ich befürchte, dass viele es nicht zugeben wollen, wenn sie jobs hauptsächlich über "vitamin b" bekommen haben. sowas ist heute durch den verbreiteten networking-gedanken zwar etwas angesagter - aber dennoch hängt dem der makel an, dass vielleicht nicht die qualifikation entscheidend war, sondern persönliche kontakte.
bei meinem jetzigen arbeitgeber ist es eine mischung aus beidem. bisher habe ich allerdings den eindruck, dass der einstieg über den "normalen bewerbungsprozess" überwiegt. aber meine stelle ist z.b. ursprünglich durch "vitamin b" entstanden. mein vorgänger war vor einigen jahren auf jobsuche. als er mit einem kumpel beim bierchen saß und hörte, dass dessen arbeitgeber mit der betreuung der offiziellen homepage unzufrieden ist, ergiff er die initiave. seine bewerbung hatte erfolg und es wurde daraufhin eine neue stelle geschaffen, in der es hauptsächlich um das content management der homepage ging. ohne die initiative meines vorgängers bzw. ohne seine fähigkeiten, im entscheidenden moment sein vitamin b zu nutzen, wäre diese stelle wahrscheinlich nie in dieser form entstanden. ein anderer hätte vielleicht nur weiter an seinem bierchen genippt und seinem kumpel passiv zugehört. aber er hat die chance erkannt und seine kompetenzen angeboten.
ich wiederum bin auf diesen job aufmerksam geworden, als mir eine kollegin während eines praktikums die auschreibung per email weiterleitete. hätte ich keinen guten draht zu ihr gehabt, wäre ich vielleicht nie auf diese stelle aufmerksam geworden. also, letztlich zählte auch dabei "vitamin b".
das, was sich im lebenslauf nicht darstellen lässt, muss man dann zumindest im bewerbungsgespräch ohne großes gestotter ("ääähhhmmm, ich wurde 3 monate von außerirdischen entführt..."Das tut er auch nicht. Bzw... hmmm. Gerade fällt mir auf: Zwischen meinem Magisterabschluß und dem Anfang meines Aufbaustudiums liegen ca. drei Monate. Gilt das schon als Lücke? Was ich damals gemacht habe war natürlich dasselbe wie jetzt, nämlich: Arbeitssuche. Aber das schreibt man ja nicht so in den Lebenslauf...) überzeugend erklären können.
in jeder tätigkeit erlernt man doch grundkenntnisse, die für spätere jobs nützlich sein können. und wenn es nur sowas wie eigenverantwortlichkeit ist. dieser job klingt für mich nicht irrelevant. dass er anspruchslos war, ist vielleicht dein eindruck - aber woher soll dein arbeitgeber das wissen? war er dabei? nö. letztlich ist dieser job das, was du daraus machst. wenn du gelangweilt sagst "naja, da hab ich eh nur bücher abgestaubt", wird es auch genauso wirken. damit hast du eine chance verschenkt, aus deinen bisherigen ressourcen das beste rauszuholen. man lernt in jedem bewerbungs-training, dass man seine bisherigen tätigkeiten nicht zu gering einschätzen sollte.Die Tätigkeiten sind allerdings auch ziemlich irrelevant, da 1.) sehr bibliotheksspezifisch und 2.) total anspruchslos.) Ich sehe leider wirklich nicht, wie ich mit Arbeitszeugnissen etc. aus diesen Jobs meine Bewerbungen 'bereichern' könnte.
manchmal werden dort ja auch leute gesucht, die "nur" regale einräumen. und soooo langsam bist du nun auch wieder nicht.Nee, mit einem Traumjob rechne ich auch nicht. Und mit einem großen Einkommen schon gar nicht. Hey, letztens hätte ich mich fast bei Aldi beworben; das hab ich mich dann wegen der Geschwindigkeit, die dort gefordert wird, doch nicht getraut ...bei mcdonalds werden übrigens auch immer wieder leute gesucht, selbst wenn sie in dem bereich keine vorkenntnisse haben. als koch-fan wäre das doch optimal für dich. jeden tag burger braten (inzwischen gibt´s die sogar für veggies). yummie!
nun, sind wir internet-schreiberlinge nicht irgendwie alle "möchtegern-journalisten"?Ich hatte diese ganze Branche irgendwie immer als eher halb-seriös wahrgenommen - so als letzten Ausweg für Möchtegern-Journalisten oder so. Aber wenn Du sagst, dass es durchaus akzeptabel ist, sowas im Lebenslauf stehen zu haben, denke ich schon, dass ich es mal versuchen sollte. Werde das auf jeden Fall mal näher erkunden.ich hab damit kein problem. :alien_grin: und solange man damit sogar ein paar euros dazu verdienen kann, warum nicht? außerdem kannst du bei diesen "textmühlen" auch kontakte knüpfen - mit dem team, das ständig als ansprechpartner verfügbar ist, und mit den anderen autoren.
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