Das Problem bei der Geschichte ist aber, dass hier Arbeitnehmer mit Räubermethoden gezielt rausgemobbt werden. Wenn man sie auf legalem Weg nicht loswerden kann, dann geht man eben hart an den Rand jener Legalität. Oder man überschreitet ihn sogar...der mit den besseren Anwälten gewinnt eh. Und das ist dann meistens der Konzern.
Im hiesigen Cinemaxx ist es so, dass die eigentliche Betreibergesellschaft kaum eigene Angestellte hat. Alles Volk, was niedere Arbeiten verrichtet, sind samt und sonders Leiharbeiter. Oder zumindest nicht bei der eigentlichen Betreibergesellschaft angestellt, sondern bei einer frisch und extra für "niedere Kinoangestellte" gegründeten Tochtergesellschaft. Und da besteht das Personal schon lange nicht mehr aus fest angestellten Menschen, sondern aus Studenten und anderen Teilzeitlern. Und von irgendwelchen Tariflöhnen hat man da natürlich auch noch nix gehört, weil gerade jene Tochtergesellschaft nicht in der Tarifbindung drin ist.
Leute, das ist nicht nur in der Kino-Branche, sondern generell immer weiter verbreitete Praxis. Sogar in meinem eigenen Betrieb. Ich möchte nicht wissen, wie miserabel es für uns arbeitende Klasse hier in der Firma aussehen würde, wenn es keinen Betriebsrat und keine Gewerkschaft gäbe.
Fragt man aber die Kinobetreiber nach dem Kostendruck, wird der Schwarze Peter an die Filmverleiher weitergeschoben, die ja angeblich an der Misere schuld sind.
Aber: soll ich deswegen komplett darauf verzichten, ins Kino zu gehen ? Soll ich 50 Kilometer oder mehr bis zum nächsten Inhaber-Kino fahren ? Was mache ich, wenns keine gescheiten Alternativen mehr gibt, weil all die kleinen Kinos meiner Kindheit platt gemacht wurden ? Wenn fast die ganze Kinolandschaft fast nur noch aus Ketten besteht ? Warten, bis der Film irgendwann mal auf im Verhältnis teurerer DVD oder BlueRay raus kommt ? Oder verstümmelt im Fernsehen ? Oder illegal aus dem Web ? Nun ? Was tun ? Ich kann mir ja wohl schlecht selbst eine Riesenleinwand ins Wohnstübchen bauen.
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