Das kann so nicht stehen bleiben. Köhler hat selbstverständlich
nicht befürwortet, dass irgendwo auf der Welt Krieg aus wirtschaftlichen Interessen geführt wird. Ihm ging es in diesem Interview um die Piraten, die Handelsflotten und Frachter überfallen. In dieser Situation müsse man ggf. über "militärische Einsätze" nachdenken. Das sind die wirtschaftlichen Interessen, die ggf. einen Militäreinsatz per UN-Mandat rechtfertigen könnten.
Es war ein gravierender rhetorischer Faux-pas, zunächst über Afghanistan zu sprechen und ohne klare Abgrenzung zu diesem Thema militärische Einsätze zu legitimieren. Das ist der einzige berechtigte Vorwurf, den man Köhler machen kann. Man kann doch nicht ernsthaft behaupten, der deutsche Bundespräsident sei ein Kriegstreiber!
Ursprünglich war dieses Interview auch gar kein Skandal. Diese verunglückten Äußerungen stammen - ich glaube - vom 22. Mai und kein Mensch hat zunächst darüber gesprochen, sondern erst mehr als 1 Woche später. Versuchte man gezielt, diesen im Volk so beliebten, aber aus Sicht der Regierung eher unbequemen Präsidenten nach und nach in Misskredit zu bringen?
So sehr ich bedaure, dass sich dieser ausgezeichnete Bundespräsident nun zurückzieht, respektiere ich auch seine Entscheidung. Tschüss Horst

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