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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Züchtung von menschlich-tierischen Embryos



Simara
05.09.2007, 21:04
In den 20:15-Uhr Nachrichten kam eben die Meldung, dass es in Großbritannien ab heute erlaubt ist menschliche und tierische Zellen zu vermischen.

Da fiel mir doch glatt der Film "DNA - Die Insel des Dr. Moreau" ein.

Die Forscher wollen die Eizelle einer Kuh nehmen, den Zellkern entfernen und ihn durch einen menschlichen Zellkern ersetzen.

Obwohl man sich von der Forschung Therapien unter anderen gegen Parkinson und Alzheimer erhofft, bin ich von der Sache nicht so begeistert. Das geht mir irgendwie zu weit. :undecide:

Quelle (http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7419280_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html)

Naja, vielleicht ist es später dann irgendwann keine Beleidung mehr, wenn man jemanden "blöde Kuh" nennt.
Kleiner Spaß am Rande. ;)

Octantis
12.09.2007, 21:46
naja ich denke mal nicht dass hier wirklich jemand vorhat richtig
Mensch/Tierwesen zu schaffen die dann geboren werden. Wir sind hier ja nicht in nem HorrorFilm

DerBademeister
12.09.2007, 22:49
Obwohl man sich von der Forschung Therapien unter anderen gegen Parkinson und Alzheimer erhofft, bin ich von der Sache nicht so begeistert.

Bis Du mal Parkinson oder Alzheimer hast.


Das geht mir irgendwie zu weit. :undecide:

Versuche mit Embryos finde ich ethisch eher weniger problematisch als massenweise Testreihen mit Affen und anderen Versuchstieren. Das sind eben "nur" Zellhaufen, die sich in dem Stadium zudem nicht mal besonders unterscheiden.

Dune
12.09.2007, 23:11
Ähm, die Genetikerin in mir ist gerade schon wieder unters Bett gekrabbelt und weint: Das hat absolut nichts mit Mischwesen zu tun, das ist einfach nur schlechter Journalismus, so als würde mal wieder von den bösen Genen in unserem Essen berichten.

Die Frage nach der Ethik ist natürlich eine andere, aber man sollte sich da nicht an der Insel des Doctor Moureau orientieren. Ich kann die Forscher verstehen, dass sie zu solchen Methoden greifen, denn menschliche Eizellen sind nunmal sehr viel schwerer zu bekommen als tierische, trotzdem sollen sie alle modernen Krankheiten am besten morgen schon heilen können.

Groß zu unterscheiden ist eine - wohlgemerkt entkernte und damit 'Kuhgen-freie' - Kuh-Eizelle von einer menschlichen wahrscheinlich eh nicht.

DerBademeister
14.09.2007, 01:42
Groß zu unterscheiden ist eine - wohlgemerkt entkernte und damit 'Kuhgen-freie' - Kuh-Eizelle von einer menschlichen wahrscheinlich eh nicht.

Das wollte ich mit meinem vorigen Beitrag ausdrücken, und meine Kenntnisse auf dem Bereich sind laienhaft (Bio GK Abi). Eigentlich sollte klar sein dass niemand vor hat einen Minotaurus zu züchten. ;)

Simara
14.09.2007, 09:39
Ah, hier geht ja doch noch was, ich dachte schon, ich bin die einzige, die das Thema interessiert :)


Bis Du mal Parkinson oder Alzheimer hast

Mein Vater hat Parkinson. Danke für das Gespräch.


Ähm, die Genetikerin in mir ist gerade schon wieder unters Bett gekrabbelt und weint:

Nicht, doch. Komm wieder vor. Kriegst auch nen Keks ;)


Das hat absolut nichts mit Mischwesen zu tun, das ist einfach nur schlechter Journalismus, so als würde mal wieder von den bösen Genen in unserem Essen berichten.


Deswegen freue ich mich, dass jemand der Ahnung hat postet. Nicht jeder hat Ahnung von Genetik und die Überschrift/Schlagzeile kann schon in die Irre führen.


Die Frage nach der Ethik ist natürlich eine andere, aber man sollte sich da nicht an der Insel des Doctor Moureau orientieren.

Das hab ich als Provokation verwendet. ;)


Das wollte ich mit meinem vorigen Beitrag ausdrücken, und meine Kenntnisse auf dem Bereich sind laienhaft (Bio GK Abi). Eigentlich sollte klar sein dass niemand vor hat einen Minotaurus zu züchten.

