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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Go Obama



Reiner
23.10.2008, 14:37
Liebe Amerikaner ... versaut das jetzt blos nicht mehr:


Demokraten träumen von historischem Linksruck

Euphorie befällt die Demokraten. Nicht nur, dass nun alles auf einen Sieg von Barack Obama hindeutet: Auch im Kongress könnte die Partei eine gigantische Mehrheit bekommen. Sie muss nur aufpassen, dass sie nicht überzieht - den Rest dürfte Sarah Palin richten, John McCains größte Fehlentscheidung.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,585887,00.html

... das hört sich gut an.



Palins Plauderstunde

http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,585925,00.html

... "Auf die Frage, ob sie im Falle einer Niederlage einfach wieder nach Alaska zurückkehren könne, sagte die 44-Jährige: "Ich kann jederzeit wieder nach Hause zurückkehren und einfach Mutter sein, erfüllt von all dem Segen, den Gott uns beschert hat."


BITTE BITTE Fr. Palin ... gehen sie so schnell wie möglich heim!

PS: Diese peinliche Person ist so ein Beispiel von "der Krieg ist Gottes Wille" und ein typischer Fall von echter Dummheit, die nix aber auch gar nix in der Politik zu suchen hat. Gut, im hinteresten Eck von Alaska kann sie nicht ganz so viel Schlimmes anrichten, aber trotzdem schaudert mir bei dem Gedanken das diese Person politische Verantwortung hat.

Solange solche Leute existieren und es Leute gibt die diese wählen - solange sind wir eine wenig intelligente Spezies mit peinlicher Überschätzung seiner Bedeutung.


Daumen drücken für Obama!

Starcadet
23.10.2008, 15:11
Liebe Amerikaner ... versaut das jetzt blos nicht mehr:
Demokraten träumen von historischem Linksruck
Daumen drücken für Obama!

Naja, Linksruck wäre doch etwas übertrieben. Der durchschnittliche Amerikaner, egal ob Demokrat oder Republikaner ist grundsätzlich konservativ und rechts eingestellt. Manche mehr, manche weniger. "Echte" Linke muss man in den USA suchen, denn alles was politisch die Farbe "rot" trägt, sorgt bei Amerikanern nach wie vor für Alpträume. Man muss sich das evtl so vorstellen, als gäbe es in Deutschland nur CDU und CSU. Gruselig, oder ?

Trotzdem: "Yes we can..." :D:D

Hmpf
23.10.2008, 15:38
Wenn die Vorstellung, daß McCain und Palin doch noch gewinnen könnten, nicht so gruselig wäre, dann fände ich das alles ja sehr, sehr lustig. Bisheriger Lieblingsmoment dieses amerikanischen Wahlkampfs: Palins Äußerungen über ihre 'außenpolitische Erfahrung'...

http://www.boingboing.net/images/x_2008/putinrearshishead.jpg

Die Frau ist echt... unterhaltsam. *g*

Reiner
23.10.2008, 16:19
Leider besteht diese Gefahr wirklich noch etwas - oder sehen wir hier nur pessimistisch?

Das sind so McCain/Palin Methoden die bei manchen leider fruchten:

http://www.stern.de/politik/ausland/:Washington-Memo-Viel-Schmutz-Kleider/643231.html

Reiner
31.10.2008, 16:52
Viel Spass mit "Palin as President"
http://www.palinaspresident.us/


Welche Antwort hat die Dame auf alle Fragen der Welt?
http://interviewpalin.com/n2

++++++++++++++++++++++++

Ein Novum ... 76 Nobelpreisträger wenden sich offen an das US Volk:

http://sefora.org/wp-content/uploads/2008/...s-for-obama.pdf (http://sefora.org/wp-content/uploads/2008/09/nobelists-for-obama.pdf)


Infos:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0...,587651,00.html (http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,587651,00.html)

Thandor
31.10.2008, 17:37
Larry Flint beteiligt sich ja jetzt auch auf seine "Weise".

Naylin' Paylin (http://www.rooster24.com/?p=3809)

Warum werd ich den Verdacht nicht los dass dadurch eher einige "Verrückte" McCain/Palin wählen als umgekehrt?

Reiner
05.11.2008, 08:02
Amerika ist doch noch lernfähig ... auch wenn es immer 8 lange Jahre braucht. ;-)

Yes, they CAN!

Historischer Tag für USA ... das ist wirklich war, Gratulation!

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,588495,00.html

Starcadet
05.11.2008, 08:58
Na, dann hoffen wir mal das beste. Der Alptraum "George W." ist ja nun vorbei. Intelligenter ist Obama allemal, was aber nicht bedeutet, dass der Gute für uns Europäer ein einfacherer Partner sein wird. ;)

Dashan
05.11.2008, 09:38
Nun, dann hoffen wir mal, dass dieser "demokratische Reformer" seine Amtszeit überlebt... ich habe da so meine Bedenken. Aber vielleicht kann Obama wirklich etwas bewegen.

Amujan
05.11.2008, 13:48
Ja, nett, dass Obama gewählt und die Demokraten im Senat und Repräsentantenhaus ne Mehrheit haben. Leider haben 3,6% Californier mehr aber auch für Prop 8 gestimmt (http://www.latimes.com/news/local/politics/cal/la-2008election-california-results,0,1293859.htmlstory?view=8&tab=0&fnum=0) und damit gegen die Homoehe, die durch Beschluss des Verfassungsgerichtes von Californien vor nicht allzulanger Zeit erst für legal erklärt wurde.

star-gazer
05.11.2008, 17:29
Grundsätzlich fragt man sich als Europäer, was an diesem amerikanischen Wahlsystem demokratisch sein soll: Wenn man nur zwischen 2 Parteien - also zw. "Gut und Böse" - wählen kann. Diesmal hat "Das Gute" gewonnen.

Octantis
05.11.2008, 18:46
hoffen wir das er nicht mit Problemen zu kämpfen hat wie die schwarzen TV Präsidenten,

http://s9b.directupload.net/images/081105/dgnnscxq.jpg (http://www.directupload.net)

Thandor
05.11.2008, 19:06
Freut mich. Hatte gestern auf RTL ein bisschen der "Wahlnacht" beigewohnt. Für meinen Geschmack wurde da aber viel zu oft wegen dem kleinsten Pups zu irgendeinem Außenreporter geschaltet, der darüber berichten durfte, dass alle sich brav gefreut haben, als eine positiv Nachricht kam und alle "buh" riefen, als ne schlechte kam.
Ach - nee. :D

Falcon
05.11.2008, 21:40
Grundsätzlich fragt man sich als Europäer, was an diesem amerikanischen Wahlsystem demokratisch sein soll: Wenn man nur zwischen 2 Parteien - also zw. "Gut und Böse" - wählen kann. Diesmal hat "Das Gute" gewonnen.

Es stehen dort schon auch andere Parteien bzw. Kandidaten zur Wahl, die spielen aber bei der Präsidentschaftswahl praktisch keine Rolle. Ist bei uns aber ja letztlich auch nicht so viel anders.
Wenn man die Bundestagswahl auf die Frage reduziert, wer Bundeskanzler wird, konnte man bei uns auch nur immer zwischen den Kandidaten der beiden großen Parteien CDU und SPD wählen. Die anderen Kandidaten haben schließlich keine reale Chance, wie eben auch in den USA. (Nur auf den Posten Bundeskanzler bezogen, natürlich geht's bei der Bundestagswahl eigentlich um was anderes)

BabylonLion
05.11.2008, 22:55
Diesmal hat "Das Gute" gewonnen.

Ich mag kein schwaz weis malerei, die Demokraten ist auch kein Weisenkinder.

Reiner
06.11.2008, 08:41
Nun, Obama wird die schwerste Aufgabe der letzten 100 Jahre vor sich haben, doch wenn nicht er es packen kann, wer dann noch? In Deutschland muss man sich als "Parteisoldat" erst durchboxen und darum viel zu viele Kompromisse eingehen, leider ist das der Nachteil bei uns. Der Nachteil der US-Wahlsystems beruhend auf "Spendengeld bringt Power" ist diesesmal zum ersten mal (!) zum Vorteil geworden, denn bisher wurde der Kandidat durch viele Dollars von den Sponsoren (Konzerne) unterstützt und quasi gekauft. Diesesmal sammelte Obama via Internet und die Bevölkerung spendete direkter wie nie - es ist Ihr Geld und Ihr Kandidat ... nicht der der Ölmultis - KLASSE!

