Aaaah ja. Neonazis sind total selten gewalttätig oder pöbeln rum und so. Alles klar.
Und ich wiederhole meine Beobachtung, dass diese dauernden Islamdebatten uns nicht von den Muslimen aufgezwungen werden, sondern "wir" sie weitgehend aus eigenem Antrieb zwanghaft immer wieder führen. Die Muslime "zwingen" uns eigentlich nur durch ihre sichtbare *Anwesenheit*, diesen Kram andauernd zu diskutieren. Die meisten von ihnen haben, soweit ich das mitkriege, die dauernde Debatte mittlerweile eher satt und wären lieber ganz normale Bürger als Problemkind der Nation und ständiger Diskussionsanlass.Nicht nur darum ging es - im Artikel - sondern auch um das was aus dem, auch hier empirisch aufgeführen gestiegen Anteil an Migranten für ein Verhalten folgt und hier und da beobachtet wird (siehe Kopftuchdebatte etc.).
Klar, gelegentlich fordert auch mal ein Vertreter einer muslimischen Dachorganisation, dass wir, d.h. in diesem Fall der deutsche Staat, sich mal auf ernsthafte Weise mit der Tatsache auseinandersetzen soll, dass die Muslime nun mal eine große religiöse Minderheit in diesem Land sind. Aber von einem wie von Maron beschriebenen täglichen Zwang für den Einzelnen, sich mit dem Islam zu beschäftigen oder gar als normaler Bürger unbedingt den Koran lesen zu müssen, ist das weit, weit entfernt. Und die Forderung, dass der deutsche Staat eine konsistente und faire Haltung gegenüber seinen muslimischen Bürgern entwickeln muss, ist ja völlig legitim.
Also, erstens: das Muslime eines Tages die Mehrheit stellen, davon sind wir noch sehr weit entfernt - und es ist auch nicht sehr wahrscheinlich. Zweitens, wenn es sich so ergibt, tja, *dann ist es halt einfach so*. Und wenn wir eine robuste Demokratie haben, die Menschen - auch solche mit einem uns erstmal fremden kulturellen Hintergrund - integriert statt ausgrenzt, dann ist es auch egal, welcher Abstammung die Mehrheit der Bevölkerung im Jahr 2150 ist. Wirklich. Denn mit dem Funktionieren des Staates hat das erstmal gar nix zu tun.Sollten gewisse Gruppen also eines Tages die Mehrheit stellen (z.B. s.o.) dann wird man sehen was wir davon haben.
Meine Vermutung ist, dass im Jahr 2150 (wenn die Welt bis dahin nicht im Klimawandelchaos versunken ist) der Nachname Öztürk in etwa so deutsch sein wird wie Schimanski oder Lafontaine, die meisten Leute, die Öztürk heißen, vermutlich eher das Opferfest und nicht das Weihnachtsfest feiern werden, so wie Leute, die Rosenthal heißen, vielleicht eher den siebenarmigen Leuchter als einen Weihnachtsbaum aufstellen - und wir auch eine kleine, vielleicht auch nicht ganz so kleine, Minderheit strenggläubiger Muslime haben werden, so wie wir früher, und andere Länder noch heute - und wir bis dahin vielleicht auch wieder - auch eine kleine aber signifikante Minderheit orthodoxer Juden oder wir heute eine Minderheit strenggläubiger Christen haben. Klingt das so furchtbar?
Ganz im Ernst: das, wovor Du Dich hier zu fürchten scheinst, hat ja mit dem Islam nur noch wenig zu tun...
Meiner Meinung nach trägt diese dauernde Islamdebatte durchaus Züge einer Massenhysterie - und ist, in dem Ausmass, das sie mittlerweile angenommen hat - eher kontraproduktiv für echte Integration. Oder würdest Du Dich willkommen und motiviert fühlen, Dich auch kulturell einem Land anzunähern, das Dir jeden Tag wieder sagt: DU BIST EIN PROBLEM; WIR HABEN ANGST VOR DIR! Die Psychologie sagt jedenfalls, dass Menschen in solch einer Situation sich eher in eine Gruppe zurückziehen, in der sie sich willkommener fühlen. Und, wie praktisch, es gibt ja eine Gruppe, die mit offenen Armen auf sie wartet: die Religion. Tolles Integrationskonzept.Irgendwoher muss ja die Beobachtung und Wahrnehmung des Autors kommen, oder sind das alles am Ende nur SciFi und Fantasie-Geschichten ... und darum von mir in einem SciFi-Forum. LOL
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