Eines der traditionsreichsten Münchner Kinos, der Türkendolch in guter Lage, hat vor ein paar Jahren dicht gemacht weil der Vermieter urplötzlich selbst mit einer Verdoppelung der Miete nicht mehr einverstanden war. Solche Absurditäten der "Aufwertung" einer Stadt durch immer aberwitzigere Mieten sind sicher nicht nur bei uns Gang und Gebe. Ein einzelnes Kino hat dort vermutlich eine schlechtere Verhandlungsposition und weniger Kapitalmacht als ein börsennotierter Konzern.
Bei der geringen Menge an Mitarbeitern die selbst in großen Multiplexen bei uns anzutreffen sind, kann ich eigentlich nicht glauben dass die Personalkosten nun so gigantisch ins Gewicht fallen. Selbst in einem großen Kino wie dem Mathäser mit 14 Sälen habe ich selten mehr als ein halbes Dutzend (ausschließlich blutjunge) Mitarbeiter gesehen. Einer Branche die gelangweilten, abgehalfterten Stars wie Nicolas Cage nach wie vor 20 Mio Dollar pro Schinken zahlt, kann es so schlecht nicht gehen. Es kommt wie immer nur auf die Verteilung des Kuchens an, und da stehen ein paar austauschbare Kinoangestellte am unteren Ende der Nahrungskette.
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