B5 | 4.05 | Tyrannenmord (The Long Night)

[Kaff]

4.5 The long Night/Tyrannenmord

Londo hat es geschafft, Cartagia auf die Heimatwelt der Narn zu locken. Vorlonen und Schatten setzen ihre Angriffe fort. Jetzt muss Sheridan die Lige der unabhängigen Welten ein letztes Mal überzeugen um in die alles entscheidende Schlacht zu ziehen.

[Sepia]

4.5 The long Night/Tyrannenmord:
Das der Imperator bei einer kleinen Rauferei ermordet wird, ist wohl ein spezieller Babylon 5-Humor. Zu ernst nehmen sollte man das wohl nicht. Das Vir letzendlich Cartagia würde töten müssen konnte man leider recht früh in der Szene erahnen.
Die Figur der Imperators hat mir allgemein ziemlich gut gefallen, ebenso der Schauspieler. Schade nur, dass alle Auftritte auf sechs Folgen zentriert sind und man ihn nicht früher erleben konnte.
:star::star::star::halfstar:

[cornholio1980]

Ich hab ganz vergessen, wie gut diese Folge ist. Ich meine, ich wusste schon noch, dass sie gut ist, aber WIE gut. Neben der herrlichen Wendung rund um Vir, die zumindest für mich damals völlig unerwartet kam, verdankt sie das vor allem einigen Dialogszenen, die wieder einmal die Vorzüge des "holographischen" Erzählungsstils der Serie deutlich machen. Wenn der eine Narn G'Kar am Ende fragt, was er schon alles durchgemacht hat, würde man den am liebsten schnappen und ihm eine ordentliche verpassen. Früher hätte dies wohl auch G'Kar getan. Stattdessen fängt er, aufgrund der Absurdität dieses Kommentars - die wir da wir G'Kars Leidensweg miterlebt haben nachvollziehen können - zu Lachen an und wendet sich ab. Herrlich.

Nicht minder gelungen das Gespräch zwischen Londo und Vir, nachdem letzterer zwangsweise den Imperator ermordet hat. Vir ist völlig fertig und wird von Schuldgefühlen geplagt - da er einen Mord begangen hat, den er erst in der Episode davor als notwendig erachtet und akzeptiert hat. Vermutlich hat seine Tat tausende, vielleicht sogar millionen gerettet, dennoch lastet es schwer auf seinem Gewissen. Wenn wir uns jetzt im Vergleich dazu Londo in Erinnerung rufen. Zwar hat er sich die Hände nie selbst schmutzig gemacht, trotzdem gehen tausende, wenn nicht gar Millionen Leben auf sein Konto. Und auch wenn sich sein Gewissen zuletzt ebenfalls zu regen schien, ist es im Vergleich zu Vir's geradezu verkümmert. Und genau darum beneidet er ihn - was in einer grandiosen, minutenlangen Dialogszene, die dennoch keine Sekunde zu lang oder gar langweilig ist, deutlich wird.

Doch auf auf Babylon 5 selbst geht es dramatisch weiter. Auch hier beginnt alles mit einem herrlichen Gespräch zwischen Ivanova und Sheridan. Danach erfahren wir, dass sich Sheridan mit seiner Allianz nun quasi zu einem letzten Gefecht stellen will - und zwar sowohl gegen die Vorlonen als auch die Schatten, die begonnen haben, zurückzuschlagen. Um sein Ziel zu erreichen und beide Flotten in den gleichen Sektor zu bekommen, muss er die Crew eines weißen Sterns opfern - eine Entscheidung, die ihm sichtlich nicht leicht fällt. Das entsprechende Gespräch mit dem Ranger sowie die Funkübertragung sind weitere Highlights der Episode - wie auch das Zitat am Ende, wo man an Sinclair und dessen Lieblingsgedicht "Ulysses" erinnert und damit perfekt auf die nächste Folge einstimmt.


And tho'
We are not now that strength which in old days
Moved earth and heaven, that which we are, we are,--
One equal temper of heroic hearts,
Made weak by time and fate, but strong in will
To strive, to seek, to find, and not to yield.

*gänsehaut*
10/10

Hinein ins Feuer!

[rqady]

Eine sehr gelungene Folge, die viele offene Fäden zusammenführt und zum großen Schattenkrieg-Finale hinführt.

