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Thema: Beamten- bzw. Ämterschikane

  1. #1
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    Standard Beamten- bzw. Ämterschikane

    Vorhin habe ich mal in ein Nachrichtenmagazin rein geschaut und man war mal wieder hinter den Hartz-IV-Schmarotzern her.
    Grundsätzlich ist ja nichts dagegen zu sagen, aber es kommt ja manchmal fast so rüber, als wenn alle Sozialhilfeempfänger den Staat betrügen.
    Was ist mit Politikern? Nun ja, in Großbritanien fallen sie alle gerade wie die Fliegen und es sieht so aus, als wenn die Ratten das sinkende Brownschiff verlassen.
    Ich war schon auf Hartz IV und bin es momentan leider noch. Max und mir stehen € 1.178 (inkl. Kindergeld) im Monat zu. Wenn ich nicht jeden Freitag von der Kirche in unserem Dorf Lebensmittel abholen würde, hätte ich Mitte des Monats nichts mehr zu essen.
    Bei den zuständigen Ämtern bist du ein Mensch 3. Klasse und mittlerweile bin ich an einem Punkt, wo ich mittlerweile gegen 3 der dort Tätigen (bei einem frage ich mich echt, wofür der bezahlt wird) Dienstaufsichtsbeschwerden eingelegt hatte (und nicht nur eine). Auch war ich vor dem Sozialgericht schon erfolgreich.
    Einer wollte von mir in dreifacher Ausführung bestätigt haben, dass ich meine letzte Stelle nicht deswegen verloren hatte, weil ich mit den Büro-PC`s nach Hause gegangen bin. Dann fiel ihm jede Woche irgendeine Unterlage ein, die er noch benötigte. Des weiteren berechnete er meinen Bescheid falsch, mit der Begründung, so wie es eigentlich korrekt wäre, würde es für ihn zuviel Arbeit bedeuten.
    Der nächste schickte mir doch ernsthaft ein Schreiben, wo drin stand: "Bitte machen Sie Angaben darüber, wie es seinerzeit zu der Schwangerschaft kommen konnte." Mein Wutschrei im Treppenhaus war nicht von schlechten Eltern und danach gingen mir verschiedene Vorschläge durch den Kopf, um ihm die Entstehung menschlichen Lebens zu erklären.
    Nachdem mir auch einige Freunde mit Erklärungen zur Verfügung standen, habe ich mich dann doch entschlossen, mal bei dem Chef von NRW anzufragen, ob er denn wüsste, was seine Mitarbeiter für Briefe verschicken. Nachdem das Postfach des besagten Mitarbeiters wegen Überfüllung fast zusammenbrach, ging ein Rundschreiben an sämtlich Mitarbeiter heraus, was ab sofort nicht mehr in Briefen stehen sollte und der Mann wurde versetzt.

    Mittlerweile stehe ich da ein bisschen drüber, da mir diese Dinge eins eingebracht haben: Die Telefonnummern und Emailadressen der weitaus höheren Vorgesetzten und ich gebe mich - entschuldigt die Ausdrucksweise - mit dem Fußvolk nicht mehr ab.

    Trotzdem ärgert es mich schon ein bisschen, dass die Hartz IV-Empfänger immer ein bisschen wie die Schmarotzer der Gesellschaft rüber kommen. Sicher gibt es da einige, auch ich kenne in meinem Umfeld solche Leute, aber man sollte doch nicht alle über einen Kamm scheren.

    Wie sieht es bei euch aus? Hattet ihr schon Ärger mit Behörden oder Ämtern? Wie seid ihr damit umgegangen?
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  2. #2

    Standard AW: Beamten- bzw. Ämterschikane

    Ich habe selber noch keine Erfahrungen mit der "Arbeitsagentur" (bei der nur 1 von 10 Mitarbeitern sich um Arbeitsvermittlung kümmert) gemacht. Ich höre und lese aber immer wieder über die Schikane die in vielen AA mittlerweile normale Behördenkultur zu sein scheint. Ich finde es sehr gut dass Du Dich dagegen wehrst, das sollten noch viel mehr Menschen tun, anders als über eine Abstimmung mit den Füßen lässt sich unser System nicht von dieser Metastase der großen Parteien befreien.

    Ein Knackpunkt dabei ist meiner Ansicht nach, dass viele Menschen nach wie vor glauben dass man mit Hartz IV sehr bequem leben kann, bzw. sich sogar ein lockeres Leben machen kann. Mediale Kampagnen wie diese Sozialfahnder-sendungen oder Leute wie SPD-Sarazzin der 250.000 Euro im Jahr verdient und meint, ein HIV-Empfänger kommt auch locker mit der Hälfte des Geldes aus, tragen das Ihrige dazu bei. Dieses System trägt sich eben nur durch die Stigmatisierung von Armen und Arbeitslosen als faule Schmarotzer der hart arbeitenden Bevölkerung.

    Ein sehr gutes und hörenswertes Beispiel ist diese Radiosendung vom SWR:

    Information

    Immer mehr Deutsche leben am finanziellen Limit und müssen mehrere Jobs annehmen, um sich über Wasser zu halten. Der Buchautor Markus Breitscheidel ist undercover in die Rolle eines Hartz-IV Empfängers geschlüpft und kam schneller als gedacht an seine finanziellen Grenzen. Als ungelernter Hilfsarbeiter musste er alle von der Arbeitsagentur vermittelten Tätigkeiten annehmen; als Leiharbeiter behandelte man ihn als Mensch zweiter Klasse. In SWR1 Der Abend sprechen wir unter anderem mit Markus Breitscheidel (Buchautor von "Arm durch Arbeit") und Prof. Gerhard Bosch, Institut für Arbeit und Qualifikation, Universität Duisburg-Essen.
    http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/1045490

  3. #3
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    Standard AW: Beamten- bzw. Ämterschikane

    Ich war nur einmal auf einem deutschen Arbeitsamt.
    Abgesehen davon das man wohl immer für Termine am Morgen eingeladen wird und in dem Arbeitsamt viele Leute sind. Man einen großen Stapel Papiere bekommt zum mit bringen und ausfüllen und so. Fand ich es eigentlich ganz okay.
    Die Sachbearbeiter mit denen ich geredet habe waren durchweg nett, positive und höchstens vielleicht selbst etwas deprimiert das sie nicht mehr vermittelt bekommen.
    Es gab Terminals die zwar nun nicht Hightech waren, mit so an der Seite Loch gestantzen eher unansehnlichen Ausdrucke. Auf denen aber das wichtigste stand.


