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Simara
30.08.2007, 22:55
Rush Hour 3

USA 2007
Regie: Brett Ratner
Mit: Jackie Chan, Chris Rock, Max von Sydow, Hiroyuki Sanada, Youki Kudoh, Noemie Lenoir

http://i164.photobucket.com/albums/u32/SFCKino/RushHour3.jpg


Inhalt:
Die größte Klappe des Westens und die schnellsten Fäuster des Ostens sind zurück! Dieses Mal übernehmen die ungleichen Partner alias Chief Inspector Lee (Jackie Chan) und Detective James Cater (Chris Tucker) einen Fall, der sie in die dunklen Geschäfte einer chinesischen Triaden-Bande nach Paris führt.

Dort versuchen sie das "Shy Shen", auch bekannt als "The Spirit of Death", zu enträtseln: das bestgehütete Geheimnis eines der ältesten Verbrecher-Imperien der Welt.

Quelle: Homepage (http://wwws.warnerbros.de/rushhour3/)


Die beiden Vorgänger haben mir beide gefallen. Aber mit Fortsetzungen ist es ja so eine Sache ...

Viele Sachen aus dem Trailer kommen aus den zwei Vorgängern bekannt vor.
Hat der Film noch genug eigenen Stoff, um keine Kopie von sich selbst zu sein?

Trailer (http://www.moviemaze.de/media/trailer/view/22741/87d73e63d7a8b9ff1676ca7bdbf3b638/3189_trailer01-de_320.mov)


Was meint ihr?
Schon jemand den Film gesehen?

cornholio1980
01.09.2007, 12:37
Ja, ich, mittlerweile. War eher enttäuscht. Wenig Kung Fu-Action, kaum gelungene Gags, ungemein unspannende und vorhersehbare Handlung. Leider die mittlerweile 3. "3. Teil"-Enttäuschung in diesem Jahr :(

Anbei vorab mein vollwertiges Review, welches in ca. 1-1/2 Wochen auf fictionbox.de online gehen wird:
"Rush Hour 3" reiht sich leider nahtlos in die Reihe der enttäuschenden 3. Teile dieses Jahres (Spiderman, Shrek) ein. Der Einstieg war zwar soweit noch gelungen, vor allem da man hier an den 1. Teil in gewisser Weise anknüpft, doch schon allein die erste Konfrontation zwischen Lee und ... war nicht sehr berauschend. Zudem war mir bereits nach dieser ersten Begegnung klar, was es mit diesem Kontrahenten auf sich hat, und warum Lee ihn ziehen lässt. Womit wir schon bei einem der größten Schwächen des Films wäre: Die Vorhersehbarkeit. Die Handlung ist so überraschend, wie Gras beim Wachsen zuzusehen, und ähnlich spannend und interessant. Egal ob die große Wendung rund um ... oder auch der wieder einmal böse, reiche weiße Mann, der im Hintergrund die Fäden zieht... all das ist ungemein klischeehaft und langweilig – vor allem auch, da sich einiges dabei nun schon zum mittlerweile 3. Mal innerhalb der Reihe wiederholt; z.b. dass Lee einen Gegner hat, mit dem ihn eine persönliche Geschichte verbindet. Dass man dennoch versucht, vieles davon als überraschende Wendung zu verkaufen, wirkt daher einfach nur peinlich.

