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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der grosse Ausverkauf



ghostwriter
26.05.2007, 16:09
http://www.dergrosseausverkauf.de/stills/der_grosse_ausverkauf_kinoplakat.jpg

Der grosse Ausverkauf - wie werden wir in einer privatisierten Welt leben. Was bringt uns der Ausverkauf des öffentlichen Sektors.

Ein Dokumentarfilm, den man gesehen haben muss !!

„Ich habe einmal bestimmte Aspekte der Wirtschaftspolitik mit moderner Kriegsführung verglichen. In der modernen Kriegsführung versucht man zu entmenschlichen, das Mitgefühl zu beseitigen. Man wirft Bomben aus 15 000 Metern, aber man sieht nicht, wo sie landen, man sieht keine Schäden. Es ist fast wie in einem Computerspiel. Man spricht von „body counts“. Das entmenschlicht den Prozess. Genauso ist es in der Wirtschaft: Man redet über Statistiken und nicht über die Menschen hinter diesen Statistiken.“
(Joseph E. Stiglitz / Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften)

„Mit dem Film DER GROSSE AUSVERKAUF möchte ich zeigen, was hinter dem abstrakt klingenden Phänomen der Privatisierung öffentlicher Dienste steckt. Was es für die Menschen bedeutet, die davon direkt betroffen sind. Was eine Gesellschaft verliert, die Konzernen die Verantwortung für ihre Grundversorgung überträgt. Die Protagonisten in DER GROSSE AUSVERKAUF haben zu spüren bekommen, was es heißt, wenn ihre Wasser- und Stromversorgung, Busse und Bahnen und sogar das Gesundheitswesen komplett privatisiert werden. Sie haben mit etwas zu kämpfen, das uns früher oder später alle betreffen wird."
(Regisseur Florian Opitz)

Website incl. Trailer (http://www.dergrosseausverkauf.de)

ghostwriter
26.05.2007, 16:14
Und der läuft wieder in so gut wie keinem Kino, typisch :angry:

Dr.BrainFister
26.05.2007, 16:19
sehr interessanter film! hoffe, der kommt hier irgendwo... aber selbst wenn er in wenig kinos kommt, so ist es doch auch letztlich aufgabe von den lehrenden an schulen und (fach-)hochschulen sowie von studierenden (es gibt ja zahlreiche selbst organisierte kino-programme in den hörsäälen), dafür zu sorgen, dass "der große ausverkauf" unter die leute kommt. dort gibt es nämlich genug möglichkeiten, derartige filme in bildungs- und informationsveranstaltungen aufzunehmen (anstatt das x-te mal "schindlers liste" zu zeigen).

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ghostwriter
26.05.2007, 18:09
Es wundert mich nur, das solche Filme immer gezielt klein gehalten werden. Ich warte wohl auf die DVD-Version. Das einzige Kino im Frankfurter Raum hat nur eine Vorstellung gezeigt .. und die war vorbei, bevor ich auf den Film aufmerksam wurde.

Ein weiteres Beispiel:

http://www.zweitausendeins.de/www_articles_images/large/230022.jpg

Kaum beachtet vom breiten Publikum. Gibt es hier (http://www.zweitausendeins.de/suche/?ArticleFocus=1&ord=-1&alpha=1&cat=all&q=The%20Corporation) als DVD.
Sehr empfehlenswert !

DerBademeister
26.05.2007, 19:03
Klingt durchaus interessant, erinnert mich ein wenig an Filme wie The Corporation. Und er läuft sogar in einem einzigen Kino in München.


Es wundert mich nur, das solche Filme immer gezielt klein gehalten werden.

Hat eben auch was mit dem Sterben der Programmkinos zu tun, in Multiplexen laufen solche Filme halt nicht, da sich mit Fluch der Karibik und Spiderman eine bessere Saalauslastung erreichen lässt.

cornholio1980
26.05.2007, 21:04
Klingt sehr interessant der Film. Werde ihn im Auge behalten und entweder nach dem DVD-Release oder wenn er mal im TV kommt reinsehen.

