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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Voyager Fans hier?



Kolynos
11.03.2007, 21:07
Hallo, ich bin auf der Suche nach ST Voyager Fans. Ich bin ein großer Fan der Serie und suche Leute zum fachsimpeln und quatschen. Würde mich freuen wenn sich jemand meldet.
ICQ: 46534612
e-mail: dennisis@gmx.de

Reddi
11.03.2007, 22:55
Voyager Fans, mhhh die müssten doch auf der anderen Seite der Galaxie feststecken :D

Kolynos
13.03.2007, 21:27
Ich hoffe das alle schnell nach hause kommen:shocked:

Kaff
13.03.2007, 21:33
Hallo, du kannst gerne Threads zu Episoden oder Charakteren eröffnen. So ist das ganze für jedermann ersichtlich. Und wenn jemand mitreden will, wird er das auch tun.

Zek
17.04.2007, 11:45
Na klar sind hier auch Voyager-Fans!
Schließlich war die Ferengi-Allianz maßgeblich an der Verbringung der Voyager in den Delta-Quadranten beteiligt.

Niergends lassen sich so profitable Geschäfte abwickeln wie dort, wo noch kein Ferengi gewesen ist.

Nur der doofe Fürsorger hat gestört, aber den hat Kathy ja sauber abserviert!

Opi-van-Kenopi
30.09.2007, 19:32
Die Borg sind glaube ich Voyager Fans !!

Darthbot
06.03.2008, 21:29
Die Kazon aber auch.Zumindest während der ersten drei Staffeln,dann haben die Borg mehr bezahlt,und wurden so die besten Freunde der Voyager :D

Antiheld
07.03.2008, 00:00
Ich hab mal ein paar wenige Folgen gesehen. Hat mich nie so angemacht.Aber besser wie nex Generation wirds wohl nicht sein.
Deep Space 9 und Voyager haben mich eh immer etwas abgeschreckt.

Dr.BrainFister
07.03.2008, 10:10
also für mich war voyager die serie, die startrek in die krise und in die untiefen der niveaulosen tv-durchschnitts-unterhaltung gestürzt hat (sicher nicht von anfang an, aber so wie es sich während all der staffeln entwickelt hat). danach war es umso schwerer wieder hochzukommen. verständlich, dass man zwischenzeitlich vom tod des franchise sprach. gut, dass man irgendwann konsequenzen daraus zog und den versuch startet, mit dem neuen kinofilm eine wiederbelebung durch leute zu schaffen, die nicht ST-berufsblind sind. die x-te voyager-kopie (für mich hatte auch enterprise noch zu viel von dieser schrottserie) braucht kein mensch.


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DerBademeister
07.03.2008, 14:19
An BSG sieht man ja, wie Voyager hätte werden können.

Hmpf
07.03.2008, 14:23
An BSG sieht man ja, wie Voyager hätte werden können.

Sieht man an BSG nicht eher, wie DS9 hätte werden können? ;-)

Oder hat Ronald D. Moore auch bei Voyager mitgemischt und ich hab's verdrängt?

Wobei, gegen DS9 will ich nichts gesagt haben. DS9 war ein echter Höhepunkt für ST, und ich habe es geliebt. (Hier ist ein großartiger Essay über die Serie: http://wrongquestions.blogspot.com/2008/02/back-through-wormhole-table-of-contents.html)

maxxius
07.03.2008, 16:41
Oder hat Ronald D. Moore auch bei Voyager mitgemischt und ich hab's verdrängt?


Wenn ich mich recht entsinne, ist er nach DS9 zum Voyager Produktionsstab gestossen, hat denn aber wieder recht schnell verlassen, gab da wohl gewisse „Differenzen“.

Was DS9 angeht, das wäre wenn es allein nach Moore und Behr gegangen wäre, in der Tat viel dunkler und damit BSG ähnlicher als es ist. Da war nur Rick Berman nicht ganz einverstanden mit …

Und Voyager, da stimm ich dem Doc weitestgehend zu.

Teylen
07.03.2008, 16:50
Ich bin zwar allgemein kein Star Trek Fan, allerdings kommt fuer mich Voyager, TNG noch am naechsten und war eigentlich so wie bzw. was ich von Star Trek erwarte.
Der Star Trek Serien Universum nun zwanghaft auf Battlestar Galactica oder eine andere Serie trimmen zu wollen bringt doch nichts. Da kann man auch gleich etwas gaenzlich neues machen.

So richtig nachvollziehen konnte ich die massive Ablehnung von Voyager nicht, soviel kann man doch garnicht gegen einen weibliche Captain haben?

Edit:
Die Idee Star Trek dunkler zu gestalten, halte ich fuer etwa so sinnig wie mal eine Putzkolonne durch die Galactica zu jagen und die Beleuchtung einmal auf normal hochzudimmen.

Hmpf
07.03.2008, 17:22
So richtig nachvollziehen konnte ich die massive Ablehnung von Voyager nicht, soviel kann man doch garnicht gegen einen weibliche Captain haben?


Das Problem von Voyager war nicht Janeway (als bekennende Feministin bin ich absolut *für* weibliche Captains! ;-)), sondern sieben Jahre charakterlicher Stillstand. Niemand durfte in dieser Serie wirklich wachsen oder sich verändern. Und dadurch wurde sie einfach furchtbar öde.

Dr.BrainFister
07.03.2008, 17:49
...
So richtig nachvollziehen konnte ich die massive Ablehnung von Voyager nicht, soviel kann man doch garnicht gegen einen weibliche Captain haben?
also, für mich hat die ablehnung rein gar nichts mit janeway zu tun. schrottige geschichten, schnulzig und billig inszeniert sowie ein zum ende hin immer haarsträubender werdender plot... und charaktere, die ebenfalls größtenteils recht stereotyp wirkten. sorry, aber das sind nicht die regeln des startrek-universums. vielleicht wurden vor 20 jahren serien noch so geschrieben, deswegen lässt sich bei tng noch einiges verzeihen, aber voyager war damals schon sehr rückschrittlich und verpasste viele wichtige chancen, die mit mehr einfluss von leuten wie r.d. moore sicherlich realisierbar gewesen wären.



Die Idee Star Trek dunkler zu gestalten, halte ich fuer etwa so sinnig wie mal eine Putzkolonne durch die Galactica zu jagen und die Beleuchtung einmal auf normal hochzudimmen.
stimmt nicht. so wie du es beschreibst, wäre auch eine neu-interpretation von galactica nie möglich gewesen. auch das galactica-universum, wie wir es aus den 70ern und 80ern kennen, war nicht sonderlich düster. es war teilweise sogar ziemlich quietschig und leicht überzogen, hatte zudem viele anleihen bei starwars und startrek. r.d. moore hat trotzdem geschafft, die kernelemente zu retten, aber dennoch etwas völlig neues, innovatives daraus zu machen.
das ist mit startrek ebenfalls möglich. man nennt es nicht umsonst oft "neu-interpretation", wenn heutzutage ein franchise neu aufgelegt ist. schließlich kann man die regeln von startrek nicht so verstehen, dass jede weitere serie bzw. jeder weitere film in einem stil gemacht sein muss, der dem der 60er und 80er jahre entspricht.

wie hätte man denn deiner meinung nach beispielsweise mit batman umgehen sollen, wenn man sich an den serien aus den 60ern/70ern orientiert hätte? sollen auch heute bei allen batman-filmen noch die "PENG" und "POW"-effekte eingebaut und alle 2 minuten ein flotter spruch geklopft werden, zu cooler sixties-musik? also, ich denke mal, da ist dir auch lieber, dass die späteren filme deutlich ernster und düsterer ausgefallen sind. ;)


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cornholio1980
07.03.2008, 18:10
Zuerst das kleinere, leicht zu verzeihende Outing: Ich hab Voyager eigentlich soweit immer ganz gerne gemocht. Ich bin nicht blind gegenüber den Schwächen der Serie und stimme zu, dass man damit einen Schritt in die falsche Richtung gemacht hat, nämlich weg von guten Stories hin zu belangloser Action, dennoch gab es noch genug richtige SF-Geschichten, um mich bei der Stange zu halten. Zudem war es größtenteils unterhaltsam.

So, jetzt das große Outing: Ich finde Voyager besser als DS9. Mit letzterer konnte ich nie so recht etwas anfangen, mit dem ganzen (meines Erachtens für ST unpassenden) Propheten und Pah-Geister-Gefasel, und dem Dominionkrieg, der nur ein Schatten der genialen Handlung aus B5 war. Zudem waren mit einige Wendungen mit der Zeit doch etwas zu abstrus. Und das Hologramm aus der 7. Staffel war ja sogar nerviger, als es selbst ein Kind von Wesley Crusher und Deanna Troi jemals sein könnte :D.

