Martyrs war für mich auch der stärkste Film der New-Wave. Das Ende hat mich für 2 Wochen nicht mehr losgelassen. Und er hätte auch genauso gut mit weniger Gewalt funktioniert. Wobei der Grad hier ja auch noch im Rahmen war.
Viel blutiger geht es hier auch nicht zu. Hier läuft es halt, wie von dir schon geschrieben, mehr über die sexuelle Schiene. Kann dir auch nicht wiedersprechen, das das eine ziemliche billige Art zu provozieren ist.
Allerdings tut man dem Film damit, von der bereits genannten mittleren Szene abgesehen, etwas unrecht.
Das Gesamtwerk ist dann doch zu athmosphärisch, packend und handwerklich hervorragend ausgeführt, um ihn einfach auf diese Schiene zu schieben.
Außerdem würde die Geschichte, gerade die letzte Viertelstunde ohne die Perversitäten halt nicht so aufgehen
Ich bin gespannt, was der Regisseur als nächstes abliefert. Vielleicht fühlt er sich dann nicht mehr genötigt, unnötige total überzogene Segmente einzubauen um Aufmerksamkeit zu bekommen und liefert dann ein etwas runderes, aber nicht weniger sperriges Werk ab.
Brauch man solche Filme wirklich? Wer will das entscheiden? Und welche Filme braucht man schon?
Ob man sich dann selber so etwas antut, bleibt wohl Geschmackssache. Wenn man nur unterhalten werden und sich nach einem Film besser/gut fühlen möchte, ist man hier falsch. Aber dan wird man an Martyrs, Irreversible und Konsorten auch keine Freude haben.

P.S.: Der Dildo ist ein Luftballon, aber man sieht halt was man möchte