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Thema: Bundespräsident Köhler ist zurückgetreten

  1. #81

    Standard AW: Bundespräsident Köhler ist zurückgetreten

    So, unser neuer Bundespräsident steht fest - es ist Schwiegersohn Wulff, was haltet Ihr davon? Eine Verbesserung zum Bundeshorst?

  2. #82
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    Standard AW: Bundespräsident Köhler ist zurückgetreten

    Natürlich hat er es im Nachhinein nicht so gemeint oder gar über Afganistan gesprochen.
    Dieser Abgang ist für einen Bundespräsidenten blamabel bis beschämend.
    Wenn er doch der gewesen sein will, der den Politikern die Wahrheit aufgezeigt habe. Und kaum dass es Kritik an seiner Person und Amt kommt, und schon isser weg.
    Wie bei Southpark. Und es ist weg.

    Der Nachfolger wird ein schweres Amt vorfinden. Ein Schuldenbeladenes Land.
    Kritik innerhalb der Regierung aneinander. Keine echte Kanzlerfigur, die Zuversicht und Vertrauen ausstrahlt.
    Statt Lena würde ich Stefan Raab vorschlagen. grins

  3. #83
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    Standard AW: Bundespräsident Köhler ist zurückgetreten

    Als Bundespräsident kann man im Prinzip nicht viel falsch machen, find ich. Man kanns höchstens nicht "gut" machen. Von daher lass ich mich gern von Muttis Schwiegersohn überzeugen. Hätte mir jemand anderen gewünscht und drücke ehrlich gesagt auch eher Herrn Gauck die Daumen (rein persönliches, überparteiliches Gusto). Aber das wäre schon eine faustdicke Überraschung. Da wird ja eher Deutschland nicht Weltmeister!
    "This threshold is mine. I claim it for my own.
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  4. #84
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    Standard AW: Bundespräsident Köhler ist zurückgetreten

    Man muss zwar bedenken, dass dieser Artikel von einem Blatt stammt, dass offen mit dem Kandidaten sympathisiert - dennoch scheint die Sache nicht ganz so klar zu werden wie man meinen könnte.
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  5. #85
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    Standard AW: Bundespräsident Köhler ist zurückgetreten

    Hm, also noch steht nicht fest das es Wulff wird.
    So gebeutelt wie die FDP ist stimmen die vielleicht auch fuer Gauk [Behauptete auch der Typ im one to one Polittalk auf der ARD heut morgen]

  6. #86
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Bundespräsident Köhler ist zurückgetreten

    auch in der CDU gibt es klare sympathien für Gauck. es war ein sehr geschickter schachzug von SPD und Grünen, diesen kandidaten zu nominieren. damit sorgen sie für spannung im vorfeld der bundespräsidentenwahl und führen die schwarz-gelbe koalition ein weiteres mal vor. so beweisen die sozialdemokraten endlich wieder politische größe und taktiergeschick.

    ich hoffe, dass sich die schwarz-gelben politiker in ihrem abstimmungsverhalten nicht weichkochen lassen, sondern ehrliche stimmen abgeben. Gauck ist meiner meinung nach der bessere kandidat und könnte auch weiter dazu beitragen, die mauer in den köpfen einiger deutscher bürger einzureißen. er repräsentiert deutschland würdiger und charaktervoller als ein blasser flachmann wie Wulff.


    .
    Geändert von Dr.BrainFister (07.06.2010 um 11:40 Uhr)
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  7. #87
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    Standard AW: Bundespräsident Köhler ist zurückgetreten

    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    ich hoffe, dass sich die schwarz-gelben politiker in ihrem abstimmungsverhalten nicht weichkochen lassen, sondern ehrliche stimmen abgeben. Gauck ist meiner meinung nach der bessere kandidat und könnte auch weiter dazu beitragen, die mauer in den köpfen einiger deutscher bürger einzureißen. er repräsentiert deutschland würdiger und charaktervoller als ein blasser flachmann wie Wulff.
    Das kann ich in der Form unterschreiben.
    Besonders raffiniert war es ja deshalb, weil Gauck bereits 1999 von der CSU als Präsident vorgeschlagen und auch als Kandidat innerhalb CDU/FDP gehandelt wurde.

