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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stammzellen aus der Haut



Dune
21.11.2007, 20:39
Der Durchbruch (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,518531,00.html).

Wichtiger Durchbruch bei der Erzeugung maßgeschneiderter Stammzellen: Forschern aus Japan und den USA ist es gelungen, menschliche Haut- und Bindegewebszellen umzuprogrammieren. Wird die ethisch umstrittene Nutzung von Embyros überflüssig?


Nun, entfacht das eurer Meinung nach auch wieder die 'embryonale Stammzelle = Schützenswertes Leben?" Debatte?

DerBademeister
21.11.2007, 21:03
Wenn ja, fange ich an zu gähnen.

Dr.BrainFister
22.11.2007, 12:32
@bademeister
eine debatte wird ja nicht dadurch langweilig, dass sie lange geführt wird. ;) so könnte man schließlich jedes thema auf simpelste weise irgendwann tot reden, um es anschließend zu zerbröseln, weil es keinen mehr interessiert. was dann bei der embryonen-debatte zur folge hätte, dass ein ethisch-strengerer standpunkt dazu in vielen ohren nur noch lästig klingt und der durchschnitts-bürger einfach sagt "ach macht doch und nervt nicht weiter, is mir eh wurscht!". das ist übrigens genau das, was sich die gentech-industrie auch erhofft: das thema wird durch klare standpunkte in der bevölkerung und wissenschaft zwar abgelehnt, aber von lobby-politikern und lobyisten so lange so schwammig geredet, bis bei der masse der bürgerInnen die beschriebene egal-haltung entsteht.
hier sollte man als mündigeR bürgerIn also vorsichtig sein, nicht auf derartige meinungs-zermürbungs-tricks hereinzufallen.

@dune
was die stammzellen aus der haut angeht: das finde ich ehrlich gesagt -auch wenn ich dieses wort nur ungern benutze- sensationell! denn in diesem fall wäre die lage ganz anders als bei den embroynen-stammzellen: dere spender kann sich entscheiden! es würde dann ähnlich ablaufen wie bei blutplasma-spenden u.ä. sollte jemand bspw. schwer erkranken, könnte man in der familie nach einem stammzellen-spender suchen, falls das hilfreich wäre.

sollte das wirklich funktionieren und der stammzellen-medizin, wie sie bei den embryonen angewendet wird, gleichwertig sein, würde das zeigen, warum es gerade so wichtig war, in der bisherigen diskussion standhaft zu bleiben: wäre man nämlich schon vor jahren eingeknickt, hätte die wissenschaft nie den druck gehabt, diese alternative zu entwickeln. denn das stammzellen-geschäft will sich weder die wissenschaft noch diverse konzerne entgehen lassen. also lag nach der starken abwehrhaltung gegen das benutzen von embryonen doch nichts näher als eine andere geldsprudel-quelle zu erforschen: und schwupps, da ist sie! :)

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Brooklyn
02.12.2007, 20:30
hier sollte man als mündigeR bürgerIn also vorsichtig sein, nicht auf derartige meinungs-zermürbungs-tricks hereinzufallen.


Naja, die gab es allerdings von beiden Seiten, nicht nur von der ach so bösen, unethischen Genlobby.


mfg
Brooklyn

Dr.BrainFister
03.12.2007, 06:32
Naja, die gab es allerdings von beiden Seiten, nicht nur von der ach so bösen, unethischen Genlobby.
aber du wirst doch zugeben, dass die machtverhältnisse hierbei dennoch sehr unterschiedlich sind? im übrigen sind mir mehr seriöse informationsquellen zu gentech bekannt als unseriöse. dass es hier auch radikale formen wie die genmais-feldvernichter gibt, kann man zwiegespalten sehen, ist aber eine entwicklung, die irgendwann in jeder von menschen gemachten bewegung stattfindet: ein teil ist sachlich und gemäßigt, der andere radikal. wobei die durchschnittsmedienkonsumenten irgendwann nur noch auf letzteren schauen, weil der so schön plakativ medial verwurstet werden kann. dabei machen die radikalen in der anti-gentech-bewegung meines wissens nach den geringsten teil aus (wie bei den meisten anderen szenen auch. ich meine, wer würde schon seine links-orientierte politische haltung aufgeben, nur weil es in dieser szene auch einen extremistischen/radikalen teil gibt?!).

mal davon abgesehen: es wird ja immer wieder gern so getan, dass man solche konzrene pauschal als die bösen hinstellt. auch hier funktioniert meinungszermürbung ganz prima, denn in unserer alles relativierenden welt kann doch niemand soooo böse sein. nein nein, das ist doch völlig übertrieben! ;)

aber es geht hier auch nicht um ein klassisches modell von "gut" oder "böse". nein, es geht hier schlichtweg um die beurteilung der methoden, die z.b. monsanto gegenüber landwirtschaft und verbrauchern anwendet. sie zwingen ihre abnehmer durch entsprechend modifiziertes saatgut dazu, jedes jahr neu einkaufen zu müssen. so kommen vertragsstrukturen zusammen, die man schon mit maßnahmen vergleichen kann wie sie beispielsweise in der ddr oder in der sowjetunion angewandt wurden. wir tun immer so, als würde unser marktliberaler kapitalismus alles ganz frei von selbst regeln. aber was hier passiert, ist nichts anders als eine indirekte enteignung der landwirte durch markt-extreme, die völlig unausgewogen sind.

ob sich das ganze dann kapitalistisch oder kommunistisch nennt, ob es wie damals in der ddr bodenreform oder wie heute fortschritt heißt (ein wort, dass man in der ddr-propaganda übrigens auch sehr gern verwendete), ist dabei völlig wurscht. es kommt unterm strich ein ähnliches ergebnis zustande.


aber um das nicht ganz aus den augen zu verlieren: in diesem thread geht es ja mal um was scheinbar positives. eine alternative zur embryonalen stammzellen-entnahme. :)

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Brooklyn
03.12.2007, 07:56
aber du wirst doch zugeben, dass die machtverhältnisse hierbei dennoch sehr unterschiedlich sind?

