Hallo Bademeister, langsam nähern wir uns dem Kern des Pudels.
Fangen wir erst einmal mit dem Hauptproblemkreis an. Die Begriffe Würde-Recht-Ehre sind eng verwandt, aber nicht identisch. Unsere Differenzen resultieren, soweit ich das verstehe, daraus, daß wir beide unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was diese Begriffe bedeuten.
Für dich sind Würde und Recht fast identisch, mit Ehre weist du nichts rechtes anzufangen.
Für mich ist Würde zeremonialer Pomp, bestenfalls eine Touristenatraktion, wenn die Queen Geburtstag feiert.
Ehre ersetze ich durch die Begriffe Ansehen und Selbstachtung, die zusammen den alten Begriff der Ehre ergeben.
Über Recht sind wir glücklicherweise einer Meinung.
Wenn man das alles berücksichtigt, sind unsere Standpunkte nicht sonderlich verschieden. Bis auf die folgenden Streitpunkte:
So richtig verstehe ich deine Meinung über das GG nicht. Einerseits kritisierts du, daß ich daran herummäkele (..einseitige Sicht..), anderseits gibts du zu, daß es ständig verbessert werden muß. Warscheinlich ist das wie mit den Wasserglas. Für mich ist es halb leer, für dich ist es halb voll. Oder wie Windows: alle finden es Scheiße, aber jeder arbeitet damit.
Für mich ist Deutschland ein überregulierter Beamtenstaat. Statt Demokratie haben wir eine Wahlmonarchie. Statt Freiheit haben wir political correctness. Noch schlimmer ist es im Rest vom Europa, noch viel schlimmer im Rest der Welt. Nur die USA tanzen aus der Reihe. Dort gibt es weniger Bürokratie, dafür mehr militante Intoleranz. Ein einzelner kann an den Zuständen nichts ändern. Erst eine große Gruppe Gleichgesinnter kann vom Staat nicht mehr ignoriert werden. Aber woher soll so eine Gruppe kommen? In den Pateien finde ich meine Vorstellungen nicht wieder. Informelle Gruppen im Internet wären eine Alternative, sie haben aber zur Zeit noch kaum Einfluß auf die Politik. Soweit zum Thema "unberechtigte Kritik".
Wie du auf die Idee kommst, daß ich multiple Persönlichkeiten schlecht finde, kann ich nicht nachvollziehen. Ich wollte damit nur erklären, daß damit die Begriffe Ehre und Würde ihre einst starke Bedeutung verloren haben.
Beim Begriff des Menschen muß man zwei Aspekte betrachten.
Einmal ist ein Mensch nach der üblichen Definition ein Wesen, daß intelligenter ist als ein Tier. In dem erwähnten Spiegelartikel wird Intelligenz in drei Stufen unterteilt. Säugetiere erreichen Stufe 1, Menschenaffen und Menschen Stufe 2 und Menschen ab 9 Jahre Stufe 3. Es gibt nun einige Stimmen, die der Meinung sind, daß Menschen schon mit Stufe 2 beginnen.
Daneben gibt es noch den juristischen Begriff des Menschen. Danach ist ein Mensch ein Wesen, daß gezeugt ist oder von einer Frau geboren wurde (wobei wir wieder bei Henne und Ei wären). Von Intelligenz ist bei den Juristen aus gutem Grund nicht die Rede, denn dann wären die Menschen eine kleine Minderheit![]()
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Bei den sogenannte Tierrechten bin ich mit dir völlig einer Meinung. Was da einige hysterische Frauenzimmer für eine Show abziehen, ist kaum zu begreifen. Am lustigsten finde ich die PelzfeindInnen, die in teuren Lederschuhen herumlaufen.
ps. Fast hätte ich es vergessen. Ich stammte aus Dunkeldeutschland, genauer aus Sachsen-Anhalt, wohne aber inzwischen schon fast 10 Jahre in Niedersachsen.
ps2. Ich sehe gerade, daß dein Beitrag 3:57 Uhr erstellt wurde. Hast du auf meine Antwort gewartet oder sitzt du jede Nacht vor dem Computer?
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