Der Zuschauer ist bei den vielen hochwertigen Serien die HBO und Co. produzieren Heute allerdings auch deutlich anspruchsvoller als vor 15 Jahren. Es gibt viel mehr Serien, die komplexe zusammenhängende Geschichten erzählen. Die Konkurrenz der Qualitätsserien ist höher, und dementsprechend gibt es keine Zuschauerschicht mehr, die gewillt ist 2-3 Jahre zu warten bis eine Serie ihre Form findet, wie das bei TNG, DS9 und Co. der Fall war.
Ich messe RDM aber nicht an Serien von anno dazumal, sondern an RDM, und diesen Start hat er bei "Galactica" deutlich besser hinbekommen. Meine Hoffnung ist es, dass der qualitative Trend nach unten der in der zweiten Staffel "Galactica" begann, hier ein Ende findet und RDM entsprechende Lehren gezogen hat, um wieder zu alter Form aufzulaufen. In "Caprica" hat er nämlich nicht die Möglichkeit, gravierende Plotmängel durch zweifelsohne tolle Actionszenen wie bei "Galactica" zu kaschieren. Dramaserien verfügen nicht über diesen Tand, und können nur durch ihre Charaktere und Handlungsbögen punkten.
Da wir erst 6 von 20 Episoden zu Gesicht bekommen haben, lässt sich hier natürlich noch kein abschließendes Urteil fällen. Es lässt sich aber feststellen dass diese 6 Episoden erheblich unter der Qualität der ersten Episoden von "Galactica" liegen. Da es sonst gegenwärtig keine anderen ernsthaften Aspiranten auf eine hochwertige Scifi-Serie gibt, kann ich nur hoffen dass die Handlungsbögen die derzeit überhaupt nicht funktionieren, bald mehr Fleisch auf die Rippen bekommen. Zoe ist immerhin der zentrale Charakter der Serie und ist als junges Mädchen in einem Roboterkörper gefangen, den Papa als Prototypen für eine Armee von Sklaven missbrauchen will - aus dieser schockierenden Ausgangssituation für den Charakter sollte man doch mehr machen können als albernes Rumgetanze und Onlinedating, hier liegt ein riesiges Potenzial bisher einfach brach.
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