Immerhin, was ich DS9 durchaus zugute halte, ist die Charakterentwicklung, die dort so ausgeprägt wie in keiner anderen ST-Serie vorhanden war. Etwas, dass bei Voyager stark vernachlässigt wurde, aber wenn wir uns ehrlich sind, ohnehin ein Punkt bei dem Star Trek sonst nie geglänzt hat. Auch bei TNG tut sich bei den Figuren nicht viel, wichtige Ereignisse aus einer Handlung sind schnell vergessen und haben keine langfristigen Konsequenzen. Die typischen Star Trek-Schwächen halt.

Was mir halt nur bei DS9 nicht gefallen hat, war, dass die ersten Staffeln ungemein schwach und langweilig waren, dass man zu viel wert auf teils soapartige Geschichten gelegt hat, und dass man im späteren Verlauf eigetnlich nur mehr eine Geschichte in einem SF-Setting, aber keine Science Fiction-Geschichten mehr erzählt hat. Und genau das war für mich immer die Stärke von Star Trek, die auch Voyager teilweise noch hatte. Es war schon immmer so eine Art Anthology-Serie mit Resetknopf am Ende, wo jedoch die handelnden Personen von einer auf die nächste Folge die selben bleiben. Eben diese originellen Ideen und Geschichten haben mir bei DS9 gänzlich gefehlt - im Gegensatz zu Voyager, dass zumindest teilweise noch mit einigen interessanten Episoden aufwarten konnte.

Hmpf
08.03.2008, 18:45
Ich empfehle wirklich sehr den Essay, zu dem ich oben gelinkt hatte. Der ist von einer DS9-Skeptikerin, die sich vor kurzem nochmal die gesamte Serie angeschaut hat und sehr positiv überrascht war.

cornholio1980
08.03.2008, 19:16
Ich hab mal vor einem Jahr damit begonnen, wieder neu anzufangen mit DS9, hab aber sehr schnell wieder den Mut verloren. Die ersten Folgen bzw. ersten beiden Staffeln werden ja selbst von vielen Fans und Liebhabern der serie noch recht kritisch betrachtet. Aber mal schauen, eines Tages wird es schon so weit sein... :)

DerBademeister
11.03.2008, 18:21
Als "Feministin" sollte man wohl DS9 lieber mögen als Voyager.

Voyager hat: Einen weiblichen "Captain", der vollkommen formatlos ist und als Captain unglaubwürdig (kein Vergleich zu Picard) - Janeway wirkte für mich immer als Quotenfrau die nicht zu dem Job passte. Mal als Mutter der Crew agierend und in der nächsten Woche als Diktatorin, mal Crewmitglieder nach Befehlsverweigerungen zum Tee bittend, und dann beim nächsten Mal ab in den Bau plus Degradierung. Das passte alles nicht zusammen. Der Charakter war vollkommen inkonsistent, da war keine klare Linie oder Entwicklung zu erkennen.

Der für die Fans prägnanteste, "most bankable" Charakter war dann auch nicht Janeway sondern die Borgdrohne im hautengen Latexanzug, eine Figur die als reines sexuelles Eye Candy für pubertierende männliche Star Trek-Geeks an Bord geholt wurde.

DS9 dagegen hatte mit Kira und Jadzia Dax die wohl charismatischsten Frauencharaktere in Star Trek. Beide wunderschön, aber eben nicht nur vollbusige Barbiepüppchen in hautengen Klamotten à la Troi, Seven oder T'Pol, sondern Persönlichkeiten. Die sich im Laufe der Serie auch entwickeln durften. Jederzeit könnte ich durch ein paar Szenen mit Kira feststellen in welcher Staffel eine Folge ist, bei Voyager bleiben die Charaktere von der ersten bis zur siebten Staffeln dieselben - vom Doktor vielleicht abgesehen.

Und genau deshalb ist die Serie schlecht. Von einer guten Serie kann man eben spätestens seit Babylon 5 mehr erwarten als einen Charakter-Reset zum Anfang der nächsten Folge. Sowas ist 80er Jahre und war schon in den 90ern veraltet.

Warum ich Voyager mit BSG verglich?
Weil die Ausgangshandlung sehr ähnlich ist: Raumschiff wird von seiner Zivilisation getrennt, irrt durchs Weltall auf der Suche nach der Erde - verfolgt von Cyborgs. Während man dieses Szenario in BSG sehr glaubwürdig und nachvollziehbar schildert, wirkt es in Voyager vollkommen lächerlich, und der Delta-Quadrant nicht lebensfeindlich, sondern wie ein Kindergeburtstag zu dem hin und wieder mal ein uneingeladener Borg auftaucht (nur um dann rasch von Fähnrich Kim zu Tode gequatscht zu werden). Voyager war eben nie mehr als eine schlechte Kopie von TNG, schlecht, weil weder Einzelepisoden noch Schauspieler annähernd an die Qualität des Vorgängers heran kamen. Schlecht, weil das heile Welt-Setting in TNG noch funktionierte, aber bei der Rahmenhandlung von Voyager (siehe BSG) einfach nicht mehr nachvollziehbar war.

Es gibt auch praktisch keine herausragenden Episoden die mir bei Voyager einfallen, dagegen kann ich spontan einen ganzen Haufen wunderbarer, wegweisender Episoden aus DS9 nennen, und selbst beim alten TNG fallen mir noch Einige ein, obwohl es lange her ist dass ich die Serie gesehen habe. Es gibt kaum eine Voyager-Episode die an DS9-Geniestreiche wie "Marriza", "The visitor", "Far beyond the stars" oder "In the pale moonlight" heranreicht.

Das heißt nicht, dass DS9 perfekt ist. Die Serie brauchte einige Staffeln um ihre Linie zu finden, und die siebte Staffel hat sicherlich einige Einbußen durch den Wegfall von Jadzia. Auf der anderen Seite gibt es kaum eine Serie die konstant genial ist, das ist BSG nicht, das war auch Babylon 5 nicht.

DerBademeister
11.03.2008, 18:23
Ich hab mal vor einem Jahr damit begonnen, wieder neu anzufangen mit DS9, hab aber sehr schnell wieder den Mut verloren. Die ersten Folgen bzw. ersten beiden Staffeln werden ja selbst von vielen Fans und Liebhabern der serie noch recht kritisch betrachtet. Aber mal schauen, eines Tages wird es schon so weit sein... :)

www.startrek-index.de hat eine recht gute Episodendatenbank.
Such Dir da ein paar lohnende bzw. für den story-arc wichtige Episoden aus den ersten drei Staffeln aus, und fang ab Staffel Vier an die Folgen durchgehend zu sehen. Das reicht völlig aus, und der Qualitätssprung ab der vierten Staffel ist wirklich enorm.

DerBademeister
11.03.2008, 18:41
So, jetzt das große Outing: Ich finde Voyager besser als DS9. Mit letzterer konnte ich nie so recht etwas anfangen, mit dem ganzen (meines Erachtens für ST unpassenden) Propheten und Pah-Geister-Gefasel, und dem Dominionkrieg, der nur ein Schatten der genialen Handlung aus B5 war.

Dieses Argument habe ich schon oft gehört, allerdings finde ich sowohl den Dominion-krieg als auch den Krieg gegen die Schatten gut gelungen, jedoch nicht vergleichbar. Beides ist spannend inszeniert über mehrere Staffeln hinweg, und beides - ironischerweise - mit einem viel zu überstürzten Ende abgekanzelt.

Ich meine, wer wunderte sich nicht dass zur Mitte der 4. Staffel B5 als es endlich nach jahrelangen Andeutungen "zur Sache ging" zwischen Vorlonen und Schatten, die ganze Chose auf einmal in einer stand alone-Folge abgehakt wurde und sich die beiden Supervölker einfach nach ein paar lauen Worten von Sheridan aus der Galaxis verkrümelten? Auch da war nicht alles Gold, was glänzen wollte.


Zudem waren mit einige Wendungen mit der Zeit doch etwas zu abstrus. Und das Hologramm aus der 7. Staffel war ja sogar nerviger, als es selbst ein Kind von Wesley Crusher und Deanna Troi jemals sein könnte :D.

So nervig wie Fähnrich Kim, Naomi Wildman oder Vir Coto?


Immerhin, was ich DS9 durchaus zugute halte, ist die Charakterentwicklung, die dort so ausgeprägt wie in keiner anderen ST-Serie vorhanden war. Etwas, dass bei Voyager stark vernachlässigt wurde, aber wenn wir uns ehrlich sind, ohnehin ein Punkt bei dem Star Trek sonst nie geglänzt hat. Auch bei TNG tut sich bei den Figuren nicht viel, wichtige Ereignisse aus einer Handlung sind schnell vergessen und haben keine langfristigen Konsequenzen. Die typischen Star Trek-Schwächen halt.

TNG war auch eine Einzelfolgen-Serie aus den 80ern, da war das normal. TNG kann man sich aber auch heute noch ansehen, weil es viele gute, spannende und originelle Einzelepisoden gibt, die die fehlende Charakterentwicklung wieder ausgleichen. Voyager hat diesen Ausgleich nicht. Ich habe zu Anfang meiner Internetzeit selber Rezensionen zu jeder neuen Voyager-folge geschrieben, und ich erinner mich noch gut daran, dass es sehr oft "langweilig, die Episode gab es schon bei TNG" hieß.