    Das macht den Gegenkandidaten für die "Wulff-Fraktion" in meinen Augen kaum glaubwürdig angreifbar. Und das merkt man ja auch anhand aktueller Äußerungen von CDU/FDP-Mitgliedern. Gut so!
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  8. #88
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Bundespräsident Köhler ist zurückgetreten

    ich hoffe, dass diesmal auch die Linke geschickt agiert und sich nicht wieder selbst ins bein schießt, so wie zuletzt bei dem dümmlich-gestrigen DDR-gesülze im vorfeld der nrw-sondierungsgespräche. wenn diese partei doch einen eigenen kandidaten aufstellt anstatt Gauck zu unterstützen, ist das nur ein weiterer beleg, dass Oskars kindergruppe noch ein weilchen braucht bis sie endlich in die grundschule gelassen werden darf. einen kandidaten wie Gauck mitzunominieren, wäre auch ein klares bekenntnis zur ablehnung der DDR-diktatur und hätte für die Linke somit eine längst überfällige signalwirkung.

    also, liebe Linke, die entscheidung liegt bei euch: wollt ihr weiterhin eine pseudo-provokative, unprofessionelle klamaukpartei sein, die wirkt wie ein haufen besoffener studenten? oder wollt ihr tatsächlich ernsthaft am politischen geschehen teilnehmen und konstruktiven einfluss auf die schwarz-gelbe chaos-koalition nehmen?


    .
    Geändert von Dr.BrainFister (07.06.2010 um 16:06 Uhr)
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  9. #89
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    Standard AW: Bundespräsident Köhler ist zurückgetreten

    Ich dachte, die Linke hätte Gauck schon als "nicht wählbar" abgestempelt? Haben sie sichs nochmal anders überlegt?

    Angesichts der Altersstruktur würde ich übrigens eher von Rentner- als von Studentenhaufen sprechen....
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  10. #90
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    Standard AW: Bundespräsident Köhler ist zurückgetreten

    Zitat Zitat von nevermore Beitrag anzeigen
    Ich dachte, die Linke hätte Gauck schon als "nicht wählbar" abgestempelt? Haben sie sichs nochmal anders überlegt?
    bis heute vormittag hieß es in den nachrichten noch, dass die Linke die nominierung eines eigenen kandidaten überdenken und eventuell doch Gauck unterstützen will. nun tun sie´s aber scheinbar doch und schicken - oh wie mutig :sleep2: - eine frau ins rennen:
    http://www.sueddeutsche.de/politik/k...entin-1.954879

    angeblich ist damit eine unterstützung Gaucks trotzdem nicht ausgeschlossen.

    Angesichts der Altersstruktur würde ich übrigens eher von Rentner- als von Studentenhaufen sprechen....
    auch rentner können sich wie besoffene studenten verhalten.


    .
    Geändert von Dr.BrainFister (07.06.2010 um 17:44 Uhr)
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  11. #91
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    Standard AW: Bundespräsident Köhler ist zurückgetreten

    Das sind vielleicht Deppen... eine chancenlose Kandidaten ins Rennen zu schicken.

    Was soll das jetzt - erst Gauck blockieren mit dieser Stimmenabfang Kandidatin, und wenn es dann zum zweiten Wahlgang kommt, ihn doch unterstützen? Kann mir jemand die Logik erklären - wollen sie nun lieber Gauck als Wulff, oder nicht?

    Und ihr Problem ist, dass Gauck "ein Mann der Vergangenheit" ist?! Ich dachte bisher, die Linke sei eine Partei der Vergangenheit. Zumindest, so lang es nicht um ihre eigene geht.
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  12. #92
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    Standard AW: Bundespräsident Köhler ist zurückgetreten

    Zitat Zitat von nevermore Beitrag anzeigen
    ...
    Was soll das jetzt - erst Gauck blockieren mit dieser Stimmenabfang Kandidatin, und wenn es dann zum zweiten Wahlgang kommt, ihn doch unterstützen? Kann mir jemand die Logik erklären - wollen sie nun lieber Gauck als Wulff, oder nicht?
    die antwort darauf ist wahrscheínlich so simpel wie ernüchternd: die Linke weiß nicht, was sie will. unter den mitglieder herrscht leider nicht die nötige parteidisziplin, um ihre persönliche egozentrik hinwegzusehen. deshalb treffen sie lieber faule kompromisse anstatt entscheidungen mit politischer wirkungskraft zu fällen.

    Und ihr Problem ist, dass Gauck "ein Mann der Vergangenheit" ist?! Ich dachte bisher, die Linke sei eine Partei der Vergangenheit. Zumindest, so lang es nicht um ihre eigene geht.
    ein dümmeres argument als das mit dem "mann der vergangenheit" hätten sie sich beim lustigen stammtischumtrunk wirklich nicht einfallen lassen können. da bekommt man den eindruck, dass die öffentlichen statements dieser partei eher durch aulosen beim flaschendrehen als über kompetente pressearbeit entstehen.


