Zitat Zitat von nevermore Beitrag anzeigen
Anhand der Infos, die ich inzwischen habe, habe ich eine ganz gute Vorstellung, was abgelaufen ist, und werde mir deshalb den Film keinesfalls ansehen.
"this is it" will nicht mehr und nicht weniger als ein unterhaltender musikfilm sein, der den fans die gelegenheit bietet, michael jacksons letzten "auftritt" zu sehen, sein künstlerisches talent und die bühnenshow zu genießen. keines der bilder, weder im trailer noch im clip, macht auf mich den eindruck, dass es sich hier um einen gesunden menschen handelt. jackson wirkt ausgemergelt und unkonzentriert. die bewegungen sind nicht flüssig und sitzen nicht so wie in seinen früheren shows. dennoch ist es die letzte gelegenheit, nochmal etwas von ihm zu sehen, das nicht schon mehrere jahre zurückliegt.

Zitat Zitat von Last_Gunslinger Beitrag anzeigen
Genauso so phantastisch ist es, wie verblendete Fans auf jegliche Kritik reagieren, wie ein Stier auf ein rotes Tuch.
nevermore hat sachlich argumentiert und, was in internet-diskussionen selten passiert, fakten aufgezählt anstatt beleidigend oder herablassend zu werden. sie beschimpfte weder mich noch den journalisten, sondern stellte nur seine methoden in frage. was soll daran verblendet oder fanatisch sein?
ich kann gut verstehen, dass nevermore nicht viel von dem oberflächlichen medienkonsum hält. die meisten von uns wollen mit news doch lieber entertaint als informiert werden. deswegen schluckt man am liebsten das, was simpel, witzig oder irgendwie spektakulär ist. an echten, komplexen infos hat kaum jemand interesse. vor allem das beispiel michael jackson zeigt sehr gut, wie voyeuristisch wird sind und dass der großteil unseres wissens aus boulevard-geschwätz und binsenweisheiten besteht.

Zitat Zitat von nevermore Beitrag anzeigen
Was hat denn das mit "verblendeter Fan" zu tun, wenn man sich gegen Ferndiagnosen wendet. Ich bin noch nichtmal ein Jackson-Fan, aber mir geht das unqualifizierte Geschwätz auf den Keks. Es ist ja wirklich unglaublich, was da alles für Mist von sich gegeben wird. Stell dir mal vor, ein wildfremder Arzt würde anhand von ein paar Fotos, die er irgendwo gesehen hat, irgendwelche Behauptungen über deine Krankengeschichte aufstellen, die deinen eigenen Aussagen komplett widersprechen.

Ich kann es ja verstehen, wenn man über Beethoven oder Van Gogh Ferndiagnosen aufstellt. Schließlich sind in diesen Fällen keine Krankenakten oder behandelnde Ärzte greifbar. Bei grade eben Verstorbenen, deren Krankenakten bei der Polizei aktenkundig sind, und deren behandelnde Ärzte greifbar sind, sieht das anders aus. Hier wird meines Erachtens schlicht die Gunst der Stunde ausgenutzt, um ins Rampenlicht zu kommen und das Buch besser zu vermarkten. Hätte dieser Arzt/Journalist seinen Job gemacht, dann wüsste er, dass die Diagnose bei Gericht aktenkundig sind. Somit gibt es mittlerweile von 4 behandelnden Ärzten eine Bestätigung der Diagnose, davon sind zwei eidesstattlich. Also was bitte soll das, jetzt per Ferndiagnose zu behaupten, dass man es anhand einiger Fotos besser beurteilen könne. Wenn einer schon ein Buch schreibt, noch dazu als Journalist, dann kann man doch erwarten, dass er sowas recherchiert.
der autor hat das auch nicht als handfeste fakten, sondern als seine auslegung der situation dargestellt. außerdem wies er in dem interview darauf hin, dass er über das thema noch nicht ausreichend informiert ist und, wie gesagt, den fall michael jackson in seinem buch nicht bespricht. aus welchen quellen er seine vermutungen bezüglich der hauterkrankung bezieht, weiß ich nicht. vielleicht erschienen ihm bestimmte quellen, die du für unseriös hältst oder die du nicht kenst, als glaubwürdig.
ich persönlich fand sein statement deshalb interessant, weil er weniger auf mj rumhackte, sondern eher die geltungssucht vieler ärzte in frage stellte. an den anderen populären fällen, die er in seinem buch darstellt, lässt sich angeblich ziemlich klar feststellen, dass gerade labile künstler oft in die hände von ärzten geraten sind, die aus deren ruhm profit abschöpfen wollten und mit ihnen die kuriosesten versuche anstellten - einerseits um die abhängigkeit zwischen arzt und patient zu erhöhen und andererseits aus purer gier (aufwändige dauerbehandlungen bringen ordentlich kohle).

da ich sowohl bei mir selbst als auch in meinem bekanntenkreis schon erschreckend viel medizinische inkompetenz und überheblichkeit erlebt habe, überrascht mich diese these kein bisschen. und dass jackson neben all seinen psychischen und gesundheitlichen schäden letztlich auch opfer unfähiger bzw. rücksichtsloser ärzte wurde, finde ich ebenfalls sehr naheliegend.


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