Was mir halt nur bei DS9 nicht gefallen hat, war, dass die ersten Staffeln ungemein schwach und langweilig waren, dass man zu viel wert auf teils soapartige Geschichten gelegt hat, und dass man im späteren Verlauf eigetnlich nur mehr eine Geschichte in einem SF-Setting, aber keine Science Fiction-Geschichten mehr erzählt hat. Und genau das war für mich immer die Stärke von Star Trek, die auch Voyager teilweise noch hatte. Es war schon immmer so eine Art Anthology-Serie mit Resetknopf am Ende, wo jedoch die handelnden Personen von einer auf die nächste Folge die selben bleiben. Eben diese originellen Ideen und Geschichten haben mir bei DS9 gänzlich gefehlt - im Gegensatz zu Voyager, dass zumindest teilweise noch mit einigen interessanten Episoden aufwarten konnte.

Die alte "Raumschiff erforscht die Mysterien des Universums"-Masche hätte bei DS9 genauso wenig funktioniert wie bei Babylon 5. Eine Weltraumstation ist eben was Anderes als ein Raumschiff. Es gibt da außerdem mittlerweile so viel Material dass es schwer sein dürfte noch mal eine neue Serie mit ausreichend originellen Einzel-Episoden auszustatten. Alles war eben irgendwann schon mal da, daher wirken storyarc-bezogene Serien für mich heute frischer und intensiver als Serien mit überwiegenden stand alone-Folgen.

Enterprise ist daran gescheitert, die alten Rezepte von TNG und Voyager wieder aufzuwärmen.

Amujan
11.03.2008, 19:31
Ich hab mich ja nu hier rausgehalten, aber ich hab ein paar Gedanken zu dem Thema die ich loswerden möchte.

Wie ich schon bei einigen Gelegenheiten erwähnt habe, wird von den bisherigen Star Trek-Serien immer TNG meine Lieblingsserie bleiben, was nicht nur daran liegt, dass das die Serie war mit der ich aufgewachsen bin (was ja eigentlich so nicht stimmt: DS9 & VOY fallen in die selbe Kategorie, es war allerdings meine erste Star Trek-Serie) sondern weil mir die Familie der Charaktere, ihre Abenteuer und auch die Welt in der sie leben ausserordentlich gefällt. Hier wird oft behauptet, dass man der Serie aufgrund ihres Alters viele Schwächen verzeiht, die ich überhaupt nicht als Schwächen empfinde.

Ich denke, dass die Figuren in TNG sehr wohl gewachsen sind und ähnlich wie DS9 schon größere Rahmenhandlungen verbaut wurden, die natürlich von viel mehr Einzelepsioden getragen wurden. Der ganze Dominion Krieg, die ganze Serie DS9 wäre ohne den Konflikt zwichen Föderation/Maquis und Cardassianischer Union in TNG nie so möglich gewesen und die Folgen damals waren für TNG auch sehr dunkel und durchaus keine leichte Kost. Auch finde ich, dass TNG gerade wegen der vielen verschiedenen guten Geschichten hervorsticht. Das klingonische Reich wurde vor allem durch Worf und seine Identitätsprobleme zu einem greifbaren Thema (ach und wen hat man nach DS9 geholt?), die gemeinsame Geschichte der Völker und die für mich dort einsetzende Relativierung von Freund- und Feindbildern fand ich großartig oder der Drogenmißbrauch in planetarerm Ausmaß, trotzdem: irgendwie interessieren mich eh immer die scheinbar langweiligeren philosophischen Themen.

Natürlich hätte jedes Thema fast eine eigene Serie verdient, die sich ausschliesslich und ununterbrochen damit beschäftigt, wie es am Ende von DS9 mit dem Dominion Krieg geschah, jedoch fand ich es besser Auswirkungen lieber eine Weile auf sich warten zu lassen und sich nächste Woche nicht schonwieder im selben Sektor wiederzufinden. Einen guten Mittelweg hat dort meines Erachtens Enterprise in der letzten Staffel eingeschlagen: Dreiteiler und Einzelepisoden.

Ich gehöre auch zu den recht wenigen Verfechtern der ersten Staffeln von DS9, die folgen dort gefielen mir besser (Bsp. Marrizza) als das Dauerthema am Ende. Da wünschte ich mir ehrlich längere Folgen, weil sie fast in Echtzeit abliefen und nächste Woche an der selben Stelle weitergingen, so dass die 45 Minuten immer um waren, ohne das Gefühl zu haben weitergekommen zu sein. Das selbe Gefühl habe ich im Übrigen bei Lost. Wird das letzte Woche versprochene Rätsel endlich angesprochen ist die Folge schon wieder zu Ende... das ist unbefriedigend.

DS9 habe ich damals komischerweise nie mit Babylon 5 verglichen weil das Universum natürlich ein ganz anderes ist, mit etwas Abstand dachte ich mir dann schon, dass bestimmte Erzählstrukturen und natürlich das Thema dem von Babylon 5 sehr ähnlich war. Doch vermeide ich die Diskussion wer bei wem abgekupfert hat oder ob es einfach eine natürliche Entwicklung war, denn ich denke beide Serie haben die eh schon eher dünne SciFi-Serien-Welt bereichert. Mich hat bei DS9 immer die persönliche Entwicklung von Gul Dukat fasziniert und dem Umgang zwischen ihm und Nerys. Dieser Charakter wurde in meinen Augen für eine Änderung der Erzählweise geopfert. Natürlich blieb er bis zum Schluss ausschlaggebend, jedoch wurde alle Annäherung mit einem Schlag und in meinen Augen völlig grundlos vernichtet, nur um das Dominion in den Alphaquadranten zu bekommen und die tolle düstere Storyline starten zu können. Dieser Moment, in dem Gul Dukat das Dominion empfängt, ist die billigste und schlechteste Schreibarbeit in ganz Star Trek. Alle sind ganz hin und weg von den folgenden Staffeln, aber wie sie erreicht wurden vergisst jeder schnell.

Voyager. Geiler Soundtrack. Das beste Opening ever. Nicholas Locarno äh Tom Paris am Steuer. Das Schiff kann landen! WTF?! Mehr Nebel als bei Stephen King. Ich liebe es. Irgendwie gab es in der Voyager-Zeit nichts anderes und ich war deswegen völlig heiss auf jede neue Kassette (ja, ich habe alle Voyager-Folgen auf gekauften VHS Kassetten ^^) irgendwie war die Vorhersehbarkeit der Geschichten in ihrer slapstickartigen Struktur extrem genau das was ich damals wollte. Es waren aber dennoch auch druchaus grandiose Folgen auch bei Voyager zu finden, dass diese oftmals nur durch Effekte und Action hervorstachen mag eindimensional sein, aber ist immerhin auch ein mögliches Kriterium für gutes SciFi. Dass diese grandiosen Folgen noch keine grandiose Serie machen ist mir durchaus bewusst geworden. Ausserdem fand ich es doch relativ erstaunlich wie lange man die Borg aus Voyager herausgehalten hat, trotz der offensichtlichen Nähe des Schiffes zu deren Raum.

So nun kommt als Kommentar wieder: Du magst doch eh alles! Buh! - Nein mag ich nicht: Andromeda ist Scheisse!

Imzadi
11.03.2008, 20:00
*Hach* Voyager, wie ich die Serie verabscheue. Ich gestehe es. Ok, es war nicht alles schlecht. Ich habe vielleicht ~75 der Folgen gesehen und es gibt vielelicht eine handvoll guter Folgen, die mir einfallen. Heute würde ich mir freiweillig keine Folge mehr ansehen. Es geht einfach nicht, ich bin mit der Serie nie warm geworden. Keine Charakterentwicklun, eine Raumanomalie nach der nächsten usw. Selbst die Charaktere waren mir zum größten Teil unsymapthisch. Ist sogar nicht Robert Beltran selbst über die Serie hergezogen? Furchtbar fand ich auch die Demontage des Q-Universums und der Borg. Demontage im Sinne von ... naja "entzaubern".

DS9 habe ich schätzen gelernt. Hier fand ich die Folgen am besten, die sich auf die Charaktere konzentriert habe. Weniger gefallen haben mir die religiösen Aspekte. Auch hier konnte ich mit einen Charakteren wie Sisko und Kira nichts anfangen. Die Nebencharaktere und Charakterentwicklung waren natürlich genial. Aber TNG bleibt in meinem Herzen unübertroffen.