Vielen Dank für diesen Hinweis!

ghostwriter
28.05.2007, 00:06
Hat eben auch was mit dem Sterben der Programmkinos zu tun, in Multiplexen laufen solche Filme halt nicht, da sich mit Fluch der Karibik und Spiderman eine bessere Saalauslastung erreichen lässt.

Ganz meine Meinung. Multiplexe töten den anspruchsvollen Film wie Wal Mart den guten Geschmack ;)

DerBademeister
28.05.2007, 15:15
Ganz meine Meinung. Multiplexe töten den anspruchsvollen Film wie Wal Mart den guten Geschmack ;)

Wal-Mart ist allerdings am Geschmack des deutschen Kunden spektakulär gescheitert. ;)

A propos Dokumentationen: Ich habe hier noch zwei sehr gute US-Dokus auf der Platte, "Outfoxed" und "Why we fight", die ich noch nicht angesehen habe. In "Outfoxed" beispielsweise geht es um den berühmt-berüchtigten US-Nachrichtensender Fox News von Rupert Murdoch, dessen tendenziöse Berichterstattung manchmal eher an eine Nazi-Wochenschau denn an objektive Nachrichtenaufbereitung erinnert. Den Film kann man sich übrigens auch als Stream bei Google Videos ansehen.

Teylen
28.05.2007, 21:45
Es wundert mich nur, das solche Filme immer gezielt klein gehalten werden.
Wieso gezielt klein gehalten?
Das Kino eignet sich meines Erachtens nur sehr bedingt als Medium für Dokumentar Filme. Immerhin sollen die doch weniger mit Bildgewalt überzeugen als mit Informationen und dafür reicht mir der Fernseher. (Deep Throat in der Sneak Preview war zwar interessant, aber auf der großen Leinwand unnötig)

Kunstfilme das heißt Sachen wie die Amerika Trilogie, Amelie und dergleichen, verständlich und auch gern. Aber politische Meinungsmache, "Volksaufklärung" ... ? Hat doch mehr was von der Wochenschau.

Gerade was das "tendiziöse" betrifft bin ich der Ansicht keinen Fehler gemacht zu haben als ich mir 9/11 nicht im Kino angesehen habe.

DerBademeister
28.05.2007, 23:14
(Deep Throat in der Sneak Preview war zwar interessant, aber auf der großen Leinwand unnötig)

Seit wann haben Pornokinos große Leinwände?

cornholio1980
28.05.2007, 23:52
Also was die Kritik an den Multiplex-Kinos betrifft sollte man nicht verallgemeinern. Gibt viele Kinos in Wien, die auch für Arthouse und Dokumentationen Platz machen. Ich denke, gerade Multiplexe sind mit ihren 10+ Säalen präsestiniert dafür, auch solche Filme zu zeigen, da sie einen weniger ausgelasteten Saal wohl noch am ehesten verkraften können.

Teylen
29.05.2007, 02:11
(Deep Throat in der Sneak Preview war zwar interessant, aber auf der großen Leinwand unnötig)Seit wann haben Pornokinos große Leinwände?
Ich hätte wohl detaillierter sein sollen.
Es handelte sich nicht um den eigentlichen Film Deep Throat sondern um die Dokumentation zu eben diesen. "Inside Deep Throat" (http://www.imdb.com/title/tt0418753/)
Thematisch behandelt er das Phänomen des Films unter dem Gesichtspunkt das es wohl einer der ersten und mit Abstand erfolgreichsten Pornofilme war, der zudem noch von einem Publikum abseits der Zielgruppe 'männliche Unterschicht' wahrgenommen wurde. (Rand Aspekte sind unter anderem Entstehung, Entwicklung der Pornoindustrie im Kontrast zu den Erwartungen/Intentionen der ersten Macher, Werdegang der Schauspieler gewesen)

Das ganze war dem entsprechend auch nicht in einem Pornokino, sondern in einem Mittelding aus Multiplex und Programmkino. Persönlich hatte ich mir von der Sneak Preview auch zunächst besseres erwartet (z.B. LA Crash, der im selben Kino in der Sneak lief).

ghostwriter
29.05.2007, 02:54
Wieso gezielt klein gehalten?
Das Kino eignet sich meines Erachtens nur sehr bedingt als Medium für Dokumentar Filme.

