Ich mag keine Cola. Trotzdem bin ich Coca Cola dankbar das sie uns neben dem Kühlschrank auch den roten Weihnachtsmann gebracht haben.
[Zur Erklärung: Vor 1930 galten kalte Getränke noch als ungesund, ein Vorurteil was sich noch bis heute gehalten hat, meine Mutter hat das zumindest mal behauptet, ist aber lange her. Auch sonst braucht man keinen Kühlschrank, Stichwort Speisekammer. Cola soll aber nur eiskalt schmecken. Also startet Coca Cola eine Beispiellose Werbekampagne um die Deutschen davon zu überzeigen das eiskalte Getränke nicht ungesund sind. Mit Erfolg wie man weiß.]
Ich mag den roten Mann mit seinem Mantel und weißem Bart. Er sieht sympathisch aus und war schon für den ein oder anderen Kinofilm gut. Nicht zu vergessen Rudi das Rehntier mit der roten Nase, ein Held meiner Kindheit. Egal wie stark der Schneesturm war, Rudi leuchtet immer den richtigen Weg.
In letzter Zeit schaue ich wieder vermehrt unsere netten Boulevardmagazine, wegen dem Menschenfresser halt. Nun ja, da haben die mal gefragt wer so alles weiß warum Weihnachten stattfindet. PISA hatte recht und natürlich wusste das eigentlich keiner so genau. Wohl ein Zeichen dafür das die Kirche immer mehr an Bedeutung verliert.
Was wäre jetzt wenn der Weihnachtsmann wirklich in der Gestalt eines alten Pastors überliefert worden wäre? Oder gar das Christkind überlebt hätte? Ich halte es für nicht unwahrscheinlich das dann weit weniger Weihnachten feiern würden. Der Rest quält mich dann Tag für Tag mit Kreuzen und dem ganzen Kirchenkram. Da ziehe ich den dicken roten Mann vor.
Außerdem, ich persönlich mag zwar kein Weihnachten, es gibt aber genug Kinder die das ganze Jahr nur auf diesen einen Tag warten, oder besser auf die Bescherung. Mir ging es auch so, und dieses Gefühl braucht wohl jedes Kind um die Kindheit zu überstehen. Ich mag gar nicht an die psychischen Folgen denken die ohne Weihnachten bei den Kindern auftreten könnten.
Eine andere Frage ist der Glauben an den Weihnachtsmann und den immer wieder auftretenden Erklärungen. Also ich habe auch mal an ihn geglaubt. Bis dann eines Tages ...
Es war in dieser schrecklichen Vorweihnachtszeit. Ich war mal wieder bei Oma und es hätte eigentlich ein ganz normaler Tag werden sollen. Ich spielte mit meinen Legofiguren auf dem Küchenboden als mein Onkel kam. Ich weiß nicht mehr was ihn dazu veranlasst hat, auf jeden Fall offenbarte er mir das der Weihnachtsmann nicht existieren würde.
Aus irgendeinem Grund weinte ich nicht, vielmehr wollte ich Beweise. Er riet mir dann, wenn ich Zuhause sei, mal die Wohnung zu durchsuchen. Ich blieb zwar skeptisch, dennoch nutzte ich den Einkauf meiner Mutter um zu spionieren. Und tatsächlich entdeckte ich die zukünftigen Geschenke gut versteckt im Bettkasten. Seitdem war kein Weihnachten wie zuvor.
Ich bin ihm aber auch dankbar dafür. Wenn man weiß, das der Kerl einem im Kindergarten belästigt, nicht für die Geschenke verantwortlich ist, dann kann man viel besser weglaufen. Aber auch in der Schule gehört man dann gleich zur „Weihnachtsmann gibt es nicht“ - Fraktion und hat den andere etwas voraus. Beim alljährlichen „wie singen für alte Leute“ darf man dann fröhlich mitraten welcher Vater diesmal in das rote Kostüm gezwungen wurde.
Es lebe der Weihnachtsmann!
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