Woran das liegt? Die Serie hat ihre Fehler, und das nicht zu wenig. Die erste Staffel ist kaum noch zu ertragen, aber ... die Serie hatte einfach was. Man sah wie sie mit der Zeit gewachsen ist und man wurde mit den Figuren immer vertrauter, fast schon familiär. Und ich hatte immer das Gefühl, dass diese Leute verdammt viel Spaß zusammen hatten. Das muss nicht so gewesen sein, aber ich hatte einfach das Gefühl. Ein großer Pluspunk ist auch, dass die Serie auch wunderbar geendet hat. Man hatte nicht das Gefüphl unbefriedigt zurückgelassen worden zu sein, sondern dass man eine tolle Reise hatte und noch viel passieren kann.

Natürlich kommen bei mir verschiedene Faktoren zusammen, was TNG angeht: Ich war 13 als die Serie '90 anfing (und ich bin zu Anfang ziemlich darüber hergezogen). Ich habe die Romane verschlungen und auch sonst ziemlich viel Zeit darin investiert. Es gibt nicht viele Serien, die mir auch nach Jahren noch so sehr gefallen.

cornholio1980
11.03.2008, 21:13
Ich meine, wer wunderte sich nicht dass zur Mitte der 4. Staffel B5 als es endlich nach jahrelangen Andeutungen "zur Sache ging" zwischen Vorlonen und Schatten, die ganze Chose auf einmal in einer stand alone-Folge abgehakt wurde und sich die beiden Supervölker einfach nach ein paar lauen Worten von Sheridan aus der Galaxis verkrümelten?Natürlich hat mich das überrascht. Ich finde und fand das aber schon immer genial - auch wenn mir bewusst ist, dass ich mit dieser meinung ziemlich alleine dastehe :D. Ich kenne kaum jemanden, der von diesem unspektakulären Ende des Konfliktes nicht enttäuscht war...


So nervig wie Fähnrich Kim, Naomi Wildman oder Vir Coto?Als Vir Coto empfand ich nie als nervend. Naomi Wildman war viel zu wenig präsent, um einen großen Eindruck zu hinterlasen. Und Kim war zwar extrem farblos und langweilig, aber auf die Nerven ging er mir nicht - ganz im Gegensatz zu diesem grauenhaften Hologramm, das ich auf den Tod nicht ausstehen konnte. Das hat mir allein die gesamte 7. DS9-Staffel verdorben...


TNG war auch eine Einzelfolgen-Serie aus den 80ern, da war das normal. TNG kann man sich aber auch heute noch ansehen, weil es viele gute, spannende und originelle Einzelepisoden gibt, die die fehlende Charakterentwicklung wieder ausgleichen. Voyager hat diesen Ausgleich nicht.Ich stimme zu, dass sich Voy insgesamt mit TNG nicht messen kann, aber die eine oder andere gelungene Folge gab es durchaus. Und selbst sehr actionreiche, wenn auch sehr sinn- und inhaltsarme Episoden wie "Stirb langsam gegen die Monsterinsekten" mit Janeway als fragwürdigen McLane-Ersatz waren durchaus unterhaltsam.

Und auch wenn mich der Reset-Knopf am Ende natürlich sehr gestört hat, aber "Ein Jahr Hölle" gehört für mich immer noch mit zum besten, was Star Trek im Fernsehen hervorgebracht hat.


Ich habe zu Anfang meiner Internetzeit selber Rezensionen zu jeder neuen Voyager-folge geschrieben, und ich erinner mich noch gut daran, dass es sehr oft "langweilig, die Episode gab es schon bei TNG" hieß.Das erinnert mich an meine Enterprise-Kritiken *lol*


Die alte "Raumschiff erforscht die Mysterien des Universums"-Masche hätte bei DS9 genauso wenig funktioniert wie bei Babylon 5.Nun dann stellt sich mir die Frage, warum die Handlung überhaupt auf einer Raumstation ansiedeln? Bei B5 ergab dieses Konzept sinn, aber bei Star Trek? Ich denke, die Verantwortlichen haben den Produzenten diesen Schauplatz aufgebrummt (um B5 den Wind aus den Segeln zu nehmen), und die wussten zu beginn nicht viel damit anzufangen (daher auch die schwachen ersetn beiden Staffeln). Für Star Trek grenzt solch ein Handlungsort defacto an einer Themenverfehlung ;)


Alles war eben irgendwann schon mal da, daher wirken storyarc-bezogene Serien für mich heute frischer und intensiver als Serien mit überwiegenden stand alone-Folgen.Hey, mir sind storyarc-SErien auch viel lieber, ich mag es, jede Woche ein neues Kapitel einer gorßen Geschichte zu lesen, und nicht einfach nur eine Kurzgeschichte nach der anderen.


Enterprise ist daran gescheitert, die alten Rezepte von TNG und Voyager wieder aufzuwärmen.Wenns denn "nur" die Rezepte gewesen wären, aber auch das Story-Recycling war nicht von schlechten Eltern. Hatte Enterprise deshalb damals sogar in einer meiner Kritiken für einen Greenpeace-Awards vorgeschlagen :D


Wie ich schon bei einigen Gelegenheiten erwähnt habe, wird von den bisherigen Star Trek-Serien immer TNG meine Lieblingsserie bleiben, was nicht nur daran liegt, dass das die Serie war mit der ich aufgewachsen bin (was ja eigentlich so nicht stimmt: DS9 & VOY fallen in die selbe Kategorie, es war allerdings meine erste Star Trek-Serie) sondern weil mir die Familie der Charaktere, ihre Abenteuer und auch die Welt in der sie leben ausserordentlich gefällt.D'accord. Mir gefällt zwar auch TOS sehr gut, ist halt einfach Kult, aber meine Lieblings-ST-Serie ist ohne jeden Zweifel TNG. Vor allem aufgrund der Figuren, die sich zwar kaum weiterentwickeln dürfen aber die man mit der Zeit doch richtig gut kennen und schätzen lernt, und wegen der teils sehr guten Geschichten.


und ähnlich wie DS9 schon größere Rahmenhandlungen verbaut wurden, die natürlich von viel mehr Einzelepsioden getragen wurden. Ok, ads stimmt schon, TNG ging zumindest ansatzweise in die Richtung, mit dem Konflikt im klingonischen Reich etc. Aber sonderlich ausgeprägt war dieser Aspekt nicht gerade.


oder der Drogenmißbrauch in planetarerm AusmaßMeinst du die Folge aus der 1. Staffel? Gott, war die grottig... so belehrend. Hatte Potential, wurde meines Erachtens aber sehr versiebt. Sag ich nur, weil ich die Episode erst vor kurzem wieder gesehen habe - hoffentlich zum letzten Mal :D.


Das selbe Gefühl habe ich im Übrigen bei Lost. Wird das letzte Woche versprochene Rätsel endlich angesprochen ist die Folge schon wieder zu Ende... das ist unbefriedigend.Ne, also... wenn ich eine Serie wie B5, Lost oder auch 24 anschaue, ist mir eigentlich von vornherein bewusst adss ich nicht woche für Woche Antworten erwarten kann. Die Handlung wird einfach "nur" konsequent weitererzählt. Mir gefallen diese Staffel- oder noch besser serienübergreifenden Handlungsrahmen ungemein gut.


Mich hat bei DS9 immer die persönliche Entwicklung von Gul Dukat fasziniertAh, das stimmt allerdings. Seine Figur gehört zu den großen Stärken der Serie, wie auch generell die Charakterenwticklung, die ja sonst bei ST immer ein Schattendasein fristete.


So nun kommt als Kommentar wieder: Du magst doch eh alles! Buh! - Nein mag ich nicht: Andromeda ist Scheisse!Auch da kann ich wieder nur zustimmen. Nach den ersten 4 Folgen war bei mir schluss. Länger habe ich diesen Mist nicht ausgehalten :D

DerBademeister
11.03.2008, 21:15
Ich hab mich ja nu hier rausgehalten, aber ich hab ein paar Gedanken zu dem Thema die ich loswerden möchte.

Wie ich schon bei einigen Gelegenheiten erwähnt habe, wird von den bisherigen Star Trek-Serien immer TNG meine Lieblingsserie bleiben, was nicht nur daran liegt, dass das die Serie war mit der ich aufgewachsen bin (was ja eigentlich so nicht stimmt: DS9 & VOY fallen in die selbe Kategorie, es war allerdings meine erste Star Trek-Serie) sondern weil mir die Familie der Charaktere, ihre Abenteuer und auch die Welt in der sie leben ausserordentlich gefällt. Hier wird oft behauptet, dass man der Serie aufgrund ihres Alters viele Schwächen verzeiht, die ich überhaupt nicht als Schwächen empfinde.

Man sollte immer bedenken dass man die "Serien der Kindheit" mit anderen Augen sieht als wenn man sich den Kram heute als Erwachsener zum ersten Mal geben würde. Ich fand auch A-Team und Co. cool, heute wirken solche Serien albern auf mich. Auch wenn ich es irgendwann noch mal mit meinem Kindheitsheld No. 1 (Mc Guyver) aufnehmen werde.


