Stimmt. Simara arbeitet(e?) in einem Kino, sie könnte uns sicher mehr zu den dort üblichen Kostenfaktoren sagen.
Stimmt. Simara arbeitet(e?) in einem Kino, sie könnte uns sicher mehr zu den dort üblichen Kostenfaktoren sagen.
Beim Kampf gegen den Flatratepuff ging es allerdings nicht um den Schutz der armen ausgebeuteten Arbeitnehmerinnen (welche die Konservativen sonst keinen Pfifferling interessieren), sondern um Durchsetzung des erzkonservativen Würschtlebergerischen Weltbildes gegen den Sündenpfuhl Bordell.
Generell finde ich alle Löhne unter 10 Euro einen Witz, zumindest für westdeutsche Großstädte. Unsere Nachbarländer bewegen sich beim Mindestlohn zwischen 8.50 € und 10 €, so bekommt jeder Franzose, egal welchen Job er nun ausübt, dafür mindestens 9 Euro bezahlt. Diese von mir angesprochenen 10 Euro sind beileibe kein spektakuläres Entgelt, erlauben jemandem der 40 Std. die Woche plackt aber wenigstens, davon halbwegs vernünftig zu leben und etwas am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Ein Land in dem die zweitmeisten Millionäre und Milliardäre der Welt leben, und in dem die obersten zehn Prozent zwei Drittel des Volksvermögens halten, könnte sich das durchaus leisten - wenn es denn wollte.
Das ist absolut richtig, aber es wurde als Argumentation geführt und genau das ist die Verhöhnung aller 400 €-Jobs. Es geht dabei nicht darum ob man Menschen als Flatrate-Ware betrachtet oder nicht. Es wurde argumentiert diese (armen) Frauen müssen eine 10 Stunden-Schicht für 100 € machen und das sei menschenverachtend. Es wurde nicht auf die Arbeitsbedingungen oder die Unterbringung der Damen abgestellt, sondern nur auf das Geld. Ich beuteile hier auch nicht wer hier moralisch oder rechtlich im Recht ist und wer nicht. Ich verurteile nur Politiker die auf der einen Seite von einem menschenverachtenden Stundenlohn von 10 € reden und auf der anderen Seite lächelnd zusehen wie sich immer mehr Bürger für 4-7 €/Stunde den Arsch aufreissen müssen und dann zum Job auch noch H4 zum Überleben benötigen.
@yoda_fds
was ist denn dagegen einzuwenden, wenn politiker versuchen, die unzumutbaren zustände, die es bereits in zahlreichen branchen gibt, nicht noch weiter auswuchern zu lassen? oder wäre es in deinen augen gerecht, dass auch prostituierte schlecht bezahlt werden, nur weil es anderen arbeitnehmern bereits genauso geht? irgendwie eine ziemlich bizarre logik.
außerdem setzt du hier branchen miteinander gleich, die meiner meinung nach, nicht vergleichbar sind. nach dem motto "arbeit ist arbeit" vergleichst du prostitution mit transportunternehmen u.ä..
ok, dann mal hier ein bewusst provokanter vorschlag: warum wechselst du nicht die branche? wenn diese jobs für dich eh dasselbe sind und deswegen deiner meinung nach in der bezahlung kein unterschied gemacht werden darf, sollte das ja kein problem sein. der bedarf an männern ist im bordell zwar geringer, aber wer weiß, vielleicht tut sich da eine marktlücke auf und du könntest endlich unter "wesentlich besseren" arbeitsbedingungen dein geld verdienen. denn wenn es für die damen im puff kein problem sein soll, für 10 euro eine stunde lang mit einem mann zu schlafen, dann müsste es doch für uns echte kerle im wahrsten sinne des wortes ein zuckerschlecken sein.
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Geändert von Dr.BrainFister (15.12.2009 um 19:27 Uhr)
"Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"
War der Preis für den Flatrate Puff Besuch nicht 50€?
Wobei die betroffenen dabei ausgehen das es ein fettes Plus Geschäft wird weil die Männer nicht entsprechend oft genug für die 50€ überhaupt können selbst wenn sie es glauben..
