Na bei diesen Zeitspannen können wir jüngeren Semester kaum mitreden. Wenn man nach Jahrzehnten noch Respekt und Achtung voreinander hat ohne sich überdrüssig zu sein, ist das schon was Besonderes, denke ich. Bei Einigen dürfte es in dem Stadium nur noch Gewohnheit sein, die sie zusammenhält. Je älter man wird, desto schwerer wird es eben, aus bestimmten Bequemzonen auszubrechen. Ein entsprechender sozialer Druck wie in konservativ-religiösen Gefilden herrscht bei uns zum Glück ja nicht mehr vor. Wenn ich da an unsere Großelterngeneration denke, so wurden einige Frauen tatsächlich erst durch den Tod des Mannes aus dem Ehegefängnis entlassen. Da haben wir es Heute mit Patchworkfamilien, offenen Ehen, Freunde-mit-Extras Beziehungen etc. schon gut.
Die Tierwelt bietet da wenig Aufschluss, dort gibt es Alles von Partnern die nach der Begattung aufgefressen werden (wie bei Spinnen) bis zu Tieren die mit ihrem ersten und einzigen Partner ein ganzes Leben zusammenbleiben (Wüstenspringmäuse z.B.). Tiere sind insofern kein Vorbild für uns Menschen, denn unser Sozialverhalten ist wesentlich vielschichtiger. Ehrlich gesagt finde ich solche Dogmen wie "Nur in der Ehe ist man glücklich!" oder "Irgendwann hat man jeden Partner über, also lieber nur lockere Beziehungen pflegen!" ziemlich bescheuert. Das sind so Allgemeinplätze die eben nicht allgemein gelten sondern für Jeden anders sind. Es hat für mich immer etwas faschistoides, anderen Menschen den eigenen Lebensstil als das Einzig Wahre und Seligmachende aufzudrücken.Schaut man in der Tierwelt da ist das auch so. Einmal im Jahr oder vielleicht öfters paaren sich Tiere und danach gehen die beiden Wesen oft getrennte Wege. Wieso muss das beim Mensch anders sein?
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