Da Falcon schon auf dein vorletztes Posting in dem Sinne geantwortet hat wie ich es auch getan hätte werd ich darauf nicht näher eingehen...

Zuerst zu deiner Frage. Man sieht Nr., Mitzeichner (Name, Vorname), Land/Bundesland, Datum der Mitzeichnung

Es gibt bei der Textstelle m.E. keinen Sinn den man entstellen kann.
Ob gewollt oder nicht betont der Punkt / Absatz zu vorderst die Notwendigkeit der Kinderprostitution für das Überleben der Kinder.
Das danach ein Konstrukt über den Wohlstands unterschied gemacht wird ist korrekt, macht es aber nicht besser.
Nach Meinung der Autorin ist der Wohlstandsunterschied eine oder gar die Ursache für Kinderprostitution. Ob dies so ist oder nicht, darüber kann man anderweitig streiten. Ihr Punkt hierbei ist jedoch das man in erster Linie die Ursachen und nicht die Symptome bekämpfen muss. Den Sinn entstellt man sehr wohl wenn man die entsprechende Passage nicht vollständig zitiert.

Das heißt das reale Kinderpornographie weitesgehend überall verboten ist.
Das sollte doch wohl das wichtigste an dieser Stelle sein, schließlich sollte doch eben dieser reale Missbrauch verfolgt und wenn möglich verhindert werden. In Deutschland gibt es schärfere Gesetze in dieser Hinsicht, ok. Aber es gibt auch schärfere Gesetzte in anderer Hinsicht und genau daher kommt die Befürchtung vieler das man es eben nicht dabei belassen wird nur diese Inhalte zu blocken und man anschließend nur noch ein Flickenteppich "Internet" vorfindet. Die Geschichte hat nun mal gezeigt das Möglichkeiten sofern sie vorhanden sind auch genutzt werden wollen. Man muss doch nur mal schauen wie schnell man nach Einführung der LKW Maut begonnen hat darüber zu diskutieren die Technik zur Überwachung zu nutzen, obwohl bei der Einführung festgeschrieben worden ist, dass man die Technik einzig und allein für die Mauterfassung nutzen darf.

Das zumindest der private Tausch von alten Daten behindert wird.
Aber nur wenn dieser tatsächlich über Webseiten stattfindet. Damit ist es aber nur ein kleiner Schritt bis man dann beim Besuch eine One-Click-Hosters auf der Stopseite und in den Listen des BKA landet. Gleichsam unterbindet das halt nicht P2P. Dabei ist eben diese viel besser dazu geeignet für Datenaustausch. Mit Direct-Connect lassen sich geschlossene Tauschringe weitaus besser organisieren. Konsequenter Weise wird man also als nächstes jedwedes P2P unterbinden müssen. Selbstredend sind damit Urheber und Ursache aber noch immer nicht gelöst/gefasst.

Zitat Zitat von Falcon
Wie gesagt, ich finde den "Hintergrundbericht" von netzpolitik jetzt auch nicht 100%ig gelungen. Insbesondere ist er nicht sehr gut dafür geeignet zu verdeutlichen, was an den Netzsperren schlecht ist.
In letzteren Punkt hast du natürlich Recht, er bezieht sich halt auf das konkrete Thema KiPo und nicht so sehr auf Netzsperren allgemein. Ich denke jedoch das man auch an Hand des konkreten Themas zeigen muss warum eben diese Thema nur vorgeschoben ist, um dann die eigentlichen Gefahren der allgemeinen Netzsperren aufzuzeigen. Das Thema ist meines Erachtens ganz bewusst so gewählt, da man von Seiten der Befürworter hier leicht, wie es auch zuhauf geschehen ist, mit Totschlagargumenten hantieren kann - einfachstes Beispiel ist doch die Frage "Bist du gegen KiPo?" mit der direkten Verquickung mit dem Argument das man ja dann nicht dagegen sein kann das hier etwas getan wird, bewusst auf den tatsächlichen Nutzen der Maßnahme nicht eingehend. Man erhofft sich halt das bei diesem Thema nicht diskutiert wird.

Das zeigt ja jetzt auch die Debatte im Bundestag: Union: Wer gegen Kinderporno-Sperren ist, hat keine Maßstäbe (Golem).

Daraus:
Staatssekretär Hartmut Schauerte sagte, die Bundesregierung sei sich im Klaren, dass das geplante Stoppschild kein "Allheilmittel" sei.
[...]
stellte Ingo Wellereuther von der CDU/CSU-Fraktion die These auf:"Wer gegen eine Handlungspflicht der Internetprovider ist, hat die moralischen Wertmaßstäbe verloren oder weiß nicht, worum es geht."
Die Handlungspflicht wird hier einfach mal festgesetzt als das Sperren von Seiten und den Gegnern wird Unfähigkeit vorgeworfen. Das die Provider jedoch ihrer Handlungspflicht sehr wohl nachkommen ist ja mittlerweile hinreichend belegt.

Und wenn sich die Bundesregierung darüber bewusst ist das es kein "Allheilmittel" ist, vielmehr hat sie ja schon zugegeben das es eigentlich überhaupt nix bringt - das es eh nur dort greift wo es völlig unnötig ist, nämlich bei Leuten die mit KiPo nichts am Hut haben, muss man doch fragen warum dann das ganze. Warum diese Geld nicht in wirksame Maßnahmen, zum Beispiel mehr Personal investieren? Wenn man das ganze entsprechend hinterfragt stellt sich doch schnell heraus das die ganze Sache reiner Populismus ist - sind ja bald Wahlen und man muss dem Wähler zeigen das man was tut...

Die Frage ist doch relativ einfach: Was ist effektiver? Das Sperren der Seite oder die komplette Entfernung?

Es kann doch wohl niemand glauben das jemand der wirklich gezielt an solchem Inhalt interessiert ist zu dumm dazu ist mal eben danach zu googeln wie man eine solche Sperre umgeht.