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Thema: Beamten- bzw. Ämterschikane

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  1. #1

    Standard

    Na, dann bist Du wohl vom Glück geküsst. Das Haustier kann gar nie nicht krank werden (und ihr auch nicht, auch wenn die Katze offenbar weder geimpft noch entwurmt ist), der Sohn entwickelt sich trotz widriger Startbedingungen zu einer arbeitssamen Stütze der Gesellschaft, alles prima.

    Warum machen sich so viele andere Leute bloß immer so viele Gedanken zu was wäre wenn ? Völlig unverständlich.


    Was soll's...

    Zitat Zitat von nevermore Beitrag anzeigen
    Sag mal, ist die Frage jetzt dein Ernst? Die Mitarbeiter des deutschen Unternehmens wurden entlassen, und das Unternehmen wurde liquidiert, was bedeutet, es existiert nicht mehr. Der Unternehmer verdient sein Geld mit dem anderen Unternehmen im Ausland.
    Ja, das Unternehmen an sich existiert nicht mehr. Aber so, wie ich als nicht Volkswirtschaftler die Markwirtschaft verstehe, gibt es an Produkten einen Markt, es gibt Abnehmer. Versiegt eine Quelle dieser Produkte, also macht ein Unternehmen zu, obwohl es einen Bedarf an diesem Produkt gibt, wird sich über kurz oder lang eine andere Quelle auftun, sprich, es werden an anderer Stelle Arbeitsplätze geschaffen, die wieder besetzt werden müssen.

    Immer davon ausgehend, dass dieser Beispiel-Unternehmer nicht versucht hat, ein Produkt zu vermarkten, für das kein wirklicher Bedarf existierte.

    Und ja, es gibt Abwanderungen auf ausländische Märkte, es gibt Branchen, die völlig versiegen. Aber das ist wirklich nicht die Regel.

    Und das mir jetzt keiner mit Karstadt und Konsorten kommt! Das wäre pure Polemik.
    Geändert von Dr.BrainFister (11.06.2009 um 12:57 Uhr)
    ~-o~o~o-~
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  2. #2
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    Standard AW: Beamten- bzw. Ämterschikane

    Zitat Zitat von Dashan Beitrag anzeigen
    Ja, das Unternehmen an sich existiert nicht mehr. Aber so, wie ich als nicht Volkswirtschaftler die Markwirtschaft verstehe, gibt es an Produkten einen Markt, es gibt Abnehmer. Versiegt eine Quelle dieser Produkte, also macht ein Unternehmen zu, obwohl es einen Bedarf an diesem Produkt gibt, wird sich über kurz oder lang eine andere Quelle auftun, sprich, es werden an anderer Stelle Arbeitsplätze geschaffen, die wieder besetzt werden müssen.
    Die Nachfrage ist aber, wie wir seit Keynes wissen, keine Konstante, und damit auch die Arbeitsplätze nicht. Gerade im Bereich der Bauunternehmen wird in Krisenzeiten wenig investiert. In solchen Zeiten kann man ein bestehendes Unternehmen oft noch aufrechterhalten, dass ein neues geschaffen wird, das die nun weggefallenen Arbeitsplätze auffängt, ist aber sehr unwahrscheinlich. Denn eine Neugründung hat gegenüber dem Weiterbetreiben zahlreiche Nachteile: Sie kostet erstmal sehr viel mehr Geld als das Weiterbetreiben des bestehenden Unternehmens, sie benötigt auch Kredite, die in einer Krise nicht so einfach zu bekommen sind. Sie ist noch nicht am Markt etabliert.

    Das Unternehmen und die Arbeitsplätze sind erstmal weg. Damit ist auch die Nachfrage des Unternehmens weg, und die Nachfrage der nun arbeitslosen Mitarbeiter geht nun wegen des geringeren Einkommens auch zurück. So werden die bekannten keynes'schen Abwärtsspiralen ausgelöst.

    Immer davon ausgehend, dass dieser Beispiel-Unternehmer nicht versucht hat, ein Produkt zu vermarkten, für das kein wirklicher Bedarf existierte.
    Es handelte sich um ein Bauunternehmen, das seit etwa 12 Jahren existierte und gut lief. Das ausländische Unternehmen wurde ausschließlich aufgrund der Problematik der begrenzten Aufenthaltserlaubnisse für deutsche Mitarbeiter im Ausland gegründet. Die einzige Alternative wäre gewesen, im Ausland keine weiteren Aufträge mehr anzunehmen. Das deutsche und das ausländische Unternehmen wurden über 6 Jahre parallel geführt. Bis zu diesem Vorfall mit dem Finanzamt und dem Herzanfall im letzten Jahr infolge der Streitigkeiten gab es keine Pläne, das deutsche Unternehmen zu schließen.