    .
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  13. #93
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    Standard AW: Bundespräsident Köhler ist zurückgetreten

    Die Linke haben doch schon zuvor einen eigentlich Chancenlosen Kandidaten aufgestellt. Was ich nun so im demokratischen Sinne nicht schlecht finde. Weil damit hat man etwas das man waehlen kann wenn einem weder Gauk noch Wulff waehlen mag.

    Das manche Leute die unzufrieden mit der Be-/Abhandlung der DDR durch die "Gauk Behoerde" waren weder diesen noch Wulff als Praesidenten haben moechten ist meiner Meinung nach nachvollziehbar.

    Eigentlich ist die Linke keine Partei der Vergangenheit sondern eine der Zukunft. Sie haben ja schon genug damit zu tun klar zu machen das sie nicht mehr die SED sind, das sie da keinen Praesi haben wollen der ggf. denkt das es alles noch SED Fraeggels sind ist imho verstaendlich.

  14. #94
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    Standard AW: Bundespräsident Köhler ist zurückgetreten

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Die Linke haben doch schon zuvor einen eigentlich Chancenlosen Kandidaten aufgestellt.
    stimmt, es dient sicherlich der image-pflege, sich auch diesmal zum deppen zu machen.

    Was ich nun so im demokratischen Sinne nicht schlecht finde. Weil damit hat man etwas das man waehlen kann wenn einem weder Gauk noch Wulff waehlen mag.
    politik ist ein strategischer prozess und kein "wir wollen es allen rechtmachen"-spielchen. die Linke hat das ziel, die schwarz-gelbe koalition zu schwächen. mit der klaren unterstützung Gaucks könnten sie diesem ziel näher kommen, mit einer eigenen kandidatin jedoch nicht. SPD und Grüne haben das verstanden und deshalb eine strategisch geschickte nominierung abgegeben. so schafft man, sich aus der politischen bedeutungslosigkeit heraus zu manövrieren.

    Das manche Leute die unzufrieden mit der Be-/Abhandlung der DDR durch die "Gauk Behoerde" waren weder diesen noch Wulff als Praesidenten haben moechten ist meiner Meinung nach nachvollziehbar.
    dass eine diktatur nicht mit samthandschuhen "abgewickelt" wird, ist allerdings ebenfalls nachvollziehbar. um einer vernichtung der wichtigen daten zuvor zu kommen, musste damals schnell und durchschlagend gehandelt werden. auch die PDS hat in der nachwendezeit viele fehler gemacht und musste sich erstmal finden. es wäre also ziemlich doppelmoralig, genau das jemandem wie Gauck vorwerfen zu wollen.

    die frage ist hierbei viel eher, ob die Linken weiter das schmollende kind spielen oder endlich erwachsen werden wollen.

    Eigentlich ist die Linke keine Partei der Vergangenheit sondern eine der Zukunft. Sie haben ja schon genug damit zu tun klar zu machen das sie nicht mehr die SED sind, das sie da keinen Praesi haben wollen der ggf. denkt das es alles noch SED Fraeggels sind ist imho verstaendlich.
    die Linke hat sich bisher nicht eindeutig von der DDR-vergangenheit distanziert und duldet auch weiterhin ehemalige SED-mitglieder in ihren reihen. solange dieser zustand beibehalten wird, bleibt die Linke eine partei der vergangenheit.


    .
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  15. #95
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    Standard AW: Bundespräsident Köhler ist zurückgetreten

    die Linke hat sich bisher nicht eindeutig von der DDR-vergangenheit distanziert und duldet auch weiterhin ehemalige SED-mitglieder in ihren reihen. solange dieser zustand beibehalten wird, bleibt die Linke eine partei der vergangenheit.
    Das, und dann das ewige Recycling uralter "Reformvorschläge" und sonstiger Ideen, die in grauer Vergangenheit von anderen schon hinreichend durchdiskutiert und aus guten Gründen aufgegeben worden sind. Wann habe ich denn schonmal was Neues von denen gehört.
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  16. #96
    Die Super-Checkerin Avatar von Teylen
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    Standard AW: Bundespräsident Köhler ist zurückgetreten

    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    politik ist ein strategischer prozess und kein "wir wollen es allen rechtmachen"-spielchen.
    Fuer die einen ist Politik halt rein strategische Machtspielchen, fuer die anderen hat es in Deutschland noch etwas mit Demokratie zu schaffen.
    Das heisst die legen ihr Recht auf eine Meinungsaeusserung nicht zu Gunsten stupider Macht Spielchen welche das einzige Ziel haben die eigene zu mehren nicht ab.

