So, ich habe vor ein paar Tagen die 2011er Reboot-Version mit Momoa und anschließend Gestern die 1982er Version mit Arnie einem Revisit unterzogen. An meiner Meinung zum Reboot hat sich dabei leider nichts geändert. Selten habe ich so einen uninspirierten, unfokussierten Streifen gesehen. Welch eine vertane Gelegenheit das Action-Fantasy-Sandelenfilmgenre wiederzubeleben, dessen Referenz Robert E. Howards Conan ebenso ist wie Tolkiens Herr der Ringe für die epische High Fantasy! Dieser buchstäblich blutleere Reboot erinnert mich dabei frappierend an den ebenso gescheiterten Reboot eines weiteren 80er Jahre Fantasyklassikers: Wrath of the Titans.

Als Fan des Genres bleibt es mir nur, darauf zu hoffen dass der geplante Legend of Conan mit Arnie was wird.

Mein Eindruck des 82er Conans hat sich im Kontrast dazu nun sogar noch etwas verbessert, nachdem ich ihn nun zum ersten Mal in BluRay Qualität genießen konnte und gleichzeitig meine Conan-Buchanthologie noch mal lese. Der Film sieht auch nach 30 Jahren immer noch verflucht gut aus - es würde mich nicht wundern wenn Peter Jackson dieses Werk sehr gut kennt, denn er setzt die Landschaft ebenso gekonnt als episches Element in Szene wie John Milius in Conan. Die Sets gerade im Finale in Thulsa Dooms Tempel sind extravagant und beeindruckend und entfalten eine ganze andere Wirkung als die CGI-generierten Greenscreen-Hintergründe des Reboots. Der Film sieht episch aus und mehr noch - er hört sich auch episch an. Der Soundtrack von Basil Poledouris gehört zu den Besten des Genres - diese Musik bleibt im Ohr, anders als der dröge, irgendwo zwischen einem schlechten Imitat von Hans Zimmer und Howard Shore angesiedelte Score des Reboots.

An Conan zeigt sich einmal mehr, wie ungemein ein exzellenter Soundtrack Genrefilme in ihrem Unterhaltungswert unterstützt, Streifen die im Grunde eben nur glorifizierte B-Movies sind. "Star Wars" wäre so ein weiteres, vermutlich das bekannteste Beispiel eines B-Movies mit einfacher Handlung, einfachen Dialogen und mäßiger Schauspielleistung das durch fantastischen Soundtrack, Set Design, Effekte und liebevolle Pulp-Romantik zum Klassiker wurde.

Der Großteil des Lobes gebührt hier Regisseur John Milius der aus seinen drei Helden-Darstellern eine darstellerische Leistung rausholt die durchaus zu gefallen weiß - immerhin war es für Ahnuld und Co. die erste richtige Rolle in einem Kinofilm. Max von Sydow und der wie immer fantastische James Earl Jones runden das Ensemble ab. Vor Allem treffen Milius und Drehbuchautor Oliver Stone aber, anders als das FSK12-Kiddie-Sequel von Richard Fleischer oder der Reboot von Markus Nispel, voll den gonzo-pulp-Ton der literarischen Vorlage von Robert E. Howard.

Summa summarum: Weiterhin vier von zehn gespaltenen Schädeln für den Reboot. Acht von Zehn Schwerthieben für das Original mit Arnie. Neben Predator mein Lieblingsfilm mit ihm aus den 80ern.