Auch was den Humor betrifft konnten mich die ersten beiden Teile der Reihe weitaus mehr überzeugen als dieser eher laue 3. Aufguss. Ja, es gibt ein paar gelungene Gags, aber die meisten davon waren bereits im Trailer zu sehen. Einzig das Verhör mit der Nonne konnte mir noch gefallen, der Rest war wenig unterhaltsam. Vor allem alles rund um den Taxifahrer ist mir sehr sauer aufgestoßen. Zuerst darf das wohl typische Klischee eines hochnäsigen Europäers darstellen, der kaum konstruktive Kritik an den USA übt (obwohl es hier genug zu kritisieren gäbe) sondern stattdessen platte Vorurteile von sich geben darf – und am Ende wird er sogar zum großen USA-Freak. He, ich mag Amerika ja auch, aber diese Darstellung ist mir wirklich sauer aufgestoßen. Auch alles mit dem französischen Polizeichef konnte mich nicht überzeugen. Die erste Szene am Flughafen ergibt für mich nicht den geringsten Sinn. Das ist doch einfach nur unlogisch, dass er Polizisten aus den USA vermöbeln lässt. Und die Szene mit dem Handschuh war vollkommen unnötig und angesichts der Tatsache, dass Roman Polanski der Vergewaltigung einer Minderjährigen angeklagt wurde, auch ziemlich geschmacklos.

Auch an Actionszenen hat man sehr gespart. Vor allem die für die Reihe so typische Kung Fu-Action hat man ziemlich reduziert. Es gibt sehr wenig Kämpfe, und vor allem wird nur einer davon von Lee und Carter gemeinsam bestritten – dabei fand ich gerade ihre gemeinsamen Einlagen in den ersten beiden Teilen immer am besten. Richtig gelungen war eigentlich nur der – wirklich spektakuläre – Showdown auf dem Eiffelturm. Davon abgesehen hat mich die Action aber nicht sonderlich überzeugt. Was gibt es sonst noch zu kritisieren? Es gibt einen ziemlich unnötigen und störenden Kontinuitätsfehler, nämlich mit Han's Tochter .... Im 1. Teil war diese gerade mal 9 (??) Jahre alt. Der 2. hat direkt an den ersten angeschlossen, und im Teil 3 erfahren wir, dass seit dem Urlaub in New York (zu dem die beiden gleich nach Rush Hour 2 aufgebrochen sind) 3 Jahre vergangen sind. Damit dürfte das gute Kind nicht älter als 12 sein – sieht aber im Film aus wie mindestens 16. Irgendwie schon etwas peinlich, dass die Macher ihre eigenen Filme nicht zu kennen scheinen – oder aber sie halten ihre Zuschauer für dämlich; keine der beiden Möglichkeiten gefällt mir sonderlich.

Brett Ratners Inszenierung ist gewohnt banal, gewöhnlich und unspektakulär – bestenfalls könnte man sie noch als "routiniert" bezeichnen. Ich gestehe jedoch ein, dass seine inszenatorischen Schwächen bei Filmen wie der Rush Hour-Reihe nicht so schwer zum Tragen kommen wie z.B. bei "Roter Drache". Zuletzt fand ich auch den Streit zwischen Carter und Lee sehr konstruiert. Ich gebe zu, dies mag daran liegen dass ich erst kürzlich "Shang-High Noon" und "Shanghai Knights" gesehen habe – in beiden Filmen kommt es zwischen Jackie Chan und seinem Filmpartner Owen Wilson zu einem Streit, woraufhin sich die beiden kurzfristig entzweien, um dann (nach eher halbherziger Versöhnung) wieder zueinander zu finden. Jetzt hat man dies auch bei "Rush Hour 3" eingebaut. Mal abgesehen davon, dass ich diese Wendung für sehr entbehrlich halte, hat man sie noch dazu mit "Sorry seems to be the hardest word" derart übertrieben kitschig inszeniert, dass ich es einfach nicht ernst nehmen und mir ein Lachen nur schwer verkneifen konnte. Ob das von den Machern wohl so gedacht war?

Fazit: Während die ersten beiden Teile der Reihe zwar belanglose, aber durchaus noch ansprechende Unterhaltung boten, hat mich "Rush Hour 3" sehr enttäuscht. Der Humor zündet nur selten, es gibt erstaunlich wenig Kung Fu-Action, und die Handlung ist ungemein vorhersehbar und daher weder sonderlich spannend noch interessant. Meines Erachtens nur für absolute Rush Hour- und/oder Jackie Chan-Fans zu empfehlen...
Wertung: 4/10