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Thema: Beamten- bzw. Ämterschikane

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  1. #10
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    Standard AW: Beamten- bzw. Ämterschikane

    Zum Thema "Selbstständige": Die meisten Selbstständigen versichern sich nicht freiwillig gegen Arbeitslosigkeit, weil die Konditionen ein Witz sind, weil man sich in den ersten paar (ich glaube drei waren es) Monaten nach der Existenzgründung dafür oder dagegen entscheiden muss (hinterher kann man das nicht mehr), und weil man einmal eingetreten nicht wieder austreten kann, also sein ganzes Arbeitsleben mit dem Verein verheiratet ist, egal wie ungünstig sich die Bedingungen entwickeln.

    Zitat Zitat von Simara
    Natürlich muss man sich bei Ungerechtigkeit wehren. Man muss sich nicht alles gefallen lassen und auf den Ämtern hocken mitunter auch Blinzen. Keine Frage.
    So, und weswegen muss sich dann Demona hier anhören, sie beschwere sich zuviel?

    Die Leute sollen ja auch nicht gut leben, sonst haben sie ja keinen Anreiz sich eine Arbeit zu suchen! Genau das ist ja der Punkt.
    Davon, dass man von 350 Euro "gut leben" kann, war hier aber die Rede. Vielleicht sind ja die Lebenshaltungskosten in Belgien anders, ich weiß es nicht.


    Dafür gibts aber Beihilfen.
    Zumindest weiß ich von Fällen, wo die HE umgezogen sind und alle drei Jahre (sie zogen alle drei Jahre um) eine neue Waschmaschine bekamen.
    Zitat Zitat von Lightshade
    Andererseits ist ALG II sehr bequem. Dein Sofa ist kaputt? Zuschuss. Neuer TV? Zuschuss.
    Die gab es vor Hartz IV-Zeiten. Das hieß "Hilfe für besondere Lebensumstände". Wenn sich in den letzten zwei Jahren nichts durchschlagendes geändert hat (ich habe damals an einer Studie über Hartz IV mitgearbeitet), gibt es die inzwischen nicht mehr.

    Zitat Zitat von Simara
    Ich glaube, du hast ein falsches Bild davon, was einem an Ansprüchen als Vollzeitarbeiter zusteht.
    Ach und die Verkäuferin soll zu ihrem eh schon anstrengenden Job sich noch nen Nebenjob suchen?
    Jetzt werde mal bitte nicht unverschämt. Du hast keinerlei Ahnung, was ich beruflich in meinem Leben schon gemacht hatte, und welche Arbeitsbelastungen ich dabei hatte. Ich weiß sehr gut, was es bedeutet, vollzeit zu arbeiten. Man kann als Verkäuferin nebenberuflich arbeiten, und sich etwas dazu verdienen, ob man das will, ist eine andere Frage. Als Hartz IV Empfänger kann man das nur äußerst beschränkt.

    Es bekommen nicht nur Selbstständige kein ALGI. Es bekommen z.B. Frauen, die sich scheiden lassen, vor der Scheidung einige Jahre nicht gearbeitet haben und keinen Unterhalt bekommen, kein ALGI. Die Leute können aus allem möglichen Gründen kein ALGI bekommen, nicht nur, weil sie seit einem Jahr arbeitslos sind oder "nie was gearbeitet haben".

    Ich würde nicht behaupten, dass hier auf Arbeitslosen rumgehakt wird.
    Wie würdest du das denn nennen, wenn von mehreren Seiten die Rede ist, dass man sich zuviel beschwere (selbst wenn das, was mE schon aus dem OP hervorgeht, völlig zurecht ist), dass sich "manche" lieber auf Staatskosten ausruhen als sich eine Arbeit zu suchen usw usf.?