    Die Linke hat nicht das Ziel die Schwarz-Gelbe Koalition - oder andere Parteien - zu Schwaechen sondern die Linke hat das Ziel fuer ihre Wahl Versprechen und ihre Aufgaben zu kaempfen.

    Wenn man nur den politischen Gegner schwaechen will bekommt man doch keine Politik mehr hin und manovriert sich in's Abseits bzw. erhoeht die Verdrossenheit, wie FDP und SPD beweisen.

    dass eine diktatur nicht mit samthandschuhen "abgewickelt" wird, ist allerdings ebenfalls nachvollziehbar.
    Womit man Gruende fuer Gauk hat, wenn einem das Vorgehen hart genug war.
    Womit man Gruende gegen Gauk hat, wenn einem das Vorgehen zu hart war.

    Nur daraus jetzt den Linken ein paar Jubel Perser vor den Latz zu parken und sie zwingen zu wollen Gauk zu waehlen ist doch absurd.

    die Linke hat sich bisher nicht eindeutig von der DDR-vergangenheit distanziert und duldet auch weiterhin ehemalige SED-mitglieder in ihren reihen. solange dieser zustand beibehalten wird, bleibt die Linke eine partei der vergangenheit.
    Das ist schlichtweg Unsinn.
    Nur weil du die Vergangenheit nicht aus dem Geist bekommst ist weder Die Linke und auch nicht die PDS zuvor eine Partei der Vergangenheit.

  17. #97
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Bundespräsident Köhler ist zurückgetreten

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Fuer die einen ist Politik halt rein strategische Machtspielchen, fuer die anderen hat es in Deutschland noch etwas mit Demokratie zu schaffen.
    was du dir vorstellst, ist schulbuchdemokratie und zeigt, dass du scheinbar bisher noch keinerlei aktive politische erfahrungen gesammelt hast.

    Das heisst die legen ihr Recht auf eine Meinungsaeusserung nicht zu Gunsten stupider Macht Spielchen welche das einzige Ziel haben die eigene zu mehren nicht ab.
    dass die Linke ebenfalls nicht frei von machtspielchen ist, haben sie durch ihr kanidatengeschacher anfang dieses jahres gezeigt. auch die fusion von WASG und PDS war eine reine machtpolitische entscheidung.

    Die Linke hat nicht das Ziel die Schwarz-Gelbe Koalition - oder andere Parteien - zu Schwaechen sondern die Linke hat das Ziel fuer ihre Wahl Versprechen und ihre Aufgaben zu kaempfen.
    natürlich hat die Linke dieses ziel. das wird doch in zahlreichen interviews immer wieder deutlich. letztlich kann diese partei nur über eine schwächung der schwarz-gelben koalition in die nähe der regierungsmacht kommen. deswegen sind sie auch schnell dabei, wenn es um forderungen nach rücktritten oder neuwahlen geht. wer mal einen blick über die rosarote brille wagt, sollte eigentlich schnell erkennen, dass bei solchen forderungen nicht nur demokratische grundsätze gewahrt werden sollen.

    Wenn man nur den politischen Gegner schwaechen will bekommt man doch keine Politik mehr hin und manovriert sich in's Abseits bzw. erhoeht die Verdrossenheit, wie FDP und SPD beweisen.
    die SPD ist vor allem in der zeit so stark eingeknickt als sie sich der CDU/CSU zu sehr angenähert hatten. das volk wollte dieses friede-freude-eierkuchen-geplänkel nicht und wurde eher davon verdrossen gemacht als vom gegenteil. nachdem sich die SPD inzwischen wieder klarer abgrenzt und aussagekräftige entscheidungen trifft, kann sie einen deutlichen mitgliederzuwachs verzeichnen.

    Womit man Gruende fuer Gauk hat, wenn einem das Vorgehen hart genug war.
    Womit man Gruende gegen Gauk hat, wenn einem das Vorgehen zu hart war.
    worauf basieren eigentlich deine vermutungen, dass einige Linke mit der arbeit der Gauck-behörde nicht einverstanden waren? bisher hast du dazu nur vage behauptungen aufgestellt. gibt es - außer den genauso vagen äußerungen der Linken - irgendwas handfestes, das du dazu auf den tisch legen kannst?

    Nur daraus jetzt den Linken ein paar Jubel Perser vor den Latz zu parken und sie zwingen zu wollen Gauk zu waehlen ist doch absurd.
    absurder vergleich.

