Danke! Aber natürlich würde ich mich freuen, hier trotzdem noch deinen Standpunkt zu dem Thema zu lesen. Meinetwegen auch in gekürzter Form.![]()
Hmmm, schade, ich hatte bisher eigentlich immer den Eindruck, dass du eine moderne Katholikin bist (ja, sowas soll es geben). Aber bei der Frage nach der Frauenrolle springst du dann doch lieber wieder den alten Herren zur Seite. Warum soll die Kirche den Frauen vorschreiben, was sie können und was nicht? Warum sollen das die Frauen, so wie jeder andere Mensch, nicht einfach selbst entscheiden können? Wenn eine Frau in eine kirchliche Führungsposition möchte und kompetent genug dafür ist, sollte man ihr diese Möglichkeit auch geben. Davon kann die Kirche nur profitieren, denn die Mitgliederzahlen werden künftig auch weiter schrumpfen. Man kann sich also nicht bis in alle Ewigkeit auf die alten grauen Herren verlassen.
Ich kenne selbst viele Leute, die kirchlich aktiv sind. In der katholischen Kirche übernehmen ehrenamtlich tätige Frauen inoffiziell oft schon Positionen, die eigentlich nur für Männer bestimmt sind. Das liegt daran, dass es im Ehrenamt mehr weibliche als männliche Mitarbeiter gibt und zu wenig Nachwuchs für die vielen damit verbundenen Aufgaben vorhanden ist (gerade die katholische Kirche hat inzwischen viele Arbeitsstellen auf´s Ehrenamt umgelegt - wo früher 3 hauptamtliche Mitarbeiter waren, findet man jetzt 1 oder 1/2 Hauptamtler und 2-3 Ehrenamtler). Insgeheim übernehmen die katholischen Frauen also schon längst Führungsverantwortung. Das darf die Öffentlichkeit aber nicht wissen, denn man will den schönen Schein des heiligen Patriarchats nicht trüben. Es ist also eine verstaubte Doppelmoral, so zu tun, als würden nur Männer diese Jobs übernehmen können. Die Realität sieht anders aus. Da ist es ziemlich egal, was in irgendwelchen Büchern geschrieben steht (du kannst mir ja auch gleich Eva Hermanns gesammelte Weisheiten empfehlen). Papier ist geduldig und wehrt sich nicht gegen den Schwachsinn, mit dem es oftmals angefüllt wird.
Mit der erzkonservativen Denkweise, die du hier in Bezug auf die Frauen vertrittst, wird die katholische Kirche nicht zukunftsfähig sein. Es wird noch mehr Austritte von Mitgliedern geben und andere Glaubensrichtungen (evangelisch, buddhistisch etc.) werden attraktiver werden. Damit verschlimmern sich die Nachwuchsprobleme und vor allem die finanziellen Mittel schwinden immer mehr, so dass auch die Qualität katholischer Kirchenarbeit stetig abnimmt (allein das Ehrenamt kann so viele gesellschaftliche/caritative Aufgaben nicht ausreichend abdecken). Wenn es das ist, was du willst, brauchst du dich nicht wundern, dass immer mehr Leute sagen: "Ich habe keine Lust mehr auf die katholische Kirche..."
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