Nun und als Call Boy ist es bestimmt nicht nur schlecken, sondern frei nachdem Motto Bücken & nehmen lassen - denke ich.
Ich glaube keiner von uns hat eine Ahnung was die Arbeit der Callboys und Callgirls beinhaltet, ergo sollten wir uns auf Themen beschränken, von denen wir etwas verstehen.
Dass Teylen nichts Ungewöhnliches daran findet, wenn einem Mitarbeiter durch Detektive monatelang hinterherspioniert wird, bis sich endlich etwas Verwandbares für eine sozialunverträgliche Kündigung findet, halte ich für sehr bedenklich. Auch aus rein pragmatischer Sicht macht eine derartige Mobbing-strategie wenig Sinn, da hier monatelang nicht nur dem Mitarbeiter sein "überhöhtes" Gehalt gezahlt werden musste, sondern auch Mr. Detektiv. Denn der arbeitet ebenso nicht umsonst.
das sehe ich genauso. deswegen sagte ich ja auch, dass dieser vergleich hier nicht reinpasst und wir dadurch vom eigentlichen thema abdriften.
das liegt ebenfalls an dem "keine ahnung"-problem. teylen redet gern über situationen, von denen sie null ahnung hat. solange man nicht selbst das erlebt hat, was die arbeitnehmer in diesem artikel beschreiben, hat man vom warmen pc-stuhl aus leicht reden. schon allein teylens alberner vergleich zwichen dem kopfklapsen-verteilenden cinemaxx-betreiber und einer serienfigur wie stromberg zeigt das hier vorhandene persönliche einschätzungsniveau. näher kann ich darauf jetzt nicht eingehen, ohne ausfallend zu werden. sorry.Dass Teylen nichts Ungewöhnliches daran findet, wenn einem Mitarbeiter durch Detektive monatelang hinterherspioniert wird, bis sich endlich etwas Verwandbares für eine sozialunverträgliche Kündigung findet, halte ich für sehr bedenklich. ...
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Geändert von Dr.BrainFister (15.12.2009 um 21:05 Uhr)
"Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"
@ Teylen:
Nein, es geht nicht um den Eintritts-Preis für die Freier/Kunden, sondern darum, dass die Damen im Flatrate Bordell ein Festgehalt von 100 €/Tag bekommen. Dafür müssen sie eine 10 Stunden-Schicht schieben. Das heisst sie sind im Rahmen der Öffnungszeiten im Club anwesend und können/müssen mit den Kunden die Sie wollen, Sex haben.
Der Unterschied zu "normalen" Huren besteht darin, dass diese selbstständig sind. Eine normale Prostituierte mietet sich in einem Bordell ein Zimmer und gestaltet ihre Arbeitszeit nach ihren eigenen Vorstellungen, wird aber auch nach Leistung bzw. Anzahl der Freier bezahlt. Das heisst: Hat sie viele Kunden verdient sie viel, hat sie wenig Kunden verdient sie wenig, bzw. nach Abzug der Zimmermiete nichts mehr, oder legt im Extremfall noch drauf. Die Damen im Flatratebordell verdienen, wie gesagt, 100 €/Tag egal ob sie mit keinem Mann aufs Zimmer gehen, mit einem Mann 10 Stunden oder mit 40 Mann jeweils 15 Minuten. Abzüge durch das Bordell hat sie keine.
@ Dr.BrainFister:
Nein, ich erwarte dass die Politiker ihre Augen auf machen und in den Branchen, die bereits unter Dumping-Löhnen und beschissenen Arbeitsbedingungen leiden einen Riegel vorschieben. Die Abschaffung von Mindestlöhnen ist da sicher falsche Weg.
Was die Nummer als Callboy angeht muss ich Dir sagen: Warum denn nicht?
Wenn die Arbeitsbedingungen besser sind als das was ich schon erlebt habe wäre das für mich durchaus denkbar. Denn dann hätte ich an einem Tag soviel fast soviel Geld verdient wie bei dem Transportunternehmen in 2 Wochen und als Angestelllter wäre ich sogar noch sozialversichert.
