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Es gibt da ne wirklich aufschlussreiche Statistik: Anteil der Ausgaben für Nahrungsmittel an den Konsumausgaben in Deutschland von 1900 bis 2008

Wir geben also immer weniger für Lebensmittel aus. Um nicht zu sagen: Erschreckend wenig. Bio hin oder her, in Deutschland zählt viel und billig.
Diese Statistik ist allerdings nicht aussagekräftig um dieses Argument zu belegen - natürlich geben wir Heute prozentual weniger für Nahrung aus als vor 110 (!) Jahren - das Einkommen hat sich in dieser Zeit eben verzigfacht, ebenso wie die Produktivität, so dass die Ernährung nicht mehr das gesamte Einkommen eines Normalbürgers auffrisst.

Eine relevante Statistik wäre der Vergleich mit unseren Nachbarländern - Frankreich und Co. geben prozentual deutlich mehr ihres Haushaltsbudgets aus als Deutsche. Da sind wir eines der Schlusslichter. Das ist auch eine Frage der Wertigkeit - dafür sind hier ein schickes großes Auto und ein saniertes Haus mit sauberen weißen Fassaden wichtiger als Statussymbol als bei unseren Nachbarn.

Letztlich kostet eine hochwertige Mischkost mit viel frischem Essen eine Menge Geld und wer kein Gutverdiener ist muss sich dafür eben in anderen Dingen einschränken. Eine Frage der eigenen Prioritäten, zumindest für die Mittelschicht. Die Unterschicht hat bei ihrer zunehmenden Verarmung oft ohnehin nur noch den Gang zum Aldi - und keine Alternativen mehr. Von den 4 Euro pro Tag für Speisen und Getränke die Hartz IV abwirft lässt sich eben keine hochwertige Ernährung aufrechthalten.