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Thema: Jobsuche und "Vitamin B"

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  1. #1
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Jobsuche und "Vitamin B"

    Zitat Zitat von Hmpf Beitrag anzeigen
    Ich wollte eigentlich einfach mal hören, wie andere das so sehen, aus ihrer Erfahrung heraus. Ich weiß ja nur, was in den Medien dazu steht, da meine eigene Erfahrung noch so begrenzt ist und so wenige meiner Freunde arbeiten. Daher wollte ich mal sehen, was für Erfahrungen andere gemacht haben - ob hier alle/die meisten eher sagen: "Ja, bei mir und in meinem Bekanntenkreis sind die meisten Stellenbesetzungen auch nur über Vitamin B zustande gekommen", oder ob auch ein paar Leute sagen "Also, ich kenne auch welche, die ihre Stellen über den ganz normalen Bewerbungsprozess, auf eine Ausschreibung hin, gefunden haben." Ich finde es manchmal einfach interessant, zu hören, was für Erfahrungen andere gemacht haben.
    ich befürchte, dass viele es nicht zugeben wollen, wenn sie jobs hauptsächlich über "vitamin b" bekommen haben. sowas ist heute durch den verbreiteten networking-gedanken zwar etwas angesagter - aber dennoch hängt dem der makel an, dass vielleicht nicht die qualifikation entscheidend war, sondern persönliche kontakte.

    bei meinem jetzigen arbeitgeber ist es eine mischung aus beidem. bisher habe ich allerdings den eindruck, dass der einstieg über den "normalen bewerbungsprozess" überwiegt. aber meine stelle ist z.b. ursprünglich durch "vitamin b" entstanden. mein vorgänger war vor einigen jahren auf jobsuche. als er mit einem kumpel beim bierchen saß und hörte, dass dessen arbeitgeber mit der betreuung der offiziellen homepage unzufrieden ist, ergiff er die initiave. seine bewerbung hatte erfolg und es wurde daraufhin eine neue stelle geschaffen, in der es hauptsächlich um das content management der homepage ging. ohne die initiative meines vorgängers bzw. ohne seine fähigkeiten, im entscheidenden moment sein vitamin b zu nutzen, wäre diese stelle wahrscheinlich nie in dieser form entstanden. ein anderer hätte vielleicht nur weiter an seinem bierchen genippt und seinem kumpel passiv zugehört. aber er hat die chance erkannt und seine kompetenzen angeboten.

    ich wiederum bin auf diesen job aufmerksam geworden, als mir eine kollegin während eines praktikums die auschreibung per email weiterleitete. hätte ich keinen guten draht zu ihr gehabt, wäre ich vielleicht nie auf diese stelle aufmerksam geworden. also, letztlich zählte auch dabei "vitamin b".

    Das tut er auch nicht. Bzw... hmmm. Gerade fällt mir auf: Zwischen meinem Magisterabschluß und dem Anfang meines Aufbaustudiums liegen ca. drei Monate. Gilt das schon als Lücke? Was ich damals gemacht habe war natürlich dasselbe wie jetzt, nämlich: Arbeitssuche. Aber das schreibt man ja nicht so in den Lebenslauf...
    das, was sich im lebenslauf nicht darstellen lässt, muss man dann zumindest im bewerbungsgespräch ohne großes gestotter ("ääähhhmmm, ich wurde 3 monate von außerirdischen entführt..." ) überzeugend erklären können.

    Die Tätigkeiten sind allerdings auch ziemlich irrelevant, da 1.) sehr bibliotheksspezifisch und 2.) total anspruchslos.) Ich sehe leider wirklich nicht, wie ich mit Arbeitszeugnissen etc. aus diesen Jobs meine Bewerbungen 'bereichern' könnte.
    in jeder tätigkeit erlernt man doch grundkenntnisse, die für spätere jobs nützlich sein können. und wenn es nur sowas wie eigenverantwortlichkeit ist. dieser job klingt für mich nicht irrelevant. dass er anspruchslos war, ist vielleicht dein eindruck - aber woher soll dein arbeitgeber das wissen? war er dabei? nö. letztlich ist dieser job das, was du daraus machst. wenn du gelangweilt sagst "naja, da hab ich eh nur bücher abgestaubt", wird es auch genauso wirken. damit hast du eine chance verschenkt, aus deinen bisherigen ressourcen das beste rauszuholen. man lernt in jedem bewerbungs-training, dass man seine bisherigen tätigkeiten nicht zu gering einschätzen sollte.