Und um Deine nächste Frage gleich vorwegzu nehmen: Warum mache ich es nicht? Aus 2 Gründen. Zum einen bin ich weder jung noch schön/sportlich genug und zum Andern wohne ich in einem Ort in dem es in den nächsten 200 Jahren kein Bordell geben wird und die nächsten Bordelle sind um die 100 km entfernt
Abschliessend noch ein Wort zum Thema "bücken und nehmen lassen". Wenn ein Mann hetero ist, muss er natürlich keine Männer bedienen, genau so wenig wie eine Hetero-Frau keine Frauen bedienen muss. Das Problem für Callboys ligt in der Regel darin, dass die Frauen, die sie buchen meistens weder jung noch gutaussehend sind.
Ich denke mal damit sind nun alle Fragen bezüglich käuflicher Liebe geklärt.
Geändert von Yoda_FDS (16.12.2009 um 00:26 Uhr)
Zum Thema der Flate Rate Bordelle gab es entsprechende Berichterstattung.
Was die allgemeine Arbeit betrifft so beziehe ich mich auf Werke wie "Fucking Berlin" eine Autobiographie einer italienischen stämmigen Studentin in Deutschland die in's entsprechende Mileu abrutschte.
Es wurde nicht monatelang spioniert sondern auf einen konkreten Verdachtsfall hin, was es zu dem Verhalten der Lidl Kette unterscheidet.Dass Teylen nichts Ungewöhnliches daran findet, wenn einem Mitarbeiter durch Detektive monatelang hinterherspioniert wird, bis sich endlich etwas Verwandbares für eine sozialunverträgliche Kündigung findet, halte ich für sehr bedenklich.
Was Ahnung betrifft so kam sowohl von die als auch von Der Bademeister nichts als reine heiße Luft die aus einer gemütlichen Sesselposition gepaart mit etwas Pseudo Betroffenheit kombiniert wurde.
Schon so etwas selbst erlebt? Nicht? Dachte ich mir.solange man nicht selbst das erlebt hat, was die arbeitnehmer in diesem artikel beschreiben, hat man vom warmen pc-stuhl aus leicht reden.
Ansonsten habe ich mittlerweile gut 4-6 Entlassungswellen von gut 50 Wellen miterlebt sowie Mobbing Fälle wo der Tatbestand wirklich gegeben war.
Mit dem Lesen hapert es anscheinend.schon allein teylens alberner vergleich zwichen dem kopfklapsen-verteilenden cinemaxx-betreiber [..]
Es war nicht der Cinemaxx Betreiber sondern ein Manager.
Faktisch falsch.
http://www.stern.de/lifestyle/liebes...er-658982.html
Es ging darum das der Kunde für 50 respektive im Bericht 70 Euro sich eine einen Tag lange Flatrate kauft wo er eben so oft könnte wie es ihm möglich wäre. Dabei wird seitens des Bordell ausgegangen das die meisten nicht mehr als zwei mal können, was mit 35 Euro dann kein schlechter Stundenlohn ist der etwas über dem liegt was laut 'Fucking Berlin' eine Prostituierte in Berlin pro Freier verdient.
Sie sind auch in dem Fall nicht selbstständig.
Das heißt es gibt zwar auch Modelle wo man sich ein Zimmer mietet und hofft das die Miete rein kommt, hat aber nichts mit dem Geschäftsmodell des Flatrate Modell zu tun und kann bei Stundenlöhnen weit unter 10€ landen.
Die Autobiographie zeichnet da was die Kunden Auswahl angeht unabhängig vom aussehen ein eher nüchternes Bild. Sowohl was den Verkehr als solchen betrifft als auch die Wahlfreiheit hinsichtlich eigener Preferenzen.Abschliessend noch ein Wort zum Thema "bücken und nehmen lassen". Wenn ein Mann hetero ist, muss er natürlich keine Männer bedienen, genau so wenig wie eine Hetero-Frau keine Frauen bedienen muss.
Weibliche Huren haben auch ein Problem wenn sie nicht mehr jung und gutaussehend sind..Das Problem für Callboys ligt in der Regel darin, dass die Frauen, die sie buchen meistens weder jung noch gutaussehend sind.