Dr.BrainFister
06.11.2008, 12:02
...Hatte gestern auf RTL ein bisschen der "Wahlnacht" beigewohnt. Für meinen Geschmack wurde da aber viel zu oft wegen dem kleinsten Pups zu irgendeinem Außenreporter geschaltet, der darüber berichten durfte, dass alle sich brav gefreut haben, als eine positiv Nachricht kam und alle "buh" riefen, als ne schlechte kam.
Ach - nee. :D
Selbst schuld, wenn du dir das Geschehen auf RTL anguckst. ;) Bei ARD und ZDF war das alles sehr spannend und vielseitig aufbereitet. Ich wollte eigentlich auch nur kurz reinschauen, blieb dann aber dran kleben, weil ich von Anfang an mitgerissen wurde. Eine gelungene Mischung aus Dokuschnippseln, Expertenrunden, Talkshow und Mitverfolgen des Live-Geschehens. Zum Vergleich schaltete ich auch mal zu RTL. wo gerade irgendein Singsternchen aus den USA ein Liedchen trällerte - und mein Finger auf der Fernbedienung hatte schon nach kurzer Zeit das ganz starke Bedürfnis, wieder umzuschalten. ;)


Ich mag kein schwaz weis malerei, die Demokraten ist auch kein Weisenkinder.
Jep, so ist es. Die Politik wird ja nicht nur von Obama allein gemacht. Die Demokraten haben sicherlich auch Leute in ihren Reihen, die nicht besonders kompetent sind bzw. Ziele von vorvorgestern vertreten. Man sollte sich die Verteilung der Ministerposten auf jeden Fall genau anschauen. Die ist wahrscheinlich aussagekräftiger als die geschickt ausgetüftelten Reden von Popstar Obama.


Nun, Obama wird die schwerste Aufgabe der letzten 100 Jahre vor sich haben, doch wenn nicht er es packen kann, wer dann noch? ...
Naja, es ist ja nun wirklich nicht so, dass es nicht auch andere fähige Kandidat(inn)en gegeben hätte. Ich halte nach wie vor Hillary Clinton für die erfahrenere, kompetentere Wahl. Das einzige, was ihr im Vergleich zu Obama fehlte, war die Popstar-Aura. Aber wenn man schon fragt, wer, wenn nicht Obama, in Amerika das Ruder wieder rumreißen könnte, gehört sie auf jeden Fall zur engeren Auswahl - sofern man nach Kompetenzen und nicht nach dem warm-süßlichen Bauchgefühl entscheidet, das man bekommt, wenn das "Yes wie can"-Lied läuft. ;)


... Diesesmal sammelte Obama via Internet und die Bevölkerung spendete direkter wie nie - es ist Ihr Geld und Ihr Kandidat ... nicht der der Ölmultis - KLASSE!
Ja, die Leute spenden, weil sie an Obama glauben. Der Glaube ist hier die stärkste Kraft. Nichts Rationales, nicht belegbares, nichts handfestes. OK, Obamas Team entwickelte nach und nach auch ein solides Programm, dass vor allem gegen die angestaubten Ziele von McCain besser dastand. Aber dennoch denke ich, dass das nicht entscheidend bei der Wahl war. Man sieht es ja auch in Deutschland an den vielen Pro-Obama-Bekundungen: Wir alle wissen kaum etwas über sein Programm bzw. über seine politischen Ziele. Trotzdem himmeln wir ihn an wie einen Popstar und würden am liebsten auf sein nächstes Kozert gehen.

Man sieht das ziemlich gut bei unserem Forums-Kollegen Reiner: Eigentlich gibt er sich sonst gern als nüchtern denkender, wissenschafts-orientierter Mensch. Aber in Obama hat eben auch er einen Messias gefunden, von dem er glaubt, dass er das Heil bringt. Das ist kein Vorwurf. Ich kann das gut nachvollziehen. Wie sagte der Prophet St. Roberto del Blanco noch so schön: "Ein bisschen Glaube muss sein- dann kommt das Glück von ganz allein!" :D


.

Vile
06.11.2008, 12:39
Es freut mich, dass Obama nun Präsident ist.
Allerdings befürchte ich einen Anschlag ala J.F.K. auf ihn. :(
Nichts desto trotz würde es mich freuen, wenn Obama mal den Amis zeigt, wo der Hammer hängt. ^^

Hmpf
06.11.2008, 15:37
Die Wahrheit über Obama:

http://www.tor.com/index.php?option=com_content&view=blog&id=8269

:D

BabylonLion
06.11.2008, 15:51
Nichts desto trotz würde es mich freuen, wenn Obama mal den Amis zeigt, wo der Hammer hängt. ^^

Ich würde mich mehr freuen wenn er wissen, wo der richte Hammer hängt,
aber ich habe das gefüll, er ist nicht andes als die meisten Amis.

Reiner
27.01.2009, 14:24
Nach Worte folgen Taten ...

... bei Barack Obama:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,603674,00.html

"Meine Regierung leugnet nicht Fakten. Wir lassen uns von ihnen leiten."

Wer nun sein Buch "Hoffnung wagen" gelesen hat (hab ich mir als Geschenk gegönnt an Weihnacht), der versteht sicher leichter, das es der Mann wirklich ernst und ehrlich meint mit dem was er sagt. Er tut auch das was er vorher sagt und nicht wie in Deutschland leider oft üblich was die Lobbyisten einreden ... heute so und morgen wieder anders (ich erinnere da gerade an die neue KFZ-Steuer, die ja erst gar nicht so Umweltfreundlich war und noch immer nicht genug ist, obwohl es von Fr. Merkel schon mal anders angekündigt war, doch was interessieren mich meine Worte von gestern wird hier öft gedacht und gehandelt.). Übrigens hat Obama ja schon gar die "Macht der Lobbyisten beschränkt". Schnelle und gute Entscheidungen bisher.

Auch hier gilt für ihn erst der Dialog und dann die starke Hand:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,603666,00.html

"Move on, Mr. Obama."

Dr.BrainFister
27.01.2009, 22:24
... Er tut auch das was er vorher sagt und nicht wie in Deutschland leider oft üblich was die Lobbyisten einreden ...
obama ist noch nicht mal 1 monat im amt. wie soll er sich in der kurzen zeit schon die hände schmutzig gemacht haben? egal wie beliebt er auch sein mag und wie gut seine absichten scheinen, ihm wird letztlich genauso wie allen anderen politikern nichts anderes übrig bleiben als sich auch auf die spielregeln der industrie einzulassen. vielleicht etwas geschickter, vielleicht nicht ganz so anbiedernd wie sein vorgänger ... aber vom lobyismus kann sich auch obama nicht befreien. dafür müsste sich weltweit viel mehr ändern als nur der präsidentschafts-posten in den usa.

ich kann deinen wunsch nach einer moralisch korrekten und am menschen orientierten führungspersönlichkeit nachvollziehen. allerdings finde ich, dass du, wie viele andere, obama auf einen heldenhaften status setzt, dem eigentlich niemand gerecht werden kann. es ist mehr eine wunschvorstellung, die einer großherzigen retterfigur aus dem märchen oder dem bild des messias aus der bibel gleicht. der realität kann dieses euphorische obama-bild auf dauer nicht standhalten.

ich freue mich auch, dass er gewählt wurde und denke, dass er viele positive impulse bringen kann. allerdings versuche ich, realistisch zu bleiben und nicht ein idealbild eines politikers anzubeten, an das ich nicht glaube.


.

Reiner
28.01.2009, 11:49
... naja, ich stelle Obama nicht als "Held" da, sondern verbinde höchstens die Hoffnung, das er sich an seine eigenen Wünsche und Ziele hält und das dieses endlich auch auf andere Politiker in der Welt (auch in Deutschland) mal abfärbt.

Das der Mann nicht alles realisieren und schaffen kann was man von ihm erwartet ist doch längst klar.

Obama ist wohl wirklich hoch intelligent und zudem bereit zu erkennen wann er von wem vereinnahmt wird. Als Politiker ist man (auch Obama) sicher oft gezwungen Kompromisse einzugehen und nicht alles verwirklichen zu können was man will.

Aber er bewegt sich endlich in die richtige Richtung - nach 8 Jahren Bush auch dringend nötig - und das ist schon fasst mehr als man vorher hoffen durfte.

