ich finde diese grundsatzdiskussionen über sinn und unsinn von feiertagen überflüssig. jeder hat die möglichkeit, mit diesen feierlichkeiten so umzugehen, wie er/sie bock hat. wer kein ostern will, muss kein ostern feiern. genauso ist es mit weihnachten etc. und wer ein schrecklich alternatives, voll total anderes ostern will, kann sogar das, indem er z.b. seinem österhäschen rastazöpfe flechtet oder wie auch immer...
für mich ist das ganze nur eine recht simple art der profilierung: leute, die jedes jahr dasselbe ritual auf die immer gleiche art und weise machen, wollen sich damit einer bestimmten gruppe oder einer art familiensinn zuordnen. und leute, die aus prinzip all das scheiße finden, wollen sich eben von den anderen abgrenzen, was aber wiederum genauso wenig frei oder individuell ist, weil dies ebenso durch zwanghafte rituale wie permanentes rumnörgeln oder das fotografieren überfahrener hasen nebst ostereiern zellebriert wird.
keine der beiden gruppierungen (feiertags-ablehner / feiertags-befürworter) ist in meinen augen also wesentlich schlauer als die andere. sie drücken sich nur unterschiedlich aus, haben aber beide dieselben grundbedürfnisse.
und übrigens, wenn man den konsumwahn in unserer gesellschaft kritisch betrachten will, sollte man dafür nicht solche feiertage als aufhänger nehmen, denn das verzerrt das problem nur. die diskussion dreht sich dann hauptsächlich um das, was einem selbst dieser feiertag bedeutet, aber nicht um das eigentliche problem, das hinter dem konsumverhalten steckt. dies ist nämlich ständig präsent, auch außerhalb der feiertage. wenn man es also kritisieren will, hat man dazu jeden tag gelegenheit. aber wir träge gewordenen wohlstandskinder mit unseren luxuriösen lebensverhältnissen inmitten von internet-/telefonflatrates und schickem hifi-spielzeug, sollten mit derartiger konsumkritik wiederum ein wenig vorsichtig sein und erstmal auf uns selbst schauen, weil wir nämlich auch nichts weiter als ein teil dieser "maschine" sind.
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