    Und ja, es gibt Abwanderungen auf ausländische Märkte, es gibt Branchen, die völlig versiegen. Aber das ist wirklich nicht die Regel.
    Es gibt auch Unternehmen, die ihren Firmensitz oder Betriebsstätten ins Ausland verlagern und von dort aus ihre Produkte auf dem deutschen Markt verkaufen. Darin sehe ich das größere Problem, und es sind nicht immer die Lohnkosten daran schuld. Oft ist es das Generve mit dem deutschen Regulierungswahn und die Kosten, die er mit sich bringt, mit Vorschriften, wo man welche Toiletten zu installieren hat, wie hoch der Lichtschalter angebracht sein muss, was man für rechtliche Konsequenzen zu befürchten hat, wenn man Mitarbeitern private E-Mail-Nutzung erlaubt, all sowas. Ich bekomme das erst, seit ich selbstständig bin, so richtig mit. Wenn dann noch Schikane von Amts wegen kommt, und das gesundheitliche Folgen hat, kann ich es niemandem verübeln, wenn er sich ins Ausland begibt.

    Zitat Zitat von Bademeister
    Mal eine Grundüberlegung zum Gerechtigkeitsproblem:
    Dass einige Arbeitnehmer wenig mehr haben als ein Hartz IV-Empfänger lässt sich nicht dadurch lösen, indem deren Leistungen endgültig auf amerikanisches Zeltstädteniveau sinken, sondern indem einfach jeder ein bedingungsloses Grundeinkommen auf Hartz IV Niveau bekommt. Wer dann arbeitet, hat keinerlei Nachteile gegenüber dem bloßen Leistungsempfänger, da sein Lohn obendrauf kommt. Mit einem anderen Steuersystem wäre das auch finanzierbar, natürlich ist es politisch nicht gewollt und auch nicht durchsetzbar in näherer Zukunft. Wir werden es allerdings noch in diesem Jahrhundert mit einer Gesellschaft zu tun bekommen, in der 20 % der Bevölkerung ausreichend sind um genug Produktivität für Alle zu erwirtschaften, und in der folglich der alte Slogan "Du musst arbeiten um zu leben" nicht mehr funktionieren wird. Eine Gesellschaft wie Heute, die nur durch ständigen Arbeitsdruck am Leben erhalten wird, kann dann nicht mehr funktionieren.
    --
    Ja, das Bürgergeld. Der Vorschlag kam schon mehrfach ausgerechnet von der FDP. Ich bin nur immer noch nicht überzeugt, dass es tatsächlich finanzierbar ist. Mit einem anderen Steuersystem vielleicht, ja. Aber da habe die Hoffnung langsam aufgegeben, dass das nochmal was wird.
    "Our thoughts form the universe. They always matter." (Citizen G'Kar)

    http://anderswelten.plusboard.de/

  3. #3

    Standard AW: Beamten- bzw. Ämterschikane

    Zitat Zitat von nevermore Beitrag anzeigen
    Ja, das Bürgergeld. Der Vorschlag kam schon mehrfach ausgerechnet von der FDP. Ich bin nur immer noch nicht überzeugt, dass es tatsächlich finanzierbar ist. Mit einem anderen Steuersystem vielleicht, ja. Aber da habe die Hoffnung langsam aufgegeben, dass das nochmal was wird.
    Das Bürgergeld ist kein bedingungsloses Grundeinkommen, sondern eine Zusammenfassung jetziger Transferleistungen unter einem Dach, die unter bestimmten Bedingungen und in unterschiedlicher Höhe gezahlt wird.

    Ein bedingungsloses Grundeinkommen auf Hartz IV-Niveau kostet etwa 500 Mrd. Euro, das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands beträgt 2.650 Mrd. Euro. Das Grundprinzip ist hier, dass dieses Grundeinkommen jeder bezieht, und dafür keinerlei Gegenleistungen erbringen muss. Wer "faulenzen" will tut dies dann auf niedrigem Lebensstandard, jedwede Arbeit kann diesen Lebensstandard merklich steigern, da es keine Abzüge des Transfereinkommen gibt wie es beim heutigen System der Fall ist. In einer Zukunft wo es durch Automatisierung und Produktivitätssteigerungen für die Mehrheit der Bevölkerung keine Jobs mehr geben wird, kann das heutige System nicht mehr funktionieren. Bis es soweit ist, sind das aber theoretische Diskussionen, da dies wie gesagt in absehbarer Zukunft ohnehin nicht durchsetzbar ist.

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