"What he said".
Star Wars wurde nicht deshalb als Muster von den Forschern verwendet weil es aus wissenschaftlicher Sicht so viel her gibt, sondern weil Darth Vader eine archetypische Figur ist die Jeder kennt. Damit kann man das Interesse von Menschen wecken die sich sonst niemals für Psychologie interessieren würden.
Ich finde diesen Ansatz nicht grundsätzlich schlecht, man sollte dabei aber immer im Auge halten dass dieser Hebel nur einen sehr oberflächlichen populärwissenschaftlichen Einstieg in ein höchst komplexes und ernstes Thema bietet.
Was nun unseren Geheimniskrämer nevermore angeht so habe ich nichts gegen diese Diskussionen, man sollte es aber nicht so toternst nehmen wie er es tut. Dass das Benedikt/Palpatine Bildchen ein beliebtes Internet-meme ist sollte doch nun wirklich Jeder mitbekommen haben. Gott behüte dass ich es mir in einem Thread mit dem Titel "Anaikn Skywalker als Borderline-Patient diagnostiziert" herausnehme ein Späßgen zu machen.
RDM hat hier beim Grundtenor der Serie meiner Ansicht nach sehr auf Space: above and beyond aufgebaut, einer Serie die ihrer Zeit deutlich voraus war, und im prä-9/11 prä-Internet prä-DVD Sammelboxen Zeitalter einfach noch keine Chance hatte sich am Markt zu platzieren.natürlich will ich damit nicht behaupten, dass die charakterzeichnung in BSG völlig perfekt ist. so wie in jedem medienprodukt, haben wir es hier nunmal mit fiktiven charakteren zu tun, die sich nicht wie echte menschen entwickeln. es liegt bei den autoren, wie glaubhaft sie einen menschlichen entwicklungsprozess nachstellen können. gerade im bereich der sciencefiction-serien gab es da bisher nur wenig lernbeispiele. ron moore und sein team haben also neuland betreten, das erstmal erkundet werden musste. dabei waren sie, meines empfindens nach, weitaus mutiger als george lucas. denn man setzt sich kritik und scheitern wesentlich offensiver aus, wenn man die psychologie der charaktere so unverblümt zeigt wie in BSG anstatt sich, so wie bei SW, zumeist hinter verschwommener symbolik zu verstecken.
Mitunter gibt es da schon spannende Arbeiten, ich erinnere mich an eine Diplomarbeit über die Entwicklung der Frauenrollen und Frauenemanzipation anhand der James Bond Filmreihe.
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