Ich denke, dass die Figuren in TNG sehr wohl gewachsen sind und ähnlich wie DS9 schon größere Rahmenhandlungen verbaut wurden, die natürlich von viel mehr Einzelepsioden getragen wurden. Der ganze Dominion Krieg, die ganze Serie DS9 wäre ohne den Konflikt zwichen Föderation/Maquis und Cardassianischer Union in TNG nie so möglich gewesen und die Folgen damals waren für TNG auch sehr dunkel und durchaus keine leichte Kost. Auch finde ich, dass TNG gerade wegen der vielen verschiedenen guten Geschichten hervorsticht. Das klingonische Reich wurde vor allem durch Worf und seine Identitätsprobleme zu einem greifbaren Thema (ach und wen hat man nach DS9 geholt?), die gemeinsame Geschichte der Völker und die für mich dort einsetzende Relativierung von Freund- und Feindbildern fand ich großartig oder der Drogenmißbrauch in planetarerm Ausmaß, trotzdem: irgendwie interessieren mich eh immer die scheinbar langweiligeren philosophischen Themen.

Ich finde nicht dass die Charaktere so viel unterschiedlicher sind als in den Anfangsstaffeln. Picard ist auch am Ende noch eher steif, Riker der Draufgänger, Data weitgehend emotionslos, Dr. Crusher mutterhaft und Worf grimmig. Wenn ich mir da ansehe wie sich Kira, Odo oder Bashir im Laufe von DS9 verändert haben, ist das doch ein großer Unterschied.

Interessant ist, dass selbst heute bei den vielen arc-bezogenen Serien, die Episodenserien à la CSI noch immer wesentlich beliebter sind. Auch TNG hatte damals 20 mio Zuschauer pro Folge, daran kam keine nachfolgende SF-Serie auch nur annähernd ran. BSG dümpelt auf einem Kabelsender bei 2 Milionen.


Natürlich hätte jedes Thema fast eine eigene Serie verdient, die sich ausschliesslich und ununterbrochen damit beschäftigt, wie es am Ende von DS9 mit dem Dominion Krieg geschah, jedoch fand ich es besser Auswirkungen lieber eine Weile auf sich warten zu lassen und sich nächste Woche nicht schonwieder im selben Sektor wiederzufinden. Einen guten Mittelweg hat dort meines Erachtens Enterprise in der letzten Staffel eingeschlagen: Dreiteiler und Einzelepisoden.

Das erscheint mir etwas übertrieben, auch bei DS9 gab es in Staffel 4-7 eine ganze Menge guter Einzelepisoden, die auch immer wieder zur Auflockerung zwischen die Arc-Episoden geschoben wurden. Das sind mitunter die besten Episoden, siehe "Far beyond the stars", "The visitor", oder auch spaßige Episoden auf dem Holodeck mit Vic Fontaine etc.

In keiner Star Trek-Serie hatte man eine solche Fülle von gut besetzten Charakteren aus denen man immer wieder schöpfen konnte um interessante Episoden zu kreiieren. Selbst Nebencharaktere wie Jake und Nog bekamen da weit mehr Raum als die Brückenbesatzung in "Enterprise" - die Serie bestand immer nur aus Trip, T'Pol und Archer.


Ich gehöre auch zu den recht wenigen Verfechtern der ersten Staffeln von DS9, die folgen dort gefielen mir besser (Bsp. Marrizza) als das Dauerthema am Ende. Da wünschte ich mir ehrlich längere Folgen, weil sie fast in Echtzeit abliefen und nächste Woche an der selben Stelle weitergingen, so dass die 45 Minuten immer um waren, ohne das Gefühl zu haben weitergekommen zu sein. Das selbe Gefühl habe ich im Übrigen bei Lost. Wird das letzte Woche versprochene Rätsel endlich angesprochen ist die Folge schon wieder zu Ende... das ist unbefriedigend.

Das fand ich eher ein Problem der 3. Lost-Staffel, die Vierte scheint mir da doch etwas flüssiger voranzugehen.


DS9 habe ich damals komischerweise nie mit Babylon 5 verglichen weil das Universum natürlich ein ganz anderes ist, mit etwas Abstand dachte ich mir dann schon, dass bestimmte Erzählstrukturen und natürlich das Thema dem von Babylon 5 sehr ähnlich war. Doch vermeide ich die Diskussion wer bei wem abgekupfert hat oder ob es einfach eine natürliche Entwicklung war, denn ich denke beide Serie haben die eh schon eher dünne SciFi-Serien-Welt bereichert. Mich hat bei DS9 immer die persönliche Entwicklung von Gul Dukat fasziniert und dem Umgang zwischen ihm und Nerys. Dieser Charakter wurde in meinen Augen für eine Änderung der Erzählweise geopfert. Natürlich blieb er bis zum Schluss ausschlaggebend, jedoch wurde alle Annäherung mit einem Schlag und in meinen Augen völlig grundlos vernichtet, nur um das Dominion in den Alphaquadranten zu bekommen und die tolle düstere Storyline starten zu können. Dieser Moment, in dem Gul Dukat das Dominion empfängt, ist die billigste und schlechteste Schreibarbeit in ganz Star Trek. Alle sind ganz hin und weg von den folgenden Staffeln, aber wie sie erreicht wurden vergisst jeder schnell.

Das sehe ich nicht so, wenn Du einen grundlosen Plot twist nennen willst, dann doch eher das plötzliche Outing des Doktors als genetischer Superman. Dukats "Überlaufen" finde ich hingegen völlig nachvollziehbar. Er war eben immer ein kühler Taktiker, der Allianzen dort pragmatisch suchte wo es nötig war. Der Mann hatte immer verdeckte Motive für sein Handeln die so nicht auf den ersten Blick ersichtlich waren. Sein Wunsch wieder ein starkes Cardassia zu erleben - mit sich als Führer - war dabei wichtiger als die wackelige Beziehung mit Major Kira.

Dukat ist mein Lieblings-bösewicht, weil er eben nicht so ein einseitiger Fiesling ist wie die Borgkönigin oder die Kazon-burschen in Voyager. Manchmal erschien er richtig gehend sympathisch, oder man hatte Mitleid mit ihm.



Voyager. Geiler Soundtrack. Das beste Opening ever. Nicholas Locarno äh Tom Paris am Steuer. Das Schiff kann landen! WTF?! Mehr Nebel als bei Stephen King. Ich liebe es. Irgendwie gab es in der Voyager-Zeit nichts anderes und ich war deswegen völlig heiss auf jede neue Kassette (ja, ich habe alle Voyager-Folgen auf gekauften VHS Kassetten ^^) irgendwie war die Vorhersehbarkeit der Geschichten in ihrer slapstickartigen Struktur extrem genau das was ich damals wollte. Es waren aber dennoch auch druchaus grandiose Folgen auch bei Voyager zu finden, dass diese oftmals nur durch Effekte und Action hervorstachen mag eindimensional sein, aber ist immerhin auch ein mögliches Kriterium für gutes SciFi. Dass diese grandiosen Folgen noch keine grandiose Serie machen ist mir durchaus bewusst geworden. Ausserdem fand ich es doch relativ erstaunlich wie lange man die Borg aus Voyager herausgehalten hat, trotz der offensichtlichen Nähe des Schiffes zu deren Raum.

So nun kommt als Kommentar wieder: Du magst doch eh alles! Buh! - Nein mag ich nicht: Andromeda ist Scheisse!

Nenne doch mal ein paar der herausragenden Episoden von Voyager. Mir fällt da wirklich fast nix ein. Okay, der erste Borg-Zweiteiler zwischen Staffel 3 und 4 ist gut, "In the blink of an eye" ist auch gut, aber sonst?

Da hatte TNG doch mehr zu bieten - tolle bottle episoden wie "The Drumhead", Moralisches wie "Measure of a man", Mysteriöses wie "Yesterday's enterprise" oder auch einfach actiongeladene Cliffhanger wie am Ende der dritten und vierten Staffel. Nicht zu vergessen der wunderbare Abschluss der Serie.

DerBademeister
11.03.2008, 21:30
Natürlich hat mich das überrascht. Ich finde und fand das aber schon immer genial - auch wenn mir bewusst ist, dass ich mit dieser meinung ziemlich alleine dastehe :D. Ich kenne kaum jemanden, der von diesem unspektakulären Ende des Konfliktes nicht enttäuscht war...

Die Auflösung war sowohl in DS9 als auch in Babylon 5 unglaubwürdig - da führt man Jahrelang Krieg um die halbe Galaxis zu erobern, und gibt dann einfach auf weil irgendein Typ ein paar warme Worte spricht? Das hätte man auch schon ein paar Staffeln vorher bringen können.

Die Allerersten die in der Folge alles plattwalzen wirkten für mich arg nach "deus ex machina", und ich frage mich noch heute wie die 4. Staffel wohl ausgesehen hätte, wenn man sie nicht im Anblick auf die drohende Absetzung so hastig durchgeplant hätte.


