wie bademeister schon sagte, lässt sich das problem nicht lösen, indem man die burka stigmatisiert oder aus dem öffentlich-gesellschaftlichen leben ausschließt. die folgen hat er bereits zutreffend beschrieben.

es mag sein, dass mit dem tragen der burka frauen diskrimiert werden. andererseits gibt es aber auch frauen, die sich ganz bewusst für diesen kleidungsstil entscheiden, weil sie eben nicht nur auf ihre sekundären geschlechtsmerkmale reduziert werden wollen. von unserem zivilisationsstandpunkt aus betrachtet, wirkt das natürlich sehr radikal und freiheitseinschränkend - aber ich bin da etwas vorsichtiger. wir haben in unserer freiheitlichen, individualisierten welt ebenfalls viele zwänge, nur meistens subtilerer art bzw. nicht durch religion, sondern durch modetrends und zeitgemäße gesellschaftliche standards gesetzt.

auch die heute oft zur schau gestellte körperliche freizügigkeit ist nicht unbedingt ein fortschritt bei den frauenrechten. mädchen, die heutzutage nicht irgendwelche körperbetonten schickimicki-klamotten anziehen, sind in ihrer altersgruppe schnell außenseiter. wenn sich ein pubertierendes mädchen z.b. bewusst verhüllen wollte (nicht durch burka, sondern durch lange kleider o.ä.) würde es sicherlich oftmals als graue maus oder als "frigide" abgestempelt.

man muss sich nur mal anschauen, in welchen porno-posen sich selbst volljährige, angeblich mündige frauen bei plattformen wie studiVZ präsentieren. da hat man den eindruck, man ist auf irgendeiner schmuddelseite gelandet. ist diese art von gruppenzwang etwa besser, nur weil dabei viel fleisch zur schau gestellt und eine sexuell-befreite lebensweise suggeriert wird? meiner meinung nach nimmt dieses auftreten den mädels genauso ihre individualität, denn sie sind dadurch letztlich nichts weiter als austauschbare gummipuppen, eben nur aus fleisch und blut.


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