Robert Patrick muss herausfinden, ob er "Akte X" alleine tragen kann.
Robert Patrick schubst ein Stück Salat in der Größe einer viertel Dollarmünze auf seinem Teller. Er hat das selbe Stück Grünzeug mehr als eine Stunde lang hin und hergeschoben. Jedes Mal, wenn der Schauspieler das schwer fassbare Blatt aufspießen will, wird er unterbrochen.
Der Schauspieler mit dem ausgeprägten Gesicht, spricht über "Akte X". Patrick fiel die Aufgabe des Seriensprechers zu, nachdem die ursprünglichen Schauspieler David Duchovny und Gillian Anderson schon gegangen sind, oder bald gehen werden.
Anderson hat sich ein weiteres Jahr für "Akte X" verpflichtet, aber das Staffelfinale zeigte sie in ihrer Rolle als Agent Dana Scully, mit einem neuen Baby. Kinder sind eine übliche Entschuldigung für Charaktere -- oder Schauspieler -- bei Folgen zu fehlen, was Anderson das vergangene Jahr über getan hat, um Zeit mit ihrer echten Tochter zu verbringen.
Der Kult, der "Akte X" folgte, machte die Serie sieben Jahre lang, zu einer der beliebtesten auf Fox Network. Aber nun muss Serienerfinder Chris Carter neu anfangen. Patrick wird als ständiger Skeptiker in der Serie die Last tragen, und mit Vampiren, Außerirdischen und Werwölfen kämpfen müssen.
Patrick wird dabei von Filmschauspielerin Annabeth Gish begleitet. Sie hatte in der vergangenen Staffel als FBI-Agentin, die mehr eine Gläubige in das Unerklärliche ist, schon Gastauftritte.
Eine größere Frage, als ob die Wahrheit über das Unerklärliche "da draußen "ist, ist, ob treue Fans auf die neue Staffel, die im Herbst beginnt, ansprechen werden.
Laurie West, 37, aus Fresno, war seit ihrem Beginn im Jahre 1994, ein begieriger Fan der Fox-Serie. Sie besitzt Folgen der Serie und den "Akte X"-Kinofilm auf Video. Wie viel sie zusehen wird, wird davon abhängen, wie sehr Anderson in die Serie eingebunden sein wird.
"Ich denke, um Chris Carter gegenüber fair zu sein, ist der einzige Weg, falls Anderson eine begrenzte Rolle spielen sollte, 'Akte X' nächstes Jahr als komplett neue Chris Carter-Serie zu betrachten", sagt West.
Patrick, der noch immer dem letzten Stück Salat nachjagt, gibt zu, dass er, je näher die nächst Staffel rückt, einen gewissen Druck spürt.
"Ich muss die Qualität des Schauspiels, die Gillian Anderson und David Duchovny sieben Jahre lang gezeigt haben, fortsetzen. Das ist der Druck, den ich fühle. Es ist ein guter Druck", sagt Patrick.
Carter ist zuversichtlich, dass Patrick als Agent John Doggett Anhänger unter den Zuschauern gewinnen wird.
"Er bringt nun den Gegenpart zu Scullys sträubenden Glauben. Das ist wichtig. Er bringt einen neuen Geschmack in die Serie", sagt Carter. "David Duchovny war verschroben und zynisch und als Mulder großartig. Nun ist da ein Kerl, der mehr ein hartgesottener Cop ist. Das zwingt uns, Scullys Charakter zu ändern."
Ein Problem, das "Akte X" in den letzten Jahren hatte, war die Art und Weise, wie sich Mulder und Scully von ihren Plätzen auf den gegenüberliegenden Seiten des skeptischen Spektrums, wegbewegten. Es wurde für Scully immer schwieriger, ihre zynische Natur aufrecht zu erhalten, nachdem sie so viele sonderbare Dinge erlebt hatte. Genauso schwer war es für Mulder der wahre Gläubige an die Wahrheit "da draußen" zu bleiben, nach den Dingen, die er gesehen hatte.
Die neuen Agenten geben Carter die Möglichkeit wieder zu den verschiedenen Standpunkten zurückzukehren.
Patrick beschreibt Doggett als den "auf Fakten ausgerichtete Kerl" im Team, der selbst die seltsamsten Fälle mit der Realität, die er sieht und hört, untersucht.
Wie Carter Ende Januar über die Zukunft von "Akte X" sagte:
"Falls wir einen Grund finden, die Serie weiterzumachen, ich meine künstlerisch, werden wir sie weitermachen. Und das ist alles, worum es geht", sagte Carter damals. Der einzige sichtbare Grund, warum Carter bereit war, ein weiteres Jahr zu machen, war sein Vertrauen in Patrick.
Die neuen Agenten bringen keine Garantien, dass "Akte X" die Lieblingsserie der Fans bleiben wird. Carter fand erst dieses Jahr mit dem "Akte X"-Spinoff "The Lone Gunmen" heraus, dass die Fans nicht notwendigerweise Änderungen mögen. Die Serie ging nur fünf Monate.
"Jeder fürchtet sich vor Änderungen", sagt Carter. "Jeder sagt: 'Es sind Mulder und Scully, durch die die Serie funktioniert und was sie so großartig gemacht hat.'
Das stimmt auch. Ich denke Mulder und Scully sind der Grund, warum die Serie so ein riesiger Erfolg ist. Aber das bedeutet nicht, dass man die Paradigmen nicht gefährden kann, man kann nicht das Modell gefährden, man kann nicht die Beziehung gefährden."
Der Test für "Akte X"-Fans kam, als Patrick vergangenes Jahr dazukam. Der Druck, dem er ausgesetzt war, war der, seinen Platz in der sehr etablierten Serie zu finden und seine Spuren zu hinterlassen.
Carter war bei Vorhersagen zur Zukunft von "Akte X" immer vorsichtig. Er hat den Stichtag einige male verschoben, bevor er schließlich den Vertrag für ein weiteres Jahr unterschrieben hat.
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