Die meisten Einwände kann ich gut nachvollziehen, aber trotzdem aus meiner Sicht heraus nicht akzeptieren.

Gehen wir einmal ein wenig anders an die Sache heran. Es kommt hier immer wieder die Aussage, das die Türkei sich ändern kann und das will ich nicht einmal abstreiten, aber bis jetzt hat sie das nur auf Druck hin getan. Von sich aus kamen da keine Veränderungen. Jetzt will man in die EU und ändert das eine oder andere um sich den Vorschriften anzupassen, aber das machen die Politiker.

Die Türkei ist jetzt schon wie lange in der NATO? Das sind schon einige Jährchen und hat sich seit dem irgendetwas getan? Nicht wirklich. Schon damals kamen die Leute mit genau den gleichen Argumenten an und sie haben sich geirrt. Die Türkei hat das gleiche Problem wie viele andere Staaten auch. Die Führungsebene des Landes ist zu alt und zu verkorkst. Die Wirtschaftliche Lage ist nicht wirklich toll. Trotz dass auch wir eine Wirtschaftskrise haben, glaube noch immer viele aus der Türkei (oder aus den ehemaligen Ostblockstaaten) das man hier das Paradies hätte.

Die Türkei muss zuerst einmal dafür sorgen, dass die Bevölkerung besser informiert ist und die Leute wissen, dass sie besser zu Hause bleiben als das sie gehen. Denn auch ich gehöre zu denen die das grösste Problem in der Flut der Auswanderer aus der Türkei sehen. Das wird zwangsläufig kommen und keiner wird dann was ändern können. Denn dann greifen viele Gesetze zur Einwanderung gar nicht mehr. Ausserdem sollte man dabei auch bedenken, das die Kurden dann erst recht hierher kommen werden. Sie haben türkische Pässe.

Wenn ihr davon anfangt, dass wir tolerant sein sollen, dann sollte die Türkei wenigstens in die Nähe dessen kommen was wir haben. Wir sind sicher nicht immer tolerant und super fein, aber so wie das dort noch immer läuft gehts auch nicht. So lange wie Minderheiten in der Türkei keinen festen Stand haben und auch vor dem Gesetz bestimmte Rechte haben sehe ich keinen Grund hier noch weiter zu reden.

Noch was zu Losers letztem Post.
Stimmt, vielleicht sehe ich das mit der Armee ein wenig zu optimistisch, aber bisher war sie es, die das ganze in einem Rahmen gehalten hat.
Sepia, das betrifft dich eigentlich genau so. Die Armee ist im Moment noch immer die einzige Instanz, die einen radikalen Islam aufhalten kann und das muss man sicher ändern. Aber bis jetzt wurden alle Gesetzesvorlagen in diese Richtung verworfen oder abgelehnt. Also bleibt es an der Armee hängen. Ausserdem sollte man dabei auch bedenken, dass die Armee schon vor einigen Jahren genau das wollte. Das man ihr nämlich das abnimmt. Aber die Politik hat hier versagt und heute wird sie es nur schwer wieder freiwillig hergeben. Hier hat die Politik gänzlich versagt.

Was die Feiertage angeht ist das eigentlich einfach. Wenn du in die Türkei gehst, dann hast du dort die islamischen Feiertage zum Teil als gesetzliche Feiertage. Bei uns sind es eben die christilichen. Das liegt daran, dass es hier um Kulturkreise geht. Kein Land wird einfach anfangen die Feiertage zu ergänzen, schon gar nicht wenn man sie anfängt abzuschaffen.

Feiertage sind zum Teil auch ein Bild der Kultur eines Landes. Geh doch mal in die Türkei arbeiten und sag dann an Ostern, dass du nicht zur Arbeit kommst weil das ein christilicher Feiertag ist. Die werden dich auslachen und evtl. abmahnen oder gleich kündigen. Wenn das hier passiert, dann ist man sofort Ausländerfeindlich. So gehts also nicht und ich sehe da auch keinen Grund das zu ändern. Wenn man in einem anderen Land lebt oder zu besuch ist, dann hat man sich nun einmal an deren Sitten zu halten. Ob mir das passt oder nicht ist dabei vollkommen egal. Das ist ein Teil Toleranz.

Sepia, die Sache mit der Grenzgeschichte im Kalten Krieg ist so eine Sache für sich, denn das war rein politisch. Man wollte damals eine polititsche Grenze schaffen, aber das hat sich nie eingebürgert und wurde auch nie so akzeptiert. Auch die Schulbücher haben das nie übernommen. Es blieb immer bei den geografischen Grenzen.

Hört doch bitte damit auf aus Europa einen Schmelzitiegel zu machen. Es geht hier um Europa und diese Grenzen sind klar abgesteckt. Man sollte erste einmal versuchen die europäischen Kernländer zu einen bevor man anfängt von aussen auch noch was zu holen. Wir haben schon jetzt genug probleme mit den feinheiten unserer christlichen Welt und brauchen da nicht auch noch einen anderen Extremfall.

Die Überseeischen Gebiete der einzelnen Länder sind keine eigenständigen Staaten, sondern Bestandteile des jeweiligen Mutterlandes.

Btw. wisst ihr überhaupt das Dänemark das flächenmässig grösste Land Europas ist?
Wenn nicht, dann schlagt mal nach und ihr werdet staunen was alles zu Dänemark gehört.