Es geht nicht darum jemanden "besonders" zu beleuchten, sondern darum wie Derjenige beleuchtet wird. Ich habe nichts dagegen wenn Lafontaine kritisch beleuchtet wird (so wie das beispielsweise Teylen getan hat), ich habe etwas dagegen dass unsere ÖR massiv unterschiedliche Maßstäbe an einen "Linken" ansetzen im Vergleich zu den "Bürgerlichen".
Überraschend ist das nicht, da die ÖR kein von der Politik unabhängiges Medium wie die BBC sind, sondern liniengetreu im Wesentlichen von Union und SPD besetzt werden. Da die ÖR kein Privatunternehmen sind, sondern von uns Gebührenzahlern finanziert und der Objektivität verpflichtet sind, sehe ich dennoch solche eindeutige Vorteilsnahme kritischer als bei privaten Medien wie Springer und Bertelsmann - denn diese sind nur ihren Eigentümern verpflichtet, wohingegen die ÖR dem Deutschen Volk in seiner Gesamtheit verpflichtet sind - und nicht den Partikularinteressen einer kleinen, wohlhabenden Elite.
Das Wesen der Demokratie steht und fällt mit dem Zustand der vierten Gewalt, eine echte Demokratie setzt einen fair organisierten Wettbewerb der Ideen und Programme voraus. Beleuchten die Medien nahezu einseitig nur eine Denkschule wie den Neoliberalismus, wird der Bürger seines Rechtes entmündigt, eine Wahl unter verschiedenen Politikangeboten zu treffen - lange bevor er zur Urne schreitet.
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