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Thema: Lit.Limbus - Der Vorhof der literarischen Hölle

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  1. #1
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Lit.Limbus - Der Vorhof der literarischen Hölle

    @vile
    vielen dank, dass du uns hier einen einblick in eines deiner neuesten werke gegeben hast. es freut mich, dass du in deinem werdegang als hobby-autor einen schritt weitergekommen bist. der wunderwald-verlag ist zwar nicht unbedingt für die qualität seines büchersortiments bekannt, aber als erster publikationsversuch ist das schon mal ein kleiner erfolg.

    den hier geposteten auszug von "Lit.Limbus - Auf Messe(r)s Schneide" habe ich inzwischen durchgelesen. leider war mir der held der geschichte von anfang an unsympathisch. das machte es mir schwer, einen bezug zu ihm und zum restlichen geschehen herzustellen. aaron jammert nur herum und macht alle anderen für seine probleme verantwortlich. seine tätigkeit als autor scheint er nur dazu nutzen zu wollen, um sich die aufmerksamkeit zu verschaffen, die ihm früher verwehrt blieb. natürlich gibt es viele künstler, die süchtig nach bestätigung und aufmerksamkeit sind - aber trotzdem sieht man bei denen sowas wie eine künstlerische vision und etwas, das die leser/betrachter/hörer emotional berührt. bei aaron kommt von all dem nichts rüber. viel interessanter wäre gewesen, wenn du anfangs sowas wie eine geschichte in einer geschichte präsentiert hättest: die leser tauchen zunächst in aarons romanwelt ein, um ihn und seine vergangenheit besser kennen zu lernen. wenn diese romanwelt mit ein bisschen fantasy und mystery (soweit ich mich erinnere, sind das ja deine lieblings-genres) gewürzt ist, entsteht vielleicht sogar ein interessanter zauber, der mehr lust auf diese literarische reise macht.

    die grundidee, dass jemand ein klassentreffen nutzt, um alte konflikte auszutragen, hat potential. aber diese szenerie ist eigentlich schon wieder vorbei bevor du richtig damit angefangen hast. alles, was du daraus machst, ist aarons kurzer auftritt, seine etwas platten vorwürfe an die anwesenden und sein plötzlicher abgang. um beim leser interesse an der geschichte und an den figuren zu wecken, holst du aus dieser eigentlich spannenden situation viel zu wenig heraus. du hättest das klassentreffen z.b. nutzen können, um uns erstmal mit den einzelnen figuren besser vertraut zu machen. wenn aarons innerer konflikt sich während der gemeinsamen feier erst langsam aufgebaut hätte und plötzlich zur überraschung aller anwesenden aus ihm herausgeplatzt wäre, hätte man sich in seine situation vielleicht besser hineinvertiefen können.

    auch was deinen schreibstil angeht, solltest du noch etwas mutiger sein. irgendwie fehlt momentan eine persönliche note, die den text zu deinem werk macht.

    also, ich drück dir die daumen, dass die nächste version besser wird! ich würde dir auf jeden fall empfehlen, weiter an der geschichte zu feilen. wie gesagt, potential ist vorhanden, aber es wurde bisher größtenteils nicht ausgeschöpft.

    momentan würde ich deiner story 2/5 punkten geben.
    Geändert von Dr.BrainFister (27.11.2010 um 16:42 Uhr)
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  2. #2
    Plaudertasche Avatar von Vile
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    Standard AW: Lit.Limbus - Der Vorhof der literarischen Hölle

    Oh mein Gott ... eine Antwort!

    Daß ich beim Wunderwaldverlag und dem LL-Projekt gelandet bin, ist eher einem Zufall zu schulden. Ich hatte mich eigentlich mit einem anderen Werk von mir beworben, was aber abgelehnt wurde. Da aber jemand gesucht wurde, der gerade am Anfang steht und eben jene Probleme nachvollziehen kann, dachte ich mir, dass ich die Chance ergreifen sollte, um so einen Einstieg zu bekommen.
    Was meinst du damit, dass der WWV kein qualitatives Büchersortiment hat? Der Verlag mag vielleicht nicht so groß sein, wie z.B. Heyne oder so, aber deswegen sollte man ihm daraus keinen Strick drehen. Die meisten Autoren versuchen bei bekannten Verlagen zu landen (mich miteingeschloßen) und die Großen haben auch vollkommen andere Mittel zur Verfügung. Ich persönlich bin bis jetzt zufrieden, vor allem, weil der Kontakt mit der Verlegerin sehr freundlich und positiv / produktiv ist.

