Zitat Zitat von nevermore Beitrag anzeigen
Hallo? Natürlich hätte deren Entscheidung einen Einfluss auf das Wahlergebnis gehabt. Das wurde doch hier ausführlich erläutert. Hätte die Linkspartei von Anfang an gegen Wulff gestimmt, wäre Gauck jetzt Präsident.
Dir ist das taktische Wahlverhalten der Regierungskandidaten offensichtlich nicht klar. Diese haben in den ersten beiden Wahlgängen gegen Merkel gestimmt um ihren Unmut auszudrücken, nicht gegen Wulff. Wenn die Linkspartei im 1. Wahlgang klargemacht hätte dass sie für Gauck stimmt, dann hätten auch die 625 für Wulff gestimmt die er im dritten Wahlgang bekam. Gauck hatte nie (!) eine Chance zu gewinnen, unabhängig vom Wahlverhalten der Linkspartei.

Hier wurde deutlich zum Ausdruck gebracht, dass man die Positionen der gegenwärtigen Regierung nicht akzeptabel findet.
Den Eindruck habe ich nicht. Übrigens geht es auch um die Alternativen die Rot und Grün bieten, bzw. nicht bieten. Die SPD hat ihren Agendakurs nach wie vor nicht aufgearbeitet, und die Partei wird nach wie vor von Agenda-Parteisoldaten geführt. Sie profitiert momentan etwas von der Schwäche der Regierung, aber ihre Altlasten überwunden hat sie keineswegs.

Das liegt daran, dass die Linkspartei keine konstruktiven Alternativen anbietet.

Da stimme ich dir sogar zu. Bloss kann das für mich nicht heißen, diese Rattenfänger-Partei zu unterstützen, die nichts als altbackene"Reformvorschläge" liefert, die von anderen weil nicht praktikabel und/oder nicht verfassungsmäßig schon vor Jahrzehnten verworfen worden sind.
Wenn die Linkspartei eine "Rattenfänger"partei ist - womit Du übrigens Millionen durchaus normale Mitbürger als parasitäre Nagetiere bezeichnest - dann ist dies die FDP mit ihren eigenen vor Jahrzehnten überholten "Reformvorschlägen" aber drei Mal.

Linkspartei und FDP sind KEINE Volksparteien. Es ist ihre Aufgabe Randthemen zu vertreten, damit diese in einer Koalition mit einer Volkspartei zumindest anteilig berücksichtigt werden. Das Problem am linken Rand ist, dass die Linkspartei Themen vertreten muss - wie z.B. den Mindestlohn - die eben keine Randthemen sind, sondern Themen welche die SPD vertreten und versuchen durchzusetzen müsste. Deutschland braucht nicht zwei wirtschaftsliberale Volksparteien, Deutschland braucht eine sozialdemokratische und eine konservative Volkspartei, damit sich beide Lager mit einem echten Politikwechsel ablösen können wenn die jeweilige Regierung verbraucht ist.

Dieses wichtige System von checks and balances im Parlament funktioniert immer weniger - und kann durch eine Randpartei wie die Linke auch nicht wiederhergestellt werden.