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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zu Kurz Geraten



Teylen
19.02.2009, 16:39
Eine Frage die sich mir unwillkuerlich stellte, als ich davon las das der neue Watchmen Film recht lang sei, mit anvisierten 2 Stunden und 37 Minuten, war eher ist "das nicht etwas kurz dafuer das es lang sein sollte"?

Ich habe es mal so mit der Laenge meines Lieblingsfilm (Gone by the Wind) verglichen, und der laeuft in seiner Kino Fassung, nicht der Extended, Extendedter, am extendetsten Fassung, gut eine Stunde laenger.
Nun und auch Australia, das immerhin als "monumentales Filmwerk" gepriesen wird, ist nur 2 Stunden 46 Minuten kurz.

Ich habe mich mal durch andere alte monumental Filme gewuehlt, und siehe da, kaum einer unter 3 Stunden.

Ist euch die Entwicklung auch schon aufgefallen?
Woran liegt es eurer Meinung nach?
Ist das eurer Ansicht nach eher gut oder eher schlecht?
Sollten sich die Filmmacher Mut zur Laenge goennen oder eher noch kuerzer fassen?

Simara
22.02.2009, 23:29
Ich würde auf Anhieb sagen, dass es einige Filme gibt, die doch eher zu lang geraten sind. :hmm:

.

Teylen
23.02.2009, 10:43
Es gibt auch einige Filme die nicht nur zu lang geraten sind, sondern die man sich auch haette gleich sparen koennen. :hmm:

Wenn man jetzt aber davon ausgeht das sich die Langen vielleicht was kuerzer fassen sollen... also die aktuelle Laenge fuer lange Filme scheint ja so um zwei Stunden dreissig zu liegen.

Das heisst wenn man Vom Winde verweht heutzutage in die Kinos bringen wollte muesste er etwas ueber eine Stunde gekuerzt werden. Hmmm,... ich koennte zwar vorstellen das man das ein oder andere kuerzen koennte, aber eine Stunde weniger ist schon ziemlich hart. Da muessten schon echte Storyteile dran glauben.

Hm, ist es fuer euch ein Trost wenn Filme Post-Kino auf DVD in entsprechende Monumental Laenge raufgewuchtet werden oder mehr etwas viel heisse Luft um effektive nichts.

Leiden vielleicht gerade Monumental Filme wenn sie nicht die Zeit haben wie frueher (z.B. Australia)?

TheEnvoy
23.02.2009, 11:04
Ich finde, kurzweilige Filme sollen sich die Zeit nehmen die sie brauchen. Das langweilige Filme zu lang sind
ergibt sich hieraus ja von selbst ;)

Das es extended Versions auf DVD gibt ist ja gut und schön, aber ich würde sowas lieber im Kino sehen.

Wenn man für einen Film also 3 Stunden oder länger braucht um es ordentlich zu erzählen, dann soll
man sich diese Zeit auch nehmen, und wenn man zuviel Stoff hat, dann bitte lieber mehrere Teile als
ein "Kurzfilm"...

Das Problem mit der Laufzeit heutzutage sind nicht zuletzt die Kinos selbst. Ein "normaler" Film hat so um die 90min.
Wenn jetzt ein Film kommt der doppelt so lang ist, dann jammern die Betreiber gleich rum, weil sie ja nun in der gleichen
Zeit nur eine statt zwei Vorstellungen ansetzen können, die Studios wollen ihnen dann häufig entgegenkommen, was
dann zur extnded DVD führt.

Auch wenn es schade ist, so kann ich es doch in einem Punkt nachvollziehen, dem betriebswirtschaftlichen Risiko.
Wenn ein längerer Film schlecht ist, dann hat man schnell auf Grund schlechter Mundpropaganda weniger
Zuschauer. Bei einem kurzen Film ist das sicher nicht anders, aber bis zum Einsetzen der Mundpropaganda-
wirkung hatten man potentiel mehr Zuschauer und der Film konnte mit höherer Wahrscheinlichkeit
die Ausleihgebüren hereinspielen und etwas Gewinn abwerfen.

Optimal wäre es vieleicht wenn die Verleiher beide Versionen anbieten würden. Dann kann das Kino
entscheiden welche es zeigen möchte und der Kinogänger hätte dann die Wahl. Prämisse hierbei
wäre wahrscheinlich das digitale Kino, da der Aufwand mit Filmrollen wohl zu groß wäre.

Falcon
23.02.2009, 13:31
Wenn ein Film über lange Zeit unterhalten kann oder die Zeit braucht, um seine Geschichte zu erzählen, dann soll er sie auch bekommen.
Ich persönlich habe kein Problem mit langen Filmen. Viele meiner Lieblingsfilme haben recht hohe Laufzeiten.

Ich teile durchaus Teylens Einschätzung, dass "lang" nicht mehr das ist, was es mal war. Lange Epen scheinen auf dem Rückzug zu sein. Wobei ich keine Ahnung habe, ob dieses Gefühl sich durch Fakten/Zahlen belegen lässt. Könnte mir vorstellen, dass der Siegeszug von Heimkino und DVD da möglicherweise auch eine Rolle spielt. Die Langfassungen gibt's später auf DVD und ins Kino bringt der Verleih lieber eine kürzere Version.
Schon fast etwas paradox ist bei dem ganzen, dass ich zwar schon länger keinen wirklich langen Film mehr im Kino gesehen habe, aber trotzdem ständig Überlängenzuschlag bezahlen "darf". Mittlerweile wird oft schon alles über 120min als lang angesehen. Vielleicht ist ja nur meine Erinnerung getrübt, aber ich meine, dass die Grenzen früher mal deutlich höher waren.
Eine anderer Störfaktor, der auch was mit der Länge zu tun hat: Pausen im Kino. Ich hasse sowas. Hat meinem Empfinden nach auch zugenommen. Bei Filmen jenseits der 3 Stunden lasse ich mir sowas ja gerade noch gefallen, auch wenn ich persönlich in solchen Fällen ebenfalls drauf verzichten könnte. Aber auch bei 140, 150min werden heutzutage teilweise schon Pausen gemacht.