    Das ist schlichtweg Unsinn.
    Nur weil du die Vergangenheit nicht aus dem Geist bekommst ist weder Die Linke und auch nicht die PDS zuvor eine Partei der Vergangenheit.
    die PDS ist als nachfolgepartei der SED angetreten. folglich muss sie ihre politische vergangenheit aufarbeiten. wenn die Linken als nicht-extremistische zukunftsorientierte partei gesehen werden will, ist eine klare ablehung der DDR-diktatur das mindeste. genausowenig ist es duldbar, dass nach wie vor ex-SED-mitglieder in dieser partei aktiv sind. wären es ex-nazis würdest du das wahrscheinlich auch nicht befürworten.

    wahrscheinlich findest du alles toll, was die Linke macht, weil sie sich so eindeutig ablehnend beim thema krieg positioniert. aber ich gehe jede wette ein, dass sie diese haltung spätestens nach 1-2 jahren aufgeben oder zumindest relativieren würden, sobald sie an der regierungsmacht sind. als protestwählergeile oppositionspartei kann man diesen standpunkt natürlich sehr bequem vertreten.


    .
    Geändert von Dr.BrainFister (07.06.2010 um 17:36 Uhr)
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  18. #98

    Standard AW: Bundespräsident Köhler ist zurückgetreten

    Wenn ich ein Mitglied der Linkspartei wäre, hätte ich eher ein Problem damit dass Gauck ein strammer Liberaler ist - und das schließt den Wirtschaftsliberalismus mit ein - und Mitglied typisch liberaler Vereine wie z.B. der Atlantikbrücke (die von CDU-Wirtschaftsliberalen wie Friedrich Merz und Managern der Finanzwirtschaft und Industrie geleitet wird). Der Mann ist nicht umsonst bei der FDP so beliebt.

    Warum ist es eigentlich per se nicht "duldbar" wenn Ex-SED-Mitglieder 20 Jahre nach dem Mauerfall Mitglied der Linkspartei sind? Wenn wir diesen Standard in der BRD angelegt hätten, dann hätte es mehrere Kanzler wie Erhard (der sich im Reichswirtschaftsministerium darum verdient machte die Vermögen der Nazielite in die Schweiz zu schaffen), Kiesinger und auch SPD-Schmidt nicht gegeben, so wie diverse Minister, Ministerpräsidenten und ganze Parteien. Die FDP war bis zum linksliberalen Schwenk in den späten 60ern von Altnazis dominiert - immerhin 20 Jahre ihrer Parteiengeschichte (die Heute gerne verdrängt werden).

    Ich erwähne Helmut Schmidt hier - man könnte auch andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aufzählen, wie z.B. Günther Grass - weil es in der Geschichte der Bundesrepublik erst recht nach dem Krieg, aber auch Heute noch unstrittig ist dass die bloße Mitgliedschaft in aus heutiger Sicht kriminellen Vereinigungen wie der SS oder der NSDAP eben keinen pauschalen und dauerhaften Ausschluss aus der demokratischen Gesellschaft rechtfertigt. Deshalb ist es auch unsinnig, ex-SED Mitglieder pauschal nicht zu dulden.

    Nicht zu dulden sind jene welche das Unrecht was in der DDR geschah leugnen oder verharmlosen, nicht zu dulden sind jene die aus freien Stücken und ohne Zwang der Stasi zu Diensten waren (was übrigens ebenfalls nicht pauschal auf jeden IM zutrifft!), zu dulden, und mehr noch, zu respektieren und zu begrüßen sind hingegen jene die den Mantel der Indoktrination in der DDR abstreifen und sich in der BRD zu aufrechten Demokraten weiterentwickeln konnten. So wie ein Helmut Schmidt. Oder ein Günther Grass. Oder Millionen anderer Mitbürger unserer Eltern- und Großelterngeneration. Warum trauen wir unseren ostdeutschen Landsleuten nicht dasselbe zu wie unseren Eltern und Großeltern?

  19. #99
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Bundespräsident Köhler ist zurückgetreten

    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    ...
    Warum ist es eigentlich per se nicht "duldbar" wenn Ex-SED-Mitglieder 20 Jahre nach dem Mauerfall Mitglied der Linkspartei sind? Wenn wir diesen Standard in der BRD angelegt hätten, dann hätte es mehrere Kanzler wie Erhard (der sich im Reichswirtschaftsministerium darum verdient machte die Vermögen der Nazielite in die Schweiz zu schaffen), Kiesinger und auch SPD-Schmidt nicht gegeben, so wie diverse Minister, Ministerpräsidenten und ganze Parteien. Die FDP war bis zum linksliberalen Schwenk in den späten 60ern von Altnazis dominiert - immerhin 20 Jahre ihrer Parteiengeschichte (die Heute gerne verdrängt werden).