    Die belgische Arbeitsämter finde ich soweit coole.
    Bekomme allerdings auch von denen noch kein Geld. ^^;
    Die Räume sind hell und es war wenig Betrieb.
    Sie haben tolle Computer Terminals da stehen mit denen man spie..ernsthafte Wissenstests machen kann. (Mein deutsch ist in Ordnung ^__^)
    Die erste Sachbearbeiterin war total nett und hat mich auch gleich für den niederländisch Kurs für fremdsprachige angemeldet. Das wirkte sogar total unverbindlich. Zudem musste ich bisher noch kein Formular ausfüllen.
    Der zweiten Sachbearbeiter war auch sehr nett, der hat mich für einen Kurs für Informatici eingeschrieben. Wirkte auch freiwillig. Und eine Mappe für Unterlagen, plus eine Stelle auf die ich mich bewerben konnte.
    Spätesdens da habe ich gefragt ob es verpflichtend ist, kam zwischen den Zeilen raus das es durchaus so gesehen wird, und man die Mappe füllen soll. Aber irgendwie total stressfrei. Hab da auch erst eine Ausschreibung zum drauf bewerben erhalten.

    Nunja, meine Erfahrung ist das die Leute hier wie in Deutschland freundlich sind wenn man auf die auch freundlich zu geht.

    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    Mediale Kampagnen wie diese Sozialfahnder-sendungen oder Leute wie SPD-Sarazzin der 250.000 Euro im Jahr verdient und meint, ein HIV-Empfänger kommt auch locker mit der Hälfte des Geldes aus, tragen das Ihrige dazu bei.
    Die sterben ja auch früher. *scnr*
    Aber Hartz IV sollte man wohl eher H4 abkürzen als HIV ^^;

    Nun aber so oder so, leben Hartz IV Empfänger nun mal auf die Kosten anderer. Ob sie sich bemühen oder nicht. Naja und mit dem Betrag kann man imho zurecht kommen.

  4. #4

    Standard AW: Beamten- bzw. Ämterschikane

    Ich finde die Abkürzung als HIV durchaus passend, denn die Stigmatisierung die damit einhergeht tritt sowohl bei der Krankheit, als auch bei der staatlich verordneten Armut auf. Das "Virus" Armut kann ebenso auch unverschuldet zuschlagen - es gibt genug HIV-Empfänger mit Ausbildung und akademischen Titeln.

  5. #5
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    Standard AW: Beamten- bzw. Ämterschikane

    Ich hatte einmal Erfahrungen mit der Arbeitsagentur, vor zweieinhalb Jahren, als ich mich selbstständig machte und einen Antrag auf Gründungszuschuss stellte. Freundlich waren sie durchaus, aber ansonsten war der Eindruck nicht der beste.

    Es fing damit an, dass man sehr erleichtert darauf reagierte, dass ich mich selbstständig machen will, denn vermitteln könnten sie Leute wie mich sowieso nicht. Dann wurde, nachdem ich Antrag und Businessplan persönlich dort abgegeben hatte, der Businessplan im Agenturteil 1 (die Agentur ist örtlich getrennt zwischen Vermittlung und Sachbearbeitung) verschlampt und man behauptete, ich hätte ihn nicht gebracht. Drei Wochen später tauchte er wieder auf und man erzählte mir, er hätte einen Posteingangsstempel von gestern (wie gesagt, ich hatte ihn persönlich dorthin gebracht und nicht mit der Post geschickt). Als dann der Antrag plus Plan von Agenturteil 1 nach Agenturteil 2 weitergeleitet wurde, kam auch nur die Hälfte dort an - diesmal war der Plan wo er sein sollte, aber der Antrag fehlte. Die ganze Handhabe erinnerte an die T-Com in ihrem schlimmsten Zeiten: Konsequente Durchstellung ins Call-Center, keine Chance, jemanden ans Telefon zu bekommen, der eigentlich dafür zuständig ist.

    Als Existenzgründer oder Arbeitssuchender sollte man seine Zeit dazu verwenden können, seine Existenz aufzubauen bzw. sich eine Arbeit zu suchen, und nicht sich mit der Schlamperei der Agentur oder ARGE beschäftigen müssen. Ich höre mir das bei Demona seit geraumer Zeit an und finde es langsam unglaublich, was da abläuft. Es mag unter der Hartz IVlern durchaus Flaschen und Schmarotzer geben, das gibt der Agentur aber nicht das Recht, generelle Schikane zu betreiben. Abgesehen von der Zeit, die draufgeht, sich damit befassen zu müssen, richtet das auch psychologisch einen Haufen Schaden an. Wer Hartz IV empfängt, ist ohnehin nicht grade mit Erfolgserlebnissen gesegnet und sich dann ständig noch mit der ARGE herumärgern zu müssen, weil die absichtlich oder aus Unfähigkeit ihre Arbeit nicht ordentlich macht, trägt nicht grade dazu bei, optimistischer in die Zukunft zu sehen oder Energie aufzubringen, aus dieser Situation herauszukommen. Die Knebeln, die man Arbeitslosen anlegt, die Geld hinzuverdienen oder sich weiterbilden wollen, sind schon schlimm genug, aber wenn man den Leuten dann noch das Gefühl gibt, sie seien der letzte Dreck, dann wird wirklich jede Eigeninitiative abgewürgt.
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  6. #6
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    Standard AW: Beamten- bzw. Ämterschikane

    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    Ich finde die Abkürzung als HIV durchaus passend, denn die Stigmatisierung die damit einhergeht tritt sowohl bei der Krankheit, als auch bei der staatlich verordneten Armut auf.
    Das ist doch, pardon, Bullshit.
    Wenn ich meine Miete bezahlt habe hatte ich von meinem, eigentlich guten Gehalt, keine 1000€ übrig und konnte dennoch was beiseite legen. Neben meinem normalen Leben

    Mit entsprechender Qualifikation findet man meiner Meinung nach auch Jobs.
    (Wenn man nun natürlich irgendwas studiert was nachher kaum ein Mensch in einem Job gebrauchen kann)


    Mal ganz abgesehen davon das ich es eine Dreistigkeit gegen über HIV positiven Menschen empfinde, die an der Krankheit elendig sterben (werden). Hauptsache geheult das die Erwerbslosigkeit / Tatenlosigkeit nicht noch besser belohnt wird.