Dr.BrainFister
28.01.2009, 12:05
... naja, ich stelle Obama nicht als "Held" da, sondern verbinde höchstens die Hoffnung, das er sich an seine eigenen Wünsche und Ziele hält und das dieses endlich auch auf andere Politiker in der Welt (auch in Deutschland) mal abfärbt.
diese hoffnung verbindet man hier doch auch mit jedem sympathischen politiker, der ans ruder kommt. es ist doch nicht so, dass wir in deutschland noch nie charismatische köpfe gehabt hätten. nur weil die obama-medienblase jetzt so stark aufgeblasen wurde, dass sie alles andere überdeckt, sollten wir unsere eigene vergangenheit nicht vergessen. die besteht nicht nur aus adolf und helmut. als z.b. willy brandt rankam, bedeutete das damals gerade für die jungen leute einen hoffnungsvollen schritt und sie entwickelten einen ganz anderen, optimistischeren bezug zur politik. auch helmut schmidt war und ist eine populäre, glaubwürdige politikerpersönlichkeit. in gerhard schröder setzen viele zu anfang ebenfalls große wechselhoffnungen. oder denken wir mal an joschka fischer, der in den ersten jahren ein ähnliches popkulturelles politikphänomen darstellte. bei ihm ging es zwischenzeitlich, ähnlich wie bei obama, ebenfalls weniger um inhalte sondern eher um die wirksamkeit seiner performance.
und ob man sie nun mag oder nicht, auch angela merkel bringt eine spannende lebensgeschichte mit, die vor allem im ausland mit aufmerksamkeit und respekt betrachtet wird.

alle diese gehypten persönlichkeiten sind aber früher oder später wieder in der realität angekommen. man darf nunmal nicht vergessen, dass es nie nur eine einzelperson ist, die in der politik die entscheidungen ist. da steckt noch viel mehr dahinter. außerdem hängt jeder an seiner macht. auch obama wird nicht die eier haben, "good bye" zu sagen, wenn er zu viele seiner ideale verraten muss, um die macht nicht zu verlieren.


Das der Mann nicht alles realisieren und schaffen kann was man von ihm erwartet ist doch längst klar.
na, dann bin ich ja beruhigt. ich dachte schon, dass als nächstes von ihm erwartet wird, dass er aus wasser wein macht. ;)


Obama ist wohl wirklich hoch intelligent und zudem bereit zu erkennen wann er von wem vereinnahmt wird.
zunächst mal ist vor allem sein marketing-team sehr intelligent. wenn du dokus über ihn gesehen hast, müsstest du wissen, dass viele elemente seines öffentlichen auftretens nicht von ihm selbst kamen, sondern vom team im hintergrund entwickelt wurden. wenn wir also an obama denken und uns einen standpunkt zu ihm bilden, ist er auch immer von dem marketing beeinflusst, das um ihn herum aufgebaut wurde. wieviel das letztlich mit seiner eigentlichen persönlichkeit zu tun hat, wissen wir nicht.

obama ist also hochintelligent. meinst du, unsere politiker hier sind alle doof oder durchschnittlich intelligent? nur weil sie nicht von einer kreischenden fan-menge begleitet werden, heißt das nicht, dass sie weniger kompetent als obama sind. der mann hat in der politik bisher keine größere bewährungsprobe gehabt. alle unsere politiker im höheren amt allerdings schon. und bei solchen bewährungsproben kann man eben auch scheitern.


Aber er bewegt sich endlich in die richtige Richtung - nach 8 Jahren Bush auch dringend nötig - und das ist schon fasst mehr als man vorher hoffen durfte.
sympathischer und kompetenter als bush zu sein, ist aber wirklich nicht schwer. ;) wie gesagt, ich denke auch, dass obama und sein team wichtige impulse setzen und fehler aus der vergangenheit korrigieren werden. letztlich bleibt ihnen nichts anderes übrig, denn die fehler der usa schreien derart zum himmel, dass sie den ruf dieses landes und seine machtposition nachhaltig beschädigt haben.


.

Reiner
28.01.2009, 12:26
... und Obama drückt aufs Gas:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,603953,00.html

"Mr. Change auf Speed"

PS: Ich denke er will in 2 Wochen wohl mehr bewegen als Busch in 2 Jahren. ;)

PPS: Obama und intelligent meint einfach tatsächlich selbst intelligent. (Angeblich IQ von 125). Nun, ganz allgemein steht das ja auch im Kontrast zu seinem Vorgänger. ;) (Siehe: Fehler der Vergangenheit und Ruf der USA beschädigt. Tja, selbst das erkennt der "arme" G.W. Bush nicht mal, und einsehen will er es auch nicht.)

##############

Alle fragten wo "unser Obama" wäre. Ich wär schon froh wenn mal jemand "W. Brand 2" sein könnte, selbst das gibts nicht mehr bei uns. Alles "Parteisoldaten" ohne wirklich eigene Meinung und fester Überzeugung die sie durchhalten und grundsätzlich vertreten (siehe Ypsilanti oder Merkel selbst) grrr. ;)

Reiner
30.01.2009, 11:30
"Mr. Nice Guy" kann jetzt auch anders ...

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,604473,00.html

Obama: "Das ist der Ausbund an Unverantwortlichkeit", sagte er schäumend über die Bonus-Nachricht, die er aus der Zeitung erfahren hatte. Als "Schändlich" bezeichnete er den Geldregen für die Missmanager von der Wall Street.

Biden: "Ich möchte", sagte er dem TV-Sender CNBC, "diese Kerle gerne in den Knast werfen."


Tja, und was manchen unsere Politiker ... die nehmen solche Leute noch in Schutz.

Dr.BrainFister
30.01.2009, 12:42
...

Obama: "Das ist der Ausbund an Unverantwortlichkeit", sagte er schäumend über die Bonus-Nachricht, die er aus der Zeitung erfahren hatte. Als "Schändlich" bezeichnete er den Geldregen für die Missmanager von der Wall Street.

Biden: "Ich möchte", sagte er dem TV-Sender CNBC, "diese Kerle gerne in den Knast werfen."

Tja, und was manchen unsere Politiker ... die nehmen solche Leute noch in Schutz.
dein letzter kursivsatz klingt ein bisschen wir eine schlagzeile bzw. ein fazit aus der BILD-zeitung - und auch ein bisschen naiv. ach Reiner, komm bitte sag mir, dass du das ganze etwas differenzierter durchblickst. ich glaube an dich! :D

setzen wir die rosarote oblabla-brille mal ab und schauen uns das ganze nüchtern an: als was wurden die manager, konzernchefs u.a. hier nicht schon bezeichnet: heuschrecken, verbrecher etc.... da haben viele politiker wirklich kein blatt vor den mund genommen. auch prominente politiker. vor kurzem wurde beispielsweise zur krise des scheffler-konzerns gesagt, dass man hier nicht sofort zu staatlichen hilfsmaßnahmen greifen will, weil man keinen finanziellen ausgleich für schlechtes managment bieten möchte. auch zum versagen der automobilbranche gab es hierzulande schon deutliche worte.

das, was du da von obama und biden zitierst, sind nur sprüche. sonst nichts. wenn du auf solche sprüche abfährst, kannst du dich der Links-Partei anschließen und dort bei deren versammlungen jede menge davon bekommen. denn das gehört da zum alltäglichen sprachgebrauch.

obama & co. haben die kapitalismus-kritik nicht erfunden. sie repräsentieren lediglich das land, das sie am längsten überhört hat und uns stattdessen lieber jahrelang mit allerlei neoliberalen bullshit überschüttete. dass die vertreter dieses landes jetzt umso stärker in das kapitalismuskritische horn blasen, ist nur zeitgemäß. es muss sich allerdings erst noch beweisen, wie ernst sie es damit meinen.


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Reiner
31.01.2009, 07:58
Na hör mal, wenn ich schon keine BILD Zeitung kaufen will und tue ... dann kann ich doch meine Schlagzeilen mir selber machen, gell. ;-) LOL (heute in Bild-rot) :-D

Nun, rosa-Brille für Obama gilt solange, solange seinen Worten Taten folgen, das hört auf sollte es Obama nicht gelingen den Worte keine konkreten Taten folgen zu lassen, dann wird es wie seit ewigen Jahrzehnten weitergehen mit der Umverteilung von unten nach oben. Ein Millionär braucht nicht ewig mehr Geld das er anderen wegnimmt.