    Ich erwähne Helmut Schmidt hier - man könnte auch andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aufzählen, wie z.B. Günther Grass - weil es in der Geschichte der Bundesrepublik erst recht nach dem Krieg, aber auch Heute noch unstrittig ist dass die bloße Mitgliedschaft in aus heutiger Sicht kriminellen Vereinigungen wie der SS oder der NSDAP eben keinen pauschalen und dauerhaften Ausschluss aus der demokratischen Gesellschaft rechtfertigt. Deshalb ist es auch unsinnig, ex-SED Mitglieder pauschal nicht zu dulden.
    es ist ebenfalls unsinnig, das nazi-regime mit dem der DDR 1:1 zu vergleichen, so wie du es hier tust. für das eintreten in die wehrmacht, nsdap oder SS gab es damals andere gründe als für den beitritt in die SED. letzteres war ebenfalls oft mit zwängen verbunden, allerdings lassen sich diese umstände nicht mit dem gleichsetzen, was in der nazizeit z.b. ein kriegsverweigerer zu erwarten hatte. viele SED-leute sind, meiner ansicht nach, überzeugungstäter - aber gleichermaßen stellten sie sich nach der wiedervereinigung als geschickte wendehälse heraus. es tauchen immer wieder berichte über ehemalige parteimitglieder auf, die in der BRD sofort unbehelligt karriere machen konnten, obwohl sie sich vorher jahrelang für die SED die hände schmutzig gemacht hatten.

    die Linke geht mit diesem thema bis heute sehr schwammig um und es gibt nicht wenige mitglieder, die auf "ihre" DDR-zeit sehr verharmlosend zurückblicken. ich hab mir das ganze nicht nur aus der theoretischen distanz eines naseweißen politikstudenten angeschaut, sondern war selbst oft genug auf festlichkeiten linker gruppierungen eingeladen. einerseits wegen hochschulpolitischer podiumsdiskussionen, die ich moderierte. andererseits aus journalistischen gründen. wenn man dann sieht, wieviele ewig gestrige betonköpfe sich unter dem deckmantel linker politik auf solchen veranstaltungen tummeln, kann es einem ganz übel werden. da gibt es nicht nur diejenigen, die rührseelig in süßlicher DDR-nostalgie schwelgen, sondern auch solche, die figuren wie dem diktator und massenmörder Slobodan Milošević huldigen (z.b. über den verkauf cooler pro-milo-shirts).

    die Linke hat sich, meines wissens nach, nie eindeutig von diesen splittergruppen distanziert. in ihrer fusions-euphorie haben sie sowieso eher alles einkassiert, was gerade zu haben war. wachstum und stimmenfang standen weiter oben als demokratische werte.

    Warum trauen wir unseren ostdeutschen Landsleuten nicht dasselbe zu wie unseren Eltern und Großeltern?
    natürlich kann man behaupten, ich wäre persönlich befangen. das bin ich auch als ex-DDR-bürger. vor allem bin ich deshalb befangen, weil ich in unserem umfeld viele SED-bonzen nach der wende davon kommen sah. ohne jegliche konsequenz. das waren leute, die ihre mitmenschen ausspioniert haben und die ganze familien unter druck setzten. diese leute haben verbrechen begangen und mussten nicht dafür gerade stehen. die Linke könnte dazu beitragen, einen sauberen sozialismus zu entwickeln, indem sie ihre mitglieder intensiver auf ihre vergangenheit überprüfen lässt. sowas passiert aber nur, wenn mal wieder ein paar skandälchen durch wie boulevardpresse geistern.

    wenn dieser partei ernsthaft daran gelegen wäre, ein klares signal gegen den machtmissbrauch in der DDR zu senden, hätten sie Gauck mitnominiert. das ist zumindest meine bescheidene meinung.