  7. #7
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Beamten- bzw. Ämterschikane

    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    ...ein HIV-Empfänger...
    ich wusste gar nicht, dass man HIV auch empfangen kann. bisher dachte ich, man infiziert sich damit? wer liefert das? UPS?


    .
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  8. #8
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    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    ich wusste gar nicht, dass man HIV auch empfangen kann. bisher dachte ich, man infiziert sich damit? wer liefert das? UPS?
    Da muß man aufpassen, da klingelt der Postbote zweimal, zack HIV da.

  9. #9
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    Standard AW: Beamten- bzw. Ämterschikane

    @ Teylen

    Das ist doch, pardon, Bullshit.
    Wenn ich meine Miete bezahlt habe hatte ich von meinem, eigentlich guten Gehalt, keine 1000€ übrig und konnte dennoch was beiseite legen. Neben meinem normalen Leben
    Das freut mich für dich. Nach meinen Abzügen (Miete, Versicherung, Energie etc.) bleiben mir knappe 200 Euro. Das reicht dann gerade mal für Essen und Toilettenartikel. Ach ja übrigens ist da auch mein Kulturanteil von 1 Euro mit drin. Alleine schon der Eintritt im Deutschen Klingenmuseum ist höher und die sind sehr preiswert.
    Ich musste sogar vor Gericht erkämpfen, dass der Amtsarzt der ARGE sicher kein psychologisches Gutachten ablegen sollte und das ich, auch wenn mein Sohn damals schon 13 Jahre alt, nicht voll gehen kann, da er chronisch krank war. Lt. Gesetz sollten Eltern bei Kindern über 12 voll gehen und es steht ihnen nicht zu, Halbtags zu arbeiten, wenn dieses Geld nicht zum Leben reicht.
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  10. #10
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    Standard AW: Beamten- bzw. Ämterschikane

    Zitat Zitat von Demona Beitrag anzeigen
    Das freut mich für dich. Nach meinen Abzügen (Miete, Versicherung, Energie etc.) bleiben mir knappe 200 Euro.
    Du schriebst doch davor das du, so wie ich das verstanden habe, netto 1100 Euro hast. Wenn ich davon meine Miete abziehe, und versuche auf den Monat um zu rechnen was so an Versicherungen anfällt, komme ich durchaus noch auf etwa ~500 Euro zur Verfügung. Also für Essen, Kleidung, Hobbies und den Rest.

    Zudem kriegt man doch als Hartz IV Empfänger die Wohnung bzw. Mietpreise je nachdem Wohnung bezuschusst bzw. bezahlt?

  11. #11
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    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Du schriebst doch davor das du, so wie ich das verstanden habe, netto 1100 Euro hast. Wenn ich davon meine Miete abziehe, und versuche auf den Monat um zu rechnen was so an Versicherungen anfällt, komme ich durchaus noch auf etwa ~500 Euro zur Verfügung. Also für Essen, Kleidung, Hobbies und den Rest.

    Zudem kriegt man doch als Hartz IV Empfänger die Wohnung bzw. Mietpreise je nachdem Wohnung bezuschusst bzw. bezahlt?
    Nein, das hat sie nicht geschrieben. Sie schrieb, sie habe 1.178 Euro inkl. Kindergeld. Netto bedeutet, es werden keine Steuern, Kranken-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung abgezogen.

    Haftpflichtversicherungen und ähnliches, wenn man sie hat, muss man dennoch bezahlen.

    In Hartz IV ist im Unterschied zur früheren Sozialhilfe die Miete und Nebenkosten bereits enthalten. Die 1.178 Euro sind also inklusive Miete, Nebenkosten und Kindergeld. Die Regelleistung für eine alleinstehende Person, also der Betrag ohne Berücksichtigung von Miete und Nebenkosten, beträgt 351 Euro. Davon müssen alle Lebenshaltungskosten inkl. Versicherungen bezahlt werden. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitslosengeld_II .
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  12. #12
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    Standard AW: Beamten- bzw. Ämterschikane

    In Hartz IV ist im Unterschied zur früheren Sozialhilfe die Miete und Nebenkosten bereits enthalten.
    Also Wiki behauptet das bei Hartz IV die Kosten für Miete und Unterhalt gesondert abgerechnet werden. Und die tatsächlichen Kosten gezahlt werden, wenn angemessen. Das heißt neben den Regel- und Mehrbedarf .

    Davon müssen alle Lebenshaltungskosten inkl. Versicherungen bezahlt werden.
    Imho kann man von 351 Euro pro Person durchaus leben.
    Das heißt essen kaufen, sich versorgen und die Versicherungen soweit nötig zahlen. Große Sprünge sind damit nicht drin. Aber das ist ja auch nicht Sinn des Arbeitslosengeld.

  13. #13
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    Standard AW: Beamten- bzw. Ämterschikane

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Also Wiki behauptet das bei Hartz IV die Kosten für Miete und Unterhalt gesondert abgerechnet werden. Und die tatsächlichen Kosten gezahlt werden, wenn angemessen. Das heißt neben den Regel- und Mehrbedarf .
    Wie man das nennt, ist Semantik. Fakt ist, im ausbezahlten AGLII in Höhe von 1178 Euro ist alles enthalten. Es gibt keine weiteren Wohn-, Nebenkostenzuschüsse und auch keine Hilfe zum Lebensunterhalt mehr.

