So, was is denn nun mit euch, hm?

Der Film verdient irgendwie alles was Avatar nicht verdient hat und sogar bei den Visuellen Effekten steht er künstlerisch ähnlich angehauchten Filmen in nichts nach. Der Stil der Welt im Imaginarium ähnelt IMHO dem von "Charlie and the Chocolate Factory" oder dem noch kommenden "Alice in Wonderland" (lustig in allen drei Filmen spielt auch Johnny Depp mit ^^). Im Grunde natürlich nicht vergleichbar mit der Hyperrealität von Avatar, aber eben großartig "over the top". ABER der große Vorteil dieses Films ist, dass es eben nicht um die Effekte geht.

Worum gehts? Tja, um das Universum, das ultimative Spiel zwischen Gut und Böse, der Wahl an einer Weggabelung nach links oder rechts zu gehen und natürlich um die Liebe.

Trotzdem sie viel Aufmerksamkeit erregt geht es hier auch nicht allein um Heath Ledgers Rolle, irgendwie kam von der Truppe keiner zu kurz, was Spielzeit oder Motivation des Charakters angeht. Mein heimlicher Favorit ist Sidekick Anton, er leidet und erträgt wohl am Meisten, ist dabei der ehrlichste Charakter und ist das ständige Stehaufmännchen (ausserdem finde ich Andrew Garfield ziemlich sexy *fg*). Gleich nebenan kommt Tom Waits, dessen beschwingt unbekümmert düstere Performance, als der größte aller Verführer, einfach jede seiner Szenen zu einem Fest werden lässt.

Die vier Gesichter von Tony (Ledger, Depp, Law, Farrell) sind unglaublich gut umgesetzt und machen, trotz der durch den Umstand des Todes von Heath Ledger reinen Notwendigkeit, im Film sogar erstaunlich viel Sinn. Teilweise creepy fand ich es wie verdammt ähnlich sich alle vier sehen, im selben Kostüm, mit dem selben Make-Up. Besonders Ledger und Depp sind wie eineige Zwillinge.

Altmeister Christopher Plummer als Dr. Parnassus ist natürlich auch grandios, besoffen, depressiv und schrullig witzig: "She loves him? Who allowed her that?" bzgl. seiner Tochter, der lolitaesquen Lily Cole.

Ganz kleines großes Kino.

Hach. Einfach auch nur schön. Hoffentlich bis zur Grinsekatze