    .
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  20. #100

    Standard AW: Bundespräsident Köhler ist zurückgetreten

    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    es ist ebenfalls unsinnig, das nazi-regime mit dem der DDR 1:1 zu vergleichen, so wie du es hier tust.
    Dein Gedächtnis scheint Heute besonders kurz zu sein, denn Du bist derjenige der den Nazivergleich in die Diskussion eingeführt hat. Dann musst Du Dir eine Replik darauf schon gefallen lassen.

    für das eintreten in die wehrmacht, nsdap oder SS gab es damals andere gründe als für den beitritt in die SED. letzteres war ebenfalls oft mit zwängen verbunden, allerdings lassen sich diese umstände nicht mit dem gleichsetzen, was in der nazizeit z.b. ein kriegsverweigerer zu erwarten hatte. viele SED-leute sind, meiner ansicht nach, überzeugungstäter - aber gleichermaßen stellten sie sich nach der wiedervereinigung als geschickte wendehälse heraus. es tauchen immer wieder berichte über ehemalige parteimitglieder auf, die in der BRD sofort unbehelligt karriere machen konnten, obwohl sie sich vorher jahrelang für die SED die hände schmutzig gemacht hatten.
    Man kann nicht pauschal Millionen Menschen wegen der Mitgliedschaft zu solchen Vereinigungen abkanzeln, das sind individuelle Lebenswege, egal ob es sich um die Nazizeit oder die DDR handelt. Jeder hat seine eigenen Gründe, Manche waren Überzeugungstäter, viele Andere waren Mitläufer, wieder Andere traten ein weil es ihrer Karriere z.B. im Beamtenapparat förderlich war.

    Unter diesen Menschen haben es nicht nur Mitglieder der Linkspartei zu Amt und Würden gebracht, man denke da nur an unsere FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda Merkel, oder Ex-MP Althaus der gerne nicht systemkonforme Schüler an die Stasi verpfiff. Wenn diese Politiker eine Einzelfallbetrachtung verdient haben, dann auch jeder Linksparteiler.

    Was mich bei diesen Diskussionen oft stört ist die "holier than thou" Einstellung vieler Wessis und westdeutscher Politiker, als wäre hier 1949 eine lupenreine Demokratie wie gepellt aus dem Ei geschlüpft, als gäbe es nicht diesen kitschigen Gründungsmythos des Wirtschaftswunders das doch bei näherer Betrachtung hauptsächtlich von z.T. hochrangigen Nazi-Funktionseliten geschaffen wurde.

    die Linke geht mit diesem thema bis heute sehr schwammig um und es gibt nicht wenige mitglieder, die mit der DDR-zeit sehr verharmlosend umgehen. ich hab mir das ganze nicht nur aus der theoretischen distanz eines naseweißen politikstudenten angeschaut
    Der Versuch den Gesprächspartner auf persönlicher Ebene zu beleidigen war noch nie ein Beleg dafür die schlüssigere Argumentation zu besitzen.

    , sondern war selbst oft genug auf festlichkeiten linker gruppierungen eingeladen. einerseits wegen hochschulpolitischer podiumsdiskussionen, die ich moderierte. andererseits aus journalistischen gründen. wenn man dann sieht, wieviele ewig gestrige betonköpfe sich unter dem deckmantel linker politik auf solchen veranstaltungen tummeln, kann es einem ganz übel werden. da gibt es nicht nur diejenigen, die rührseelig in süßlicher DDR-nostalgie schwelgen, sondern auch solche, die figuren wie dem diktatur Slobodan Milošević huldigen.
    Es gibt und gab am linken Rand zu allen Zeiten Spinner - ich denke da nur an Sartre der wie viele linke Intellektuelle ein bekennender Mao-Fan war - wie auch am rechten Rand, die waren dann eben Fans von Pinochet.

    die Linke hat sich, meines wissens nach, nie eindeutig von diesen splittergruppen distanziert.
    Nun, die FDP-Stiftung unterstützt dann schon mal einen Putsch in Honduras gegen den gewählten Präsidenten, weil der den Großgrundbesitzern zu Leibe rücken wollte. Eine Distanzierung von solchen höchst fragwürdigen aussenpolitischen Praktiken wirst Du aber bei Guido und Co. niemals hören, und in den Massenmedien so gut wie nichts lesen.

    Verstehe mich nicht falsch: Ich sehe dieselben Probleme bei der Linkspartei. Sie sind sogar ein Grund wieso ich dieser Partei bisher die Stimme verwehrt habe. Ich wehre mich aber entschieden gegen zwei Dinge, Erstens solche Pauschalaussagen wie Du sie hier triffst, und zweitens dieses Messen mit zweierlei Maß dass die Journaille stets bei der Linkspartei anlegt. Wenn man sich kritisch mit der Linkspartei auseinandersetzt, muss man sich auch ebenso kritisch mit den anderen Parteien auseinandersetzen, da gibt es mindestens ebenso viele Leichen im Keller.