    Imho kann man von 351 Euro pro Person durchaus leben.
    Das heißt essen kaufen, sich versorgen und die Versicherungen soweit nötig zahlen. Große Sprünge sind damit nicht drin. Aber das ist ja auch nicht Sinn des Arbeitslosengeld.
    Wirklich. Zieh mal Telefon, Internet, GEZ, Kosten fürs Auto oder die Monatskarte für den Ortsverkehr auch noch mit ab. Interessant finde ich allerdings, dass du in deinem ersten Beitrag von 1000 Euro nach Abzug von Miete ausgingst, als du sagtest, du könnest davon gut leben - als sei das der Betrag, der einen Hartz IV-Empfänger zur Verfügung steht. In Wahrheit sind es 350 Euro. Kleiner Unterschied.
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  14. #14
    Furie Avatar von Simara
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    Standard AW: Beamten- bzw. Ämterschikane

    Sooo, jetzt mische ich mich auch mal ein.

    Das mit der Miete kann so und so geregelt sein. Also mal wird sie vom Amt übernommen und der Betrag vom Auszahlungsbetrag abgezogen und mal bekommt der Hilfeempfänger den vollen Satz, muss aber die Mietkosten selber zahlen. Meist zahlt der Hilfeempfänger dann die Mietkosten selbst, wenn die Wohnung nicht angemessen ist.

    Zitat Zitat von nevermore Beitrag anzeigen
    Wie man das nennt, ist Semantik. Fakt ist, im ausbezahlten AGLII in Höhe von 1178 Euro ist alles enthalten. Es gibt keine weiteren Wohn-, Nebenkostenzuschüsse und auch keine Hilfe zum Lebensunterhalt mehr.
    Entschuldigung, aber eine Verkäuferin hat auch nicht unbedingt viel mehr. Oder eine Friseuse. Und die geht immerhin für diesen Lohn arbeiten, was ein ALG-II-Empfänger nicht tut. Das darf man nicht vergessen.
    Diese und andere Niedriglohngruppen bekommena uch keine Wohn- und Nebenkostenzuschüsse.


    Zitat Zitat von nevermore Beitrag anzeigen
    Wirklich. Zieh mal Telefon, Internet, GEZ, Kosten fürs Auto oder die Monatskarte für den Ortsverkehr auch noch mit ab. [....] - als sei das der Betrag, der einen Hartz IV-Empfänger zur Verfügung steht. In Wahrheit sind es 350 Euro. Kleiner Unterschied.
    Nach Abzug aller Kosten und mit einem kleinen Sparbetrag sowie zusätzlicher Rentenversicherung habe ich - als Vollzeitkraft - auch nicht mehr. Bei mir sinds sogar eher nur 300,00 EUR.

    Braucht ein ALG-II-Empfänger unbedingt Internet? Nein.
    Kosten fürs Auto werden natürlich auch nicht übernommen, denn Auto ist in dem Fall Luxus.
    Und wird GEZ nicht übernommen? Ich werde mich erkundigen.

    Ich erinnere mich an einen Fall, da rief einer bei meiner Kollegin an und fragte an, ob das Amt ihm seine Autoraten übernehmen könnte
    Wenn ich das Geld für die Autorate nicht mehr aufbringen kann, kann ich ja auch nicht beim Amt anrufen und fragen, ob sie es übernehmen.
    Also manchmal frage ich mich wirklich, auf was für Ideen die Leute kommen.
    Bei solchen Anfragen kann einem als Arbeiter schon mal die Galle hochkommen.

    Man darf eines nicht vergessen: Die ALG-II-Empfänger oder H-4ler bekommen Geld ohne dafür zu arbeiten. Und woher kommt das Geld? Von den anderen, die arbeiten. Das ist ja okay, denn wir leben in einem Sozialstaat und jeder kann mal in die Situation kommen. ABER dann muss ich mich einschränken und zusehen, dass ich schnell wieder Arbeit bekomme.
    Unglücklicherweise rutschen eben viele in dieses Lotterleben ab. Wieso arbeiten, wenn mich der Staat unterhält. Andere gehen 8 Stunden und mehr arbeiten und haben unter schnitt villeicht 200,00 EUR mehr als die ALG-II-Empfänger.

    Und ich möchte hier nochmal darauf hinweisen, das Hartz IV oder ALG II dann ausbezahlt wird, wenn man entweder noch nicht gearbeitet hat oder länger als ein Jahr arbeitslos ist.

    Und H4-ler mit HIV zu vergleichen find ich zum

    :schimpf: @Bademeister

    .


    Staffel II (2) dienstags im Nachtprogramm auf Pro7MAXX (Doppelfolgen)

