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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : LOST | S02 E01 | Glaube und Wissenschaft



Teylen
29.11.2008, 16:01
Das Hatch ist offen, führt jedoch in einen ziemlich langen Schacht. Obwohl es als Fluchtort ungeeignet ist, wollen einige direkt herunter.
Während im Höhlen Camp die Stimmung unsicher ist, ob es andere gibt oder nicht, ist die Situation der Segler weiterhin unklar.

Original Titel: Man of Science, Man of Faith
Erstausstrahlung:21. September 2005
Deutsche Erstausstrahlung: 11. September 2006

Teylen
29.11.2008, 16:05
Hui, geht die Season Spannungsgeladen weiter.
Endlich weiß man wer im Hatch steckt, zumal auch alle gleich hinunter rennen, nur noch nicht wie der da hin kommt und wieso er da ist. Wer hat das gebaut und wieso Quarantine? Und schreibt man sowas besser nicht auch außen drauf? Der Abstieg der drei war spannend und die Begnung doch eine Überraschung - und ergänzte die Rückblende sinnvoll.
Ein Vault scheint es eher nicht zu sein, wobei der Umfang beeindruckend ist, und die Rollenlesgeräte etwas 50'er Style sind (wie er auch bei Fallout vorkommt).

Von den Bootfahrern erfährt man nichts, abgesehen von Walts auftauchen als Vision. Wovor er Shannon wohl warnen wollte?
Die Unstimmigkeiten in Bezug auf French Chick waren gut, und nicht zu aufdringlich inszeniert.

cornholio1980
07.11.2010, 11:16
Review auf fictionBOX (http://www.fictionbox.de/index.php?option=com_content&task=view&id=9802&Itemid=88889305)

Eine halbe Staffel und über die Pause hinweg haben sich Lost-Fans aus aller Welt gefragt, was sich wohl hinter der Luke verbirgt. Nun, nachdem man uns ohnehin schon hat so lange warten lassen, beschließen die Macher, dieses Mysterium gleich in der ersten Szene der neuen Staffel – zumindest teilweise – aufzulösen. Ganz am Anfang wäre man schon fast versucht sich zu fragen, ob man im falschen Film (oder eher der falschen Serie) gelandet ist, wenn da nicht vorher das "Bisher bei Lost" gewesen wäre. Spätestens bei der Explosion beginnt man dann aber zu vermuten, wo man sich befindet – und als sich die Kamera schließlich durch den Gang und den Schacht hinauf auf Locke und Jack zubewegt, und damit genau die letzte Einstellung der ersten Staffel umkehrt, wird einem endgültig bewusst, dass es sich hier um die – wirklich genial gemachte – Antwort auf eine der zentralen Fragen der ersten Staffel handelt. Besser hätte man diesen großartigen Cliffhanger gar nicht auflösen können.

Doch leider… so genial und clever es zu Beginn auch noch wirkt, im späteren Verlauf merkt man, dass dies vielleicht doch keine so gute Idee war. Denn jene Szene, als zuerst Kate, dann Locke und zuletzt auch noch Jack den Schacht hinuntersteigen verlieren dadurch, dass man schon in etwa weiß was sich darunter befindet, enorm an Spannung. Nun mal ehrlich: Da unten hätte sich so ziemlich alles befinden können. Ist es die Zentrale des Sicherheitssystems? Ist der Bunker möglicherweise schon lange verlassen? Oder ist er gar das zu Hause der "Anderen"? Vor allem jene Szene, als sich Jack nach unten begibt um Kate und Locke zu suchen, hätte ungemein spannend werden können, wenn wir nicht schon gesehen hätten, dass sich da unten ein gewöhnlicher Mann mit etwas veraltet wirkender Technologie befindet. Oder denkt mal darüber nach, was für ein herrlicher WTF-Moment es gewesen wäre, wenn auf einmal dieses alte Lied zu spielen beginnt, während Jack durch die Anlage streift. So gesehen hätte ich es rückwirkend betrachtet doch besser gefunden, man hätte sich diese Einstellung für einen späteren Zeitpunkt (vielleicht für den Beginn der kommenden Folge?) aufgehoben, und damit den Suspense in diesen Momenten bewahrt…

Enttäuschend fand ich auch die Auflösung rund um den Bewohner der Luke – einfach, da ich dies nach der entsprechenden Rückblende viel zu vorhersehbar fand. Wenn man Desmond bereits in einer von Jacks Rückblicken in der 1. Staffel gesehen hätte (oder die entsprechende Rückblende wenigstens in eine der letzten Folgen der 1. Staffel eingebaut hätte, wo ja auch Michelle Rodriguez plötzlich aufgetaucht ist), hätte mich diese Wendung wirklich begeistern können. So war es einfach viel zu vorhersehbar und sehr überhastet, so als wollte man Desmond jetzt noch in letzter Sekunde vorstellen. Überhaupt waren die Rückblenden wieder einmal wenig interessant, und haben die spannende Haupthandlung nur unnötig aufgehalten - ein Eindruck, der wohl auch daran liegt, dass ich den Doc immer noch zu den langweiligeren Figuren auf der Insel zähle.

Was mich ebenfalls gestört hat ist die Tatsache, dass wir rein gar nichts von Sawyer, Jin und Michael erfahren. Versteht mich bitte nicht falsch: Nach dem tollen Cliffhanger war mir schon klar, dass sich vermutlich nicht alles in einer einzigen Episode aufklären und alle Fragen beantworten lassen würden. Aber in allen drei Teilen von "Exodus" wurden die Handlungen parallel erzählt – sich jetzt auf eine einzige zu konzentrieren und uns nicht das Geringste darüber zu erzählen, wie es mit der Floß-Crew weitergegangen ist, war doch ein ungewöhnlicher Stilbruch, den ich auch als recht frustrierend empfand. Wenigstens gab es ein kurzes Wiedersehen mit Walt (wenn wohl auch eher mit einer Projektion von ihm denn ihm selbst) – in der verstörendsten, mysteriösesten und atmosphärisch dichtesten Szene der gesamten Folge.

Fazit: Trotz meiner ausführlichen Kritik war "Glaube und Wissenschaft" sicherlich keine schlechte Folge – im Gegenteil! Die Episode war sehr packend inszeniert und bot insgesamt gesehen wieder einmal Unterhaltung auf gewohnt hohem LOST-Niveau. Die etwas ungeschickt eingefädelte Auflösung rund um den Bewohner des Bunkers, die wieder einmal eher uninteressante Jack-Rückblende sowie ein akuter Fall von Inhaltsarmut und dem damit einhergehenden langsamen Erzähltempo verhindern allerdings, dass es dem Auftakt der 2. Staffel ähnlich zu überzeugen gelingt wie dem Finale von Season 1.
7/10