Ich bin mal gespannt ob Angela am Mittwoch dann zum nächsten 200.000 Euro Kurzurlaub aufbricht, oder ob sie sich bis zum Finale Zeit lässt. Eigentlich wäre nun uns Christian auch mal dran, nach den Strapazen der Wahl hat er sich das doch verdient.
Was RTL ausstrahlt ist doch öffentlich einsehbar. Natürlich sind darunter auch ein paar schöne Spiele, und nicht nur Gruppenpartien die kaum jemanden interessieren. Da diese Rechte mittlerweile extrem teuer sind (mehrere Millionen Euro pro Spiel), muss sich das für RTL schließlich finanziell lohnen.kennst du die verträge? vielleicht besteht die vereinbarung, dass rtl ein viertelfinalspiel zusteht? die privaten wollen sicherlich nicht nur die "nebensächlichkeiten" der wm zeigen dürfen.
Mein Bruder hat für's ZDF (und auch für die Privaten) als Aufnahmeletier gearbeitet, die Bürokratie wird bei den ÖR ebenso gehegt und gepflegt wie in jeder größeren Behörde auch. Wirklich teuer wird es für den Steuerzahler durch das alberne Konkurrenzdenken zwischen ARD und ZDF - wenn die eine Anstalt eine Zahl X an Mitarbeitern schickt, muss auch die andere Anstalt die gleiche Anzahl Mitarbeiter schicken. Diese unwahrscheinliche Geldverschwendung findet übrigens nicht nur bei der WM statt, sondern bei allen sportlichen Großveranstaltungen.ich kann nicht beurteilen, warum und wofür so viele mitarbeiter gebraucht werden. du kennst die genauen hintergründe aber scheinbar auch nicht. jedenfalls machen die ÖR während der wm in südafrika vieles, das über die konventionelle fußballberichterstattung hinaus geht: sie drehen ziemlich viele dokus über das land, veranstalten dort kooperationsprojekte und bringen auch im radioprogramm jede menge hintergrundinformationen. um beurteilen zu können, ob die menge der mitarbeiterschaft unverhältnismäßig ist, müsste man schon alle aktivitäten der ÖR in südarfrika in betracht ziehen.
Die BBC kommt übrigens mit 295 Mitarbeitern aus - das ist die Hälfte von unserem Personal dort, und da sind die Radiomitarbeiter eingeschlossen.
Wenn die Reisen als dienstlich definiert werden, dann werden sie auch vom Steuerzahler bezahlt. Der Komplex Privat/Dienstreisen ist nicht umsonst ein Spannungsfeld das schon viele Politiker in Schwierigkeiten gebracht hat, da hier natürlich gerne Privatvergnügen per Spesen bezahlt werden.dass man sowas aus dem steuersäckel bezahlen muss, finde ich auch nicht in ordnung. allerdings hab ich keine ahnung, inwieweit andere auslandsreisen über steuern finanziert werden. als privatausflug würde ich das trotzdem nicht bezeichnen. dass die kanzlerin bei der wm einen repräsentativen auftritt hat, finde ich nachvollziehbar und es hat nach außen hin sicherlich eine positive wirkung für deutschland. ob man sich als bürger dadurch von den politischen problemen unserer regierung ablenken lässt, liegt immer noch im rahmen der eigenen mündigkeit.
Rein protokollarisch wäre es erst angemessen so eine "Dienstreise" zum Finale zu machen (daran hielt sich meines Wissens sogar Helmut Kohl) - nicht zu einem Viertelfinale das weitere für den Steuerzahler kostspielige Besuche geradezu erzwingt.
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