    Staffel XII (12) montags 21:05 Uhr auf Pro7MAXX


    Staffel XIII (13) montags 20:15 Uhr auf Pro7MAXX

    Staffel XV (15) donnerstags auf CW

  15. #15
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    @ Teylen

    Imho kann man von 351 Euro pro Person durchaus leben.
    Das heißt essen kaufen, sich versorgen und die Versicherungen soweit nötig zahlen. Große Sprünge sind damit nicht drin. Aber das ist ja auch nicht Sinn des Arbeitslosengeld.
    Ich bekomme auch nicht die volle Miete, da die Heizkosten nur anteilig bezahlt werden und den Stellplatz für das Auto bezahle ich auch selbst. Da der zur Wohnung gehört, könnte ich ihn noch nicht mal ablehnen.
    Zu den 351 Euro gehören, Telefon, Energie, Versicherungen, Kleidung, Lebensmittel, Hygieneartikel, Kultur etc. mit dazu.
    Als ich als Teilzeit- bzw. Halbtagskraft nicht genug für meinen Lebnsunterhalt verdiente, durfte ich ca. 150 Euro behalten und ich bekam 20 cent pro Kilometer zur Arbeit.
    anmerken möchte ich, dass mir auch mitgeteilt wurde, dass in den 351 Euro auch die Reperaturkosten für das Auto mit drin sind. Ich konnte die noch nicht mal als Sonderzahlung abrechnen. Max und ich sind beide brillenträger und er trägt eine Spange.
    Ich habe zwar wieder eine Zuzahlungsbefreiung bei der Krankenkasse beantragt, aber wenn ich Pech habe, kommt irgend einer bei der ARGE auf die Idee und sieht die Rückzahlungen der Kasse als Sonderzahlungen und verlangt da dann Geld zurück.
    Max bekommt nicht den vollen Satz, obwohl er die 17 überschritten hat und mehr zu sich nimmt wie ich. Dann versuch mal preiswerte Schuhe in Größe 48 zu bekommen. Allerdings bekomme ich für ihn 25 Euro mehr, wegen kostenaufwändiger Ernährung.

    Ich bin der letzte, der jammert oder nicht arbeiten will. Letztes Jahr war ich voll arbeiten und hatte gerade mal knapp 200 Euro mehr wie mit hartz IV. Davon habe ich dann auch noch 111 Euro für die Monatskarte bezahlt. Sicher kenne ich auch Leute, die dafür noch nicht einmal aufstehen würden, aber dazu gehöre ich nicht.

    @ Simara

    Entschuldigung, aber eine Verkäuferin hat auch nicht unbedingt viel mehr. Oder eine Friseuse. Und die geht immerhin für diesen Lohn arbeiten, was ein ALG-II-Empfänger nicht tut. Das darf man nicht vergessen.
    Diese und andere Niedriglohngruppen bekommena uch keine Wohn- und Nebenkostenzuschüsse.
    Das stimmt so nicht. Die Gemeinde zahlt nach Überprüfung des Einkommens Wohngeld und da zählen auch andere Bestimmungen.
    "Möge Gott sein zwischen Dir und dem Leid, an allen verlassenen Orten, die Du erreichen wirst." (ägyptischer Segensspruch "Babylon 5")

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  16. #16

    Standard AW: Beamten- bzw. Ämterschikane

    Demona, tut mir leid, aber alles, was Du schreibst, bestärkt bei mir den Eindruck aus Deinem Eingangsposting, dass Du Deine Energie lieber auf den Kampf gegen die Behörden als auf Weiterbildung und eine besser bezahlte Arbeitsstelle verschwendest...

    Dein Sohn ist 17? Von außen betrachtet, und da bleibt den allermeisten hier wohl nix anderes übrig weil wir Dich im RL nicht kennen, muss ich sagen, prima, dann kann er sich ja auch neben der Schule was suchen, was ihn später vielleicht mal weiter bringt. Oder macht er schon eine Ausbildung?

    Du kannst Dir ein Auto leisten? Wow. Es gab Zeiten, da war ich trotz Vollzeitjob darauf angewiesen, dass meine Eltern mich in Sachen Auto unterstützen (sie wollten, dass ich eins habe). War nach meiner Ausbildung, ich hatte 1800 DM brutto. Und normale Miete (425 DM kalt) zu bezahlen und habe nichts erlassen bekommen. Ging auch irgendwie. Ich war allerdings neben dem Vollzeitjob an den WE und in meinem Urlaub noch nebenher arbeiten. War unglaublich anstrengend, aber dafür konnte ich mir einiges leisten, auf das ich sehr stolz war damals.

    Ich kann mir schon vorstellen, dass man sich in eine H4-Abhängigkeit reinleben und damit irgendwie arrangieren kann. Aber ich muss es nicht gut finden als jemand, die seit sie aus der Schule ist, für sich selbst sorgt, ohne staatliche Hilfe, Bafög oder ähnliches.
    ~-o~o~o-~
    I don't go out so much. So I read.
    (Pilot)
    Friends help you to move, real friends help you to move bodies. (John Crichton)

  17. #17
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    Zitat Zitat von Simara
    Das mit der Miete kann so und so geregelt sein. Also mal wird sie vom Amt übernommen und der Betrag vom Auszahlungsbetrag abgezogen und mal bekommt der Hilfeempfänger den vollen Satz, muss aber die Mietkosten selber zahlen. Meist zahlt der Hilfeempfänger dann die Mietkosten selbst, wenn die Wohnung nicht angemessen ist
    Entschuldige, aber wie das administrativ abgewickelt ist, ist doch völlig irrelevant. Entscheidend, dass es im Unterschied zu dem, was Teylen glaubte, zu dem ALG2-Betrag von 1178 Euro hier keine Zuschüsse mehr gibt.

    Dass man als Arbeitsloser kein Internet braucht, würde ich heutzutage bestreiten. Ohne Internet ist es kaum noch möglich, einen Arbeitsplatz zu finden. Je nachdem, wo man wohnt, ohne Auto auch nicht. Im Zweifel wird eine Monatskarte nicht viel billiger als ein altes Auto.

    Demona, tut mir leid, aber alles, was Du schreibst, bestärkt bei mir den Eindruck aus Deinem Eingangsposting, dass Du Deine Energie lieber auf den Kampf gegen die Behörden als auf Weiterbildung und eine besser bezahlte Arbeitsstelle verschwendest...
    Das ist genau der Punkt. Ich stimme dir zu, dass bei Demona viel zu viel Zeit und Energie dafür drauf geht, sich mit Behörden zu streten. Das ist aber nicht ihre Schuld, sondern die der ARGE, denn bislang hat sie, soviel ich weiß, in jedem einzelnen Fall Recht bekommen. Eine der Streitereien betraf übrigens eine bezahlte Weiterbildung, die sie erst fast zwei Monate später anfangen konnte, weil die ARGE bei der Bearbeitung der Unterlagen geschlafen hat. Man sollte doch nicht der unrechtmäßig Behandelten dafür die Schuld zuschieben, dass sie unrechtmäßig behandelt wird. Da klingt für mich mal wieder die Haltung durch, wie auch bei Teylen, dass man als HartzIV-Empfänger ohnehin nichts wert ist und sich gefälligst jede Schikane gefallen lassen muss.