    Der Charakter soll so sein wie er ist. Zumindestens hier in der Leseprobe, das ein 'nicht-so-wirklich-Epilog' (wie einer meiner Betaleser es ausdrückte) des eigentlichen Romans ist. Deine Anmerkungen, bezüglich der Ausarbeitung des Charakters und seiner Probleme, werden im Roman natürlich da sein.

    Am 7.Dezember gibt's auf meiner Homepage eine kleine Überraschung bezüglich dieses Projekts.
    Ich hasse Perfektion.
    Sie bietet keinen Platz für Kreation.

  3. #3
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Lit.Limbus - Der Vorhof der literarischen Hölle

    Zitat Zitat von Vile Beitrag anzeigen
    ...
    Was meinst du damit, dass der WWV kein qualitatives Büchersortiment hat? Der Verlag mag vielleicht nicht so groß sein, wie z.B. Heyne oder so, aber deswegen sollte man ihm daraus keinen Strick drehen. Die meisten Autoren versuchen bei bekannten Verlagen zu landen (mich miteingeschloßen) und die Großen haben auch vollkommen andere Mittel zur Verfügung. Ich persönlich bin bis jetzt zufrieden, vor allem, weil der Kontakt mit der Verlegerin sehr freundlich und positiv / produktiv ist.
    ich kann nur von den bisherigen reviews ausgehen, die ich zu wunderwald-veröffentlichungen gelesen habe. und da waren die bewertungen zumeist unterdurchschnittlich. aber das ist nur mein persönlicher eindruck, vielleicht habe ich ja auch einige der besseren werke bisher übersehen. dass du dort von den verlegern gut beraten wirst, ist aber auf jeden fall schon mal ein pluspunkt.

    Der Charakter soll so sein wie er ist.
    nein, er ist so wie du ihn beschreibst. wie gesagt: ich konnte keinen zugang zu ihm finden und er war mir von anfang an unsympathisch. das geht wahrscheinlich nicht nur mir so. wäre das jetzt ein vollständiges buch, hätte ich nach den ersten seiten aufgehört zu lesen, weil mich aaron als mensch einfach nicht interessiert. wenn am anfang zumindest andere interessante charaktere dabei wären, würde das vielleicht nicht so schwer ins gewicht fallen. aber die personen, die du während des klassentreffens vorstellst, bleiben alle ziemlich blass.

    Zumindestens hier in der Leseprobe, das ein 'nicht-so-wirklich-Epilog' (wie einer meiner Betaleser es ausdrückte) des eigentlichen Romans ist. Deine Anmerkungen, bezüglich der Ausarbeitung des Charakters und seiner Probleme, werden im Roman natürlich da sein.
    was soll deine leseprobe denn sein? ein entwurf? der anfang des buches? ein "appetizer" für den verlag? sollte es der anfang des buches sein, wirst du damit vielleicht nicht erreichen, dass sich die leser überhaupt erst bis zum weiteren verlauf des romans vorwagen. der beginn einer geschichte ist nämlich letztlich eines der wichtigsten elemente überhaupt. dort fällt die entscheidung, ob man seine zeit in die restlichen seiten investieren möchte oder lieber nicht.

    Am 7.Dezember gibt's auf meiner Homepage eine kleine Überraschung bezüglich dieses Projekts.
    na dann bin ich mal gespannt.
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  4. #4
    Plaudertasche Avatar von Vile
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    Standard AW: Lit.Limbus - Der Vorhof der literarischen Hölle

    Würde ich mich durch den Verlag über den Tisch gezogen fühlen, oder meinen, daß es nicht mit rechten Dingen zugeht, dann würde ich 'und tschüß!' sagen.
    Zudem hab ich mich auch über den WWV informiert und persönlich finde ich es gut, daß sich der Wunderwaldverlag Projekten annimmt, die andere Verlage vielleicht belächeln. Meistens sind es eben jene Dinge, die dann hervorstechen.

