Guidos Problem ist weniger die Außenpolitik - wo man sowieso nicht viel falsch machen kann (Außenminister ist seit jeher der beliebteste Job in der Beliebtheitsskala) - sondern seine Einlassungen zur Innenpolitik, insbesondere zur Steuerpolitik. Die FDP hat bisher noch nicht erklärt, wie sie Steuersenkungen von 20 Milliarden, ein derzeitiges Defizit von 80 Milliarden und ein ins Grundgesetz geschriebenes Verschuldungsverbot vereinbaren will. Die FDP weiß, dass ihre Steuersenkungen keinerlei Mehreinnahmen generieren werden, deshalb lässt sich die Schuldenbremse nur erreichen wenn 20-25 % der Ausgaben des Bundes gestrichen werden. Das ist ein Volumen was selbstverständlich völlig unrealistisch ist, außer der Sozialstaat wird auf ein Niveau zusammengekürzt dass selbst die USA wie einen skandinavischen Wohlfahrtsstaat aussehen lässt.

Was die Landespolitik angeht: Warum sollte das Bilden der dortigen Koalition "nicht einfach" gewesen sein? Der lokale Multimillionär und Oberboss der FDP hat doch schon vor geraumer Zeit diverse Politiker seiner Koalitionspartner gekauft, u.A. den Chef der Grünen. Bei einer derartigen Einkaufspolitik sollte uns doch das Zustandekommen dieser Regierung nicht wundern. Im Vergleich zu den 1,5 Millionen des Mövenpick-Milliardärs für das Hotelgesetz war dieses Investment noch vergleichsweise billig, insbesondere weil das Kaufen einer ganzen Regierung langfristig wesentlich mehr return of investment abwirft, als das Kaufen einzelner Gesetze.

Eine Gesetzes-Flatrate, quasi.