    Dass man mit dem ALG II eine Zeitlang über die Runden kommen kann, bestreite ich auch nicht. Aber von "gut leben" würde ich mal nicht reden, und dauerhaft über die Runden kommen ist auch kritisch. Denn es geht auch mal eine Waschmaschine oder ein Herd kaputt. Natürlich hat eine Verkäuferin auch nicht mehr, die hat aber wie schon gesagt Anspruch auf Wohngeld, und sie kann auch noch einen Nebenjob annehmen. Was bei Hartz IV nur in sehr engen Grenzen geht.

    Zitat Zitat von Simara
    Und ich möchte hier nochmal darauf hinweisen, das Hartz IV oder ALG II dann ausbezahlt wird, wenn man entweder noch nicht gearbeitet hat oder länger als ein Jahr arbeitslos ist.
    Nein, man nicht bekommt Hartz IV, wenn man "noch nicht gearbeitet hat", sondern wenn man in den letzten drei Jahren keine Beiträge in die Arbeitslosenversicherung einbezahlt hat. Dazu gehören z.B. auch Selbstständige.

    Es ist ja schön für euch, wenn ihr noch nie in so einer Situation wart. Aber vielleicht sollte man auch mal fragen, wie es zu dieser Situation kam, bevor man gleich suggeriert, dass der andere arbeitsscheu ist. Ich war auch noch nie in der Situation, auf ALG2 angewiesen zu sein. Mir ist aber durchaus klar, dass ich da ganz schnell reinrutschen kann.
    Geändert von nevermore (09.06.2009 um 07:33 Uhr)
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  18. #18
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    Standard AW: Beamten- bzw. Ämterschikane

    Zitat Zitat von nevermore Beitrag anzeigen
    Entschuldige, aber wie das administrativ abgewickelt ist, ist doch völlig irrelevant. Entscheidend, dass es im Unterschied zu dem, was Teylen glaubte, zu dem ALG2-Betrag von 1178 Euro hier keine Zuschüsse mehr gibt.
    Halt, ich habe geschrieben das ich angenommen habe das die 1178 Euro Netto sind. Was sich, der Diskussion hier nach, auch als tatsächlich so heraus gestellt hat. (Das Netto, nicht der exakte Betrag)

    Netto ist das was nach Abzug der "Zwangsversicherungen" bleibt und wovon danach eben Miete, Zusatz Versicherungen, Lebensunterhalt abgehen. Mit 1178 Euro kann man, meiner Ansicht nach, durchaus noch relativ bequem, mit Internet Anschluss und allem nötigen, leben.

    Ein Auto ist je nach Region unnötig, lässt sich aber mit unterhalten.
    Eine Garage ist imho Luxus.

    Interessant finde ich allerdings, dass du in deinem ersten Beitrag von 1000 Euro nach Abzug von Miete ausgingst, als du sagtest, du könnest davon gut leben - als sei das der Betrag, der einen Hartz IV-Empfänger zur Verfügung steht. In Wahrheit sind es 350 Euro. Kleiner Unterschied.
    Hä? Ich habe gesagt das nach Abzug der Miete *weniger* als 1000 Euro Netto bleibt - und das war auch nur mit Abzug der Miete.
    Also Auto Versicherungen / Steuer, Hausversicherungen, Telefon, Fernseh, Klamotten, Hygiene Artikel, Essen, Sprit usw. usf. außen vor.
    Davon was weniger bleibt beinhaltet "gut leben" für mich ein monatlich etwa 500 Euro auf dem Sparbuch zu lassen oder in Comics / Hobbies zu investieren.

    Insofern ist es kein Unterschied.
    Imho sind 350 Euro monatlich, nach Abzug der Miet bezogenen Kosten etwas wovon man, meiner Meinung und Erfahrung nach, durchweg gut leben kann. Ohne jetzt den Berg von Comics, bzw. Sparguthaben und vielleicht preisbewusster beim einkaufen. Aber etwas das von der Armut weit entfernt sind. Zumal derjenige dafür auch nicht arbeitet.

    Da klingt für mich mal wieder die Haltung durch, wie auch bei Teylen, dass man als HartzIV-Empfänger ohnehin nichts wert ist und sich gefälligst jede Schikane gefallen lassen muss.
    Nein, mich irritiert nur das Wohlstandsgeheule.
    Als müsste man jemanden bemitleiden der um die 1000 Euro im Monat zum leben (von der Miete bis zur Versorgung) hat oder nach Abzug der Miete 351. Meiner Meinung kann man damit dauerhaft über die Runden kommen und im Verhältnis zur Arbeitsleistung auch durchaus gut leben.

    Es ist ja schön für euch, wenn ihr noch nie in so einer Situation wart.
    Ach? Ich bin seit März arbeitssuchend.
    Nun und ich bekomme seit März auch gerade mal überhaupt kein Geld mehr.
    (Zugegebenerweise weil es einen Sozialplan gab) Ab September werde ich auf Geld vom Staat angewiesen sein.
    Sollte ich bis dahin es nicht geschafft haben Arbeit zu finden.

    Ich bin jedoch der festen Überzeugung das ich, wenn ich will, und sogar wenn der IT Markt kollabiert, wieder arbeit finden werde. Es interessiert mich nun auch irgendwo wenig wie jemand in die Situation kam, man kommt imho so oder so wieder raus.

  19. #19

    Standard AW: Beamten- bzw. Ämterschikane

    Ihr vergesst hierbei, dass diese 350 Euro regional unabhängig sind - sie werden in ganz Deutschland bezahlt. Je nachdem WO der Empfänger lebt, ist die Kaufkraft die aus dieser Unterstützung resultiert aber sehr unterschiedlich. Bei uns in München, der absoluten Hochpreisregion Deutschlands, dürfte es beinahe unmöglich sein damit über die Runden zu kommen - auf der Mecklenburger Platte mag das schon wieder anders aussehen. Nicht umsonst erfreuen sich in der "reichsten" Region des Landes die Tafeln wachsender "Beliebtheit".