Genial fand ich einerseits wieder Wortham Krimmers schauspielerische Leistung, insbesondere die letzten Sekunden vor seinem Tod, als er - ungläubig, dass er sterben könne - noch sagt, dass er doch ein Gott werden solle. Kein Fluchen, kein Schreien, fast ein wenig Ironie am Ende. Oder doch der Wahnsinn ;-)

Ebenso genial Londos Dialog mit Vir. Dieser gehört meiner Meinung nach zu den besten Szenen von Babylon 5. Und ich glaube, dass sich doch einige Zuschauer hier wiederfinden, und einige vielleicht im Hinblick auf ein wenig Selbstreflexion darüber nachdenken sollten. Auch wenn sie keine Imperatoren ermorden mussten. Virs Entwicklung in der Serie - und darüber hinaus auch in der Legions of Fire-Trilogie, die die Brücke zwischen der fünften Staffel und dem Serienfinale hinsichtlich Londo, G'Kar, Vir und den Centauri schließt - ist neben Londos und G'Kars wohl die am besten gelungene der Serie.

Zusätzlich genial (ich verwende hier schon fast zu viele Superlative): G'Kars Entwicklung, die sich in seinem Dialog am Ende mit den anderen Narn ausdrückt. Wer hätte in Season 1 geglaubt, dass er sich in diese Richtung entwickeln könnte.

Der Auszug aus Ulysses zum Schluss war der perfekte Übergang zur nächsten Folge.


wie auch das Zitat am Ende, wo man an Sinclair und dessen Lieblingsgedicht "Ulysses" erinnert und damit perfekt auf die nächste Folge einstimmt.

Hat mich gefreut, dass man auf Sinclair hier nicht vergessen hat. Im Hinblick auf das Schicksal von Valen, und ...

das kommende von Sheridan

... an dieser Stelle auch sehr passend.

Aus meiner Sicht 9/10 Punkten.

[Simara]

Die Schatten und die Vorlonen bekämpfen sich offen gegenseitig. Wie zwei Riesen im Sandkasten. Kollateralschäden sind beiden egal.

Susan bittet Sheridan sie im Krieg nicht zu schonen. Ich glaube nicht, dass Sheridan das getan hätte. Sein Plan, die Schatten und Vorlonen miteinander zu konfrontieren, beinhaltet ein Himmelfahrtskommando für Erikson. Der Charakter ist zwar "neu", aber dennoch finde ich es schade um ihn. Es zeigt aber, dass auch Sheridan Leute bewusst in den Tod schicken kann.

Kommen wir zum Hauptplot der Folge: Londo, Catargia und G'Kar.
Während Catargia bisher nur selbst überleben wollte, will er nun Londo als seinen Prister mitnehmen. Klar, sonst hat er ja niemanden, der ihn als Gott verehrt. Allerdings will er sich natürlich rechtzeitig aus dem Staub machen, bevor die Schatten und die Vorlonen Centauri Prime platt machen.
Londo hatte ja eh vor, Catargia auf Narn zu töten.
In dieser Folge sieht er, dass G'Kar ein Auge fehlt. Die Konsequenz aus der vorherigen Folge.
G'Kar sagt, er sieht mit seinem "leeren Auge", dass Londos Herz leer ist. Ich denke, zum ersten Mal ist Molaris Herz mit dem richtigen gefüllt.
Du, Corny, wirst dir sich sicherlich die Haare raufen und sagen, dass das schon lange der Fall ist. Molari war für mich bisher nur auf dem Weg dahin. Jetzt ist er angekommen.
Wenn er es durchzieht bekommt er vielleicht einen Pluspunkt.

G'Kar schafft es, die Ketten zu zerreißen. Waren sie wirklich verstärkt, oder hat da Londo etwas nachgeholfen?
Und siehe da, Londo packt es einfach nicht, Catargia zu töten. Nur mit Hilfe von Vir töten. Also kein Pluspunkt für Londo.
Aber einer für Vir. Der arme Kerl muss nun damit klar kommen, dass er einen seiner Leute umgebracht hat.
Immerhin gesteht Londo zu Vir, dass er nicht zu zu ihm war. Der Grund hat mich etwas überrascht. Er hat Vir beneidet. Bisher hatte ich immer das Gefühl, er schaut auf Vir hinab.
Catargia hatte einen viel zu schnellen Tod. Ihm hätte ich so einen Tod wie dem anderen Typen da auf Narn gegönnt.