Ich denke das ein Kino durchaus ein guter Ort für Dokumentationen ist. Den Film "Eine unbequeme Wahrheit" habe ich auch im Kino gesehen. Die Veranstalter haben eine Podiumsdiskussion angeschlossen und den Rest des Abends wurde in der Cocktailbar neben dem Kino im kleinen Kreis weiterdiskutiert.

Auch eine gute Sache finde ich.:hmm:

Im Kino geht es denk ich mehr um das "gemeinsam einen Film schauen", als darum einen Film bloß auf einer großen Leinwand zu schauen.

Unabhängig davon denke ich, dass die guten (auch unpolitischen) Dokus zu wenig beworben werden. Egal ob im Kino oder als DVD. Der erwähnte "9/11" von Michael Moore wurde exzessiv beworben. Und der war nicht annähernd so gut wie z.B. "The Corporation". Letzterer ist mir nur zufällig in die Hände gefallen. :(

Teylen
29.05.2007, 10:33
Im Kino geht es denk ich mehr um das "gemeinsam einen Film schauen", als darum einen Film bloß auf einer großen Leinwand zu schauen.
Das einzige was ich zuletzt im Kino "gemeinsam" machte, war jemanden dazu zu bringen das er sein Handy ausgemacht hat. Das heisst ich stupste ihn (un)sanft an, der naechste fauchte "Handy aus" und wieder einander wies ihn mit Laserpointer darauf hin.

Ansonsten ist Kino fuer mich tatsaechlich eine grose Leinwand mit guten Ton und die "Mitseher" ein noetiges Uebel von denen ich hoffe das sie nicht schwatzen, mir nicht in's Kreuz treten, die Sicht nicht blockieren, sitzen bleiben und Handys sofern vorhanden auslassen. Spaeter dann beim rausgehen rede ich eher selten mit 'Fremden' und selbst bei Freunden bin ich nach DVD Abenden tendentiell geschwaetziger. Wobei mir einfaellt das man, eher selten, gemeinsam Beifall klatscht (was ich so sinnvoll finde wie das klatschen im Flugzeug nach der Landung).

Eine anschliessende Podiumsdiskussion klingt allerdings durchaus interessant. ^.^


Unabhängig davon denke ich, dass die guten (auch unpolitischen) Dokus zu wenig beworben werden.
Das mag sein, abgesehen von den Moore-Streifen, faellt mir lediglich "Die Reise der Pinguine", "Eine unangehnehme Wahrheit" und einer eh... der Trailer lief vor PdK3 und ich habe den Namen vergessen. Es hatte irgendwie was mit Weltuntergang und Verschwoerung zu tun. * (Dunkel erinnerte es an eine Fortsetzung von "Eine unangehme Wahrheit")


Ansonsten denke ich das es an dem Problem der fehlenden Absatz Moeglichkeit liegt.
Viele werden wie ich Dokumentation in Kinos ablehnend gegenueber stehn. Eine Podiumsdiskussion mit anschliessender Cocktail Runde ist wohl ein recht grosser Aufwand. Nun und bei Dokus warte ich idR. bis sie im Fernseh kommen.
(Die DVD "Eine unangenehme Wahrheit" wurde als TV-Zeitschriftsbeilage in Belgien beworben das heisst in einem halben Jahr sieht man ihn vielleicht rel. kostenlos)

Edit:
* Bezueglich des unbekannten Doku-Filmtrailer erinnere ich mich wieder an eine Szene. Dabei geht es um die wegschmelzenden Polkappen und enthusiatischen Firmen die dort nun neue Bodenschaetze erreichbar sehen und die abgraben wollen.