Kick-Ass

USA 2010
Regie: Matthew Vaugn
Mit: Aaron Johnson, Christopher Mintz-Plasse, Chloe Moretz, Nicolas Cage, Mark Strong u.a.

Kinostart: 22.04.2010




Inhalt
"Warum hat eigentlich noch niemand versucht, ein Superheld zu sein? Sich ein Kostüm anziehen und Verbrechen bekämpfen?" Eben diese Frage stellt sich der Teenager und Comic-Fan Dave Lizewski. Inspiriert von seiner eigenen Idee bestellt er ein "Kostüm" im Internet und macht sich auf Verbrechensbekämpfung. Nachdem eine seiner Heldentaten von mehreren Personen mit ihren Handy's gefilmt und auf YouTube online gestellt werden, kann er sich schon bald vor MySpace-Freunden nicht mehr retten, und wird zum Medienphänomen. Doch dadurch werden nicht nur andere Helden dazu animiert, aus dem Schatten zu treten - auch eine mächtige Verbrecherorganisation wird dadurch auf "Kick-Ass" aufmerksam...
Was habe ich mich auf diesen Film gefreut - und Gott sei Dank war das wieder mal eines der Filmerlebnisse, die ihr Versprechen halten konnten . Wie es ein User bei Giga perfekt auf den Punkt gebracht hat: "Tarantino meets Watchmen"

Hab ihn gestern in der Vorpremiere gesehen, und kann mich den positiven Kritiken nur anschließen. Zuvor aber auch gleich zwei Worte der Warnung: 1.) Moralisch korrekt ist der Film nicht gerade . 2.) Der Einstieg ist ein bisschen zäh. Spätestens ab dem ersten Auftritt von Hit Girl versteht es "Kick-Ass" aber, seinem Namen alle ehre zu machen und ungemein gut zu unterhalten. Matthew Vaughn zeigt hier nach "Sternwanderer" erneut sein großes inszenatorisches Talent; der Vergleich mit Watchmen ist insofern nicht im geringsten verkehrt, da auch er einige Actionszenen sehr gekonnt und stilvoll in Szene setzt, und diese (und andere Momente) mit der perfekten Musik unterlegt - egal ob frisch komponierter Soundtrack, bereits gehörtes oder auch der eine oder andere Song.

Das Ergebnis ist ein höchst unterhaltsamer Film, der Spaß macht, jedoch auch überraschend ernste Momente zu bieten hat. Und genau das ist das Kunststück, dass Matthew Vaughn mit diesem Film gelungen ist: Er funktioniert sowohl als Parodie, als Hommage sowie auch als eigenständiger, würdiger Vertreter des Superheldengenres. Einerseits ist die Gewalt völlig überzogen und herrlich absurd, einige Figuren und Szenen sind regelrechte Kopien bekannter Momente (wie Kick-Ass, der darüber nachdenkt seine Maske wegzuschmeißen, oder auch Big Daddy, der vom Aussehen her an den Michael Keaton-Batman erinnert - gelber Gürtel inklusive -, von Mimik und Gestik her bedient sich Nicholas Cage hier aber grandios an Adam West - kenner der trashigen 60er-Serie werden hier einiges wiedererkennen ), und obwohl sich der Film mehrere Male über das Genre und die Figuren lustig macht, gibt es auch sehr dramatische und spannende Momente, und wir fiebern mit, da uns die Figuren trotz allem ans Herz wachsen.

Also ja, der Film erinnert definitiv sowohl an Tarantino (mit der Mischung aus Hommage und eigenem Vertreter des Genres, sowie der Coolness, der Überzeichnung und der nicht gerade zimperlichen Gewalt), als auch an Watchmen (tolle Inszenierung, ein etwas anderer Superheldenfilm, tolle musikalische Untermalung). Für alle, die nach dem Trailer glauben, dass ihnen dieser film gefallen könnte, und die sich im Genre halbwegs auskennen, ein absoluter Pflichttermin! Ein heißer Favorit auf den coolsten Film des Jahres! :rock:

9/10 (mit Option auf die Höchstwertung nach der ersten Blu Ray-Sichtung).

(das vollwertige Review sollte Donnerstag Abend pünktlich zum Kinostart folgen).

Links:
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