Ich hatte kein Bio GK Abi.
Und was heute nicht vorgesehen ist, kann trotzdem irgendwann realisiert werden.


Groß zu unterscheiden ist eine - wohlgemerkt entkernte und damit 'Kuhgen-freie' - Kuh-Eizelle von einer menschlichen wahrscheinlich eh nicht.

Hm. Wenn du als Genetikerin aber schon von "wahrscheinlich" sprichst ....

Mir sind Zellforschung natürlich auch lieber als Tierversuche, da Zellen noch nicht das Empfinden und das Fühlen eines entwickelten Wesens haben.

Ich hab nur ein ungutes Gefühl, wenn irgendwas als "Ersatzteillager" herhalten muss. Sei es jetzt Mensch oder wie in der Zellsache hier das Tier. Hierbei muss ich an die Maus denke, der ein Ohr auf den Rücken gepflanzt wurde.

Und alles, was man zum Guten verwenden kann, kann auch fürs Gegenteil benutzt werden.

Aufhalten kann man es eh nicht mehr. Wenn man Krankheiten damit heilen kann schön.
Ich habe nur die Befürchtung, dass irgendwann Grenzen überschritten werden. Okay, vielleicht sind Unkenrufe hier zu dem Zeitpunkt noch unangebracht. :)

Dr.BrainFister
14.09.2007, 16:16
ich will ein schniepeltier! man müsste nur mein lümmelgen (sehr impulsiv und natürlich enorm groß :p) nehmen und es mit einer kellerwanze (sehr robust) kreuzen. ;)

.

Brooklyn
14.09.2007, 22:14
Und alles, was man zum Guten verwenden kann, kann auch fürs Gegenteil benutzt werden.


Naja, wenn man von allen Forschungen Abstand nehmen wollte, deren Ergebnisse in irgendeiner Form mißbraucht werden könnten....

Und nicht jedes wissenschaftliche Horrorszenario das möglich ist, tritt tatsächlich ein.

mfg
Brooklan

Simara
14.09.2007, 22:16
ich will ein schniepeltier! man müsste nur mein lümmelgen (sehr impulsiv und natürlich enorm groß :p) nehmen und es mit einer kellerwanze (sehr robust) kreuzen. ;)


*hust* Ich dachte du wärst selbst schon ein Schniepeltier *hust*

DerBademeister
16.09.2007, 20:55
*hust* Ich dachte du wärst selbst schon ein Schniepeltier *hust*

Von der Körpergröße her könnte das hinkommen. ;)

Dune
16.09.2007, 21:01
Hm. Wenn du als Genetikerin aber schon von "wahrscheinlich" sprichst ....

Mir sind Zellforschung natürlich auch lieber als Tierversuche, da Zellen noch nicht das Empfinden und das Fühlen eines entwickelten Wesens haben.

Ich hab nur ein ungutes Gefühl, wenn irgendwas als "Ersatzteillager" herhalten muss. Sei es jetzt Mensch oder wie in der Zellsache hier das Tier. Hierbei muss ich an die Maus denke, der ein Ohr auf den Rücken gepflanzt wurde.

Und alles, was man zum Guten verwenden kann, kann auch fürs Gegenteil benutzt werden.



Naja, das Atom haben wir auch mit guten Absichten gespalten. 'Ersatzteillager' ist vielleicht etwas drastisch, wenn diese Art Forschung weiter fortschreitet, könnte man selbst als 'Kopiervorlage' für das Nachzüchten von Organen dienen, keine Abtoßung, keine Komplikationen. Mal ganz abgesehen von eben solchen neuronalen Krankheiten wie Parkinson oder Alzheimer, bei denen mit Stammzellen jetzt schon Teilerfolge erzielt werden können.

Wen's interessiert, es gibt nur eine einzige Zellsorte, die hier von der Kuh in das 'Mischwesen' eingehen würde, und das sind die Mitochondrien, die 'Kraftwerke' der Zelle. Wem das schon zu unheimlich ist, dem sei gesagt, dass diese Biester wahrscheinlich eh aus symbiotisch lebenden Bakterien hervorgegangen sind und sich noch heute relativ eigenständig verhalten.

Naja, es ist wohl zur Zeit eh noch fraglich, ob sich da überhaupt etwas entwickelt, sie haben ja die Erlaubnis gebraucht, um es überhaupt ausprobieren zu dürfen.