Besser Ihr habt Genies (und Wahnsinnige), als das, was ich in der neunten und zehnten Klasse erleben durfte.

Volle zwei Jahre. Zwei Jahre des Grauens. Und es hatte sogar einen Namen:

Es nannte sich......."Grimm"......."Herr Grimm".

Seine hervorstechendste Leistung war nicht etwa das Herbeiführen von mittleren Katastrophen, nicht etwa die Entlaubung des Ebersberger Forstes (Agent Orange sollte eben nur unter falchlicher amerikanischer Anleitung zusammengepanscht werden), nicht die Schaffung des "Gaser-zimmers" (Direkt neben dem raucherzimmer)....nein, auch nicht das Erschrecken von Kindern:

DER MANN STANK AUS DEM MAUL WIE EINE KUH AUS DEM ARSCH!

Vermutlich war er dereinst, wie der Joker in "Batman", bei einer "Besichtigung" in einen Chemikalienkessel der BASF gefallen, ich weiss es nicht. Was das anging, wurde bei uns einiges gemunkelt. Auch von Magengeschwüren war die Rede.

Der Gestank war beispielhaft. Selbst wenn man in der vierten Reihe saß, stank es, sobald der Mann den Mund aufmachte. Ein äußerst bitterrer, durchdringender und penetranter Gestank, der sich auf Deinen Klamotten und in Deinen Eingeweiden festsetzt wie Rauch und Teer. Der Horror war dann natürlich das Ausfragen. Und das nicht, weil man nicht gelernt hatte (gut, das auch, aber darum geht's hier ja nicht)....nein, man musste ja auf Riechkontakt mit ihm gehen.

Die Mitschüler versuchten dem verzweifelten Probanden dann oft mit einem

"Herr Grimm, können wir bitte mal die Fenster aufmachen?"
"Wieso?"
"Naja.....äh.....es....ähm, ist so heiß hier drinnen!" (draussen hatte es +38°, Juli)

zu helfen, was aber nur selten von Erfolg gekrönt war.
Und so ließen sich nicht wenige eine schnelle 6 eintragen, nur um endlich aus dem Dunstkreis des Schreckens zu kommen.

Unmöglich zu schätzen, wievielen Menschen dieser Chemieunfall damit das Leben und die Wohlverdiente Karriere zerstörte.

Aber reden wir nicht mehr davon. In 2 Monaten geht er in Pensionierung, und wird dann planmäßig mit dem Castortransport nach La Hague transportiert.