Stimmt, aber ein Underdogstatus ist nicht wirklich dasselbe wie "recht haben". :D






mfg
Brooklyn

Dr.BrainFister
03.12.2007, 11:37
Stimmt, aber ein Underdogstatus ist nicht wirklich dasselbe wie "recht haben". :D

was hat das mit dem thema zu tun? niemand sagt, dass die einen underdogs sind und deswegen recht haben und die anderen die großen bösen und deswegen unrecht.
die machtverhältnisse habe ich nur erwähnt, weil das schon bei der "meinungs-zermürbung" ein entscheidender faktor ist. schließlich haben großkonzerne wie monsanto die möglichkeit, ganze wissenschaftliche institute zu finanzieren, die ihnen maßgeschneiderte studien liefern. auch dass sich solche lobbys in die politik "einkaufen", indem sie politikern vergünstigungen unterschiedlichster art bieten, ist weder eine neuigkeit noch eine übertreibung der lobby-kritiker. man schaue sich nur mal das an, was bei der tabak-lobby (http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/artikel/267/116151/) lief/läuft: da ist es mittlerweile offenkundig, dass politiker jahrelang gesponsort wurden, um sie handzahm zu machen. zudem ist es inzwischen nichts neues mehr, dass die tabak-konzerne auch in deutschland namhafte wissenschaftler kauften, die ihnen studien zurechtbastelten, die zigarettenkonsum derart beschönigten, dass sogar der schaden des passivrauchens bei kindern darin harmloser wirkte als bonbons-lutschen. also bitte, brooklyn, man muss nicht immer so tun als wären all diese dinge übertreibungen. natürlich klingen sie haarsträubend, aber das macht sie nicht weniger wahr. auch das ist meinungs-zermürbung: so abstrakte und abwegige methoden anzuwenden, dass sich ein großteil der öffentlichkeit gar nicht vorstellen kann, dass jemand so etwas überhaupt macht.

außerdem gehört auch dazu, in die köpfe das bild der ewig nörgelnden gegner zu pflanzen. ähnlich wie du es jetzt hinstellst, indem du gentech-kritiker pauschal über den geringen radikalen zweig dieser bewegung definierst und schwarzweißmarelisch worte wie "underdog" mit ihnen verbindest, um sie ein wenig wie naive teeny-punks wirken zu lassen, die nur um ein bisschen anarchie gegen die ganz großen spielen wollen.

in den zeilen nach der frage nach den machtverhältnissen bin ich in meinem letzten beitrag doch drauf eingegangen und hab beschrieben, warum es gerade nicht um diese gut/böse-schwarzmalerei geht... naja, sagen wirs mal so: weiterlesen bildet. ;)
letztlich hilft es deiner argumentation nicht, wenn du schubladen generierst, die die beteiligten überhaupt nicht bedienen.

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Brooklyn
03.12.2007, 16:39
In der Tat, meine "Argumentation" war zurückblickend zugegebernermaßen sehr unglücklich, was aber meinen Standpunkt zur embryonalen Stammzellenforschung nicht großartig ändert. Und in dem Punkt werden wir uns wohl auch nicht einig werden.



mfg
Brookklyn

Dr.BrainFister
03.12.2007, 19:28
In der Tat, meine "Argumentation" war zurückblickend zugegebernermaßen sehr unglücklich, was aber meinen Standpunkt zur embryonalen Stammzellenforschung nicht großartig ändert. Und in dem Punkt werden wir uns wohl auch nicht einig werden.

deinen standpunkt zur embroynalen stammzellenforschung hast du doch noch gar nicht geäußert. :D
ich habe als vergleichsbeispiel die gentech-lobby genannt und kritisiert wie diese bspw. beim anbau genmodifizierter pflanzen vorgeht.

wenn du schon so sicher bist, dass wir uns nicht einig werden (was ja auch nicht zwingend notwendig ist), wäre es schon interessant, zu wissen, worüber überhaupt. ;) aus den 4 zeilen, die du bisher geschrieben hast, ging das nicht wirklich hervor.

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Brooklyn
03.12.2007, 19:31
deinen standpunkt zur embroynalen stammzellenforschung hast du doch noch gar nicht geäußert. :D
ich habe als vergleichsbeispiel die gentech-lobby genannt und kritisiert wie diese bspw. beim anbau genmodifizierter pflanzen vorgeht.

wenn du schon so sicher bist, dass wir uns nicht einig werden (was ja auch nicht zwingend notwendig ist), wäre es schon interessant, zu wissen, worüber überhaupt. ;)

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Bin ihr eher zugetan denn dagegen.

mfg
Brooklyn

Dr.BrainFister
04.12.2007, 01:11
Bin ihr eher zugetan denn dagegen.
...
was sind deine gründe dafür?

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