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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : The Host (Gwoemul)



Kaff
25.03.2007, 16:19
Da kippen die in Südkorea stationierten Amerikaner doch glatt ihre chemischen Abfälle in den Fluss. Fünf Jahre später kommt das Resultat: aus dem Fluss Han kommt eine riesige Bestie emporgehangelt. Mitten drin: Imbissbudenbesitzer Park Hee-Bong, sein tumber Sohn Gang-du und dessen Tochter Hyen-soo. Bei der entstehenden Massenpanik verliert Gang-du seine Tochter aus den Augen, was zur Folge hat, dass sie von dem Monster gefangen wird. Als die Familie (inklusive Gang-dus Halbgeschwister) trauernd in Quarantäne gesteckt wird, empfängt Gang-du einen verzweifelten Anruf: Hyen-soo lebt noch und sitzt im Netz des Monsters fest. Leider will das aber auch niemand wissen, so dass für Familie Park klar ist: Hyen-soo muss gerettet und die Bestie gejagt werden...um jeden Preis...

Nach dem grossartigen und ernsten "Memories of Murder" versucht sich Joon Ho-Bong mal am etwas lockeren Popcorn-Kino. Doch einfach nur einen Monsterfilm zu drehen, mischt er das Leben einer disfunktionalen Famile und die Massenpanik infolge von Epidemien mit etwas (dick aufgetragen) USA-Kritik und etwas Slapstick. Der dabei entstandene Mix liefert vergnügliche zwei Stunden, die von originellen Einfällen nur so gefüllt sind. Dabei steht das Monster nicht immer Mittelpunkt, so dass sich Joon nicht auf die (überwiegend guten) CG-Effekte verlässt und lieber die Geschichte erzählt. Manchmal ist der Film zwar etwas albern (aber weniger als beispielsweise Hollywoods Karibikpiraten), teilweise könnte man ihn noch straffen und auch die Logik bleibt manchmal auf der Strecke (wobei das unter Umständen auch beabsichtigt sein könnte, schade dass die Audiokommentare nicht ihren Weg auf die DVD gefunden haben). Dennoch kann "The Host" prima unterhalten ohne die Intelligenz des Zuschauers mit Schema-F (oder sollte ich Schema-Hollywood sagen?) Strukturen zu beleidigen. 8/10

Apropos Hollywood: Warum einen eigenen einfallsreichen Film drehen, wenn man einen andren nochmal machen kann? Das Remake steckt natürlich schon wieder in der Vorbereitung...

Deutscher Kinostart ist der 29. März. (kommt natürlich synchronisiert, da sind die Briten mal wieder etwas weiter)

Kaff
28.03.2007, 21:51
Interessantes Review bei Spiegel Online (http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,474174,00.html) Aber vorsicht vor dem vorletzten Satz. Ist ein ziemlicher Verderber!

Last_Gunslinger
21.05.2007, 23:31
Ich bin jetzt auch endlich mal dazu gekommen The Host zu schauen und ich muß sagen: Respekt!
Erstaunlich was man aus einem Monster als Rahmenhandlung alles herrausholen kann.
Vorallem wie die Familie gezeichnet wurde war super. Bis auf die Szene wo sie vor dem Bild von Hyun-seo trauern. Das war imo etwas zuviel des Guten.
Der Showdown war äußerst gelungen, das Ende überrascht (zumindest Aspekte davon).
Nur die Amerika-Krtik war doch reichlich plump.
Dafür waren die Locations und wie sie ins Bild gesetzt wurden wunderbar.
Und auch der Humor der ein paar mal aufblitzte war nicht schlecht.
Besonders die Szene, wo der eine Mann in die Pfütze spukt und dann alle Umgebenden vollgepritzt werden, wird mir noch länger in Erinnerung bleiben.

TaiFei
04.11.2008, 21:27
Muss sagen, dass meine letzte Sichtung des Streifens schon etwas zurückliegt, da ich bei asiatischen Streifen selten auf die dt. Scheibe warte.
Im Rückblick hat mich der Streifen etwas unbefriedigt zurückgelassen, da der Genremix aus Comedy, Horror, Action und Sozialkritik nicht immer ganz rund lief. Einige Szenen wirkten wie eingeschoben und nicht ins Gesamtkonzept passend. Whispering Corridors fand ich da besser, auch wenn sich beide Streifen eigentlich kaum miteinander vergleichen lassen.