Hier folgten die ersten Taten:

"... Oder Citigroup : Die größte US-Bank muss sich jetzt aufspalten, um trotz Staatsgelder überhaupt überleben zu können. Das hinderte sie freilich nicht, wie die "New York Post" enthüllte, einen nagelneuen Luxus-Firmenjet zu bestellen - einen Dassault Falcon 7X mit zwölf Ledersitzen, Sofas und "Entertainment-Center". Kostenpunkt: 50 Millionen Dollar. Erst auf Druck von US-Finanzminister Geithner stornierte Citi die Bestellung jetzt wieder. ..."

Spiegel Online/ 30.1.09



Wenn das nicht bald gelingt dann kann eines Tages das ganze System einstürzen. Machmal scheint mir wäre das ein reinigendes Gewitter (wenn es nicht auch wieder die Ärmeren zuerst und mit treffen würde).

Nun, kontinuierlich beobachte ich schon seit meiner Kindheit das sich die Manager die Taschen voll machen während der Arbeitnehmer immer wieder gezwungen wird den Gürtel enger zu schnallen. Dafür bekommt sein Boss immer mehr. (Rendite, Aktenkurs, Boni, Gehalt) Statt es jedoch zu reinvestieren wird erstmal die "Privatentnahme" finanziert. Das Verhältnis von Gehältern der Angestellten zu Managern ist erst in den letzten 15 Jahren extrem explodiert - auch in den USA.

Das kann so nicht weitergehen, schon gar nicht wenn dann der Arbeiter /Steuerzahler dann hinterher das kriselnde Unternehmen auch noch stützen soll ... das nenn ich DOPPELTE AUSBEUTUNG


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Jetzt will man gar für den deutschen Wahlkampf Obama kopieren ... das kann nicht wirklich was werden, wenn man nicht mit Leib und Seele dahinter steht:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,604633,00.html

nevermore
31.01.2009, 12:22
dein letzter kursivsatz klingt ein bisschen wir eine schlagzeile bzw. ein fazit aus der BILD-zeitung - und auch ein bisschen naiv. ach Reiner, komm bitte sag mir, dass du das ganze etwas differenzierter durchblickst. ich glaube an dich! :D

setzen wir die rosarote oblabla-brille mal ab und schauen uns das ganze nüchtern an: als was wurden die manager, konzernchefs u.a. hier nicht schon bezeichnet: heuschrecken, verbrecher etc.... da haben viele politiker wirklich kein blatt vor den mund genommen. auch prominente politiker. vor kurzem wurde beispielsweise zur krise des scheffler-konzerns gesagt, dass man hier nicht sofort zu staatlichen hilfsmaßnahmen greifen will, weil man keinen finanziellen ausgleich für schlechtes managment bieten möchte. auch zum versagen der automobilbranche gab es hierzulande schon deutliche worte.

das, was du da von obama und biden zitierst, sind nur sprüche. sonst nichts. wenn du auf solche sprüche abfährst, kannst du dich der Links-Partei anschließen und dort bei deren versammlungen jede menge davon bekommen. denn das gehört da zum alltäglichen sprachgebrauch.

obama & co. haben die kapitalismus-kritik nicht erfunden. sie repräsentieren lediglich das land, das sie am längsten überhört hat und uns stattdessen lieber jahrelang mit allerlei neoliberalen bullshit überschüttete. dass die vertreter dieses landes jetzt umso stärker in das kapitalismuskritische horn blasen, ist nur zeitgemäß. es muss sich allerdings erst noch beweisen, wie ernst sie es damit meinen.

Die Sprüche von Obama und Biden finde ich durchaus verständlich und auch nicht unbedingt mit altbekannten "Heuschrecken-Sprüchen" hierzulande vergleichbar. Denn die Unverfrorenheit der angegriffenen Banken besteht doch hier darin, dass jahrzehntelang gegen staatliche Eingriffe gewettert wurde, aber jetzt, als man den Karren in den Dreck gefahren hat, wird man plötzlich zum Keynesianer und ruft nach Papa Staat, der es wieder richten soll. Das ist eine andere Situation als in der Vergangenheit, als Managern mangelnde soziale Verantwortung, Geldgier etc. vorgeworfen wurde. Diese Leute sind nämlich nicht nur nicht bereit, soziale Verantwortung zu übernehmen, sondern nicht einmal, für ihre eigenen Fehler gradezustehen, und das war in den USA in diesem Ausmaß bisher nicht der Fall.

Dass man sich dann noch großzügige Boni auszahlen lässt, erinnert eher an das Verhalten von Politikern, die sich trotz Kürzung an allen Ecken und Enden die Diäten erhöhen, und zeugt wirklich von einer Unverfrorenheit, die ihresgleichen sucht. Soll man hierzu den Mund halten, so dass es noch so aussieht, als sei das irgendwie akzeptables Verhalten?

Dr.BrainFister
31.01.2009, 13:00
Die Sprüche von Obama und Biden finde ich durchaus verständlich und auch nicht unbedingt mit altbekannten "Heuschrecken-Sprüchen" hierzulande vergleichbar. Denn die Unverfrorenheit der angegriffenen Banken besteht doch hier darin, dass jahrzehntelang gegen staatliche Eingriffe gewettert wurde, aber jetzt, als man den Karren in den Dreck gefahren hat, wird man plötzlich zum Keynesianer und ruft nach Papa Staat...
es ist nicht das erste mal, dass unternehmen, die vorher unverfroren und rücksichtslos gehandelt haben, nach papa/mama staat rufen. ich glaube, wir sind da ein bisschen vergesslich und fixieren uns zu sehr auf das große monster "finanzkrise", das derzeit überall durch die medien geistert.
wenn es nicht mehr anders ging, hat die industrie bisher immer nach staatlichen hilfen gerufen, nur kommt es derzeit eben sehr geballt. diese doppelmoral ist also kein neues phänomen. wie gesagt, andere parteien wie "die linke" weisen darauf schon lange hin und dürften jeden obama-rhetorik-fan eine echte fundgrube an derartigen sprüchen bieten.


Soll man hierzu den Mund halten, so dass es noch so aussieht, als sei das irgendwie akzeptables Verhalten?
nein, aber darauf wollte ich auch nicht hinaus. für mich bleiben das sprüche, solange man nicht wirklich weitgreifend handelt. Reiner hat es so dargestellt, als würde obama der einzige sein, der sich traut, solche deutlichen worte zu verwenden und als würde deutschland nur aus mundtoten, gesichtslosen politiker(inne)n bestehen. da das meiner meinung nach eine sehr verkürzte und tendenziell naive darstellung der situation und nur eine weitere überhöhung des obama-medienphänomens ist, hab ich das ganze lediglich hinterfragt.


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Reiner
31.01.2009, 13:17
... Obamas "Sprüche" und Handeln ist sicher noch meilenweit weg von DER LINKEN.

Unabhängig davon finde ich die Vergesslichkeit der sog. Volksparteien hier extrem schlimm. Zu Schröder Zeiten wurde aus der Sozial PD eine rechtere Partei als die CDU und Frau Merkel hat auch schnell ihre Wahlkampfrethorik vergessen.

Glaubwürdig und echte Überzeugungen vorbringen ist was anderes.

@braini: Nun, meine Darstellung von Obama hat bewusst den "Hoffnungs touch". Denn seit dem ich den Mann, vor ca. 1 Jahr begann zu verfolgten im TV (CNN etc.) und nun sein letztes Buch las ... bin ich aktuell noch der Überzeugung das dieser Mann wirklich so handelt wie er denkt. Dazu kommt, das er ein wenig mehr (als sein Vorgänger) von der Welt versteht, zumal er in vielen Ländern zuhause war. Aktuell zeigt sich, das er wirklich beginnt das zu tun und zu versuchen was er vor vielen (!) Jahren auch schon in Chicago gesagt, gedacht und gemacht hat.

Das lob ich mir.

Genau das tun ja unsere Politiker eher weniger


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"Hoffnung wagen" ... so heisst das Buch und es meint genau das. Dazu ist aber ein sozialeres Handeln von allen nötig. Das vordert er gerade ein.

nevermore
31.01.2009, 13:29
da das meiner meinung nach eine sehr verkürzte und tendenziell naive darstellung der situation und nur eine weitere überhöhung des obama-medienphänomens ist, hab ich das ganze lediglich hinterfragt.