Da Catargia (Gott sei dank!!) keine Kinder hat, wird Londo zum Premier-Minister. Etwas das er nie wollte. Aber so kann er wenigstens bestimmen, dass die Centauri sich von Narn zurückziehen. Passt doch alles Bestens. Auch die Begründung finde ich sehr clever. Hierfür ein Bravo von mir. Und von mir aus ein Pluspünktchen.

Und schon feiern die Narn mit einem Feuerwehr :D

G'Kar hat eine kleine Diskussion mit G'Lon, da dieser wiederum die Centauri angreifen will. Da hat einer nix gelernt. G'Kar lehnt ab, als man ihn zum Imperator machen will. Als G'Lon ihn fragt, was er alles erlitten hat, geht G'Kar lachend weg - so aberwitzig ist die Frage.

Am Schluss macht sie eine doch recht große Flotte auf den Weg. Das riecht ganz streng nach Finale - und wir sind erst bei der 5. Folge der Staffel :shocked:

Fazit: 4 von 5.

[Simara]

Ups? Ich bin ein Ausreißer nach unten?


[...]Und auch wenn sich sein [Londos] Gewissen zuletzt ebenfalls zu regen schien, ist es im Vergleich zu Vir's geradezu verkümmert.

Sag ich doch schon die ganze Zeit :hmm:


Und genau darum beneidet er ihn - was in einer grandiosen, minutenlangen Dialogszene, die dennoch keine Sekunde zu lang oder gar langweilig ist, deutlich wird.

Meinst du wirklich, dass Londo Vir um sein Gewissen beneidet?
Ich hatte eher das Gefühl, er beneidet ihn um seine Unbekümmertheit und Rechtschaffenheit. Und um seine Unschuld. Vir hat Morden von Anfang an abgelehnt. Londo ist Morden auf den Leim gegangen. Vir hatte nie Machtgelüste. Londos Machtgelüste - wenn auch hinter dem Vorhang - haben das alles doch erst ausgelöst. Naja, als Premier-MInister hat er jetzt ja die Chance, einiges wieder gut zu machen.

[cornholio1980]

Die Schatten und die Vorlonen bekämpfen sich offen gegenseitig. Wie zwei Riesen im Sandkasten.Eine sehr treffende Umschreibung!


Du, Corny, wirst dir sich sicherlich die Haare raufen und sagen, dass das schon lange der Fall ist. Molari war für mich bisher nur auf dem Weg dahin. Jetzt ist er angekommen. Nein, ich stimme dir hier durchaus zu - nur, dass ich ihm bereits für den Weg mehr Anerkennung zukommen ließ als du ;)


G'Kar schafft es, die Ketten zu zerreißen. Waren sie wirklich verstärkt, oder hat da Londo etwas nachgeholfen?Unklar, aber ich denke, sie waren tatsächlich verstärkt - was G'Kars Willensstärke demonstrieren soll und sein Aufbäumen nur um so heldenhafter macht.


Und siehe da, Londo packt es einfach nicht, Catargia zu töten. Nur mit Hilfe von Vir töten. Also kein Pluspunkt für Londo. Na Moment mal. Das klingt ja so, als wollte es Londo nicht durchziehen. Er war durchaus gewillt, es zu tun, und hätte es auch getan, wenn er durch den Tumult nicht daran gehindert worden wäre. Ich fand es jedenfalls absolut genial, dass schließlich just der unschuldige Vir die "Klinge" führt...


Immerhin gesteht Londo zu Vir, dass er nicht zu zu ihm war. Der Grund hat mich etwas überrascht. Er hat Vir beneidet. Bisher hatte ich immer das Gefühl, er schaut auf Vir hinab.Ich nehme an, im ersten Satz fehlt ein "nett"?