    Aus meiner Sicht ist dieses penetrante Herumhacken auf der Vergangenheit auch ein Versuch zu überdecken, dass Lafontaine und Gysi die Konsequenzen dieser neoliberalen Politik als so ziemlich einzige nahmhafte Politiker schon seit mindestens einer Dekade vorausgesehen haben, während die restlichen Parteien bis zur Finanzkrise diesem markthörigen Dogma anhingen und zum großen Teil immer noch anhängen. Dass einem "Verräter" und "Drückeberger" wie Lafontaine von der Geschichte Recht gegeben wurde ist für viele SPDler, Grüne und Co. und die daran hängende Journalistenmischpoke unverzeihlich.

    Wenn man sich doch nur halb so leidenschaftlich mit unserem heutigen Land und den Lösungsideen von Herrn Gysi und Lafontaine zu diesem Land auseinandersetzen würde wie mit einem Land das seit 20 Jahren Geschichte ist. Das scheint doch vor Allem Lebensaufgabe jener Politiker und Journalisten zu sein die nullkommanull Vorstellungen und Lösungen haben um die immer eklatanter werdenden Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten im heutigen Deutschland endlich anzugehen.

    in ihrer fusions-euphorie haben sie sowieso eher alles einkassiert, was gerade zu haben war. wachstum und stimmenfang standen weiter oben als demokratische werte.
    Jede Fusion muss erst mal gestemmt werden. Die Frage ist wo die Linkspartei als neue Partei sich hinentwickelt, und hinentwickeln soll. Die von den anderen Parteien abgesprochene Koalitionsfähigkeit der Linken hat nämlich nur vorgeschoben etwas mit DDR-Mummenschanz zu tun mit dem weder die West-Linken noch die West-SPDler irgendeine persönliche Erfahrung haben, sondern sehr viel mehr mit dem Wahlprogramm der Linken das wie ein Stachel im Fleisch der SPD und ihrer nach wie vor personell und programmatisch völlig unaufgearbeiteten Agendapolitik sitzt. Selbst wenn die Linke jeden einzelnen Ex-SED'ler Morgen rausschmeißt und die DDR als die Reinkarnation des Teufels brandmarkt, bleibt dieser Hauptgrund für ihre zugesprochene Koalitionsunfähigkeit bestehen.

    Ich für meinen Teil begrüße eine Linke ohne SED-Bonzen, aber keine Linke mit einem weichgespülten Programm in Sozial- und Wirtschaftsfragen nur um für Politiker koalitionsfähig zu sein die uns mit Hartz IV und Hedgefonds beglückt haben.

    natürlich kann man behaupten, ich wäre persönlich befangen. das bin ich auch als ex-DDR-bürger. vor allem bin ich deshalb befangen, weil ich in unserem umfeld viele SED-bonzen nach der wende davon kommen sah. ohne jegliche konsequenz. das waren leute, die ihre mitmenschen ausspioniert haben und die ganze familien unter druck setzten. diese leute haben verbrechen begangen und mussten nicht dafür gerade stehen. die Linke könnte dazu beitragen, einen sauberen sozialismus zu entwickeln, indem sie ihre mitglieder intensiver auf ihre vergangenheit überprüfen lässt. sowas passiert aber nur, wenn mal wieder ein paar skandälchen durch wie boulevardpresse geistern.

    wenn dieser partei ernsthaft daran gelegen wäre, ein klares signal gegen den machtmissbrauch in der DDR zu senden, hätten sie Gauck mitnominiert.
    Ich habe nicht den Eindruck dass die Mehrheit der Linken für die Einführung des Sozialismus ist, sondern eher für eine Sozialdemokratie mit starkem Staat wie sie Willy Brandt vertreten hat. Darüber hinaus sind die Linken genauso in der Realpolitik verhaftete Pragmatiker wie Politiker anderer Parteien auch, dort wo sie in der Regierungsverantwortung stehen (siehe Berlin) wird das Wahlprogramm ganz schnell an die Realität und an die Machtverhältnisse als Juniorpartner in einer Koalition angepasst.

    Was Gauck angeht, so ist er für mich wegen seiner Wirtschaftsliberalität in diesen Zeiten alles Andere als ein geeigneter Kandidat, aber in jedem Fall deutlich geeigneter als der ebenso wirtschaftsliberale kantenlose Wulff, bei dem jede Vorstellung von Überparteilichkeit sich von Vorneherein in dieselbe heiße Luft auflöst mit der er auch die Niedersachsen jahrelang beglückte.

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