Ich habe mit dem "Medienphänomen Obama" jetzt nicht so sehr das Problem. Der positive Effekt von Obama besteht schonmal darin, dass endlich die Leute aus ihrer Depression und ihrem Trübsal-Blasen herauskommen, und schon allein das verbessert die Situation, ganz unabhängig davon, wieviel von seinen Plänen er umsetzen kann. Die Konjunkturfrage ist eh zu einem großen Teil Psychologie, und mit Jammern und Katastrophenstimmung Verbreiten redet man die Rezession erst recht herbei. Da sind wir in Deutschland ganz groß drin. Was ich mich in letzter Zeit über die Presse, die Politik und die Institute geärgert habe, die das in mE gradezu unverantwortlicher Weise getan haben.

Ich habe nicht den Eindruck, dass Obama "blühende Landschaften" versprochen hat, wie gewisse Politiker in der bundesdeutschen Vergangenheit. Im Gegenteil, er hat den Leuten klar und deutlich gesagt, dass es sehr schwer werden wird, aus der Krise herauszukommen. Ich finde sein Auftreten bisher durchaus verantwortlich und sein Optimismus ist immer noch auf dem Boden der Tatsachen. Ich finde das sehr viel produktiver als das Cassandra-Geschrei von einigen Deutschen, und ich führe es maßgeblich auf seinen Amtsantritt zurück, dass die letzten Geschäftsklima-Indices "unerwartet", wie es hieß, wieder positiver ausgefallen sind.

Dr.BrainFister
31.01.2009, 13:32
... Obamas "Sprüche" und Handeln ist sicher noch meilenweit weg von DER LINKEN.
die sprüche sind dieselben. der unterschied ist nur, dass es sich bei den linken um eine kleine opositions-partei mit schlechtem marketing und medial negierter vergangenheit handelt, während obama mit perfektem marketing und praktisch nicht vorhandener politisch relevanter vergangenheit zu einem der mächtigsten regierungsoberhäupter der welt wurde.


Unabhängig davon finde ich die Vergesslichkeit der sog. Volksparteien hier extrem schlimm. Zu Schröder Zeiten wurde aus der Sozial PD eine rechtere Partei als die CDU und Frau Merkel hat auch schnell ihre Wahlkampfrethorik vergessen.

Glaubwürdig und echte Überzeugungen vorbringen ist was anderes.
du redest hier von leuten, die 8 jahre oder länger im amt waren. das ist viel zeit, um fehler zu machen oder um sich "zu verraten". obama ist noch nicht mal einen bruchteil dieser zeit im amt und vorher hatte er so wenig politisch relevantes gemacht, dass er sich bisher kaum die finger schmutzig machen konnte.


Das lob ich mir.

Genau das tun ja unsere Politiker eher weniger
du lobst dir, was in medial positiv aufbereiteten filmchen/dokus und in einem von ihm selbst geschriebenen buch zu entdecken ist?

ich finde es nicht angebracht, so einseitig negativ über "unsere politiker" zu reden und wieder nur nach dem motto "dort ist alles besser" nach amerika zu schielen. nur weil hierzulande viele politiker kein millionenschweres marketing-team haben oder nicht das entsprechende aussehen mitbringen (ja, bei obama zählen auch äußerlichkeiten), sind sie nicht generell inkompetent. es gibt hier auch politiker, die laut und deutlich ihre meinung sagen und versuchen, diese durchzusetzen. beispielsweise macht sich christian ströbele von den grünen immer wieder bemerkbar, wenn es um themen wie datenschutz und menschenrechte geht. damit ist er schon vielen auf die füße getreten und konnte einiges bewirken. soll er sich jetzt erstmal ein selbstbeweihräucherndes buch schreiben, mit bunten fähnchen winken und bei seinen auftritten popsongs spielen, nur um zu zeigen, was er kann? bitte nicht.


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Reiner
31.01.2009, 13:40
@Braini ... ich vermute, Du kennst sein erstes und zweites Buch nicht wirklich. Man erkennt schnell: Obama ist ebenfalls schon viele Jahre in der Politik und hat sowohl als Politiker in Chicago und später als Senator in Washington nichts anderes gesagt, getan oder vorgestellt als er dann in seinem Wahlkampf erzählt hat (vom Grundsatz und von seiner Einstellung und Überzeugung her).

Ich beobachte gerade, das er damit ohne Bruch weitermacht. Also ... nicht erst seit 20. Januar kann man diesen Mann beobachten und messen. :-)

Übrigens: In USA war es 8 Jahre lang "alles schlechter" ... und nun sind wir im "Hintertreffen" ... hoffe somit das motiviert unsere Politiker endlich zu mehr "handeln nach Allgemeinwohl und eigener ehrlicher Überzeugung".

That's all.
(aber schon viel verlang für manche)

Reiner
31.01.2009, 13:42
Ich habe mit dem "Medienphänomen Obama" jetzt nicht so sehr das Problem. Der positive Effekt von Obama besteht schonmal darin, dass endlich die Leute aus ihrer Depression und ihrem Trübsal-Blasen herauskommen, und schon allein das verbessert die Situation, ganz unabhängig davon, wieviel von seinen Plänen er umsetzen kann. Die Konjunkturfrage ist eh zu einem großen Teil Psychologie, und mit Jammern und Katastrophenstimmung Verbreiten redet man die Rezession erst recht herbei. Da sind wir in Deutschland ganz groß drin. Was ich mich in letzter Zeit über die Presse, die Politik und die Institute geärgert habe, die das in mE gradezu unverantwortlicher Weise getan haben.

Ich habe nicht den Eindruck, dass Obama "blühende Landschaften" versprochen hat, wie gewisse Politiker in der bundesdeutschen Vergangenheit. Im Gegenteil, er hat den Leuten klar und deutlich gesagt, dass es sehr schwer werden wird, aus der Krise herauszukommen. Ich finde sein Auftreten bisher durchaus verantwortlich und sein Optimismus ist immer noch auf dem Boden der Tatsachen. Ich finde das sehr viel produktiver als das Cassandra-Geschrei von einigen Deutschen, und ich führe es maßgeblich auf seinen Amtsantritt zurück, dass die letzten Geschäftsklima-Indices "unerwartet", wie es hieß, wieder positiver ausgefallen sind.

100 % daccord

_ Er hat wohl so einiges vor, worüber man hier noch gar nicht zu denken wagt:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,604768,00.html

Simara
01.02.2009, 16:06
Ich finde es recht mutig, wie früh Obama das Kapital angreift. Sicher, der kleine Mann hört sowas gerne, denn es bringt Hoffnung, dass sich das mal ändert.

Ich finde es auch großartig, wie schnell Obama seinen Worten Taten folgen lässt. Das sieht alles sehr gut aus. Allerdings fürchte ich, dass er das Tempo nicht halten kann und irgendwann zurückrudern muss. Das fände ich schade, denn dann würde man ihm vorwerfen, er würde einbrechen.
Dass er bis zu einem gewissen Grad mit dem Rudel mitheulen muss, sollte wohl klar sein.

Ich hoffe allerdings, dass er so viel wie möglich umsetzen kann.

Dem Kapital gehört mal eins auf den Deckel. Der Anfang ist gemacht. Die Frage ist nur, wie lange die sich das gefallen lassen. ::/:

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Dr.BrainFister
02.02.2009, 14:32
wie schon anfangs gesagt, kann ich den obama-optimismus gut nachempfinden und denke ebenfalls, dass von seiner wahl positive impulse ausgehen. außerdem finde ich ihn sympathisch und sein PR-konzept gelungen. ich gehöre also nicht zur gruppe der pauschal-nörgler, die einfach aus prinzip alles anzweifeln und schlechtreden.

allerdings gehöre ich auch nicht zu denen, die sich schnell von einer euphorie mitreißen und vfon einer rosaroten wolke umhüllen lassen. gerade amerika ist sehr gut darin, mit solchen euphorie-spektakeln vorher gemachte fehler zu verdrängen und so zu tun als würde der nun kommende "change" alles negative kompensieren. diese ami-naivität teile ich nicht.

vor kurzem hab ich auf CNN ein interview mit tony blair gesehen. da saß ein entzauberter, verbraucht wirkender mann, der vor noch nicht allzu langer zeit in england und auch darüber hinaus einen ähnlichen effekt wie obama hatte. damals war die vernetzte promotion noch nicht so etabliert. durch internet, handies u.a. hätte blair bei seinem amtsantritt damals aber sicherlich einen ähnlichen hype wie obama erzeugen können.
wie gesagt, das phänomen "blair" ist mittlerweile entzaubert. er gehört zu "bush´s dirty little helpers" und auch anderweitig gepfuscht, wenn es um wirtschaft, renten und bildung in england ging.