    Keiner hat Demona arbeitsscheu unterstellt, es fiel nur uns anderen auf, dass sie lieber gegen die ARGE vorgeht, statt sich nen Job zu suchen.
    Was würdest du denn machen, wenn dir jeder Bewilligungsbescheid falsch berechnet wird und du auch ansonsten ständig herumschickaniert wirst?
    ARGE steht übrigens für "Arbeitsgemeinschaft nach dem SGB II".

    Möglicherweise ist ein falscher Eindruck entstanden, aber sie hat ja mit keinem Wort erwähnt, wie sie in die Situation kam.
    Ja, und dann nimmt man eben mal an, dass man es mit einer arbeitsscheuen Querulantin zu tun hat, obwohl aus dem OP deutlich hervorgeht, mit welchen Problemen sie es bei der ARGE zu tun hatte.

    Vielleicht erklärt das auch die Frage des Sachbearbeiters "Wie es zu der Schwangerschaft kommen konnte".
    Gefragt war natürlich nicht nach dem Vorgang, sondern vermutlich eher: "Wie kann man als Langzeitarbeitslose schwanger werden, denn unter den 'Umständen' bekommt mein erst recht keinen Job.
    Schon mal an den Blickwinkel gedacht?
    Schon wieder haltlose Vermutungen. Als sie schwanger wurde, lebte Demona noch in der ehemaligen DDer. Das ist fast 20 Jahre her. Ihre Arbeitslosigkeit kann mit dem Blickwinkel des Sachbearbeiters in Sachen Schwangerschaft nichts zu tun haben.

    Zitat Zitat von Teylen
    Ich bin jedoch der festen Überzeugung das ich, wenn ich will, und sogar wenn der IT Markt kollabiert, wieder arbeit finden werde. Es interessiert mich nun auch irgendwo wenig wie jemand in die Situation kam, man kommt imho so oder so wieder raus.
    Über sowas kann ich nur den Kopf schütteln. Ist dir mal der Gedanke gekommen, dass du auch chronisch krank werden könntest, oder dass du auch gekündigt werden kannst/dein Arbeitgeber pleite gehen kann, wenn du z.B. über 45 Jahre bist? Natürlich kommst du unter, wenn du zwischen 20 und 35 bist und einen gesuchten Job hast. Vielleicht ist dein Job aber in ein paar Jahren nicht mehr so gesucht, bzw. du hast soviel Konkurrenz, dass dir dein IT-Beruf auch nichts mehr nützt. Vor 15 Jahren ging es Ingenieuren so, und heute Netzwerkadministratoren. Von denen hat auch keiner damit gerechnet, dass es für sie auf dem Arbeitsmarkt mal schwierig wird.

    Mir kommt das so vor, als würden hier einige am liebsten die britischen Armengesetze wieder einführen, wo man Arbeitslose in Arbeitslagern unterbrachte. Oder besser gleich zurück ins Mittelalter. Zur Info: Eigentlich herrscht unter Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlern (zu der Spezies zähle ich), jedenfalls dann, wenn sie nicht grade fanatische Neoliberale sind, ein Konsens, dass die Sozialhilfe nicht nur das lebensnotwendige Minimum gewährleisten soll, sondern eine "angemessene Teilhabe am gesellschaftlichen Leben". Was immer man darunter verstehen mag - ein Internet-Anschluss gehört da heute dazu, nicht zuletzt wegen der Jobsuche, und eine gewisse Mobilität irgendeiner Art ebenfalls, die auf einem Dorf nicht mit dem ÖPNV machbar ist, mit dem im Übrigen auch viele Arbeitsstellen nicht erreichbar sind. Wer in Ballungsgebieten lebt, hat leicht reden, dass ein Auto Luxus ist. Man nennt das den "relativen Armutsbegriff" (im Unterschied zum absoluten, der unter Armut das Leben an der physischen Existenzgrenze versteht), der heute in allen Industrieländern angewandt wird.
    Geändert von nevermore (09.06.2009 um 21:06 Uhr)
    "Our thoughts form the universe. They always matter." (Citizen G'Kar)

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