Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
Die Belgier sind da eben lockerer, die brauchen ja auch keine Regierung und der Himmel fällt ihnen trotzdem nicht auf den Kopf. Undenkbar bei uns in Deutschland, ohne gewählte oder zumindest von Besatzungsmächten oder Gottes Gnaden ernannte Volksabtreter kämen die Leute hier ganz schnell auf dumme Ideen.
Hach, wie hab ich deine "Überall ist es besser als in Deutschland"-Tiraden vermisst. Stimmt, die Belgier sind viel lockerer als wir. Dort werden von der Polizei und Justiz z.B. mal so ganz nebenbei wichtige Ermittlungsdetails/-materialien in einem der größten Mißbrauchsskandale der letzten Jahrzehnte verschlampt. Yo brotha, so chillig-locker sind die Politiker und Ordnungshüter dort.

Was nun die Linkspartei angeht so ist wohl offenkundig wie sehr diese auf Lafontaine und Gysi angewiesen ist, Beide gehören eben zu den gewieftesten Rhetorikern im Politbetrieb und die farblose Combo Ernst-Lötzsch kann da kaum mithalten. Da viele Medien die Linkspartei entweder ignorieren oder herunterschreiben braucht es solcher Schwergewichte um überhaupt Aufmerksamkeit für die eigenen Inhalte zu generieren. Eine CDU mag mit farblosen Merkeln laufen, die Linke aber nicht. Da wäre mir, wenn die beiden Elefanten es schon nicht mehr machen wollen oder können, ja noch Sarah Wagenknecht lieber.
Ganz so einfach kann man den Abstieg der Linkspartei in die politische Bedeutungslosigkeit nicht erklären. Warum sind dann z.B. die Grünen nicht so tief abgerutscht, nachdem einige ihrer Lichtgestalten (Petra Kelly, Joschka Fischer u.a.) abgetreten sind? Wahrscheinlich hat es auch ein klitzekleines bisschen was damit zu tun, was man als Partei an glaubhaften Inhalten und Konzepten zu bieten hat. Und wenn bei der Linken nach Lafontaines Rückzug personell schon fast das Ende der Fahnenstange erreicht ist, spricht das letztlich noch weniger dafür, sie künftig als ernstzunehmende politische Kraft anzusehen.