nun will ich nicht behaupten, dass jeder shiny nice guy dasselbe schicksal erleben muss. aber am beispiel blairs kann man gut sehen, dass sich jede noch so große euhphorie, die um eine einzelperson entsteht, erstmal an der realität messen muss. bei politikern sieht man das am besten, wenn sie schon mindestens eine amtszeit hinter sich haben. davon ist obama noch weit entfernt.
das ist letztlich auch der grund, weshalb ich die vergleiche mit den politikern hierzulande ungerechtfertigt finde, denn sie haben meisten schon wesentlich längere politische karrieren in höheren ämtern hinter sich als unser amerikanischer superman. in diesen längeren amstzeiten hatten sie natürlich auch mehr gelegenheiten, sich zu "verraten" oder fehler zu machen.

und nein, ich finde die kritik am kapital, die zur zeit so oft zu hören ist, nicht mutig. momentan ist es fast schon ein trend, so zu reden. mutig sind die leute, die schon vor 2 jahren kritisch gewarnt haben, auf die aber damals viele nicht hören wollten. und mutig sind auch diejenigen, die auch dann noch, wenn sich die wogen der finanzkrise geglättet haben, weiterhin einen gefestigten, hinterfragenden standpunkt vertreten.


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Reiner
03.02.2009, 13:31
...

Das hat durchaus Hand und Fuss.

Nun, ich hab mit mit Tony Blair nie intensiv beschäftigt, zumal er seit der Bush Unterstützung mir nicht mehr viel vom einem eigenen Charakter hatte.

Gut ist ja schon das in USA man maximal 8 Jahre Präsident sein darf. Das nützt sehr viel. Wenn ich noch an die 16 Kohl Jahre denke ... das war schon fast eine "demokratische Monarchie". ;)

Obama ist sicher ein dringend gesuchter Hoffnungsträger. Nicht nur in den USA, deshalb auch der "Hype".

Er wird natürlich nicht alle Hoffungen und Erwartungen erfüllen (können), doch im Gegensatz zu allem was man sonst in der politischen Welt bisher so gesehen hat, ist er authentisch. Zumal ich hier auch erstmals sein letztes Buch gelesen habe und man merkt schon schnell warum er auch ein guter Redner genannt wird. Doch zu allem vordergründigen Schein kommt hinzu, dass er wohl wirklich geerdet bleiben will, das er es wirklich ernst meint mit dem was er sagt.

Dr.BrainFister
04.02.2009, 03:14
GO WIEFELSPÜTZ GO!!!! :rock:

ein weiteres beispiel dafür, dass es auch in deutschland politiker gibt, die deutlich sagen, was sie denken und auch vor kritik an großen konzernchefs nicht zurückschrecken:

"Wenn das so wäre, wird sich Herr Mehdorn nach einer neuen Tätigkeit umsehen müssen." sagte der spd-politiker dieter wiefelspütz zur ausweitung der daten-affäre bei der deutschen bahn.

quelle: kölner stadt-anzeiger (http://www.ksta.de/html/artikel/1233586085091.shtml)

wird wiefelspütz jetzt der deutsche obama? :shocked:
nein, denn er bringt nicht die oberflächlichen popstar-qualitäten mit und macht stattdessen lieber schon seit mehreren jahrzehnten politik nach konsequenter linie.

achja, und auf die frage, ob mehdorn seinen posten bei der bahn aufgeben soll, gibt es für mich (schon seit jahren) nur eine antwort:
GO MEHDORN - GO HOME!!!

dieser selbstgefällige kotzbeutel hätte schon lange seinen hut nehmen sollen. :kotz:


.

Reiner
04.02.2009, 09:13
GO WIEFELSPÜTZ GO!!!! :rock:

ein weiteres beispiel dafür, dass es auch in deutschland politiker gibt, die deutlich sagen, was sie denken und auch vor kritik an großen konzernchefs nicht zurückschrecken:

"Wenn das so wäre, wird sich Herr Mehdorn nach einer neuen Tätigkeit umsehen müssen." sagte der spd-politiker dieter wiefelspütz zur ausweitung der daten-affäre bei der deutschen bahn.

quelle: kölner stadt-anzeiger (http://www.ksta.de/html/artikel/1233586085091.shtml)

wird wiefelspütz jetzt der deutsche obama? :shocked:
nein, denn er bringt nicht die oberflächlichen popstar-qualitäten mit und macht stattdessen lieber schon seit mehreren jahrzehnten politik nach konsequenter linie.

achja, und auf die frage, ob mehdorn seinen posten bei der bahn aufgeben soll, gibt es für mich (schon seit jahren) nur eine antwort:
GO MEHDORN - GO HOME!!!

dieser selbstgefällige kotzbeutel hätte schon lange seinen hut nehmen sollen. :kotz:


.

Go Medorn jo go!

Leider, wie so viele, kleben die ganz schön fest an ihren gut dotieren Stühlen und danach bekommen sie noch heftig Taschengeld auf den Weg.


Go Papst jo go!

Auch der klebt an einem Stuhl und macht derzeit, und leider schon länger, recht ordentlich viel Unsinn. Doch der würde noch nichtmal mit viel Taschengeld gehen.


Go Wiefelspütz jo go!

Nur wohin? Der Mann sagt viele Wahrheiten, doch "zu sagen" im Sinne von das auch schnell umsetzen, hat er leider zu wenig. Leider fällt er immer durch viele gute Worte auf, die sich dann in der Realität nachher kaum umgesetzt haben.


--------------

Da sind weitere Belege dafür das dieser Mr. Obama durchaus anders ist als bisherige Politiker:

Selbstkritik:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,605354,00.html

Gehaltsbegrenzung in USA ist sehr neu:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,605356,00.html

Dr.BrainFister
04.02.2009, 12:34
...
Go Wiefelspütz jo go!

Nur wohin? Der Mann sagt viele Wahrheiten, doch "zu sagen" im Sinne von das auch schnell umsetzen, hat er leider zu wenig. Leider fällt er immer durch viele gute Worte auf, die sich dann in der Realität nachher kaum umgesetzt haben.
...
achso, na du musst es ja wissen, schließlich verfolgst du sicherlich alle karrieren deutscher politiker genauso intensiv wie die von herrn obama. seit die karriere von herrn wiefelspütz vor einigen jahrzehnten begann, hast du seine reden verfolgt und seine taten dokumentiert. musst du mir bei gelegenheit mal rübermailen. ist sicherlich hochinteressant. :)
wow, also ich muss schon sagen, ich hab selten jemand getroffen, der mit so viel weitblick und aufmerksamkeit politische karrieren verfolgt und dann zu jedem namen gleich ein 100%ig wasserdichtes urteil abgeben kann. da bleibt mir nichts anderes übrig, als mich zu verneigen. :demut:


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Reiner
04.02.2009, 18:35
... wow, komisch ... ich seh den Mann oft in vielen Talkshows ... doch das er mir woanders aufgefallen ist? Eher kaum. Der Mann wirkt wohl im stillen (Kämmerlein) ;)

Dort sagt er vieles zu Vielem doch wenn ich einfach mir mal gemerkt hab, was davon nach sich in Berlin dazu geändert hat ... eher weniger. Ach, jetzt weiss ich ... das ist ja das übliche mit den Kompromissen, zumal noch ne große Koalition.

aaah. ;)

Nevertheless: Von dem Mann halt ich schon noch einiges, das scheint wohl nicht angekommen zu sein.

