Die Nachfrage ist aber, wie wir seit Keynes wissen, keine Konstante, und damit auch die Arbeitsplätze nicht. Gerade im Bereich der Bauunternehmen wird in Krisenzeiten wenig investiert. In solchen Zeiten kann man ein bestehendes Unternehmen oft noch aufrechterhalten, dass ein neues geschaffen wird, das die nun weggefallenen Arbeitsplätze auffängt, ist aber sehr unwahrscheinlich. Denn eine Neugründung hat gegenüber dem Weiterbetreiben zahlreiche Nachteile: Sie kostet erstmal sehr viel mehr Geld als das Weiterbetreiben des bestehenden Unternehmens, sie benötigt auch Kredite, die in einer Krise nicht so einfach zu bekommen sind. Sie ist noch nicht am Markt etabliert.
Das Unternehmen und die Arbeitsplätze sind erstmal weg. Damit ist auch die Nachfrage des Unternehmens weg, und die Nachfrage der nun arbeitslosen Mitarbeiter geht nun wegen des geringeren Einkommens auch zurück. So werden die bekannten keynes'schen Abwärtsspiralen ausgelöst.
Es handelte sich um ein Bauunternehmen, das seit etwa 12 Jahren existierte und gut lief. Das ausländische Unternehmen wurde ausschließlich aufgrund der Problematik der begrenzten Aufenthaltserlaubnisse für deutsche Mitarbeiter im Ausland gegründet. Die einzige Alternative wäre gewesen, im Ausland keine weiteren Aufträge mehr anzunehmen. Das deutsche und das ausländische Unternehmen wurden über 6 Jahre parallel geführt. Bis zu diesem Vorfall mit dem Finanzamt und dem Herzanfall im letzten Jahr infolge der Streitigkeiten gab es keine Pläne, das deutsche Unternehmen zu schließen.Immer davon ausgehend, dass dieser Beispiel-Unternehmer nicht versucht hat, ein Produkt zu vermarkten, für das kein wirklicher Bedarf existierte.
Es gibt auch Unternehmen, die ihren Firmensitz oder Betriebsstätten ins Ausland verlagern und von dort aus ihre Produkte auf dem deutschen Markt verkaufen. Darin sehe ich das größere Problem, und es sind nicht immer die Lohnkosten daran schuld. Oft ist es das Generve mit dem deutschen Regulierungswahn und die Kosten, die er mit sich bringt, mit Vorschriften, wo man welche Toiletten zu installieren hat, wie hoch der Lichtschalter angebracht sein muss, was man für rechtliche Konsequenzen zu befürchten hat, wenn man Mitarbeitern private E-Mail-Nutzung erlaubt, all sowas. Ich bekomme das erst, seit ich selbstständig bin, so richtig mit. Wenn dann noch Schikane von Amts wegen kommt, und das gesundheitliche Folgen hat, kann ich es niemandem verübeln, wenn er sich ins Ausland begibt.Und ja, es gibt Abwanderungen auf ausländische Märkte, es gibt Branchen, die völlig versiegen. Aber das ist wirklich nicht die Regel.
Ja, das Bürgergeld. Der Vorschlag kam schon mehrfach ausgerechnet von der FDP. Ich bin nur immer noch nicht überzeugt, dass es tatsächlich finanzierbar ist. Mit einem anderen Steuersystem vielleicht, ja. Aber da habe die Hoffnung langsam aufgegeben, dass das nochmal was wird.Zitat von Bademeister
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