Als Vir Coto empfand ich nie als nervend. Naomi Wildman war viel zu wenig präsent, um einen großen Eindruck zu hinterlasen. Und Kim war zwar extrem farblos und langweilig, aber auf die Nerven ging er mir nicht - ganz im Gegensatz zu diesem grauenhaften Hologramm, das ich auf den Tod nicht ausstehen konnte. Das hat mir allein die gesamte 7. DS9-Staffel verdorben...

Vir Coto war ebenso ein "comic relief" in der Serie wie z.B. Mr. Neelix in Voyager. Solche Charaktere finde ich immer nervig, und ich bin froh dass es so einen Pausenclown in BSG nicht gibt.

Immerhin: Vir hatte auch hin und wieder mal einen starken Moment als "Gewissen" von Londo.


Ich stimme zu, dass sich Voy insgesamt mit TNG nicht messen kann, aber die eine oder andere gelungene Folge gab es durchaus. Und selbst sehr actionreiche, wenn auch sehr sinn- und inhaltsarme Episoden wie "Stirb langsam gegen die Monsterinsekten" mit Janeway als fragwürdigen McLane-Ersatz waren durchaus unterhaltsam.

Ich erinnere mich mit Grauen an die Wrestling- und die "pod racer" Episode...


Und auch wenn mich der Reset-Knopf am Ende natürlich sehr gestört hat, aber "Ein Jahr Hölle" gehört für mich immer noch mit zum besten, was Star Trek im Fernsehen hervorgebracht hat.

Aber auch nur weil man hier in der alternativen Realität mal eine düstere, realistischere Voyager wagen konnte. Da sah das Schiff wirklich so aus als hätte es ein paar Kämpfe hinter sich, in der Serie war alles immer blitzblank und die shuttle bay voll (obwohl jede Woche durchschnittlich 3 Shuttles auf unbekannten Planeten abstürzten).


Nun dann stellt sich mir die Frage, warum die Handlung überhaupt auf einer Raumstation ansiedeln? Bei B5 ergab dieses Konzept sinn, aber bei Star Trek? Ich denke, die Verantwortlichen haben den Produzenten diesen Schauplatz aufgebrummt (um B5 den Wind aus den Segeln zu nehmen), und die wussten zu beginn nicht viel damit anzufangen (daher auch die schwachen ersetn beiden Staffeln). Für Star Trek grenzt solch ein Handlungsort defacto an einer Themenverfehlung ;)

Bei beiden Serien machte die Station als Treffpunkt der unterschiedlichsten Rassen Sinn. Und beide Serien haben den Aktionsradius der Charaktere schließlich doch noch durch den "Zukauf" eines Kampfraumschiffs erweitert.

Ich mag DS9 gerade weil die Station nicht so androgyn und gelackt wirkt wie die Enterprise. Ich kann mir vorstellen auf der Station zu leben, aber auf der Enterprise? Da hätte man ja Angst, dass man den Teppichboden beschädigt. DS9 wirkte dreckiger und benutzter, und war Heimat für eine Menge schräge Charaktere. So ein Typ wie Quark hätte niemals Zehn Vorne betreiben können, dafür gab es die schnarchig-weise Guinan.


Wenns denn "nur" die Rezepte gewesen wären, aber auch das Story-Recycling war nicht von schlechten Eltern. Hatte Enterprise deshalb damals sogar in einer meiner Kritiken für einen Greenpeace-Awards vorgeschlagen :D

Schade an Enterprise ist, dass der frische Wind erst in die Serie kam als es bereits zu spät war. Die 4. Staffel hatte durchaus passable Ansätze. Die Serie starb aber mit der völlig verhunzten Rahmenhandlung des temporalen kalten Kriegs. Der konnte man eben zu jeder Zeit anmerken, dass sie nicht von Anfang bis Ende durchdacht war à la Babylon 5, sondern ein "learning by doing" Projekt. Und das ist eben zu wenig für eine moderne Serie, bei der Konkurrenz die es heute gibt.

PS: Andromeda = Hercules im Weltall
Mehr muss man zu dem Mist denke ich nicht sagen.

Amujan
11.03.2008, 22:24
Ne, also... wenn ich eine Serie wie B5, Lost oder auch 24 anschaue, ist mir eigentlich von vornherein bewusst adss ich nicht woche für Woche Antworten erwarten kann. Die Handlung wird einfach "nur" konsequent weitererzählt. Mir gefallen diese Staffel- oder noch besser serienübergreifenden Handlungsrahmen ungemein gut.

Mir ist natürlich bewusst, dass das bei Lost von vornherein zum grundlegenden Konzept gehört, ich find's trotzdem scheisse, bin aber masochistisch genug es mir trotzdem anzusehn und der nächsten Folge entegegnzufiebern *g*


Ich finde nicht dass die Charaktere so viel unterschiedlicher sind als in den Anfangsstaffeln. Picard ist auch am Ende noch eher steif, Riker der Draufgänger, Data weitgehend emotionslos, Dr. Crusher mutterhaft und Worf grimmig. Wenn ich mir da ansehe wie sich Kira, Odo oder Bashir im Laufe von DS9 verändert haben, ist das doch ein großer Unterschied.

Irgendwie is dieses Wort Charakterentwicklung ziemlich fernab von jeder Realität. Man sollte davon ausgehen, dass erwachsene Menschen ein Mindestmaß an Selbstfindung hinter sich haben und gerade die Älteren auch Ruhe und Selbstsicherheit ausstrahlen, was auch bedingt, dass sich ein entwickelter Charakter nicht wirklich viel ändert. Soviel Änderung wir hier immer wollen oder gutfinden innerhalb von 40-80 Episoden ist in der wahren Welt überhaupt nicht vorhanden. Ich glaube deshalb habe ich nie erwartet, dass sich der Charakter einer Person irgendwie stark ändert, der Erfahrngsschatz wächst mit den zu bewältigenden Aufgaben aber das is nur ein Aspekt. Von Picard erwarte ich einfach, dass er besonnen alle Probleme angeht auch mal ausrasten kann aber im Grunde da immer mit der selben Einstellung auftritt, schliesslich ist er Kapitän. Riker ist in meinen Augen sehr wohl gesetzter geworden is schliesslich auch dick ^^


Manchmal erschien er richtig gehend sympathisch, oder man hatte Mitleid mit ihm.

Ganz genau, aber das endete für mich abrupt in jenem Augenblick. das mit dem Gendingens hatte ich schon verdrängt, ist aber auch nur ein weiterer Blödsinn, den es so durchaus auch in anderen Serien gab und der ja im Endeffekt nicht wirklich einen großen Einfluss auf das Geschehen hatte.


Nenne doch mal ein paar der herausragenden Episoden von Voyager.

Aber bitte: Eye of the Needle wegen Vaughn Armstrong, Tuvix, Flashback wegen Sulu, The Chute wegen Harry/Tom Slashfiction *fg*, Future's End, Distant Origin weil eben - is für mich die beste Voyagerfolge, Year Of Hell weil alles passt, Message In A Bottle wegen MULTI VECTOR ASSAULT MODE ^^, Living Witness - quasi "Mirror-Folge" von Voyager, Bride of Chaotica! wegen schwarz/weiss und Flash Gordon Spoof, 11:59, Tinker, Tenor, Doctor, Spy wegen dem Doktor, Dragon's Teeth(!), Blink Of An Eye, Life Line, Critical Care. Eh nur angefordert, damit Du sie sezieren kannst, gell?

Natürlich ist z.b. The Fight der absolute Tiefpunkt allen Schreibertums.

Teylen
11.03.2008, 22:24
Zunaechst zu DS9, ich konnte mich nie wirklich mit der Serie anfreunden und ich glaube nicht das ich den Nerv habe ihr nochmals eine größere Chance zu geben. Zuerst wirkte der Plot auf mich belanglos, dann aufgesetzt und zum Abschluß eine ganze Ecke zu sehr auf die Messias, Religionsthematik versteift. Hinzukam ein Plot Verlauf der mir haarstraeubend erscheint.
Das einzige faszinierende waren die Vorta, die aber so selten vor kommen das es kein Grund es alles zu sehen. Der einzig interessante Charakter Kira.
Episoden wie "In the pale moonlight" passt, meines Erachtens, nicht zu dem Universum das mit Star Trek vorgeben ist.

@Brainfister


Die Idee Star Trek dunkler zu gestalten, halte ich fuer etwa so sinnig wie mal eine Putzkolonne durch die Galactica zu jagen und die Beleuchtung einmal auf normal hochzudimmen.
stimmt nicht. so wie du es beschreibst, wäre auch eine neu-interpretation von galactica nie möglich gewesen.
Was der erste Unterschied ist.
Weder TNG, DS9, Voy und noch nichtmals Ent sind Neuinterpretationen. Sie alle führen die Geschichten welche in TOS erzählt werden fort oder ergänzen die Geschichte die zu TOS führte. Es gibt zwar Inkonsistenzen wie beispielsweise die Sache mit den Klingongen, aber es ist immer noch ein grosses und ganzes.

