Das sind keine relevanten Größen, verglichen mit den hunderttausenden Asylanten die wir in den 90ern hatten. Anfang der 90er z.B. 20 mal so viele Asylbewerber wie 10 Jahre später. Die EU und nicht zuletzt Deutschland haben das Asylrecht immer wieder verschärft, die Außengrenzen "befestigt" und damit den Zustrom von Flüchtlingen auch "wirksam" gedrosselt. Diese paar tausend Afghanen oder Iraker sind ebenso keine relevanten Größen verglichen mit den mehreren Millionen Flüchtlingen nach der Irakbesetzung, die fast ausschließlich in Nachbarländer geflohen sind. Es gibt eben nur eine klitzekleine Minderheit welche überhaupt die Möglichkeiten hat in ein weit entferntes Land wie Deutschland zu flüchten. Und unter dieser klitzekleinen Minderheit bekommt noch lange nicht jeder Asyl, im Gegenteil sind unsere Behörden gerade beim Thema Irak hart und haben sogar Asylanten den Status wieder aberkannt die bereits bei uns leben und unter Saddam verfolgt wurden, da dieser ja nun als "Gefährdungsgrundlage" entfällt. Man denke in dem Zusammenhang auch nur an die unseelige Idee von Innenminister Schäuble ein paar Iraker aufzunehmen, aber bitte nur Christen. Die Chance eines Irakers in Deutschland den Asylstatus zu bekommen ist ungefähr die eines Lottogewinns, da flüchtet man lieber dorthin wo auch der Rest der Familie schon hin ist, in Länder wie Jordanien oder Syrien.
Alles in Allem wird es mit Sicherheit nicht passieren, dass nach dem Rückzug aus Afghanistan aus den 3.000 Flüchtlingen 300.000 werden so wie das Anfang der 90er mit den Balkanflüchtlingen der Fall war. Es liegen eben doch ein paar Tausend Kilometer und paar dutzend Ländergrenzen mehr sowie weit härtere Asylgesetze zwischen dem Afghanen von Heute und dem Bosnier von damals. Genauso wie im Irak auch werden wir auch nicht von Afghanen überschwemmt werden.
Aus diesem Grund ist Dein Argument pro Fortsetzung der Besatzung wegen zu erwartender Flüchtlingsströme beim Rückzug hinfällig. Es bringt nichts Statistiken anzuführen, wenn die Sachkenntnis fehlt diese in einen sinnvollen Kontext zu setzen.
Übrigens können wir jeden Afghanen der es trotz aller Widrigkeiten doch nach Deutschland schafft, mit einem Bruchteil der Mittel hier weit besser unterstützen als in deren Heimat in der wir 90 % für das Militär, aber nur 10 % für Wiederaufbau ausgeben.
Auf den Rest gehe ich ggf. später ein.






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