    Nee, mit einem Traumjob rechne ich auch nicht. Und mit einem großen Einkommen schon gar nicht. Hey, letztens hätte ich mich fast bei Aldi beworben; das hab ich mich dann wegen der Geschwindigkeit, die dort gefordert wird, doch nicht getraut ...
    manchmal werden dort ja auch leute gesucht, die "nur" regale einräumen. und soooo langsam bist du nun auch wieder nicht. bei mcdonalds werden übrigens auch immer wieder leute gesucht, selbst wenn sie in dem bereich keine vorkenntnisse haben. als koch-fan wäre das doch optimal für dich. jeden tag burger braten (inzwischen gibt´s die sogar für veggies). yummie!

    Ich hatte diese ganze Branche irgendwie immer als eher halb-seriös wahrgenommen - so als letzten Ausweg für Möchtegern-Journalisten oder so. Aber wenn Du sagst, dass es durchaus akzeptabel ist, sowas im Lebenslauf stehen zu haben, denke ich schon, dass ich es mal versuchen sollte. Werde das auf jeden Fall mal näher erkunden.
    nun, sind wir internet-schreiberlinge nicht irgendwie alle "möchtegern-journalisten"? ich hab damit kein problem. :alien_grin: und solange man damit sogar ein paar euros dazu verdienen kann, warum nicht? außerdem kannst du bei diesen "textmühlen" auch kontakte knüpfen - mit dem team, das ständig als ansprechpartner verfügbar ist, und mit den anderen autoren.
    Geändert von Dr.BrainFister (02.12.2010 um 23:18 Uhr)
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  2. #2

    Standard AW: Jobsuche und "Vitamin B"

    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    in jeder tätigkeit erlernt man doch grundkenntnisse, die für spätere jobs nützlich sein können. und wenn es nur sowas wie eigenverantwortlichkeit ist. dieser job klingt für mich nicht irrelevant. dass er anspruchslos war, ist vielleicht dein eindruck - aber woher soll dein arbeitgeber das wissen? war er dabei? nö. letztlich ist dieser job das, was du daraus machst. wenn du gelangweilt sagst "naja, da hab ich eh nur bücher abgestaubt", wird es auch genauso wirken. damit hast du eine chance verschenkt, aus deinen bisherigen ressourcen das beste rauszuholen. man lernt in jedem bewerbungs-training, dass man seine bisherigen tätigkeiten nicht zu gering einschätzen sollte.
    Na ja, klar weiß ich, was ich im Vorstellungsgespräch dazu erzählen kann. Aber ums Vorstellungsgespräch ging es hier ja gar nicht, das ist ja erst der übernächste Schritt. Es ging ja bei diesem Teil unseres Austausches darum, dass ich versuchen sollte, Arbeitszeugnisse und dergleichen für meine Nebenjobs zu bekommen. Nur eben ist bei den beiden Bibliotheksjobs nix rauszuholen. Echt nicht. Und ich habe ja für den einen der beiden Jobs auch schon ein (schlechtes) Zeugnis. Und für den anderen gab's nur diesen Tätigkeitsnachweis, der aber eben m.E. für meine Bewerbung irrelevant ist, weil da *wirklich* nur drin steht, was ich gemacht hab (im wesentlichen: Bücher einsortieren und raussuchen). Extrem spezifisch, extrem irrelevant, nix mit Soft Skills oder so. Keine auf andere Jobs übertragbaren Fertigkeiten o.ä.

    nun, sind wir internet-schreiberlinge nicht irgendwie alle "möchtegern-journalisten"? ich hab damit kein problem. :alien_grin: und solange man damit sogar ein paar euros dazu verdienen kann, warum nicht? außerdem kannst du bei diesen "textmühlen" auch kontakte knüpfen - mit dem team, das ständig als ansprechpartner verfügbar ist, und mit den anderen autoren.
    Ich hatte einfach Angst, dass das eine Sache ist, die, wenn man sich beispielsweise auf ein Redaktionsvolontariat bewirbt, eher schlecht aussieht - so nach dem Motto, "Aha, die Frau glaubt offenbar sie kann schreiben, aber konnte nichtmal bei der Lokalzeitung als Freie unterkommen." Die meisten Leute, die in diesem Bereich beruflich tätig sind, arbeiten ja schon lange vor ihrem Volontariat frei für Zeitungen und so weiter, das wird m.W. fast vorausgesetzt. Und während ein klassisches journalistisches Volontariat nicht wirklich das ist, was ich suche, sind doch einige der Sachen, auf die ich mich bewerbe, nahe genug damit verwandt, dass ich mir Sorgen mache, aufgrund eines solchen Lebenslaufpunktes wie "freie Mitarbeit bei www.textmühle.de" ;-) automatisch rauszufallen.

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