Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
hmmm, die episode war ganz ok. zumindest bot die handlung zwischendurch ein paar kleinere überraschungen. das potenzial der grundidee wurde zwar, wie immer, nicht ausgeschöpft, aber immerhin ist nun zumindest geklärt, was aus der camping-gruppe geworden ist. wieder mal wurden in sgu eine handvoll überflüssiger charaktere entsorgt. das geht derzeit ja ratzfatz. doch genau diese überflüssigkeit hat den drama-part dieser episode erneut schwächeln lassen. wäre unter den sterbenden auch nur ein charakter dabei gewesen, der uns vorher irgendwie ans herz gewachsen ist, hätte man mitfühlen können. aber so sahen wir wieder nur ein grüppchen von gesichtslosen sgu-nonames, die so viel ausstrahlung hatten wie diese geschmacklose antiker-deko (sieht aus wie aus einem asiatischen ramschladen) in der destiny.
Es braucht nicht zwingend eine ganze Staffel um Emotionen für einen Charakter aufzubauen. In TNG gab es z.b. die Redshirt-Episode "lower decks" in der ein Redshirt eine gefährliche Mission übernehmen muss und am Ende umkommt. Der Charakter wurde in nur einer Folge durchaus genügend beleuchtet so dass einem ihr etwas überraschender Tod am Ende nicht am Allerwertesten vorbei geht.

Die völlige Indifferenz gegenüber allen SG-U Charakteren ist keine Frage fehlender screen time sondern eine Frage farbloser Charakere. Auch Eli, Greer, Chloe oder Leutnant Scott's Ableben würde mich nicht im Geringsten jucken, da keine dieser Personen irgendwie interessant ist und mich für sich einnimmt. Ich habe nicht das Gefühl dass hier die Besten der Besten - die fähigsten Leute welche die Menschheit aufzubieten hat (denn nur solche kämen schließlich zum Stargateprojekt) - zu bewundern sind, sondern ein Haufen Joe Jedermanns wie man sie auch in jeder Lindenstraßenepisode vorfindet. Chloe z.B. ist nun seit Beginn der Serie eine typische "damsel in distress", eine Frauenrolle wie sie in den 50ern und 60ern üblich war, in keinem Moment vermittelt sie mir den Eindruck eine Absolventin der Eliteschmiede Harvard und die Tochter eines hochrangigen Politikers zu sein.

Hier wurde auch noch einmal deutlich was für ein inkompetenter Anführer Colonel Young ist, dass die Wissenschaftler ohne technische Sachkenntnis des Antiker-Shuttles oder "survival skills" in der Wildnis keine Überlebenschance vor dem Einbrechen des Winters haben würden, war ihm nämlich klar. Es wäre also seine Pflicht gewesen den Jesus-freak und seine Gruppe auch gegen deren Willen in Sicherheit zu bringen, dafür fehlte ihm aber wieder mal das Rückgrat, bzw. die cojones. Somit ist er für deren Tod ebenso verantwortlich wie der "charismatische" Love-Guru.

Verstehe ich es eigentlich richtig dass dieser am Ende überlebt? Immerhin ist er noch am Leben als die supermächtigen Aliens ihn wegbeamen, insofern gibt es keinen Grund wieso er vom Gefrierbrand eingeholt werden sollte, wie seine coolen Dschungelcampkollegen.

Was diese Episode angeht, so fasse ich sie unter dem Attribut "solide" zusammen. Sie bot ordentliche Unterhaltung mit ein paar Wendungen und ist somit schon positiv hervorzuheben in den bisherigen eineinhalb Staffeln. Sehr viel mehr erwarte ich letztlich von der Marke Stargate auch nicht, da die anderen Serien in dieser Hinsicht auch nichts Originelleres zu bieten hatten.

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