    Ein Psycho 'Appetizer'.
    Wie gesagt, im Buch wird detaillierter auf den Charakter und seine Probleme eingegangen. Zudem gibt es auch sachliche Informationen über das Anschreiben und einen kleinen Einblick in die Welt des Autoren- und Verlagtums.
    Da ich nicht weiß, was du so liest und wie sich deswegen dein Geschmack widerspiegelt, kann ich nicht behaupten, daß dir der Roman gefallen wird; aber ich denke, daß du ihn vielleicht mögen wirst. Zumindestens sollte er ein wenig informativ sein.
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  5. #5
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    Standard AW: Lit.Limbus - Der Vorhof der literarischen Hölle

    Zitat Zitat von Vile Beitrag anzeigen
    Würde ich mich durch den Verlag über den Tisch gezogen fühlen, oder meinen, daß es nicht mit rechten Dingen zugeht, dann würde ich 'und tschüß!' sagen.

    Zudem hab ich mich auch über den WWV informiert und persönlich finde ich es gut, daß sich der Wunderwaldverlag Projekten annimmt, die andere Verlage vielleicht belächeln. Meistens sind es eben jene Dinge, die dann hervorstechen.
    ich sagte nicht, dass der wunderwaldverlag unseriös ist und leute über den tisch zieht. es ging nur um die qualität der bisherigen veröffentlichungen. damit wurde zumindest bei mir bisher der eindruck erweckt, dass dort keine besonders hohen auswahlkriterien angewendet werden. natürlich ist es nett, wenn ein verlag sich auch hobby-autoren annimmt, die sich erst noch entwickeln müssen. aber gerade in dem bereich gibt es eine so große auswahl an schreiberlingen, dass man als verleger sicherlich wahrscheinlich mehr als genug qualitativ ansprechende werke finden müsste. eine nebenwirkung des internet ist leider, dass sich heutzutage viele leute für große autoren halten, nur weil sie eine tastatur bedienen können. gerade deshalb finde ich es wichtig, dass die verlage (egal ob klein oder groß) hohe qualitätsstandards setzen. trainieren kann heutzutage jeder hobby-autor auf seinem blog, in foren oder anderswo. aber alles, was gedruckt wird, sollte schon eine veröffentlichungsreife vorweisen, die über das entwurfsstadium hinaus geht.

    Ein Psycho 'Appetizer'.
    inwiefern "psycho"? also ist das nun ein fertiger teil deines romans oder wird dieser text noch überarbeitet? soll es der einstieg sein oder kommt davor noch was anderes?

    Wie gesagt, im Buch wird detaillierter auf den Charakter und seine Probleme eingegangen. Zudem gibt es auch sachliche Informationen über das Anschreiben und einen kleinen Einblick in die Welt des Autoren- und Verlagtums.
    hast du denn wirklich schon so viele handfeste erfahrungen in der "Welt des Autoren- und Verlagtums" gesammelt, dass sich daraus eine ganze geschichte stricken lässt? wie schon gesagt, allein aus der situation des klassentreffens hätte sich wesentlich mehr machen lassen. das ist etwas, wo du vielleicht auch aus deinen eigenen erfahrungen schöpfen und es somit detaillierter ausschmücken kannst. wie wäre es z.b., wenn aaron seinen klassenkameraden erstmal von seinem leben im "Vorhof der literarischen Hölle" erzählt, bevor er mit seiner rede alle anpöbelt wie ein schmollender teenager? in diesen gesprächen hättest du auch die gelegenheit, zu zeigen, dass einige der gäste tatsächlich ignoranten oder fiese arschlöcher sind. so könnte man aarons verhalten von anfang an besser nachempfinden.

    Da ich nicht weiß, was du so liest und wie sich deswegen dein Geschmack widerspiegelt, kann ich nicht behaupten, daß dir der Roman gefallen wird; aber ich denke, daß du ihn vielleicht mögen wirst. Zumindestens sollte er ein wenig informativ sein.
    ich kenne bereits einige leute, die mehrere bücher veröffentlicht haben und war auch als lektor (und "mädchen für alles" ) schon oft bei der vorbereitung von publikationen (hauptsächlich fachliteratur) dabei. ganz fremd ist mir dieses umfeld also nicht. ich kann mir gut vorstellen, dass sich daraus eine interessante geschichte machen lässt. aber vielleicht solltest du dir etwas mehr zeit damit nehmen und erstmal weitere erfahrungen sammeln. um ein unterhaltsames/informatives buch daraus zu machen, braucht man schon jede menge interessante eindrücke aus diesem geschäft und sollte über mehr als nur eine verlagspublikation berichten können. schließlich ist das eine riiiiiesige branche, in der es meistens jahrelang dauert bis man seine ersten nennenswerten erfolge erreicht.
    Geändert von Dr.BrainFister (27.11.2010 um 19:01 Uhr)
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

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