Insofern ist eine Star Trek Serie gezwungen statischer als eine Serie welche die Freiheit hat den Stoff gänzlich neu zu interpretieren. In so eine Serie passt eine Folge wie "In The Pale Moonlight" nicht, nicht weil sie schlecht war, sondern weil man damit innerhalb der Serie zuvor hätte mehr hinterfragen müßen und danach mehr hinter fragen.
Es passt nicht wenn man in der Batman Serie der siebziger Jahre, angenommen sie wäre fortgeführt worden, eine dunkele Episode einschiebt.
Selbst Marvel hat den Anstand die Serie X-Men, wenn mal wieder eine neue ansteht, entweder im Stil der vorangegangenen fortzuführen oder Yet-Another-Paralell-Universe auf zu machen.
Wo dann auch neue Regeln gelten dürfen.

In Perfektion sieht man das ganze Spielchen bei Gundam, wo neben der UC Serie, mittlerweile die ACs parallel gelaufen sind bzw. laufen. (Irgendwann wenn ich viel Zeit habe lasse ich mich zu Gundam detaillierter aus ^^)


auch das galactica-universum, wie wir es aus den 70ern und 80ern kennen, war nicht sonderlich düster.
Ah doch, finde ich schon.
Ich habe es eine Ecke düsterer als Star Trek in Erinnerung oder auch Buck Rogers. Zudem wurden die Grund Elemente, Wiedererkennungsmerkmale bei behalten. Es gibt die Galactica noch, die Cylonen, die Schiffe sehen ähnlich aus, es gibt die dauernde Bedrohung, die Suche und auf der Brücke steht Adama.


das ist mit startrek ebenfalls möglich. man nennt es nicht umsonst oft "neu-interpretation"
Natürlich wäre es mit Star Trek möglich, die Frage ist nur:
Will man das?

Aus meiner Sicht gibt es verschiedene Faktoren die Star Trek aus machen. Zunächst war die Serie bis Voyager zumindest, eine Utopie. Selbst bei DS9, wenn man von Folgen wie "In the pale moonlight" absieht, bleibt die Welt eine utopische.
Insofern passt es, meiner Meinung nach nicht, wenn man Star Trek an den Trend hin zur Dystopie, Dreckig-Sein, anpassen möchte.
Bei Battlestar Galactica war es bereits im Original so das die Leute auf der Flucht und potentiel vom aussterben bedroht waren. Bei Farscape ist es nunmal so das man gerne ein realistisches Bild zeichnen möchte. Bei Doctor Who haben sich wohl schon Generationen vor der neuen Staffel vor Angst hinter Sofas verkrochen.
Aber nun ein Star Trek das keine Utopie mehr ist? Wo sich die Crew anfeindet, man im Elend lebt und immer kurz vorm absoluten Ende steht?
Das wäre als würde man Batman ohne geistig gestoerten Rächer machen oder ein Gundam ganz ohne Gundams.

Nun und wenn man dann eine Utopie hat und sie erzählen möchte stößt man an ein paar Probleme. Wie z.B. das es zur Zeit keiner macht. Es wird nicht vergleichbares erzählt.
Charakterentwicklung mag zwar gut und schön sein, wenn aber das imperativ die Utopie ist, hat man da so ein Problem mit dunklen Vergangenheiten, abnormen tagtäglichen Entscheidungen oder auch der finstren Zukunft.

Naja und im Bezug darauf, mal ganz ehrlich, manchmal bin ich das Charakter-Entwickeln leid. Man hat so das Gefühl das sich Charakter auf einer Rolle befinden, wo sie hurtig, schnell in alle möglichen Richtungen gewickelt werden müßen. Als wäre es ein verbrechen, eine bodenlose Niveaulosigkeit, wenn man den Zuschauer nicht alle drei Folge eine neue Wicklung bietet. Dagegen ist der Schleudergang von Soaps teilweise langsam.
Für mich muß sich ein Charakter nicht unbedingt dauernd entwickeln oder auf etwas zu entwickeln, das machen ja normale Menschen auch nicht. Gut, normale Menschen fliegen auch keine Raumschiffe, aber selbst wenn sie es machen, kann man ihnen doch eine gewisse Konstanz zu gestehen.

Es hat imho nichts mit Verklärung zu tun - ich bin kein wirklicher Star Trek Fan - wenn ich behaupte das TNG selbst heute noch gut ist bzw. gut wäre. (Im Gegensatz zur alten Batman Serie)
Ich mein, was hätte man den aus Picard machen sollen? Einen weichen, senilen Kinder-Knutscher der nach einer gescheiterten Beziehung mit Beverly, einer kurzen Romanze mit Riker nun mit Guinan zusammen lebt und ab und an über seine Borgzeit jammer?
Hätte es Guinan spannender gemacht wenn sie bei 10 Vorne eine heimliche Drogen Ecke aufgebaut hätte, heimlich Crewmitglieder abgezogen um dann gezwungen zu werden moralisch integerer zu handeln?
Nun oder wenn man Data seinen Emotionschip vielleicht so nach Folge zehn geben hätte?

Also einerseits ist der Reset Knopf, der ja nicht explizit betätigt wird - wie bei Outer Limits der Fall - faszinierend. Die Figur des Data wird gerade dadurch in gewisserweise tragisch weil sie eben der Utopie "Mensch sein" ewig nach rennen muß. Man kann auch so Charaktere intensiver zeichnen.

Das einzige Problem das nun Voy vielleicht hatte, war das die Figuren nicht so stark ausgeprägt gewesen sind, wie bei TNG.
Wobei Ent den Ansatz der Charakterentwicklung dann vollkommen versiebte.


sollen auch heute bei allen batman-filmen noch die "PENG" und "POW"-effekte eingebaut und alle 2 minuten ein flotter spruch geklopft werden, zu cooler sixties-musik?
Danke nun hab ich wieder den Kino-Teil mit Freezer vor Augen. :D
Uah!!!

cornholio1980
11.03.2008, 23:57
Interessant ist, dass selbst heute bei den vielen arc-bezogenen Serien, die Episodenserien à la CSI noch immer wesentlich beliebter sind.Das ist leider wahr, und etwas, dass ich noch nie verstanden habe und auch nie verstehen werde...


Selbst Nebencharaktere wie Jake und Nog Oh Mann hör mir mit den beiden auf. dieses ständige abgleiten in eine Teenieserie war ein weiterer Schwachpunkt von DS9...


Das sehe ich nicht so, wenn Du einen grundlosen Plot twist nennen willst, dann doch eher das plötzliche Outing des Doktors als genetischer Superman. Das hatte ich ja schon ganz vergessen. Das war aber nun wirklich hirnrissig und absolut unnötig :D


Die Auflösung war sowohl in DS9 als auch in Babylon 5 unglaubwürdig - da führt man Jahrelang Krieg um die halbe Galaxis zu erobern, und gibt dann einfach auf weil irgendein Typ ein paar warme Worte spricht? Das hätte man auch schon ein paar Staffeln vorher bringen können.Zu DS9 will ich diesbezüglich nichts sagen, einfach da ich die Serie nicht komplett gesheen habe und mich nicht soweit aus dem Fenster lehnen traue, hier zu argumentieren, aber was B5 betrifft: JMS hat schon öfters begründet, warum dieser Konflikt nur so enden konnte, und ich gebe ihm da vollkommen recht: Es war kein Krieg um Ressourcen oder öhnliches, sondern einer der Ideologien. Insofern war es doch völlig logisch, dass er im Endeffekt auch durch Worte ausgeräumt wird. Mir hat es jedenfalls schon immer gefallen. Es war völlig unerwartet und etwas gänzlich anderes - eine angenehme Abwechslung nach all den Serien und Filmen wo alles auf einen großen Kampf hinausläuft, den die Guten dann natürlich gewinnen. Und gänzlich frei von Action war die Folge dann ja auch wieder nicht...

Im übrigen hätte es bei B5 schon allein deshalb nicht früher beendet werden können, da Sheridan ja erst am Ende der 3. Staffel die Hintergründe des Konflikts erfährt. Danach gings ja eh recht zügig...


Die Allerersten die in der Folge alles plattwalzen wirkten für mich arg nach "deus ex machina",Das hast du ev. falsch in Erinnerung? Selbst mit den Allerersten wäre der Kampf u.U. aussichtslos gewesen. Sie haben den jungen Völkern lediglich eine Verschnaufpause verschafft und haben mit ihrem Einsatz diese auch dahingehend unterstützt, dass die Schatten und Vorlonen ihre Position zu überdenken beginnen.


und ich frage mich noch heute wie die 4. Staffel wohl ausgesehen hätte, wenn man sie nicht im Anblick auf die drohende Absetzung so hastig durchgeplant hätte.Am Ausgang des Schatten-Vorlonen-Konfliktes hätte das nichts geändert. JMS hat shcon mehrfach erwähnt, dass die 4. Staffel dann mit jener Folge geendet hätte, in der Sheridan gefangengenommen wird. Das sind also gerade mal 4 Episoden mehr, die man in der 4. noch erzählen musste. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätten wir wohl noch 1-2 Tschinnbumm-Schattenkriegsfolgen erlebt und die eine oder andere B-Story, aber ob das die Staffel wirklich besser gemacht hätte?