Dr.BrainFister
04.02.2009, 19:55
... wow, komisch ... ich seh den Mann oft in vielen Talkshows ... doch das er mir woanders aufgefallen ist? Eher kaum. Der Mann wirkt wohl im stillen (Kämmerlein) ;)
wie gesagt: die einen brauchen und genießen die popstar-show - und die anderen verzichten lieber darauf. kann sein, dass das mit solchen werten wie "stolz" und "würde" zusammenhängt. irgendwas, das mal in dunkler vergangenheit erfunden wurde, aber heute nicht mehr ganz so hipp ist. ;)


Dort sagt er vieles zu Vielem doch wenn ich einfach mir mal gemerkt hab, was davon nach sich in Berlin dazu geändert hat ... eher weniger. Ach, jetzt weiss ich ... das ist ja das übliche mit den Kompromissen, zumal noch ne große Koalition.
weißt du eigentlich, wieviele beschlüsse, gesetzesänderungen u.ä. regelmäßig gemacht werden? bist du da mit deiner regelmäßigen spiegel-recherche wirklich auf dem laufenden? es ist nicht so, dass alles davon in den medien aufgeblasen wird oder dass du in der presse regelmäßig davon liest. woher willst du wissen, was wiefelspütz in seiner bisherigen karriere erreicht wird? ich glaube, du denkst da ein bisschen zu sehr durch die obama-medienbrille: das obama-marektingteam präsentiert den medien alle entscheidungen und weisen sprüche als das werk von superman obama. all das ist also stets mit seiner person verknüpft. so funktioniert politik bzw. berichterstattung in deutschland aber in der regel nicht. die wenigsten politischen entscheidungen werden mit einzelpersonen verknüpft und es wird schon gar nicht jedesmal ein fernsehteam in den bundestag geholt, wenn man etwas beschlossen hat. natürlich gibt es heutzutage stellenweise immer mehr "amerikanische methoden" in der PR der parteien, aber insgesamt sind wir da hierzulande nach wie vor wesentlich gemäßigter. schon allein deshalb funktionieren die obama-vergleiche nicht. es sind 2 sehr unterschiedliche politische landschaften und mentalitäten.


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Reiner
05.02.2009, 09:32
Nun, immerhin haben wir PHOENIX und dürfen in den Bundestag schauen. :)

PS: Jepp, zwei unterschiedliche Politikkulturen.

nevermore
05.02.2009, 10:34
Also Mehdorn zu kritisieren ist nun auch nicht der allerneueste Schrei, die Bahn war schon seit jeher ein beliebter Prügelknabe, auf dem mit Vorliebe herumgehackt wird (womit ich nicht sagen will, dass das unberechtigt ist). Entsprechend gehört auch nicht besonders viel Mut gehört dazu, jedenfalls sicher nicht mehr, als die amerikanischen Banken zu kritisieren.


wie gesagt: die einen brauchen und genießen die popstar-show - und die anderen verzichten lieber darauf. kann sein, dass das mit solchen werten wie "stolz" und "würde" zusammenhängt. irgendwas, das mal in dunkler vergangenheit erfunden wurde, aber heute nicht mehr ganz so hipp ist

Willst du damit sagen, dass jemand wie Obama, der die Medien nutzt, keine "Würde" hat? Den Eindruck erwecken bei mir nämlich deine "Popstar"-Vergleiche. Ganz unabhängig von unterschiedlichen Politik-Kulturen, die natürlich auch eine Rolle spielen - dass der US-Präsident eine andere Medienpräsenz hat als ein Herr Wiefelspütz, versteht sich doch wohl von selbst. Das ist nicht der Person Obamas zuzuschreiben, das war auch bei Bush und Clinton und Reagan so, nur dass die durch andere Aussagen und Handlungen hervorgetreten sind.

Dr.BrainFister
05.02.2009, 11:13
Also Mehdorn zu kritisieren ist nun auch nicht der allerneueste Schrei, die Bahn war schon seit jeher ein beliebter Prügelknabe, auf dem mit Vorliebe herumgehackt wird (womit ich nicht sagen will, dass das unberechtigt ist).
mehdorn´s kündigung zu fordern, ist aber schon einen schritt weiter als bisher und auch wenn es vielleicht "nichts neues" ist, finde ich die forderung richtig und passend. und warum muss sowas eigentlich immer neu sein? muss man auf dem sich stetig selbst verbrauchenden medienzug der permanenten neu-neu-neu-spektakelmeldungen aufspringen, so wie es die aktuellen trends gerade hergeben, oder darf man als politer auch eine kontinuierliche meinung vertreten, die sich dann zwar über die jahre wiederholt, aber immerhin substanz hat?


Entsprechend gehört auch nicht besonders viel Mut gehört dazu, jedenfalls sicher nicht mehr, als die amerikanischen Banken zu kritisieren.
es geht auch nicht darum, dass hier irgendjemand mehr mut hat. ich will hier keinen pissing contest zwischen den amis und den deutschen eröffnen. mir persönlich stinkt nur diese amerika-fixiertheit in deutschland. obwohl dieses land in seiner vergangenheit mindestens genauso viel pfusch und leid über die welt gebracht hat wie wir, schauen wir immer wieder dorthin als wären sie die heilsbringer und jedesmal viel weiter als wir es sind. damit führen wir aber nur die pflege des allgegenwärtigen deutschen minderwertigkeitskomplex fort anstatt uns auch mal selbst zu feiern. denn nichts anderes tun die amis. egal, wieviele leute sie durch ihre ziele zermatschen, egal wievielen diktatoren sie ordentlich dollars und waffen in den hintern geblasen haben, damit sie in ressourcenreichen ländern weiter die macht behalten... sie präsentieren sich immer wieder als die großen weltverbesserer mit einem strahlenden grinsen und feiern sich permanent selbst. und wir deutschen wälzen uns in vergangenheitsbewältigung (gibt es dafür in amerika überhaupt ein wort?), peitschen uns immer wieder für unsere geschichte selbst aus und senken das haupt vor selbstgefälligen flachköpfen aus übersee.


Willst du damit sagen, dass jemand wie Obama, der die Medien nutzt, keine "Würde" hat? Den Eindruck erwecken bei mir nämlich deine "Popstar"-Vergleiche.
ich persönlich finde, dass dieses popstar-spektakel der politik glaubwürdigkeit und würde nimmt. wie gesagt, das ist nur meine persönliche meinung. das beziehe ich nicht auf einzelpersonen wie obama, sonden auf das gesamte aufgeblasene mediengeschehen drumherum. schließlich werden auch sensationsgeile shows wie big brother, doku-soaps u.ä. von uns pseudo-intellektuellen gern kritisiert. letztlich verwenden die wahlkampf-macher in amerika aber ähnliche mittel und konzepte wie sie auch bei der produktion dieser shows eingesetzt werden. warum ist es bei den einen fragwürdig und bei den anderen angemessen?


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nevermore
05.02.2009, 12:30
mehdorn´s kündigung zu fordern, ist aber schon einen schritt weiter als bisher und auch wenn es vielleicht "nichts neues" ist, finde ich die forderung richtig und passend. und warum muss sowas eigentlich immer neu sein? muss man auf dem sich stetig selbst verbrauchenden medienzug der permanenten neu-neu-neu-spektakelmeldungen aufspringen, so wie es die aktuellen trends gerade hergeben, oder darf man als politer auch eine kontinuierliche meinung vertreten, die sich dann zwar über die jahre wiederholt, aber immerhin substanz hat?

Ich war langjährige Bahnkundin als Fernpendlerin, angefangen 1999, und habe da grade die Ablöse von Mehdorns Vorgänger Ludewig mitbekommen (der auch nicht wirklich freiwillig gegangen ist). Seit dieser Zeit gab es in schöner Regelmäßigkeit von allen möglichen Leuten und aus den unterschiedlichsten Gründen Rücktrittsforderungen. Nein, es muss nicht immer was Neues sein, ich wollte damit nur ausdrücken, dass Herrn Wiefelspütz Forderung nicht wirklich etwas Außergewöhnliches ist.


es geht auch nicht darum, dass hier irgendjemand mehr mut hat. ich will hier keinen pissing contest zwischen den amis und den deutschen eröffnen. mir persönlich stinkt nur diese amerika-fixiertheit in deutschland. obwohl dieses land in seiner vergangenheit mindestens genauso viel pfusch und leid über die welt gebracht hat wie wir, schauen wir immer wieder dorthin als wären sie die heilsbringer und jedesmal viel weiter als wir es sind.

Komisch, ich bin eigentlich eher die umgekehrten Vorwürfe gewohnt, dass wir zu "anti-amerikanisch" seien (immerhin waren Deutschland und Frankreich die einzigen Länder, in denen selbst die Regierung gegen Bushs Irak-Pläne war), und dass wir das Positive an den USA nicht mehr sehen.


ich persönlich finde, dass dieses popstar-spektakel der politik glaubwürdigkeit und würde nimmt. wie gesagt, das ist nur meine persönliche meinung. das beziehe ich nicht auf einzelpersonen wie obama, sonden auf das gesamte aufgeblasene mediengeschehen drumherum. schließlich werden auch sensationsgeile shows wie big brother, doku-soaps u.ä. von uns pseudo-intellektuellen gern kritisiert. letztlich verwenden die wahlkampf-macher in amerika aber ähnliche mittel und konzepte wie sie auch bei der produktion dieser shows eingesetzt werden. warum ist es bei den einen fragwürdig und bei den anderen angemessen?