Catargia hatte einen viel zu schnellen Tod. Ihm hätte ich so einen Tod wie dem anderen Typen da auf Narn gegönnt. Huch :shocked:


Aber so kann er wenigstens bestimmen, dass die Centauri sich von Narn zurückziehen. Passt doch alles Bestens. Auch die Begründung finde ich sehr clever. Hierfür ein Bravo von mir. Und von mir aus ein Pluspünktchen. Na endlich :D


Am Schluss macht sie eine doch recht große Flotte auf den Weg. Das riecht ganz streng nach Finale - und wir sind erst bei der 5. Folge der Staffel :shocked:Ja, ich denke, das frühe Ende des Schatten-Vorlonen-Konflikts hat uns beim ersten Ansehen alle überrascht :D


Ups? Ich bin ein Ausreißer nach unten?
Sieht wohl so aus...
:aufsmaul: :D


Meinst du wirklich, dass Londo Vir um sein Gewissen beneidet?Ja meine ich. Aber das heißt natürlich noch lange nicht, dass ich damit auch unbedingt recht haben muss :D. Ist halt meine Interpretation...


Ich hatte eher das Gefühl, er beneidet ihn um seine Unbekümmertheit und Rechtschaffenheit. Und um seine Unschuld. Unschuld definitiv. Unbekümmertheit und Rechtschaffenheit IMHO weniger...

Aber nochmal: Das heißt nicht, dass ich recht habe und du unrecht hast ;).

[Simara]

Unklar, aber ich denke, sie waren tatsächlich verstärkt - was G'Kars Willensstärke demonstrieren soll und sein Aufbäumen nur um so heldenhafter macht.

:thumpsub:


Na Moment mal. Das klingt ja so, als wollte es Londo nicht durchziehen. Er war durchaus gewillt, es zu tun, und hätte es auch getan, wenn er durch den Tumult nicht daran gehindert worden wäre.

Ich meine schon, dass er etwas gezögert hat. Ich hatte das Gefühl, der Tumult kam ihm gerade recht, weil er sich noch unsicher war. Er hätte entschlossener Vorgehen müssen.


Ich fand es jedenfalls absolut genial, dass schließlich just der unschuldige Vir die "Klinge" führt...

Ja ich auch.


Ich nehme an, im ersten Satz fehlt ein "nett"?

Yupp, fehlt.


Huch :shocked:

Wieso denn jetzt ein schockiertes Huch? Catargia war ja nun wirklich noch ne ganze Ecke schlimmer als .... ich hab seinen Namen vergessen. Catargia hatte ja auch keine Skrupel seine eigenen Leute über die Klinge springen zu lassen. Darf ich dich an sein Schattenkabinett erinnerin?
Oder meinst du etwa, nur weil Catargia wahnsinnig war, verdiene er Milde?


Ja, ich denke, das frühe Ende des Schatten-Vorlonen-Konflikts hat uns beim ersten Ansehen alle überrascht :D

Na dann bin ich beruhigt :)



Sieht wohl so aus...
:aufsmaul: :D

Pöh
(Hatten wir nicht mal einen Pöh-Smiley? :???:)

[cornholio1980]

Ich meine schon, dass er etwas gezögert hat. Ich hatte das Gefühl, der Tumult kam ihm gerade recht, weil er sich noch unsicher war. Er hätte entschlossener Vorgehen müssen. Ne ne, er wollte es schon durchziehen, wurde aber eben durch den Tumult dran gehindert. Er war nicht unwillig, nur etwas ungeschickt ;)


Wieso denn jetzt ein schockiertes Huch? Catargia war ja nun wirklich noch ne ganze Ecke schlimmer als .... ich hab seinen Namen vergessen. Catargia hatte ja auch keine Skrupel seine eigenen Leute über die Klinge springen zu lassen. Darf ich dich an sein Schattenkabinett erinnerin? Oder meinst du etwa, nur weil Catargia wahnsinnig war, verdiene er Milde?nein das nicht unbedingt, aber zu behaupten, sein Tod wäre noch viel zu "leicht" gewesen - DAS entlockte mir dann doch ein "Huch" :hmm:


Pöh
(Hatten wir nicht mal einen Pöh-Smiley? :???:)Keine Ahnung, aber ich hab dich auch so verstanden :D

[Simara]

nein das nicht unbedingt, aber zu behaupten, sein Tod wäre noch viel zu "leicht" gewesen - DAS entlockte mir dann doch ein "Huch" :hmm:

*auf sich zeigt und sagt: "Furie"*