Ich sagte nicht dass die edlen Wilden rassistisch sind, sondern dass die Betrachtung der edlen Wilden durch die rosarote Brille rassistisch ist. Da dies im Falle von Avatar aber eine fiktive Kultur ist, wird damit Niemanden auf die Füße getreten. Im Falle der "Indianer" sieht das schon anders aus, diese hatten nämlich bevor sie vom weißen Mann dezimiert wurden durchaus eine entwickelte Kultur und Zivilisation mit großen Städten, und lebten nicht alle in Tipizelten oder als Nomaden, wie uns das seit Winnetou vermittelt wird. Das ist vielen Menschen gar nicht bekannt, vielleicht auch weil der "edle Wilde" einfach einen schöneren was-wäre-wenn Gegenentwurf zu unserer eigenen Kultur abgibt.
Der erste Avatar-Film erinnert mich mit seinem simplen gut/böse-Schema etwas an Star Wars, auch dort war beim ersten Film von der ersten Szene an klar wer der Böse ist. Erst in Imperium und Jedi kamen dann weitere Facetten hinzu (z.B. Vaders Beziehung zu Luke und Leia, seinen Wunsch der Galaxis "Ordnung" wiederzugeben, seinen Konflikt mit dem Imperator etc.), welche die Geschichte bereicherten und komplexer machten. Das machte die Fortsetzungen nicht zu Citizen Kane, aber sie recycleten eben auch nicht einfach das simple Schema des ersten Films. Der zentrale Bösewicht konnte an Tiefe gewinnen. Eine solche Entwicklung würde ich mir auch für die Fortzsetzungen von Avatar wünschen.
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