir?“, Cecile wird immer misstrauischer, was auch Ewman aufgefallen sein dürfte.
„Zunächst möchte ich nichts von Ihnen. Im Gegenteil. Ich gebe Ihnen etwas.“
„Sie geben mir etwas?“
„In dem Kleiderschrank finden Sie Gewand und eine kleine Thermoskanne. In dieser Thermoskanne finden Sie das, was Sie zum überleben benötigen. Ich nehme mir die Freiheit sie bei jeder Gelegenheit nachzufüllen, damit sie immer voll ist wenn Sie … nach Hause kommen.“
„Warum sollte ich Ihnen vertrauen?“
Ein Lachen ertönt: „Ihre Freundin, Sie hat mir vertraut und tut es auch jetzt noch.“
„Tamara?“
„Ja, Tamara. Cecile Sie haben das richtige gemacht in dem Sie Tamara zurückgelassen haben. Ich konnte mich ihr somit ungestört annehmen.“
„Sich ihr annehmen?“
„Ihr Zustand ist kritisch, aber sie lebt noch. Sie sollten sie besuchen gehen.“
„Wo ist sie? Sagen sie es mir!“, ihre Stimme klingt etwas hysterisch.
„Sie ist im Bellvedere Krankenhaus unter dem Namen Patricia Arima. Auf dem Weg zum Krankenhaus sollten Sie sich die Frage stellen, ob Sie glauben.“
„Ob ich glaube?“
„Gehen sie nun. Sprechen sie mit Patricia und sagen Sie niemand ihren richtigen Namen.“
Cecile lässt sich kurz auf das Bett nieder. In ihrem Kopf sind tausend Gedanken. Dann steht sie auf und verlässt das Zimmer…