    Was mich an der Einstellung von Diskutanten wie Teylen stört, ist die Verhältnismäßigkeit. Sicher wird es in diesem Land nach wie vor "arbeitsfaule" Menschen geben die unrechtmäßig die Unterstützung der Gemeinschaft in Anspruch nehmen. Ich weigere mich aber gegen die Schwächsten in unserer Gesellschaft zu agitieren, die ohnehin vor AA-Beamten finanziell die Hose runterlassen müssen und wegen jedem Pups ihre Leistungen gekürzt bekommen können, so lange unser Staat auf der anderen Seite 35.000.000.000 Euro ohne jegliche Prüfung und Sorgfalt mal eben in eine Pleitebank steckt. Dagegen sind ein paar Sozialbetrüger schlichtweg Peanuts, denn die wirklichen Betrüger sitzen ganz woanders und lachen sich ins Fäustchen wie sich der Plebs selbst zerfleischt.

  20. #20
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    Standard AW: Beamten- bzw. Ämterschikane

    Zitat Zitat von Demona Beitrag anzeigen
    ...
    und den Stellplatz für das Auto bezahle ich auch selbst. Da der zur Wohnung gehört, könnte ich ihn noch nicht mal ablehnen.
    Ich zahle meinen Stellplatz auch aus eigener Tasche. Wenn du ihn nicht ablehnen kannst könntest ihn vermieten.


    Zitat Zitat von Demona Beitrag anzeigen
    Zu den 351 Euro gehören, Telefon, Energie, Versicherungen, Kleidung, Lebensmittel, Hygieneartikel, Kultur etc. mit dazu.
    Als ich als Teilzeit- bzw. Halbtagskraft nicht genug für meinen Lebnsunterhalt verdiente, durfte ich ca. 150 Euro behalten und ich bekam 20 cent pro Kilometer zur Arbeit.
    anmerken möchte ich, dass mir auch mitgeteilt wurde, dass in den 351 Euro auch die Reperaturkosten für das Auto mit drin sind. Ich konnte die noch nicht mal als Sonderzahlung abrechnen. Max und ich sind beide brillenträger und er trägt eine Spange.
    Alles was du aufzählst ist bei einem arbeitenden Menschen genau das gleiche. Meinen Chef interessiert es auch nicht, ob ich eine Brille brauche. Und wenn mein Auto verreckt, kann ich auch keine Sonderzahlung beantragen.
    D. h. doch kann ich Lohnvorschuss, der wird mir aber dann im nächsten Monat abgezogen, dann hab ich halt da weniger. Ist gehopst wie gesprungen.


    Ich habe zwar wieder eine Zuzahlungsbefreiung bei der Krankenkasse beantragt, aber wenn ich Pech habe, kommt irgend einer bei der ARGE auf die Idee und sieht die Rückzahlungen der Kasse als Sonderzahlungen und verlangt da dann Geld zurück.
    Da kenn ich mich jetzt nicht aus.

    Max bekommt nicht den vollen Satz, obwohl er die 17 überschritten hat und mehr zu sich nimmt wie ich. Dann versuch mal preiswerte Schuhe in Größe 48 zu bekommen. Allerdings bekomme ich für ihn 25 Euro mehr, wegen kostenaufwändiger Ernährung.
    Entschuldige, aber bei Arbeitern wird auch nicht mehr Lohn ausgezahlt, wenn die Kinderchen nen gesegneten Appetit haben.

    Ich bin der letzte, der jammert oder nicht arbeiten will. Letztes Jahr war ich voll arbeiten und hatte gerade mal knapp 200 Euro mehr wie mit hartz IV. Davon habe ich dann auch noch 111 Euro für die Monatskarte bezahlt. Sicher kenne ich auch Leute, die dafür noch nicht einmal aufstehen würden, aber dazu gehöre ich nicht.
    Wieso hattest du letztes Jahr eine Vollzeitstelle und hast jetzt wieder H4?


    Zitat Zitat von nevermore Beitrag anzeigen
    Entschuldige, aber wie das administrativ abgewickelt ist, ist doch völlig irrelevant. Entscheidend, dass es im Unterschied zu dem, was Teylen glaubte, zu dem ALG2-Betrag von 1178 Euro hier keine Zuschüsse mehr gibt.
    Ich finde das gar nicht irrelevant. Denn wie gesagt, eine Verkäuferin hat auch keine weiteren Zuschusse mehr.

    Zitat Zitat von nevermore Beitrag anzeigen
    Dass man als Arbeitsloser kein Internet braucht, würde ich heutzutage bestreiten. Ohne Internet ist es kaum noch möglich, einen Arbeitsplatz zu finden.
    Es gibt Internetzugänge in den Arbeitsämtern und im Internetcafe.
    Ich möchte meinen zwar nicht missen, aber I-Net-Anschluss ist nun wirklich nicht lebensnotwendig.

    Zitat Zitat von nevermore Beitrag anzeigen
    Je nachdem, wo man wohnt, ohne Auto auch nicht. Im Zweifel wird eine Monatskarte nicht viel billiger als ein altes Auto.
    Bei der Mobilität sieht es schon wieder anders aus und von der ÖPNV bin ich auch nicht begeistert, aber und jetzt kommt das aber: Klar ist eine Monatskarte nicht viel billiger als ein Auto. ABER eine Monatskarte hat keine Reparaturen.
    Was bei dieser Diskussion gern vergessen wird. Es geht kaum um die laufenden Kosten eines Fahrzeugs, sondern um die Reparaturen, die Kosten für die Reifen, TÜV usw. und das rappelt sich ganz schön zusammen. Und dafür kommt der Staat - ergo wir Steuerzahler - nun mal nicht auf.