Der letzte Satz betrifft aber auch Obama vs. seine Vorgänger. Ich verstehe nicht, warum jetzt auf Obama scharf geschossen wird, denn wie gesagt, haben seine Vorgänger die Medien auch nicht anders genutzt, und dass die Bravo meinte, einen Obama-Starschnitt veröffentlichen zu müssen, ist wohl kaum ihm persönlich oder auch nur seinem Marketing-Team anzulasten. Wäre die Sache mit dem Irak anders gelaufen, und hätten sie bei Saddam tatsächlich einsatzbereite Massenvernichtungswaffen und womöglich Aggressionspläne gegen westliche Länder gefunden, dann möchte ich nicht wissen, wie dann Bush als "Popstar" gefeiert worden wäre.

Die USA haben eine andere Medienkultur als Deutschland bzw. Europa, deswegen auch die ständige Überraschung von Amerikanern, die erstmals nach Europa kommen, dass hier die Nachrichten tatsächlich Nachrichten sind. Das ist über viele Jahrzehnte gewachsen und hat sicher vielerlei Gründe. Obama und sein Team wären auch unklug, wenn sie jetzt versuchen würden, da eine "Kulturrevolution" zu unternehmen, denn dann würden ganz schnell irgendwelche Jugendsünden ausgegraben, hochgespielt und gegen ihn verwendet werden. Zum einen hat er wirklich vordringlichere Aufgaben, als die amerikanische Medienkultur zu revolutionieren, und zum anderen würde ich mal wagen zu vermuten, dass selbst er einen solchen Versuch im Alleingang politisch nicht überlebt.

Reiner
05.02.2009, 14:39
...
es geht auch nicht darum, dass hier irgendjemand mehr mut hat. ich will hier keinen pissing contest zwischen den amis und den deutschen eröffnen. mir persönlich stinkt nur diese amerika-fixiertheit in deutschland. obwohl dieses land in seiner vergangenheit mindestens genauso viel pfusch und leid über die welt gebracht hat wie wir, schauen wir immer wieder dorthin als wären sie die heilsbringer und jedesmal viel weiter als wir es sind. damit führen wir aber nur die pflege des allgegenwärtigen deutschen minderwertigkeitskomplex fort anstatt uns auch mal selbst zu feiern. denn nichts anderes tun die amis. egal, wieviele leute sie durch ihre ziele zermatschen, egal wievielen diktatoren sie ordentlich dollars und waffen in den hintern geblasen haben, damit sie in ressourcenreichen ländern weiter die macht behalten... sie präsentieren sich immer wieder als die großen weltverbesserer mit einem strahlenden grinsen und feiern sich permanent selbst. und wir deutschen wälzen uns in vergangenheitsbewältigung (gibt es dafür in amerika überhaupt ein wort?), peitschen uns immer wieder für unsere geschichte selbst aus und senken das haupt vor selbstgefälligen flachköpfen aus übersee.
...

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Nun, das kann auch ich nicht so bestätigen, zumal ich da auch 3 mal in USA selbst war (vor Bush) und sicher auch nochmals hinwill (nach Bush).

Ich zumindest habe nix gegen die Amis als Bevölkerung. Da gibts übrigens ein großer Unterschied zur jeweiligen Regierung.

Die ach so konsverativen Südstaaten und Republikaner Wähler interessiert kaum die Welt. Da soll es heute noch den ein oder anderen geben, der nicht weiss das in Europa der 2. Weltkrieg schon vorbei ist (kein Witz). Zudem gibts im TV nur ein paar Lokalsender und für weiter wie bis zur nächsten Stadt interessieren die sich eh nicht. Die Ost- und Westküste ist wirklich da deutlich unterschiedlich.

Man kann beklagen das die Amis überfreundlich und dafür oberflächlich sind - das stimmt wohl, doch dafür ist die Hilfe unter- und füreinander gegeben. Das man oberflächlicher ist, liegt auch am weniger "Heimatverwurzelt". Heute ein Job da und morgen tausende Meilen wo anders.

Das die Konservativen dann solche "Cowboys" an die Macht bringen ist für die richtig. Einfach strong und tough sein das ist die Devise. Die jüngere Generation hat sich nun erstmals auch deutlich zurückgemeldet und mit die Wahl zu Obama ermöglicht. Ein sicherlich charismatischer Mensch der rhetorisch gut ist. Doch das ist in der derzeitigen Situation eher von Vorteil.

Darum: Daumen drücken das er so weitermachen kann wie er angefangen hat und das er wirklich was ändert - nach 8 Jahren verlorene Zeit in USA.

:thumbsup:

Reiner
10.02.2009, 14:00
Für alle Obama Kritiker ... noch können wir was von dem Mann lernen:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,606597,00.html

Politiker: Vom Volk fürs Volk ... das wir oft vergessen. Einer ist der mächtigste Mann der Welt geworden und weiss weiter wem er das zu verdanken hat. Gut so.

nevermore
15.02.2009, 13:29
Fundstücke:


Lucas: Obama more powerful than Skywalker

We all know that Barack Obama has achieved superstar status. But is he an actual hero? Like in the action movie sense?

You betcha! says "Star Wars" creator George Lucas
[...]
Lucas says that, in a contest between Luke Skywalker and Obama, our 44th president wins hands down—even without the lightsaber.

http://news.yahoo.com/s/politico/20090212/pl_politico/18758_1

:D

Dr.BrainFister
06.11.2012, 19:25
Hier ein interessanter Artikel zur aktuell laufenden US-Wahl:
US-Wahl: Romneys Amerika wäre ein anderes | Politik | ZEIT ONLINE (http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-11/USA-Wahl-Obama-Romney-Entscheidung)

Wer ist euer Favorit: Obama oder Romney?

Zumindest Joss Whedon weiß schon, was passiert, wenn Romney gewinnt:


http://www.youtube.com/watch?v=6TiXUF9xbTo

Fazit: "The Walking Dead"-Fans wählen Romney! Immerhin könnten sie ihre Lieblingsserie so jeden Tag live erleben... :mrgreen:

tubbacco
06.11.2012, 20:09
Pfff... Joss Whedon. So eine Lusche. Richtige Männer stellen sich hinter ein schlagkräftiges Vorbild:


https://www.youtube.com/watch?v=IHXwnwaTJVM

Ach ja noch was:


http://www.youtube.com/watch?v=2E87gciwebw

Dr.BrainFister
06.11.2012, 20:17
Oh mein Gott, Chuck Norris ist mit einem Roboter verheiratet!

:omg:

Dieses Video ist definitiv gruseliger als Whedons Zombievision. Wenn man mal genauer drüber nachdenkt, welch seltsame Persönlichkeiten hinter einigen der Menschen stecken, die wir Filmfans als Kultstars feiern, wird einem schon irgendwie ganz anders...

tubbacco
07.11.2012, 09:45
Election Results (http://elections.huffingtonpost.com/2012/results)

Nun ja, deutlicher als erwartet.

Thandor
07.11.2012, 09:58
Hehe, "He's a communist", aber sie lässt sich nicht aus der Reserve locken was die Grundlage ihrer Überzeugung betrifft. Hätt' man ja viel zu schnell widerlegen können. Clever! :D

Eine Sieg Obamas hatte ich gestern erwartet, nachdem sich die Medien mehr als sicher waren, dass Obama in den Swing States die Nase vorn hat. In den übrigen Staaten tut sich ja immer nur sehr wenig. Aber jetzt hat er wenigstens die insgesamt 8 Jahre Zeit, die er meines Erachtens verdient. Vielleicht kann er ja noch einiges bewegen. Grundsätzlich ist mir das aber eher egal, solang im Amt kein Kriegstreiber wie Bush sitzt. Ich persönlich hab ja nun nix davon. ;)

DerBademeister
10.11.2012, 23:34
Zum Glück ist dieser Kelch noch mal an uns vorübergegangen.

Hier noch mal die entscheidende Debatte in der Kurzzusammenfassung:

http://www.youtube.com/watch?v=eUdp_1WNyqo