Vir Coto war ebenso ein "comic relief" in der Serie wie z.B. Mr. Neelix in Voyager.Vergleich mir den guten Vir bitte nicht mit Neelix. comic relief gilt für ihn wirklich nur beschränkt, er war schon eher immer das Gewissen von Londo, wie du es auch beschreibst. Und vor allem hat auch Vir im weiteren Verlauf durchaus eine Entwicklung durchgemacht, die ihn zu einem deutlich ernsteren und selbstbewussteren Charakter gemacht hat.


Ich erinnere mich mit Grauen an die Wrestling- und die "pod racer" Episode...Ich sagte ja auch nicht, dass ALLE Voyager-Episoden gut und unterhaltsam waren ;). Aber ich könnte dir genau so gut miese Episoden aus TNG und DS9 aufzählen... von Enterprise ganz zu schweigen :D


Aber auch nur weil man hier in der alternativen Realität mal eine düstere, realistischere Voyager wagen konnte.Genau das war ja der Reiz daran.


Bei beiden Serien machte die Station als Treffpunkt der unterschiedlichsten Rassen Sinn. Bei B5 dahingehend, als das man nicht genug Geld hatte um Woche für Woche zu einem anderen Planeten zu reisen. Zudem diente die Station als Nexus für die verschiedenen Entwicklungen und Ereignisse. Aber innerhalb von Star TREK (ich weise noch einmal auf den 2. Teil des Serientitels hin) ergibt ein stationärer Handlungsort wenig Sinn in meinen Augen...

Teylen
12.03.2008, 00:09
Zudem diente die Station als Nexus für die verschiedenen Entwicklungen und Ereignisse. Aber innerhalb von Star TREK (ich weise noch einmal auf den 2. Teil des Serientitels hin) ergibt ein stationärer Handlungsort wenig Sinn in meinen Augen...
Sind sie deswegen nicht auch einige Episoden lang mit diesem DS9-Shuttel (Defiant oder so) rumgeflogen um so völlig unbekannte eigentlich bekannte Systeme in der Nähe nach Ärger abzugrasen?

Ansonsten könnte ich mir auch eine Star Trek Raumstation Serie vorstellen. Quasi so mit Durchreise Verkehr ^.^;

DerBademeister
12.03.2008, 02:27
Mir ist natürlich bewusst, dass das bei Lost von vornherein zum grundlegenden Konzept gehört, ich find's trotzdem scheisse, bin aber masochistisch genug es mir trotzdem anzusehn und der nächsten Folge entegegnzufiebern *g*

War Sawyer nicht in einer der letzten Episoden oberkörperfrei?
Da lohnt es sich doch auf mehr zu warten. :D




Irgendwie is dieses Wort Charakterentwicklung ziemlich fernab von jeder Realität. Man sollte davon ausgehen, dass erwachsene Menschen ein Mindestmaß an Selbstfindung hinter sich haben und gerade die Älteren auch Ruhe und Selbstsicherheit ausstrahlen, was auch bedingt, dass sich ein entwickelter Charakter nicht wirklich viel ändert. Soviel Änderung wir hier immer wollen oder gutfinden innerhalb von 40-80 Episoden ist in der wahren Welt überhaupt nicht vorhanden. Ich glaube deshalb habe ich nie erwartet, dass sich der Charakter einer Person irgendwie stark ändert, der Erfahrngsschatz wächst mit den zu bewältigenden Aufgaben aber das is nur ein Aspekt. Von Picard erwarte ich einfach, dass er besonnen alle Probleme angeht auch mal ausrasten kann aber im Grunde da immer mit der selben Einstellung auftritt, schliesslich ist er Kapitän. Riker ist in meinen Augen sehr wohl gesetzter geworden is schliesslich auch dick ^^

Na ja, man muss sich ansehen was diese Leute alles durchmachen, da passiert in einem Jahr mehr an Action und Krisen als beim Normalbürger in zehn Jahren. Kann man kaum vergleichen, vielleicht mit Menschen die auf Entdeckerfahrt gingen à la Alexander von Humboldt, oder Soldaten die der Krieg auch in kurzer Zeit massiv verändert.

Picard wurde doch am Ende "locker", er spielt sogar mal eine Runde Poker, und drei Kinofilme später heizt er mit einem Buggy durch die Wüste und ballert seltsame Aliens in Wehrmachts-kraftwagen zu Brei.


Ganz genau, aber das endete für mich abrupt in jenem Augenblick. das mit dem Gendingens hatte ich schon verdrängt, ist aber auch nur ein weiterer Blödsinn, den es so durchaus auch in anderen Serien gab und der ja im Endeffekt nicht wirklich einen großen Einfluss auf das Geschehen hatte.

Dukats Charakterentwicklung endete doch nicht mit dieser Episode, sieh Dir nur mal "Sacrifice of angels" an. Am Anfang der Folge ist Dukat der große Kriegsherr der bald die Föderation in Schutt und Asche legt, und am Ende ein wimmerndes, mitleiderregendes Wrack dessen geliebte Tochter gerade von seinem Adjutanten erschossen wurde. Ab "Waltz" wird er dann Vollends wahnsinnig und zum religiösen Guru. Eine für mich nachvollziehbare Entwicklung.




Aber bitte: Eye of the Needle wegen Vaughn Armstrong, Tuvix, Flashback wegen Sulu, The Chute wegen Harry/Tom Slashfiction *fg*, Future's End, Distant Origin weil eben - is für mich die beste Voyagerfolge, Year Of Hell weil alles passt, Message In A Bottle wegen MULTI VECTOR ASSAULT MODE ^^, Living Witness - quasi "Mirror-Folge" von Voyager, Bride of Chaotica! wegen schwarz/weiss und Flash Gordon Spoof, 11:59, Tinker, Tenor, Doctor, Spy wegen dem Doktor, Dragon's Teeth(!), Blink Of An Eye, Life Line, Critical Care. Eh nur angefordert, damit Du sie sezieren kannst, gell?

Natürlich ist z.b. The Fight der absolute Tiefpunkt allen Schreibertums.

Bei den meisten Folgen müsste ich erst mal bei Startrek-index nachsehen worum es da geht.

Und der "multi vector angriffs-modus" war fast so lächerlich wie der Joystick in Star Trek IX...aber egal, das sind geek-Themen.

Amujan
12.03.2008, 11:56
War Sawyer nicht in einer der letzten Episoden oberkörperfrei?
Da lohnt es sich doch auf mehr zu warten. :D

Sexist ^^


Picard wurde doch am Ende "locker", er spielt sogar mal eine Runde Poker, und drei Kinofilme später heizt er mit einem Buggy durch die Wüste und ballert seltsame Aliens in Wehrmachts-kraftwagen zu Brei.

Ja und das ist auch für mich ne kleine Entwicklung, die nicht zu übertrieben auch möglich ist.


Dukats Charakterentwicklung endete doch nicht mit dieser Episode, sieh Dir nur mal "Sacrifice of angels" an. Am Anfang der Folge ist Dukat der große Kriegsherr der bald die Föderation in Schutt und Asche legt, und am Ende ein wimmerndes, mitleiderregendes Wrack dessen geliebte Tochter gerade von seinem Adjutanten erschossen wurde. Ab "Waltz" wird er dann Vollends wahnsinnig und zum religiösen Guru. Eine für mich nachvollziehbare Entwicklung.

Ich sagte nicht dass sie endete, sie nahem dann eben nach dieser Fehlentscheidung einen dem angepassten Verlauf. Teile davon wären auch möglich gewsen, wenn auch nicht so überzeichnet und extrem, ohne diese Wendung. Man hat sich in eine einfache Ausgangsposition manövriert, in der diese Figur alles zu gewinnen und alles zu verlieren hatte. Maximum an Falltiefe, damit es auch ja dramatisch ist.


Bei den meisten Folgen müsste ich erst mal bei Startrek-index nachsehen worum es da geht.

Dann frag nich :P


Und der "multi vector angriffs-modus" war fast so lächerlich wie der Joystick in Star Trek IX...aber egal, das sind geek-Themen.

Warum ist das jetzt egal? Ist ne geile Raumschlacht nicht mehr ein zulässiges Kriterium für ne geile Folge im SciFi-Bereich? Technik ist da nunmal immer schon ein großer Bereich, vor allem wenn es auch um Raumschiffe geht. Nur weil mal keine zwischenmenschliche Interaktion und persönliche oder gesellschaftliche Dramen mataphorisch durchgekaut werden ist das doch nicht schlechter. Versteh mich nicht falsch, fragt man mich nach der Allerbesten Star trek Episode aller Zeiten bin ich mit The Visitor und The Inner Light sofort bei Dir, deswegen kann ich ne Raumschlacht trotzdem geniessen und geekig sein.