Die Freier von Huren sind ja auch allesamt gutaussehende junge Männer
Zum Thema Ausbeutung im Kino kann ich auch was beisteuern. Aber nicht jetzt. Es ist spät, ich muss schlafen.
:goodnight:
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Ich habe 16 Jahre lang in einem so genannten Inhaber-Kino gearbeitet. Also keine große Kette. Da sollte man meinen, dass etwas mehr Wert auf Kollegialität bzw. die Mitarbeiter gelegt wird. Leider nein.
Wir bekamen - und bekommen nach letzter Nachfrage immer noch - 7,50 Euro .... pro Vorstellung. Nicht pro Stunde. Eine Vorstellung geht an einem Tag von 19:15 bis 21:00 Uhr und am anderen Tag von 19:15 bis 22:30 Uhr. Jetzt könnt ihr euch den Stundenlohn selbst ausrechnen.
Ach so "Wir" das sind die Platzanweiser. Wir haben aber nicht nur Plätze angewiesen, wir waren/sind auch für die Schaufenster und das Werbematerial verantwortlich. Ergo wurde nach dem Einlass und früher dem - von mir verhassten - Eisverkauf die Schaufenster dekoriert. Plakate und Bilder auf- bzw. abgehängt, von ausgelaufenen Filmen das Bildmaterial verpackt und von neuen Filmen das Material erfasst. Freitags mussten wir dann noch die Schaufenster putzen. Apropos putzen. Früher wurde nur nach der Kindervorstellung (Samstag und Sonntag 15:00 Uhr) gesaugt. Irgendwann fiel der Chefin aber auf, dass auch die Erwachsenen genug Dreck machten und so wünschte sie, dass wir auch nach der 17:00 Uhr und nach der 20:00 Uhr Vorstellung nochmal saugten.
Nach der Vorstellung war eh aufräumen angesagt. Es ist nicht zu glauben, was für einen Dreck erwachsene Menschen hinterlassen
Wir waren also Platzanweiser und Putzfrau bald in Personalunion. Als wir dann am WE bald nach jeder Vorstellung saugen sollten, hab ich das Handtuch geworfen. Wir hatten schon genug zu schleppen. Müll und die Getränkeflaschen ... dazu dann noch saugen? Nein. Nicht mehr mit mir. Dabei hab ich mir den Rücken kaputt gemacht.
Versichtert waren wir nur pauschal. Wir hätten uns auch richtig versichern lassen können, aber ihr könnt euch ja selbst ausrechnen, was dann noch übrig geblieben wäre. Ein Witz. Und Ausbeutung. Aber damals ist mir das nicht so aufgefallen. Ich habs nebenher gemacht. Hatte also eine sozialversicherungspflichtige Arbeitsstelle. Aber meine Kollegin war das nicht. Sie hat sich das zur Sozialhilfe dazu verdient. Kein Anspruch auf Rentenzeiten.
Unsere Schicht ging von Montag bis Sonntag. Wir hatten mal ausgerechnet, dass wir so durchschnittlich 35 bis 40 Stunden im Kino waren. Ergo eigentlich ein Vollzeitjob.
Wenn wir fertig waren mit Reklame und Müll trennen und was sonst noch zu machen war, hatten wir zwar Freizeit, durften/sollten das Kino aber nicht verlassen. Es hätte ja mal der Film reißen können oder so. Es herrschte also Anwesenheitspflicht.
Ich hab die Zeit meist genutzt, mir die Filme anzusehen. Aber ... so schön manche Filme sind, irgendwann hat man sie über.![]()
Aber ich will nicht nur motzen. Ich habe gerne dort gearbeitet. Ich hätte nur etwa 3 oder 4 Jahre früher aufhören sollen. Wegen des Geldes war es nur am Anfang. Dann später kam das tolle Zusammenarbeiten mit meiner damaligen Kollegin dazu. Und natürlich die Möglichkeit Filme anzuschauen, so oft ich wollte.
Ich habe noch heute Kontakt zu den Mitgliedern meiner Schicht und das wird auch so bleiben. Auch wenn ich leider immer weniger Zeit habe, ins Kino zu gehen.
Dort noch mal anfangen zu arbeiten? Niemals!!
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