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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Comic: Niemalsland



Teylen
20.12.2007, 17:55
Niemalsland
http://ecx.images-amazon.com/images/I/513JPLf5CkL._SS500_.jpg

Autor: Neil Gaiman (Roma,), Glenn Fabry, Mike Carey (Autoren)
Version: Broschiert, 224 Seiten
Verlag: Panini Manga (Vertigo)
Umfang: Ein abgeschlossener Band
Original Titel: Neverwhere

Vorwort:
Eigentlich kannte ich bis dato von Gaiman nur den Comic Death. Bei Sandman stieg ich ob des Umfangs nicht durch... und als ich dann im Laden Niemalsland sah, das Assoziationen zu Maerchen weckte. Ein abgeschlossener Band. Ohne Sandman bezug. Beschloss ich ihm eine Chance zu geben.
Vielleicht wuerde der Comic es ja auch gleich noch schaffen mich fuer Fantasy zu begeistern,...

Inhalt:
Durch einen Zufall macht der bisdahin eher antriebslose und konformistische Buchhalter Richard Mayhew die Bekannschaft von Door. Die eher untypische Entscheidung ihr zu helfen bringt ihm als bald mehr Probleme ein als er es sich haette traeumen lassen. So geraet er unweigerlich in den Sog einer phantastischen Parallelwelt die sich in der Unterwelt und anderen vergessenen Orten Londons etabliert hat. Als waere dies nicht genug wird er noch in die Familienfehde Doors hineingezogen.

Kritik:
Die Geschichte setzt recht unvermittelt mit der fliehenden Door an. Dabei waren m.E. zwei Sachen bemerkenswert. Zunaechst gefiel mir das Design von Doors Kleidern, auch die Mischung von Phantastik und dem eher nuechternen, urban wirkendem Ort, eine billiger herabgekommener Tunner, wusste zu Harmonien. Auf diese Art passte es. Die beiden Verfolger, die Door offensichtlich nach dem leben trachteten, machten ebenso direkt zu beginn klar das der Comic blutiger ist.
Die Szene endet mit einem recht abrupten Wechsel in die Londoner Realitaet zu dem Hauptcharakter. Der sich ebenso angenehm optisch in die staedtische Welt einfuegt.

Es war zeichnerisch recht gut, nicht ganz so perfekt wie bei "Death" aber akzeptabel. Nur haelt der Comic diese Qualitaet nicht bei, weniger das die Zeichnungen schluderig wirken, schlechter, sondern einfach das an einigen Stellen die Fantasy Aspekte farblich zu sehr herraustechen. Es zu wenig normal wirkt, ein wenig Mangaartig. Auch ist neben einigen sehr schoen anzusehenden Figuren, ein paar eher misslungen. Wie der Lord Carabas dessen Augen und Lippen in dem schwarzen Loch von Gesicht zu, "angeklebt" wirken.

Knapp beschrieben die Zeichnungen wirken zu wenig einheitlich als das sie positiv sind, nicht direkt stoerend schlecht, aber benso wenig "gut" oder auch "besser".

Von der Erzaehlweise der Geschichte her wirkt es ein wenig, als sollte sich der Leser vom Hauptcharakter in eine Fremdewelt mitgenommen fuehlen. Das gelingt insofern als das die Welt tatsaechlich anders ist, die Perspektive stimmt und man sich nicht zu sehr an Alice erinnert. Es hat nur ein Problem, das Gefuehl des Neu sein verschwindet zu schnell. Man fuehlt sich als Leser zu schnell sicher. So nahm ich den Charakter zwar noch ab das er sich wunderte und nicht zu recht kam; aber das Gefuehl auf der naechsten Seite ueberrascht zu werden war weg - nicht da.
Wodurch teilweise sich die Geschichte, ein wenig, zog wie Kaugummi und die Massen an Fantasy Figuren einfach nur nervten, Klischee artig wirken. Es gab Highlights, wo man doch etwas ueberrascht wurde, es neu wirkte, aber an fuer sich, zu wenige. Been there, seen it, next page.

Die Geschichte selbst ist eigentlich solide.
Sie ist weitesgehend nachvollziehbar und hat nur einen kleinen Bruch, der im Buch wohl weniger drastisch ist, im Comic jedoch arg nach einer Deus Ex Machina ausschaut.
Es wird im Comic nicht erwaehnt das Carabas irgendwie eine Extra-Leben in dem Ding was er beim Schrotthaendler laesst drin hat. Es ist aus dem Kontext auch nicht naheliegend. Eigentlich nur haarstraeubend. Fast so haarstraeubend wie der Plan zur Wiederbelebung. (Also wenn sie mich umbringen, in den richtigen Fluss werfen, von den richtigen aufgefischt werden, am Leichenmarkt vom richtigen gekauft und der mich wiederbelebt... ARGH!!!)
Trotz dieses Stolperstein ist der Rest akzeptabel, die Figuren handeln weitesgehend nachvollziehbar. An einigen stellen noch bemueht Die Sache mit Hunter. Das handeln des Vaters usw. aber nicht zu arg.
Ein grosses Plus gibt es hingegen fuer den Ansatz mit dem vergessenen Vierteln, Dingen und Personen.

Fazit:
2 1/2 von 5 Sternen
Durchnitt, ziemlich exakt. Kein Fehlkauf, nichts zum nochmal kaufen. Es gibt imho viele Schwaechen, die aber wieder auf Durchnitt rausgerissen werden. Man haette mehr draus machen koennen, besser erzaehlen, Spannung einbauen. Naja.

Gailman Fans sehen es vielleicht etwas anderes?

Trivia:
Die BBC hat eine gleichnamige Mini-Serie zu dem Buch produziert.