    Zitat Zitat von nevermore Beitrag anzeigen
    Das ist genau der Punkt. Ich stimme dir zu, dass bei Demona viel zu viel Zeit und Energie dafür drauf geht, sich mit Behörden zu streten. Das ist aber nicht ihre Schuld, sondern die der ARGE, denn bislang hat sie, soviel ich weiß, in jedem einzelnen Fall Recht bekommen. Eine der Streitereien betraf übrigens eine bezahlte Weiterbildung, die sie erst fast zwei Monate später anfangen konnte, weil die ARGE bei der Bearbeitung der Unterlagen geschlafen hat. Man sollte doch nicht der unrechtmäßig Behandelten dafür die Schuld zuschieben, dass sie unrechtmäßig behandelt wird. Da klingt für mich mal wieder die Haltung durch, wie auch bei Teylen, dass man als HartzIV-Empfänger ohnehin nichts wert ist und sich gefälligst jede Schikane gefallen lassen muss.
    Natürlich muss man sich bei Ungerechtigkeit wehren. Man muss sich nicht alles gefallen lassen und auf den Ämtern hocken mitunter auch Blinzen. Keine Frage.
    Inzwischen wurde die Regelung, dass Bafög als Einkommen zählt (ergo der Mutter bzw. der Familie abgezogen wird) unrecht ist. Genau dieses Problem hatte meine Freundin.

    Dass man mit dem ALG II eine Zeitlang über die Runden kommen kann, bestreite ich auch nicht. Aber von "gut leben" würde ich mal nicht reden, und dauerhaft über die Runden kommen ist auch kritisch.
    Die Leute sollen ja auch nicht gut leben, sonst haben sie ja keinen Anreiz sich eine Arbeit zu suchen! Genau das ist ja der Punkt.


    Zitat Zitat von nevermore Beitrag anzeigen
    Denn es geht auch mal eine Waschmaschine oder ein Herd kaputt.
    Dafür gibts aber Beihilfen.
    Zumindest weiß ich von Fällen, wo die HE umgezogen sind und alle drei Jahre (sie zogen alle drei Jahre um) eine neue Waschmaschine bekamen. Natürlich (!) war die alte inzwischen kaputt. Ja, ja, wers glaubt. Sorry, ich nicht.


    Natürlich hat eine Verkäuferin auch nicht mehr, die hat aber wie schon gesagt Anspruch auf Wohngeld, und sie kann auch noch einen Nebenjob annehmen. Was bei Hartz IV nur in sehr engen Grenzen geht.
    Ich glaube, du hast ein falsches Bild davon, was einem an Ansprüchen als Vollzeitarbeiter zusteht.
    Ach und die Verkäuferin soll zu ihrem eh schon anstrengenden Job sich noch nen Nebenjob suchen?
    Das find ich jetzt frech. Was die engen Grenzen angeht. Natürlich wird der Verdienst des Nebenjobs angerechnet. Bis zu einem gewissen Betrag. War bei meiner Freundin auch so. Aber sie hatte immer noch mehr, als wenn sie nur zu Hause gesessen wär.
    Die frühere Sozialhilfe bzw. die heute Hilfe zum Lebensunterhalt ist nur eine Hilfe. Man muss schon selber für sich aufkommen. Und wenn man dazu verdient, wird der staatliche Zuschuss heruntergefahren. Weil wenn nicht würde der Anreiz zum Arbeiten fehlt.

    Und traurig, traurig, dass man sich mit einem Vollzeitjob mitunter noch einen Nebenjob suchen muss, um sich über Wasser zu halten.
    Ich selber habe übrigens auch seit der Ausbildung Nebenjobs gemacht. Damit ich mir mein Auto leisten kann.


    Zitat Zitat von nevermore Beitrag anzeigen
    Nein, man nicht bekommt Hartz IV, wenn man "noch nicht gearbeitet hat",
    Das kam falsch an. Damit meinte ich Jugendliche, die noch nie auf dem 1. Arbeitsmarkt waren.

    Zitat Zitat von nevermore Beitrag anzeigen
    sondern wenn man in den letzten drei Jahren keine Beiträge in die Arbeitslosenversicherung einbezahlt hat. Dazu gehören z.B. auch Selbstständige.
    Ja, ich weiß. Eben. Wer ein Jahr arbeitslos ist, bekommt kein H4.

    Ja, Selbständige, das ist so eine Sache. Die müssen ja auch selbt komplett für ihre Rente sorgen.
    Müssen die keinen Arbeitslosenbeitrag zahlen?
    Oder können sie, nur die meisten tun es nicht? Da kenn ich mich jetzt wirklich nicht aus.


    Zitat Zitat von nevermore Beitrag anzeigen
    Es ist ja schön für euch, wenn ihr noch nie in so einer Situation wart. Aber vielleicht sollte man auch mal fragen, wie es zu dieser Situation kam, bevor man gleich suggeriert, dass der andere arbeitsscheu ist. Ich war auch noch nie in der Situation, auf ALG2 angewiesen zu sein. Mir ist aber durchaus klar, dass ich da ganz schnell reinrutschen kann.
    Das Gute daran, beim Staat zu arbeiten ist, man hat nen sicheren Arbeitsplatz. Hat aber auch nicht so viel Geld. Aber von daher ist die Wahrscheinlichkeit arbeitslos zu werden gering. Die zwei Seiten einer Medaille. Zur Zeit bin ich froh, dass ich beim Staat arbeite

    Keiner hat Demona arbeitsscheu unterstellt, es fiel nur uns anderen auf, dass sie lieber gegen die ARGE vorgeht, statt sich nen Job zu suchen. Möglicherweise ist ein falscher Eindruck entstanden, aber sie hat ja mit keinem Wort erwähnt, wie sie in die Situation kam.

    Vielleicht erklärt das auch die Frage des Sachbearbeiters "Wie es zu der Schwangerschaft kommen konnte".
    Gefragt war natürlich nicht nach dem Vorgang, sondern vermutlich eher: "Wie kann man als Langzeitarbeitslose schwanger werden, denn unter den 'Umständen' bekommt mein erst recht keinen Job.
    Schon mal an den Blickwinkel gedacht?


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